Messungen von Stoff für Wand / Lautsprecher

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    • Messungen von Stoff für Wand / Lautsprecher

      Moin,

      ich mache an der Stelle mal einen neuen Thread auf zum Thema Stoff. Hier geht es in erster Linie um die akustischen Eigenschaften des Stoffs.
      Mit den neuen Stoffen MVEL22 / Devort und Triple Black Velvet sind 3 wirklich extrem schwarze Stoffe gesichtet worden, die insbesondere den Kontrasteindruck des Bildes signifikant verbessern können. (Link zum Stoff-Thread - kommt später)
      Doch wie schlagen sich die Stoffe aus akustischer Sicht.

      Da ich eh gerade mein Kino am umbauen bin habe ich eine Messbox gebaut. Alle Messungen wurden mit ca. 1,5cm Abstand zwischen Membran und Stoff gemacht.
      DSC02969.jpg

      Um den Vergleich möglichst einfach zu machen, habe ich meinen Lautsprecher vermessen, diese Messung als Text-Datei gespeichert und anschließend in REW als Kalibrierung der Soundkarte eingebunden.
      Eine erneute Messung zeigt dann eine nahe 100% lineare Messung:
      001_Kalibrierung.jpg

      Nun habe ich jeweils 3 Messungen gemacht (alle Messungen sind 1/24 geglättet):
      1. Kontrollmessung ohne Stoff (muss nahe 100% linear sein)
      2. Stoff locker über Lautsprecher gelegt
      3. Stoff gespannt (Tacker)

      Die Kontrollmessung habe ich nach jedem Durchgang wiederholt um auszuschließen, dass ich beim tackern oder lösen was an der Aufstellung verändert habe.

      Hier nun die Messungen:
      TBV - Triple Black Velot
      001_TBV.jpg
      Bis über 10db Dämpfung.
      Machen wir es kurz: Da gehört kein Lautsprecher hinter. Aber auch an den Wänden in der Stoff lange nicht neutral. Ich würde den Stoff im Kino nicht verwenden - Ausnahme: Zum Bespannen von Absorbern / Holz, wobei ich mir selbst bei Absorbern unsicher bin.

      MVEL22
      001_MVEL22.jpg
      Gespannt oder nicht gespannt macht kaum einen Unterschied.
      Die Dämpfung ist deutlich geringer und vor allem gleichmäßiger. Ich habe diesen Stoff aktuell vor den Lautsprecher und konnte das via EQ ausgleichen, bin aber nicht ganz glücklich damit, was aber nicht am Resultat liegt. Es klingt gut. Ein A/B vergleich ist aber schwer möglich.
      Für Absorber / Holz würde ich den Stoff nehmen. An der Wand nur bei kleineren Flächen.
      Devor
      001_Devor.jpg
      Der Stoff ist genau so schwarz wie die anderen Kandidaten, schlägt sich akustisch aber wirklich gut.
      Die Dämpfung ist gleichmäßig und lässt sich recht einfach via EQ beseitigen. 3db bei 7khz und unter 4db bei 16khz sind ein guter Wert für einen derartigen Stoff.

      Der Klassiker: Akustikstoff
      001_Akustikstoff.jpg
      Nochmals deutlich besser und nur um 2db Dämpfung.

      Hier nochmal alle Stoffe im Vergleich
      Alle_Stoffe.jpg

      Fazit:
      TBV würde ich nur sehr eingeschränkt im Kino verwenden. Er ist Akustisch sehr schwer zu greifen. Alleine das Spannen hat großen Einfluss was mich vermuten lässt, dass der Stoff schon fast wie ein Plattenschwinger arbeitet.

      MVEL22 ist deutlich besser und gleichmäßiger. Den kann man sicher verwenden, ja nach Anspruch auf vor den Lautsprechern. Großflächig würde ich den Stoff aber gerade in kleinen Räumen nicht, da er dann doch zu stark Einfluss auf den Hochton nimmt.

      Devor ist zumindest eine Alternative zum Akustikstoff. Im ganzen Kino würde ich den auch nicht verwenden, aber meine Lautsprecher würde ich dahinter packen.

