STEWART STUDIOTEK 100 vs. STEWART PHANTOM HALR

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    • STEWART STUDIOTEK 100 vs. STEWART PHANTOM HALR

      STEWART STUDIOTEK 100 vs. STEWART PHANTOM HALR
      Der ultimative Leinwand-Test

      Hoher Besuch in meinem Heimkino. Der bekannte US-Hersteller Stewart schickt seinen deutschen Repräsentanten; im Gepäck eine Splitscreen-Leinwand. Aufgespannt sind die Tücher StudioTek 100, das als absolutes Referenz-Tuch weltweit bei Experten anerkannt ist, und das Phantom HALR, ein Hochkontrast-Tuch mit grauer Grundfläche zur Kontraststeigerung.
      Wie gut diese Screens tatsächlich sind, in welchen Räumlichkeiten die verschiedenen Tücher ihre Stärken ausspielen, wie Messwerte und Bildeindrücke ausfallen, darüber informiere ich in diesem Test.

      02 Stewart Studiotek 100 - Phantom HALR - Foto Michael B. Rehders.jpg
      Foto: Michael B. Rehders
      Die Splitscreen-Leinwand von Stewart wird unter optimalen Bedingungen durchgemessen – in meinem Heimkino Lumière.


      Ausstattung und Technik
      Die Stewart StudioTek 100 gilt unter Experten als die Referenz-Leinwand weltweit. Zertifikate von THX und isf weisen aus, dass Filme darauf originalgetreu reproduziert werden. Bis zu 16K-Auflösung ohne Verlust verspricht der Hersteller. Der Gainfaktor wird mit 1.0 beziffert – und zwar in alle Richtungen ohne Einschränkungen. Das bedeutet, es wird exakt so viel Licht reflektiert, wie auf das Tuch auftrifft. Beste Voraussetzungen also auch für aktive 3D-Technologie, weil es die Polarisation von D-ILA-, LCD- und SXRD-Projektoren nicht aufrechterhält. Ein Wundertuch? Mitnichten. Hierbei handelt es sich um eine flexible matt-weiße Aufprojektions-Folie, die erst nach Bestellung individuell für den Kunden hergestellt wird.
      Das zweite Tuch in diesem Test ist die Stewart Phantom HALR. Hierbei handelt es sich um eine so genannte High-Ambient-Light-Rejection-Technologie (HALR). Diese funktioniert ähnlich wie die Bande eines Billardtisches. Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel, so prallt die Kugel von der Bande ab. Ganz ähnlich verhält es sich bei der Phantom HALR-Screen. Auftreffendes Licht wird im exakt selben Winkel reflektiert. Steht der Projektor hinten im Raum oberhalb der Leinwand, wird das Licht bestmöglich nach unten reflektiert. Beispielsweise von der linken Seite einfallendes Tageslicht wird nicht zum Zuschauer abgestrahlt, sondern zur rechten Raumseite.
      Ermöglichen tut das die besondere Zusammensetzung der Leinwand. Die Phantom HALR besteht nämlich aus insgesamt drei Schichten: Auf einem flexiblen Screen-Body (Trägerunterlage) befinden sich eine Licht-Reflektor-Schicht mit hoch reflektivem Coating, und darauf eine Diffusions-Schicht aus dunklem durchscheinendem Material.
      In der Summe gibt der Hersteller einen Gainfaktor 1,0 an sowie ein Half-Gain bei 30° (nicht Direktional). Zweites bedeutet bei 30° Abweichung vom optimalen Reflektionswinkel, 50 % Lichteinbußen bedeutet.

      05 Stewart - Studiotek 100 - Phantom - Rahmen 2 - Foto Michael B. Rehders.jpg
      Foto: Michael B. Rehders
      Das Tuch besitzt auf der Rückseite jede Menge Druckknöpfe. Auch welche Seite nach unten gehört, ist aufgeführt.



      06 Stewart - Studiotek 100 - Phantom - Rahmen 3 - Foto Michael B. Rehders.jpg
      Foto: Michael B. Rehders
      Nun wird das Tuch Knopf für Knopf an den Rahmen befestigt. Zu meiner Überraschung gelingt spielend einfach. Obendrein ist das Tuch perfekt gespannt, obwohl die Demoleinwand bereits mehrere Dutzend Male auf- und abgebaut worden ist. Es gibt nicht eine einzige Welle. Das Tuch ist spiegelglatt gespannt. Bravo!


      Messungen und Diagramme
      Stewart StudioTek / Stewart Phantom HALR
      Gain: 1,0 / 0,95
      Half-Gain: 180 ° / 30 °
      RGB-Niveau-Abweichung: max. 0,1 % / max. 0,4 %


      16 JVC DLA-X7900 - Lichtstrommessung - Farbraum Tabelle.jpg
      JVC DLA-X7900 – Referenz-Messung im Lichtweg:
      Schauen wir uns den Farbraum an (links). Das schwarze Dreieck ist die Vorgabe, das weiße Dreieck ist das Messergebnis. Der Farbraum wird nahezu mustergültig eingehalten. Rechts ist die Tabelle mit allen Werten aufgeführt. Zunächst einmal fällt auf, dass alle Delta-E-Werte im grünen Bereich sind. Das RGB-Niveau macht mit Rot 99,9 %, Grün 100 % und Blau 100 % eine Punktlandung. Die Farbtemperatur beträgt perfekte 6504 Kelvin (D65).
      Besser lässt sich ein Projektor praktisch nicht kalibrieren.


