Wie mit dem AV-Receiver eine manuelle Optimierung (Einmessung) der Fronts/Satelliten durchführen?

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    • Wie mit dem AV-Receiver eine manuelle Optimierung (Einmessung) der Fronts/Satelliten durchführen?

      Hallo zusammen,

      diesen Thread habe ich gelesen und viel gelernt :thumbs:
      Akustische Optimierung/Einstellung der Lautsprecher im Blackstar Kellerkino

      Besonderen Dank an @Nilsens für seine Infos zum Einmessen dort! Dazu habe ich ein paar Fragen und weil ich Augustiners Thread nicht zuspammen möchte, eröffnen ich einen neuen...

      Nilsenes schreibt im anderen Thread (von mir gekürzt, editiert und zusammengefasst):
      Ansonsten gehe ich bei der Einmessung wie folgt vor:
      1. Ich stelle die Front auf large und entzerre am Hörplatz den Bass auf die Zielkurve 12db Trennung bei 80Hz.
        Av Receiver trennen unsymmetrisch. Der Sub mit 24db, die Sats mit 12 db.
        Entzerre ich nun die Front aus 12db Target Curve im REW (Lautsprecher Fullrange), dann addieren sich die 12db mit den 12db vom AVR (nach Entzerrung stelle ich die Lautsprecher auf 80hz) Man bekommt dann eine symmetrische Trennung hin.
        12db auf Large + 12db nach Trennung ergibt eine 24db Trennung die dann besser zu den Subs passt.
      2. Dann stelle ich das DBA ein. Hier muss immer Ausgang 4 zum messen genommen werden.
      3. Sind Front und Bass eingestellt, dann geht es ans verheiraten...

      Für a) stelle ich mir das so vor:
      • Mit REW und einem Messmikro die Fronts/Satelliten (auf large) messen
      • Von REW die PEQ-Werte für die Zielkurve (inkl. 12 db High-Pass bei der Trennfrequenz) berechnen lassen
      • Die berechneten PEQ-Werte in die DSPs für die Fronts/Satelliten eingeben
      Soweit richtig?

      Für b) und c) gibt es hier viele Anleitung, das verstehe ich.

      Die technischen Voraussetzungen dazu sind wohl:
      1. Ein AV-Receiver für die Signaltrennung
      2. Messmikro und REW
      3. Am Subwoofer Pre-Out des AV-Receivers hängt ein DSP + Verstärker für die Subwoofer (DBA)
      4. An den Fronts/Satelliten Pre-Outs hängt für jeden Kanal ein DSP + Verstärker (d.h. die Verstärker des AV-Receivers werden nicht benutzt)
      Bei mir sind 1 bis 3 gegeben (Denon-Receiver, UMIK-1, iNuke), Punkt 4 ist mir aber aufgrund der vielen Kanäle eigentlich zu Kosten- und Platz-intensiv. Daher möchte ich lieber den AV-Receiver als Verstärker für Fronts/Satelliten verwenden.

      Wenn ich die Einmess-Automatiken der Hersteller mal außen vor lasse, weil ich die Eingriffe lieber selber kontrollieren möchte, was ist dann das beste Vorgehen?

      Einen Denon AV-Receiver nehmen, dort lässt sich der grafische EQ aber nur rudimentär einstellen:

      Denon schrieb:

      Wählen Sie den Anpassungsfrequenzbereich aus: 63 Hz / 125 Hz / 250 Hz / 500 Hz / 1 kHz / 2 kHz / 4 kHz / 8 kHz / 16 kHz
      Passen Sie den Pegel an: –20.0 dB – +6.0 dB (Standard: 0.0 dB)
      Weder die genaue Frequenz, noch der Q-Faktor können angegeben werden. Das scheint mir nicht geeignet zu sein, weil ich die notwendigen Einstellungen vermutlich gar nicht eintragen kann und somit nur per Trail&Error optimieren könnte.

      Einen Yamaha AV-Receiver nehmen, dort lassen sich Frequenz und Q-Faktor eingeben:

      Yamaha schrieb:

      Freq.: Stellen Sie mit den Cursortasten die Mittenfrequenz des gewählten Bands ein. (15,6 Hz bis 16,0 kHz (15,6 Hz bis 250,0 Hz für Subwoofer))
      Q: Stellen Sie mit den Q-Faktor (Kehrwert der Bandbreite) des gewählten Bands ein. (0,500 bis 10,080)
      Verstärkung.: Stellen Sie mit die Verstärkung des gewählten Bands ein. (-20,0 dB bis +6.0 dB)
      Kann ich das von Nilsens beschriebene Vorgehen mit einem Yamaha umsetzen? Kann ich also die Werte, die REW ausrechnet dort eingeben und somit die Fronts/Satelliten manuell einmessen?

      Oder gibt es andere AV-Receiver, die dafür geeignet (und bezahlbar) sind?