      Fragen / Anregungen / Diskussion willkommen.

      Gruß
      Nilsens
    • Danke für die Messung! :thumbs:

      Man sieht schön, dass es nicht nur eine Dämpfung gibt, sondern auch eine Reflexion. Die Überhöhung bei ca. 12 kHz passt genau zu dem Abstand zwischen Tuch und Hochtöner. Ein geringerer Abstand müsste sie im Frequenzbereich weiter nach oben schieben, ein größerer weiter nach unten.
    • Hallo Nils,

      danke für Deine Messungen.

      Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man als Bespannung für Lautsprecher und Diffusoren nur Akustikstoff verwenden sollte.
      Alle anderen Optionen sind ein zu gravierender akustischer Kompromiss.

      Für den Einsatz vor Absorbern habe ich aber keine Bedenken, auch nicht für TBV.
      Wenn man sich die Absorptionskurven von porösen Absorbern bei Frequenzen > 5 kHz anschaut beträgt die Dämpfung sowieso mehr als 30 dB.
      Da spielen die Unterschiede zwischen den Stoffen keine Rolle.

      Was die Bespannung von Oberflächen anbetrifft sehe ich Dich allerdings auf dem Holzweg. :)
      Die Messung der Schalldurchlässigkeit einer frei aufgehängten Stoffprobe kann man nicht einfach auf den Fall einer bespannten harten Oberfläche übertragen.
      Der Hintergrund ist, dass die Schallschnelle an der harten Oberfläche 0 beträgt, deshalb funktionieren poröse Absorber auch nur wenn die Stärke in die Nähe von Lambda/4 kommt.
      Da die Stoffe jedoch nur wenige mm dick sind bedeutet das, dass sich das Material der Stoffe im Minimum der Schallschnelle befindet und die absorbierende Wirkung daher unter 10 kHz vernachlässigbar und oberhalb 10 kHz immer noch sehr gering ist (10 kHz: Lambda/4 = 8,6 mm).
      Zur Bespannung von Oberflächen kann man daher bedenkenlos alle der getesteten Stoffe verwenden.

      Aries

      Edit/Ergänzung:

      Nilsens schrieb:

      Devor ist zumindest eine Alternative zum Akustikstoff. Im ganzen Kino würde ich den auch nicht verwenden, aber meine Lautsprecher würde ich dahinter packen.
      Das sehe ich genau umgekehrt - vor die Lautsprecher Akustikstoff, für alles andere kann man Devore verwenden.
    • Hast du den Text nur überflogen Aries?

      Aries schrieb:

      Was die Bespannung von Oberflächen anbetrifft sehe ich Dich allerdings auf dem Holzweg.
      Die Messung der Schalldurchlässigkeit einer frei aufgehängten Stoffprobe kann man nicht einfach auf den Fall einer bespannten harten Oberfläche übertragen.
      Der Hintergrund ist, dass die Schallschnelle an der harten Oberfläche 0 beträgt, deshalb funktionieren poröse Absorber auch nur wenn die Stärke in die Nähe von Lambda/4 kommt.
      Da die Stoffe jedoch nur wenige mm dick sind bedeutet das, dass sich das Material der Stoffe im Minimum der Schallschnelle befindet und die absorbierende Wirkung daher unter 10 kHz vernachlässigbar und oberhalb 10 kHz immer noch sehr gering ist (10 kHz: Lambda/4 = 8,6 mm).
      Zur Bespannung von Oberflächen kann man daher bedenkenlos alle der getesteten Stoffe verwenden.
      Ich habe doch nirgends was anderes geschrieben...

      Nilsens schrieb:

      Machen wir es kurz: Da gehört kein Lautsprecher hinter. Aber auch an den Wänden in der Stoff lange nicht neutral. Ich würde den Stoff im Kino nicht verwenden - Ausnahme: Zum Bespannen von Absorbern / Holz, wobei ich mir selbst bei Absorbern unsicher bin.