      18 Stewart - Studiotek 100 - Phantom - Messung - Farbraum Tabelle.jpg
      Tabelle: Stewart StudioTek 100 (links) / Stewart Phantom HALR (rechts)
      Die Delta-E-Werte sind allesamt fast identisch. Abweichungen liegen unter dem Wert (3 Prozent) üblicher Wiederholungsmessungen.
      Das RGB-Niveau kann als absolut perfekt angesehen werden. Die Abweichung auf dem Stewart StudioTek 100 beträgt im Blau großartige 0,1 %. Rot und Grün werden sogar zu 100 % getroffen. Das habe ich so bei anderen Leinwänden noch nie erlebt.
      Die Phantom HALR steht dem nicht nach. Sie weicht maximal um 0,4 % von der Vorgabe ab. Das ist absolut sensationell. Hier hat Stewart zwei Leinwände auf Referenzniveau geschaffen!


      09 Stewart - Studiotek 100 - Phantom - Screenshot - Kino ohne Licht - Foto Michael B. Rehders.jpg
      Foto: Michael B. Rehders
      Heimkino: Stewart StudioTek 100 (links) / Stewart Phantom HALR (rechts)
      Auf der StudioTek erscheint meine Nachtaufnahme von der Elbphilharmonie in Hamburg überwältigend natürlich. Alle Details sind auf der Leinwand abgebildet. Selbst am Rand gibt es keinerlei Lichteinbußen, da die StudioTek 100 das Licht in alle Richtungen gleichmäßig reflektiert.
      Die Phantom HALR steht diesem Bildeindruck kaum nach.
      Insgesamt erscheint die projizierte Aufnahme minimal dunkler. Gleichwohl sind alle Details ebenfalls zu erkennen. In der Summe finde ich den Bildeindruck auf der StudioTek 100 etwas ruhiger, angenehmer und klarer.


      14 Stewart - Studiotek 100 - Phantom - Screenshot - Schanzenviertel - Wohnzimmer mit Tageslicht - Foto Michael B. Rehders.jpg
      Foto: Michael B. Rehders
      Wohnzimmer: Stewart StudioTek 100 (links) / Stewart Phantom HALR (rechts)
      Diese Nachtaufnahme habe ich im Hamburger Schanzenviertel geschossen. Sie weist die Unterschiede noch deutlicher auf. Während auf der StudioTek 100 jegliche Brillanz abhandenkommt, wenn seitlich durchs Fenster Tageslicht einfällt, zeigt sich die Phantom HALR absolut unbeeindruckt vom Fremdlicht. Es wird förmlich „ignoriert“, so dass der Zuschauer alle Inhalte bestens erleben kann, die der Projektor von hinten auf die Leinwand wirft.



      15 Stewart - Studiotek 100 - Phantom - Screenshot - Schanzenviertel - Wohnzimmer ohne Tageslicht - Foto Michael B. Rehders.jpg
      Foto: Michael B. Rehders
      Wohnzimmer: Stewart StudioTek 100 (links) / Stewart Phantom HALR (rechts)
      Wird das Fenster mit einem lichtdichten Rollo geschlossen, so dass kein Tageslicht in den Raum einfällt, ändert sich der Bildeindruck schlagartig.


      Fazit
      Wer nicht nur abends im verdunkelten Wohnzimmer spannende Spielfilme schaut, sondern seinen Projektor auch tagsüber mit offenen Rollos nutzen möchte, für den ist die Stewart Phantom HALR bestens geeignet. Einzig ein leichtes Grießeln/Glitzern schmälert den durchweg positiven Eindruck ein wenig. Wer hingegen ein dediziertes Heimkino besitzt und kompromisslos die beste Bildqualität anstrebt, dem gelingt mit der Stewart StudioTek 100 eine originalgetreue Abbildung.


      Weitere Screenshots, Messdiagramme und Informationen in meinem Blog:
      TEST: STEWART STUDIOTEK 100 vs. STEWART PHANTOM HALR
      Gruß
      George Lucas

      Mein HEIMKINO
      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
    • Freut mich, dass Dir der Test gefällt, kottan.

      Je nach Sehfähigkeit, Befindlichkeit und Seherfahrung ist das Grießeln aus unterschiedlichen Abständen zu sehen. Ich kann es noch aus fünf Meter Entfernung leicht wahrnehmen.

      Stewart gibt für die Phantom HALR eine "Minimum Throw Distance" von 1,8 x zur Bildbreite an.
      Gruß
      George Lucas

      Mein HEIMKINO
      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
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