      Danke,
      Alex
      Viele Grüße, Alex . . . Tollino Kino - Baubericht
    • All-Ex schrieb:

      Kann ich das von Nilsens beschriebene Vorgehen mit einem Yamaha umsetzen? Kann ich also die Werte, die REW ausrechnet dort eingeben und somit die Fronts/Satelliten manuell einmessen?
      Hi Alex,

      du kannst jeden Receiver nutzen, der eine manuelle Verstellung des EQ erlaubt. Je nachdem wieviele Bänder du hast und ob der Receiver nur einen grafischen oder doch einen Parametrischen EQ (Freq. und Güte einstellbar) hat kannst du den Frequenzverlauf näher an dein gewünschtes Ergebnis bringen.
      REW kann dir auch Vorschläge für einen EQ mit festen Frequenzen errechnen, zumindest für 20 Stück wenn man als DSP "Generic" auswählt.

      Grüße Florian
    • Bei Yamaha lassen sich die Frequenzen auch nicht frei einstellen, allerdings genauer als bei Denon. Bei Yamaha gibt 1/3 Oktaven, bei Denon nur 1 Oktave.

      happy? schrieb:

      REW kann dir auch Vorschläge für einen EQ mit festen Frequenzen errechnen, zumindest für 20 Stück wenn man als DSP "Generic" auswählt.
      Was muss ich dazu einstellen? Auch bei "Equaliser: Generic" rechnet REW bei mir Frequenzen aus, die ich nicht einstellen kann. Wenn ich die unterstützten Frequenzen eingebe, ändert sich zwar die "Predicted Curve", aber automatisch gerechnet wird dann nicht mehr und die Kurve passt nicht mehr.

      Grüße,
      Alex
      Viele Grüße, Alex . . . Tollino Kino - Baubericht
    • Moin Alex,

      du kannst nachdem du manuelle Werte für die Frequenzen und Qs eingetragen hast nochmal nur den Gain optimieren lassen. Dazu auf der rechten Seite unter "Filter Tasks" statt "Match response to target" nur "Optimise gains" auswählen.

      Dann errechnet er dir ohne die Frequenzen zu ändern nur neue Gainwerte. Diese weichen z.T. stark von dem ab was man per try&error eingestellt hätte, führen aber zu einer bestmöglichen Annäherung an die Target-Curve.

      Grüße Florian
    • Hallo Freunde,

      das mit der Zielkurve ist (im Bassbereich) sicherlich eine feine und einfache Sache - da brauchts eine waagerechte Linie.

      Aber wie soll denn die Zielkurve für die Frontboxen aussehen? Wer legt das fest?

      Sicherlich sollen grobe Ausreisser im Freq.gang vermieden werden, aber grundsätzlich?

      - Leicht fallende Tendenz zu den Höhen - was dem natürlichen Geschehen entspräche?
      - Badewanne, weil jemand englisches Sounding mag?
      - Präsenzbereich angehoben, weil man jedes Nebengeräusch hören möchte?
      - etc.etc.

      Beste Grüße

      Uwe
    • Das entspricht wohl eher dem Geschmack. Je nach Nachhallzeit und Umgebung nutze ich so 0,3-0,8dB pro Oktave Abfall. Manchmal auch wenig bis linear und erst ab 200-300Hz zum Tiefstton hin mit 1dB ansteigend. Das ist wirklich eine reine Geschmacks- und Altersfrage :D
      NVidia Shield / Xbox One S --- Philips 65PUS8102 / JVC X5000 --- Denon X4400 - iNuke NU3000DSP --- 5.2.4 KinSat20 / Sica 15S3PL8 DBA
      Das MoWoKi
    • happy? schrieb:

      du kannst nachdem du manuelle Werte für die Frequenzen und Qs eingetragen hast nochmal nur den Gain optimieren lassen. Dazu auf der rechten Seite unter "Filter Tasks" statt "Match response to target" nur "Optimise gains" auswählen.
      Florian, Danke für den Tipp! Hat funktioniert. Allerdings ist der 1/3 Oktave EQ des Yamaha auch nicht ideal, weil die benötigte Korrektur genau zwischen zwei Frequenzen liegt und REW da auch nicht zaubern kann.

      Vielleicht bleib ich doch lieber bei Denon's Audyssey... Das geht da wesentlich feiner vor (allerdings auch kaum beeinflussbar).

      Opa Uwe schrieb:

      Aber wie soll denn die Zielkurve für die Frontboxen aussehen? Wer legt das fest?

      Moe85 schrieb:

      Das ist wirklich eine reine Geschmacks- und Altersfrage
      Das glaube ich auch. Der eine möchte es möglichst exakt so wie der Toningenieur es abgemixt hat, der nächste baut ordentlich Spaß-Bass ein.

      Mir geht's eher darum, die Fronts an der Trennfrequenz im Übergang zum Bass sauber an die Subwoofer anzupassen. Außerdem ist ein halbwegs glatter Frequenzgang sicher nicht verkehrt. Den kann man dann recht einfach an individuelle Bedürfnisse anpassen.

      Ich weiß aber nicht, ob es viel bringt eine Korrektur einzelner Ausreißer über schmale Filter zu versuchen, oder es besser ist, die Ursache für die Wellen mittels Raumakustik zu beseitigen...

      Alex
      Viele Grüße, Alex . . . Tollino Kino - Baubericht
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