      Aries schrieb:

      Das sehe ich genau umgekehrt - vor die Lautsprecher Akustikstoff, für alles andere kann man Devore verwenden.
      Auch hier habe ich doch nichts anderen geschrieben. Das Akustikstoff immer noch der beste Stoff ist steht ja außer Frage. Aber imho ist Devor die einzige Alternative von den wirklich schwarzen Stoffen. Natürlich ist es akustisch besser Akustikstoff zu nehmen (wobei es da auch besser wäre einfach nichts zu nehmen :zwinkern: ), aber dann ist halt der Effekt vom schwarzen Loch weg.
      Devor ist besser als die meisten akustischen Leinwände, insofern sehe ich da keine großen Einwände diesen Stoff zu verwenden. Er ist halt eine Alternative (wenn auch etwas schlechter).

      Was die Absorber angeht bin ich mir in der Tat unsicher bei TBV oder das wirklich nichts aus macht. Ich überlege mir mal, wie man das vielleicht messen könnte. Ideen?

      @FollGott: Das stimmt. Bei der Messung der FollHank ist von der Reflexion nicht mehr viel zu sehen, da hier der Abstand wegen dem Horn schon eine Ecke größer ist.

      @all: Danke für die Blumen. Wenn ihr noch andere Stoffe vermessen haben wollt, einfach PN an mich. Der Messaufbau ist schnell aufgebaut.
    • Jo, die Reflexionen sind schon böse. Da möchte ich mal den Wasserfall sehen. Wenn man den Abstand erhöht, dürfte die Amplitude der Reflexion sinken.

      Eigentlich müsste hier ein Shelvingfilter das Mittel der Wahl sein. Dazu ein PEQ auf der Reso.

      Interessant ist bei der Frequenz vermutlich auch ein Temperatureinfluss. Das macht allerdings ein entzerren schon schwierig.


      Gruß

      Stefan
    • Ich habe es schon in anderen Foren angemerkt:

      Es gibt auch einen Stoff aus Deutschland, der so schwarz wie TBV ist und über eine hohe akustische Transparenz verfügt: Stoff
      Ich habe auch Vergleichsbilder mit TBV in einem anderen Forum hochgeladen.



      Stoff war dabei direkt vor dem Lautsprecher. Er war nichtmal richtig gespannt, was dank Elasthan problemlos möglich ist und die akustische Transparenz weiter verbessern sollte.
      Es waren noch Filter zur Raumkorrektur aktiv, daher ist das ganze nicht schön glatt.

      Das Problem ist die Verfügbarkeit, ich habe wohl vor Kurzem die letzten 35 Meter gekauft und nun muss man 2-3 Wochen auf eine neue Lieferung warten.

      MfG
      Chris

      EDIT: Sehe gerade, dass variables Smoothing aktiv war, ich kann auch noch einen mit 1/24 oder 1/48 machen, ohne Smoothing gibts Augenkrebs...
      Wer dies liest, ist des Lesens mächtig.

      Ausstattung: JVC X35, Open 1001 Fronts, 4 Selbstbau Subs mit Teufel S8000SW Chassis ,Pioneer SC LX701, Surround Arrays, Atmos, Elitescreens Acousticpro UHD Leinwand , HTPC Zuspielung,
    • @pillepalle123
      Kannst du mir vielleicht die Messung schicken (Mail Adresse gerne via PN)? Dann stelle ich das hier ein.
      Du kannst es aber auch gerne selber machen:
      Angenommen Messung 1 ohne Stoff, Messung 2 mit Stoff.
      In REW auf "Controls" - rchts bei Trace Arithmetic A=Messung mit Stoff, B=Messung ohne Stoff- Unten dann A/B auswählen und auf Generate klicken.
      Nun die Limits wie folgt einstellen: 200-20.000Hz / 10 bis -10db und die Glättung auf 1/24

      Hättest du vielleicht auch die Möglichkeit mit ein Muster zu schicken?

