Die Frau im Mond (1929)

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    • Die Frau im Mond (1929)

      Nach langer Zeit hatte ich vergangene Woche mal wieder im "kommerziellen Kino" ein grandioses Filmerlebnis.

      Der Ton war über jeden Zweifel erhaben. Die Streicher, die Pauken, die Soundeffekte waren so natürlich...das habe ich zuvor in keinem Kinosaal erlebt.
      Das Bild war abgesehen von den fehlenden Farben auch ziemlich gut.
      Bis auf regelmäßige kollektive Lacher im Saal und andächtiges Getuschel war auch das Publikum wirklich angenehm.
      Der Ticketpreis - irgenwo um die 30-40€...angemessen.

      Es grenzt an einen Witz...das dass, was letzten Freitag in der Hamburger Laiszhalle einem wertschätzenden aber viel zu kleinen Publikum präsentiert wurde
      auch nach beinahe 80Jahren immer noch großartig funktionierte, und das trotz fehlendem (klassischen) Filmtons.
      Nicht minder daran Anteil hatte die neu komponierte Stummfilm-Musik samt instrumentaler Soundeffekte die vom Komponisten selbst live dirigiert und von den Hamburger Symphonikern
      gespielt wurde. Hier wurde aus dem vollen geschöpft und alle Möglichkeiten der Kunstform genutzt- ohne das Anleihen an den damaligen Stil von Orchestraler Filmmusik fehlten.

      Die Frau im Mond - Fritz Langs letzter großer Stummfilm von 1929 ist auch gemessen an heutigen Standards, eine Filmtechnische Großproduktion, die für meinen Geschmack
      das klassische deutsche Kino von heute mühelos in den Schatten stellt.
      Wenn man liest, das extra 30 Eisenbahnwagons nach Babelsberg gekarrt wurden - für die Mondlandschaften - und 400 Scheinwerfer zur Ausleuchtung genutzt wurden und während der Produktion 3000 Mark Stromkosten (pro Tag) anfielen...
      dann passt das ganz zu dem was man visuell präsentiert bekommt. Inkl. Special Effects - toller Szenenbeleuchtung.
      Schon bei der Uraufführung wurde der Sound des 80-Köpfigen Orchesters live über den Rundfunk übertragen.

      Auch wenn man unweigerlich des Öfteren Schmunzeln musste, ist der Science-Fiction- , Abenteuer- , Actionfilm von damals an vielen Stellen, auch dank wissenschaftlicher Beratung durch einen Weggefährten Werner von Brauns oft
      nicht weit von dem entfernt, was wir heute an Science Fiction präsentiert bekommen.
      Der Countdown den wir aus der Raumfahrt lange kennen hat immerhin seinen Ursprung in exakt diesem Film.
      Der (in Textform eingeblendete) Wortwitz ist aber auch das, was ich in heutigen Produktionen idR vermisse. Das Publikum hat sich auf jeden Fall prächtig amüsiert...

      Ich bin für meinen Teil auf jeden Fall schon in freudiger Erwartung, dass diese restaurierte Version des Film. inkl. der Musik Ihren Weg auf Disc findet...

      Schon an dieser Stelle eine dicke Empfehlung!

      Greetings
      TEX
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