Hotdog

    • Blu-ray

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      Film: In der deutschen Komödie "Hotdog" bringt Regisseur Torsten Künstler das deutsche Kino-Dreamteam Til Schweiger und Matthias Schweighöfer abermals zusammen. Es ist der vierte gemeinsame Film der beiden aktuell wohl in Kino und TV präsentesten deutschen Schauspieler. Als ungleiches Ermittlerpaar einer Sondereinheit versuchen sie die Entführung einer moldawischen Botschaftertochter aufzuklären und geraten dabei inmitten eines Staatsstreiches...

      Im Kino ist der Film sowohl bei den Kritikern als auch beim Publikum (IMDb 2,7/10) weniger gut angekommen und auch bei den Heimcineasten werden positive Reaktionen wohl eher die Ausnahme bleiben. Mit der richtigen Stimmung, einer stark ausgeprägten Affinität für überdrehte deutsche Komödien oder einen der beiden Hauptdarsteller, könnte diese Action-Buddy-Komödie dann aber doch noch auf niedrigem Niveau unterhalten.

      Wenn all das nicht der Fall ist, dann wird man es jedoch vermutlich schwer haben mit diesem Film warm zu werden. Der eine oder andere dürfte sogar aufgrund der qualitativ mangelhaften Umsetzung und der possenhaften Dialoge genervt sein. Dumme, ausgelutschte Sprüche und Stereotype prägen den Film von der ersten bis zur letzten Minute. Da wird nur wenig Erfrischendes oder Neues geboten. "Hotdog" ist im wahrsten Sinne wenig schmackhaftes Kino-Fastwood. Schweiger und Schweighöfer spielen sich mal wieder mehr oder weniger selbst, wobei Schweiger als knallharter Spezial-Cop noch etwas besser wegkommt als sein Kollege Schweighöfer, der hier den grinsend-trotteligen Deppen mimt. Da wird reichlich Potential für Fremdschämen geboten. Mit seinem dauernden Gequassel macht Schweighöfer nahezu jede Szene kaputt. Es gibt gute und schlechte Filme mit Matthias Schweighöfer, dieser hier gehört aber ganz sicher zu seinen schlechtesten.

      Der Humor des Filmes ist billig, albern und wirkt fast durchweg aufgesetzt. Vereinzelte Pointen gehen noch, versinken aber in der Vielfalt der niveaulosen und nervigen Schenkelklopfer. Der Rest ist dann das Bedienen von dümmlichen und ausgelutschten Klischees.

      Ein weiteres nerviges Element des Films ist sein extrem dreistes Produkt-Placement. Grundsätzlich hat man sich ja längst an das Einbinden von Produkten in Kinofilmen gewöhnt, so aufdringlich und offensichtlich wir hier hat man es aber nur selten gesehen. Hermes, Mercedes, McDonalds und Co. agieren hier fast in Werbefilmmanier, inklusive Holzhammer.

      Bild: Die Bildqualität der Blu-ray fällt deutlich positiver aus als die inhaltliche Betrachtung, Grundsätzlich bietet die Blu-ray eine gute bis sehr gute Bildqualität, bei der besonders die Bildschärfe positiv auffällt. In den hellen Szenen und Nahaufnahmen überzeugt auch die Detaildarstellung und Zeichnung von Texturen. In den dunkleren Szenen fällt die Qualität aber doch manchmal etwas ab. So gehen dann auch Details in den dunkleren Flächen verloren. Davon abgesehen sind die Kontraste aber gut ausgewogen und auch die Farben machen einen natürlichen Eindruck.

      Ton: Die Blu-ray ist mit einer 5.1 DTS-HD-MA Tonspur ausgestattet, die ähnlich überzeugend agiert wie das Bild. Die Actionszenen werden mit der entsprechenden Kraft, Dynamik und Präsenz dargestellt. Der Subwoofer macht sich ebenfalls bemerkbar. Der Track ist zwar ein wenig frontlastig, bietet aber auch immer wieder ein paar Umgebungsgeräusche in den hinteren Kanälen. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.