      Danke!
      Nils

      Edit: Wobei mir die Messung komisch vorkommt. Sie ist ja qausi fast parallel. Der Stoff wiegt 280g / m². Da würde ich mehr erwarten. Eventuell täuscht die Glättung auch was.
    • @kottan
      Jeder Samtstoff schimmert. Es kommt drauf an, aus welcher Richtung man schaut bzw. das Licht kommt. Ich habe mit mehreren Samtstoffen, inklusive TBV verglichen, die nehmen sich mMn nix!

      @Nilsens
      Ich habe dir die Messdatei geschickt! Stoffstück dann erst, wenn meine Bestellung eingetroffen ist.

      MfG
      Chris
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    • Nilsens schrieb:

      Hast du den Text nur überflogen Aries?
      Ich habe doch nirgends was anderes geschrieben...
      Ich habe Deinen Text schon gelesen.

      Das meiste von Deinen Folgerungen teile ich.
      Manches aber auch nicht.

      Nach meiner Philosophie ist die Art der Verwendung entscheidend für die Anforderungen an die akustischen Eigenschaften eines Stoffs.

      Vor Lautsprecher würde ich nur Akustikstoff mit sehr guter akustischer Transparenz packen
      - egal wie groß oder klein die Fläche des Lautsprechers ist.

      Vor Absorber würde ich auch stärker absorbierenden Stoff packen
      - egal wie groß oder klein die Absorberfläche ist.
      Der Stoff sollte natürlich nicht stark reflektieren.

      Nilsens schrieb:

      MVEL22 ist deutlich besser und gleichmäßiger. Den kann man sicher verwenden, ja nach Anspruch auf vor den Lautsprechern. Großflächig würde ich den Stoff aber gerade in kleinen Räumen nicht, da er dann doch zu stark Einfluss auf den Hochton nimmt.

      Als Beispiel Deine Aussage zu MVEL22 - Du rätst von einer großflächigen Verwendung ab.
      Die Absorber nehmen wohl in den meisten Kinoräumen eine große Fläche ein.
      Warum davor nicht MVEL22 oder TBV verwenden?
      Deine Empfehlung lese ich so dass Du das nicht befürwortest.
      Ich sehe das hingegen als unproblematisch an.

      Vor Lautsprechern würde ich MVEL22 hingegen nicht verwenden.
      4 dB Dämpfung bedeutet, dass 60% der Schallenergie verloren geht.
      D.h. der Lautsprecher muss in dem relevanten Frequenzbereich mit der 2,5 fachen Leistung betrieben werden um die Absorption auszugleichen.
      Kann man so machen, ich finde das halt nicht wünschenswert.
    • Aries schrieb:

      Ich habe Deinen Text schon gelesen.

      Das meiste von Deinen Folgerungen teile ich.
      Ändert ja nichts daran, dass ich die Sachen dennoch so nicht geschrieben hatte :bier:

      Aries schrieb:

      Als Beispiel Deine Aussage zu MVEL22 - Du rätst von einer großflächigen Verwendung ab.
      Die Absorber nehmen wohl in den meisten Kinoräumen eine große Fläche ein.
      Warum davor nicht MVEL22 oder TBV verwenden?
      Deine Empfehlung lese ich so dass Du das nicht befürwortest.
      Ich sehe das hingegen als unproblematisch an.
      Genau, das tue ich. Ich würde in normalen Räumen (bis ca. 30m2) auch nicht voll flächig Basotect o.ä. an die Wand packen. Der Raum wird tot und unangenehm (schon mal in einem RAR gewesen?). Stattdessen würde ich z.B. im vorderen Bereich die Absorption auf Höhe der Lautsprecher positionieren, aber nicht über die gesamte Raumhöhe sondern z.B. 1 Meter hohe Basotect Platten bis kurz vor die Rears. Die Bereiche drüber und runter würde ich unbehandelt lassen bzw. diffus auslegen.
      Bespanne ich hier Rahmen mit MVEL22 kannst du von einer Dämpfung von 2-8db ab 1khz rechnen (der Schall geht durch den Stoff, wird an der Wand reflektiert und geht erneut durch den Stoff. Das wäre mir zuviel und der Einfluss zu wenig greifbar. Absorber kann ich verschieben /austauschen. Stoffrahmen tausche ich nicht mal eben.

      Aries schrieb:

      Vor Lautsprechern würde ich MVEL22 hingegen nicht verwenden.
      4 dB Dämpfung bedeutet, dass 60% der Schallenergie verloren geht.
      D.h. der Lautsprecher muss in dem relevanten Frequenzbereich mit der 2,5 fachen Leistung betrieben werden um die Absorption auszugleichen.
      Kann man so machen, ich finde das halt nicht wünschenswert.
      Da stimme ich dir zu. Deswegen ja auch der ganze Aufwand. Ich habe ja geschrieben das ich damit nicht glücklich bin. Aber ein Kompromiss bleibt der dennoch, denn so manche Leinwand ist auch nicht besser. Einer FollHank sind die Pegel auch egal... Der Hochtöner macht über 130db...
      Wenn ich das nächste mal messe, messe ich mal die Centerstage in dieser Anordnung.
    • Links und rechts im Sichtfeld habe ich große Vorhänge aus TBV. Kann man jetzt Absorber dahinterpacken oder nicht? Zum Neukauf von MVEL22 habe ich keine Lust.
      Habe ich es jetzt richtig verstanden dass TBV den Hochton reflektiert und somit auch ungeeignet sind für Absorber? Manche Ausssagen hier sagen das Gegenteil.
    • Nein Reflektieren tut der Stoff nicht wirklich. Zumindest habe ich das nicht gemessen. Der Stoff beeinflusst aber halt die Raumakustik recht stark.
      Ändern musst da nun aber nichts. Absorber dahinter packen würde ich in jedem Fall, da du aktuell nur den Hochton bedämpfst. Am Ende ich alles irgendwo ein Kompromiss, da keiner der schwarzen Stoffe so gut ist, wie der Akustikstoff.
    • Da ich auch ein paar Stoffe zu Hause habe, habe ich sie mit Nilsens Anleitung mal durch REW gejagt.

      Zuerst nochmal den Akustikstoff, der bereits gemessen wurde.
      Wenn meine Messung vergleichbar aussieht, sollte zumindest der prinzipielle Aufbau stimmen.
      Das tut sie zum Glück:
      Stoffe_Akustikstoff.png
      Der Stoff war dabei komplett um den LS rum gelegt, lag also direkt auf der Schallwand auf.
      Gemessen wurde aus 1m Entfernung. Deswegen ist die Messung mit 6ms gefenstert. Untenrum tut sich hier eh nix. Sollte also passen.

      Danach kam das gleiche Samt von Stoffe.com, wie es auch bereits von Pillepalle gemessen wurde.
      @Pillepalle: Danke für den Tip. Und danke für's aufkaufen. Wollte auch die Tage den Stoff dort bestellen *grr* ;)
      Da sieht das Ganze dann so aus:
      Stoffe_Samt.png
      Deutlich stärkerer Einbruch. Allerdings recht schmall.
      Allerdings hatte ich hier nur ein Muster, was gerade so gross wie der Treiber war und direkt davor geschnallt wurde. Die Messung sieht zumindest vergleichbar aus.

      Zum Schluss noch Ditte.
      Auch davon lag zum Glück genügend rum, weswegen der LS einmal damit eingehüllt wurde.
      Ergebnis war das:
      Stoffe_Ditte.png
      Nicht ganz so gut wie der Akustikstoff. Aber besser als das Samt.

      Zum Schluss noch mal alle drei zusammen:
      Stoffe_alle.png
    • Ich konnte es nicht lassen und habe heute morgen nochmal gemessen....
      Auch wenn meine Messung zappelig/"wild" sind, sie sind wiederholbar. Es handelt sich um den auch von Icebear vermessenen Stretchsamt.
      Man beachte die Skalierung!

      Ich habe nun Messungen durchgeführt, bei dem der Stoff einmal 1,5cm und einmal 2cm von den Chassis entfernt war. Der Unterschied ist recht groß.
      Der Stoff war nur locker gelegt, und der Abstand wurde mit einem Holzstück auf dem LS variiert.