      Fazit: "Hotdog" wird es in auch in den Heimkinos schwer haben eine breite positive Resonanz zu erzeugen. Überwiegende schlechte Darstellerleistungen, nervige Dialoge, ausgelutschte Klischees und Stereotype, alberner Humor und ein aufdringliches Produkt-Placement sind nicht unbedingt die Zutaten für ein unterhaltsames und spaßiges Kinomenü. Und wenn dann noch der keinesfalls brillierende Til Schweiger neben dem hier extrem nervigen Matthias Schweighöfer beinahe schon beruhigend wirkt, dann läuft einiges verkehrt. Das alles macht "Hot Dog" zu einem schwer verträglichen Heimkino-Happen im schlimmsten Fast-Food-Format. Wer jedoch deutsche Komödien-Happen mit Til Schweiger oder Matt Schweighöfer üblicherweise als leicht verdaulich empfindet, der könnte vielleicht sogar hier seinen Spaß haben.

      Film: 3,5/10 (IMDB 2,7/10)
      Bild: 8/10
      Ton: 8/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Finch ()

    • Ich hatte die Blu-Ray kurz in der Hand, da ich den Titel nicht kannte und er im Angebot war. Dann sah ich die Besetzung und legte ihn sofort zurück.

      Offensichtlich die richtige Entscheidung.

      Schweiger/Schweighöfer nerven einfach nur noch und den Sepialook der "Barefoot" Produktionen kann man nicht mehr ertragen. Man fragt sich auch, wer noch Geld in die Produktionen steckt, denn so wirklich erfolgreich und gut war kein einziger der Filme in den letzten 10 Jahre.
      Mein Kellerkino - The Twilight Zone (klick)
    • Ihr würdet also übereinstimmend ( der grosse Schweighöfer-Fan 8) Mickey fehlt allerdings noch) sagen, das es noch schlechtere Vorstellungen deutscher Spitzenteams gibt, als das, was wir in Russland 2018 geboten bekommen haben?? :saint:

      ..Zeit für kollektive Depression..
      Oder die Erkenntnis, das seit 70j in D praktisch keine Filme mehr gedreht wurden, die im Anspruch und Diskussionspotential über Kreisklasse hinausgingen.. :thumbsup:
      Gruss,

      het raetsken
    • kinodehemm schrieb:

      Ihr würdet also übereinstimmend ( der grosse Schweighöfer-Fan 8) Mickey fehlt allerdings noch) sagen, das es noch schlechtere Vorstellungen deutscher Spitzenteams gibt, als das, was wir in Russland 2018 geboten bekommen haben?? :saint:

      ..Zeit für kollektive Depression..
      Oder die Erkenntnis, das seit 70j in D praktisch keine Filme mehr gedreht wurden, die im Anspruch und Diskussionspotential über Kreisklasse hinausgingen.. :thumbsup:
      Das mag für das Komödien-Genre und wohl auch das Action-Genre gelten. Davon abgesehen habe ich in den letzten Jahren aber auch ein paar wirklich gute deutsche Filme gesehen. Es ist nicht alles Kreisklasse, z.B.
      • Der Hauptmann
      • Die Wand
      • Pandorum
      • Oh Boy
      • Vincent will meer
      • Tigermilch
      Dazu Filme wie "Der Untergang", "Das Parfüm", "Das Experiment" etc. und vor allem einer meiner absoluten Lieblingsfilme "Nirgendwo in Afrika". Die sind zwar alle schon etwas älter, aber auch noch keine 20 Jahre alt. So lange es immer wieder mal einen guten deutschen Film gibt, werde ich die Hoffnung nicht aufgeben.

      Gruß
      Finch

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Finch ()

    • Ohne Hotdog gesehen zu haben, bin ich auch der Meinung, dass in den letzten Jahren/Jahrzehnten viele gute deutsche Filmproduktionen entstanden sind.

      Allerdings hat sich mittlerweile eine große Industrie entwickelt, die im großen Stil die Filmfördermittel absaugen, um IMO ihren eigenen großzügigen Lebensstil aufrecht zu erhalten. Die Filme scheinen da eher als Mittel zum Zweck.
      Gruß
      George Lucas

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