      1,5cm

      2cm

      Vergleich


      MfG
      Chris
      Wer dies liest, ist des Lesens mächtig.

      Ausstattung: JVC X35, Open 1001 Fronts, 4 Selbstbau Subs mit Teufel S8000SW Chassis ,Pioneer SC LX701, Surround Arrays, Atmos, Elitescreens Acousticpro UHD Leinwand , HTPC Zuspielung,

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    • Da ich nicht mehr editieren kann:

      Bei meiner Messung gehts nicht um absolute Werte, sondern einfach nur darum, aufzuzeigen, inwieweit der Abstand zum Stoff das Ergebnis beeinflussen kann....
      Wer dies liest, ist des Lesens mächtig.

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    • Nilsens und allen anderen ein herzliches Dankeschön für diesen Thread. Richtige Arbeit, wie in den guten alten Beisammen Zeiten.

      Nur so ein GEdanke und für mich persönlich lediglich von akademischen Interesse:
      Um den Einfluss auf die Raumakustik zu bewerten müsste die Reflektion gemessen werden. Ich weiß ja nicht ob die Dynamik der Messkette ausreicht, sonst könnte man sich ja einen Prüfstand ausdenken, bei dem der Stoff auf eine glatte Beton Platte gespannt wird. Durch Fensterung der Messung wird der Direktschall ausgeblendet und lediglich die direkte Reflektion gemessen. Man müsste etwas mit dem Einfallwinkel spielen und evtl. auch Mikro und Schallquelle akustisch von ein ander abschirmen.
      Besuch mich mal im Schrein oder im Bau Thread oder im Keller!

      Exodus 12:9 "Do not eat the meat raw or boiled in water, but roast it over a fire"
    • Hallo!

      Alle Stoffe absorbieren und reflektieren den Schall, die Frage ist nur nach den Verhältnis.
      Würde der Stoff in den Messungen nur absorbieren, würde die Kurve einfach immer stärker fallen und es würden keine Stehwellen / Resonanzen auftreten.
      Diese treten hier bei allen Messungen deutlich auf, die Reflexionen dürften daher nicht unerheblich sein.

      Bei der Vewendung von Absorbern kann man sich das zu nutzen machen, um einer starken Hochtonabsorption entgegen zu wirken. Dafür muss das aber auch genau zusammen passen und man muss wissen, was man tut. Am besten geht das natürlich mit Messungen.

      Ich kenne die Stoffe alle nicht. Unterscheiden sich bei den Stoffen die Vorder- und Rückseite? Falls ja, wäre eine Messung mit umgedrehten Stoff interessant.
      Falls eine Seite eher einen harten Träger darstellt, während die andere Seite nur lose Fasern sind, könnte es hier Unterschiede geben.
      Dann wäre das Verhältnis von Reflexion und Absorption abhängig von der Seite, auf die der Schall trifft.
    • Update zum Stoffe.de Stretchsamt:

      Taugt nix, da er großflächige Flecken/Webfehler aufweist. Meine Lieferung über 30m ist betroffen, sowie die von @usel20 .
      Ob es nur die aktuelle Charge ist, oder ein ständiges Problem weiß ich jedoch nicht...

      Ich werde mich nach einer Alternative umsehen....

      VG
      Chris
      Wer dies liest, ist des Lesens mächtig.

      Ausstattung: JVC X35, Open 1001 Fronts, 4 Selbstbau Subs mit Teufel S8000SW Chassis ,Pioneer SC LX701, Surround Arrays, Atmos, Elitescreens Acousticpro UHD Leinwand , HTPC Zuspielung,
    • Inzwischen habe ich ein Muster des Samtstoffs MVEL22 aus England erhalten, so dass ich meine Erfahrungen hier teilen möchte:

      Tatsächlich ist von der Sitzposition keinerlei Restlicht von der Leinwand zu sehen, wenn der Stoff an der Decke oder Wand hängt. Der Stoff sieht gleichmäßig tiefschwarz und nicht fleckig aus.

      Aber auch dieser Stoff muss sich an physikalische Gesetze halten und kann das Licht nicht komplett "wegzaubern". Daher glänzt er je nach Lichteinfall und Blickwinkel. Die tiefschwarze, "lichtschluckende" Farbe kommt wohl daher, dass ein Teil Lichtes in die Richtung reflektiert wird, wo das Licht her kommt. So wirkt der Stoff im Kinobetrieb komplett schwarz, weil ein Teil des Streulichts der Leinwand vom Stoff zu dieser zurückgeworfen wird und daher nicht am Sitzplatz ankommt. Der andere Teil des Streulichts wird vom Stoff absorbiert. Bei einer diffusen Lichtquelle (wie beim Leinwand-Streulicht), fällt der Effekt nicht weiter auf. Außerdem schaut ja niemand von der Leinwand in Richtung Projektor, wenn ein Film läuft.

      Störend finde ich den Effekt jedoch, wenn mal kein Film läuft. Extrem ist es, wenn der Stoff senkrecht an einer Wand hängt und vor der Wand ein Deckenspot montiert ist. Dann fällt das Licht des Deckenspots (das diesmal nicht diffus ist) auf den Stoff und ein Teil wird in Richtung Decke reflektiert. Wenn man in Wandnähe steht, sieht der Stoff dadurch sehr glänzend aus. Das Glänzen ist nicht gleichmäßig (wie z.B. bei einem schwarz lackiertem Lautsprecher), sondern hängt von der Richtung der Stoff-Fasern ab. Man kann den Glanz durch leichtes Drüberstreichen mit den Fingern verändern, weil sich die Fasern dann anders ausrichten. In dieser Situation sieht der Stoff fleckig aus und es gelingt nicht, alle Fasern komplett gleich auszurichten.

      Mit dem MVEL22 an der Decke passiert das bei mir nicht, weil meine Decke nicht von unten angestrahlt wird und daher nichts zurückreflektiert wird. Wenn jemand Stehlampen einsetzt, oder mit Blitzlicht fotografiert (was keine diffusen Lichtquellen sind) wird es denselben Effekt auch an der Decke geben.

      Es handelt sich hier nicht um Webfehler o.ä., sondern das ist eine Eigenschaft des Stoffes.

      Bei mir kommt daher Ditte (IKEA) an die Wände und MVEL22 an die Decke (näheres in meinem Bauthread).
      Viele Grüße, Alex . . . Tollino Kino - Baubericht
    • Leif schrieb:

      Unterscheiden sich bei den Stoffen die Vorder- und Rückseite?
      Das ist der Fall:

      TBV_Devore_Zoom.jpg

      Links ist Devore, rechts TBV.
      Zur Mitte hin ist jeweils die Rückseite nach vorne gelegt, nach außen hin sehen wir die samtene Vorderseite.

      Bei beiden Stoffen ist also der Samt auf einen Trägerstoff aufgebracht.
      Der Trägerstoff erinnert mich an einen typischen Futterstoff.
      Bei TBV ist sowohl der Trägerstoff als auch die Samtbeschichtung etwas dicker.

      Leif schrieb:

      Falls ja, wäre eine Messung mit umgedrehten Stoff interessant.
      Falls eine Seite eher einen harten Träger darstellt, während die andere Seite nur lose Fasern sind, könnte es hier Unterschiede geben.
      Dann wäre das Verhältnis von Reflexion und Absorption abhängig von der Seite, auf die der Schall trifft.
      Davon gehe ich stark aus.
    • Zumindest bei mir haben die mit Ditte bezogenen Absorber im Filmbetrieb mehr Licht reflektiert. Natürlich auch an den Wänden.
      Diese fleckige Optik bei Beleuchtung gibts ja bei vielen Samtstoffen. Das liegt einfach daran, dass die recht langen Fasern teilweise unterschiedlich ausgerichtet sind. Ggf. Könnte man das ausbügeln. Hab ich aber nicht getestet.
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