Warum sind nativer On-Off Kontrast und ANSI Kontrast bei Projektoren oft genau gegensätzlich? On-off gut -> meist ANSI schlecht // On-off schlecht -> meist ANSI gut

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    • Warum sind nativer On-Off Kontrast und ANSI Kontrast bei Projektoren oft genau gegensätzlich? On-off gut -> meist ANSI schlecht // On-off schlecht -> meist ANSI gut

      Beispiele bei verschiedenen Projektionstechnologien
      (typische Werte, nativer on-off Kontrast ohne DI):

      JVC D-ILA
      On-off > 20 k; ANSI 150 – 300

      Sony
      On-off 10 – 20 k; ANSI 300 – 450

      DLP
      On-off 1 – 3 k; ANSI 450 – 600

      Aktuell in einem Test vom Epson TW9400 (LCD):
      On-off 4,5 - 10 k; ANSI 455

      Ich würde gerne die technischen Hintergründe verstehen warum sich das so verhält.
      Weiß das jemand?
      Oder wurde das hier schon mal diskutiert?
      (Meine Suche hat da nichts zutage gebracht)

      PS
      Es geht mir nicht um die Bedeutung für die Bildqualität.
    • Naja, die Zahlen sind ja nicht ganz ohne Kommentar so transferierbar und zudem nicht ganz korrekt.

      Bei den DLPs muss auf jeden Fall unterschieden werden, um welchen DLP Chip es sich handelt und ob es ein Gerät mit XPR Device für 4K handelt.
      Die haben nämlich besonders die günstigen Geräte mit dem kleinen DMD allesamt einen schlechten Ansi kontrast und auch einen schlechten On/Off Kontrast. Da sind Geräte mit On/Off von weniger als 600:1 und einem Ansi Kontrast von 300:1 keine Seltenheit.

      Bei den Werten für DILA sind die 150:1 Ansi ja vermutlich der Wert des defekten Nx9, denn im Mittel liegen die Geräte der letzten Serie im Bereich um 300:1. Valide Werte der Serie zu den neuen N Modellen gibt es leider noch nicht.

      Grundsätzlich hängt der Kontrast natürlich mit dem Aufbau der Geräte zusammen. Vereinfacht gesagt: je mehr Bauteile im optischen Block benötigt werden, desto schleechter der Ansi Kontrast. Wie schon oben erwähnt auch gut an den 4K XPR Geräten zu sehen, wo dieses optische Bauteil den Ansi deutlich verschlechtert. Konnte man auch gut bei den ersten JVC D-ILA mit eShift sehen, wo der X35 ohne e-Shift den besseren Ansi Kontrast hatte, als sein X55 Pendant mit e-Shift.

      Der On/Off Kontrast hängt an der Art und Weise, wie die entsprechende Technik es schafft, ohne Abschaltung oder Dimmung der Lampe den Lichtstrom zu begrenzen, der auf der Leinwand ankommt. Bei D-ILA und LCD geschieht die mittels Polarisiationsfiltern, die mittlerweile eine sehr niedrige Transmission. Diese VAN-LC Layer bei D-ILA sind nahe 100% effizient, daher der hohe On/Off Kontrast der JVCs.

      Sonys SXRD Technik ist ja prinzipell gleich aufgebaut, aber Sony hat nicht so einen effizienten Polarisationslayer bzw. wie man an den Kontrasteinbrüchen der älteren Serien sehen kann auch Probleme damit.

      DLPs hingegen lenken den Lichtstrom nur ab, in dem der Spiegel eines Pixels die Reflektion aus dem Lichtpfad kippt. Je größer das DMD, desto größerere Winkel können die Spiegel kippen. Da spielt es dann noch eine Rolle, wie gut die optische Kammer des DLPs das Licht schluckt. Zu Anfangszeiten des Forums haben wir hier noch die DLPs zerlegt und mit Samt daran experimentiert die optische Kammer schwärzer zu bekommen.
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    • Ravenous schrieb:

      Bei den DLPs muss auf jeden Fall unterschieden werden, um welchen DLP Chip es sich handelt und ob es ein Gerät mit XPR Device für 4K handelt.
      Die haben nämlich besonders die günstigen Geräte mit dem kleinen DMD allesamt einen schlechten Ansi kontrast und auch einen schlechten On/Off Kontrast. Da sind Geräte mit On/Off von weniger als 600:1 und einem Ansi Kontrast von 300:1 keine Seltenheit.
      Ich meine die guten DLPs um die prinzipiellen Möglichkeiten der verschiedenen Technologien zu vergleichen.
      Die genannten Zahlen sollen auch nur Größenordnungen wiedergeben.

      Ravenous schrieb:

      Vereinfacht gesagt: je mehr Bauteile im optischen Block benötigt werden, desto schleechter der Ansi Kontrast.
      Beispiel Sony vs JVC - bedeutet das, dass Sony einen einfacheren optischen Block hat und daher weniger ANSI verliert?
      Das hätte ich bei den ähnlichen Technologien von Sony und JVC nicht unbedingt erwartet.

      Ravenous schrieb:

      DLPs hingegen lenken den Lichtstrom nur ab, in dem der Spiegel eines Pixels die Reflektion aus dem Lichtpfad kippt. Je größer das DMD, desto größerere Winkel können die Spiegel kippen. Da spielt es dann noch eine Rolle, wie gut die optische Kammer des DLPs das Licht schluckt. Zu Anfangszeiten des Forums haben wir hier noch die DLPs zerlegt und mit Samt daran experimentiert die optische Kammer schwärzer zu bekommen.
      Bei DLPs kann ich mir mit meinem laienhaften Verständnis vorstellen, dass an den Rändern von den kleinen Spiegeln doch etwas Streulicht Richtung Objektiv geworfen wird auch wenn der Spiegel weggekippt ist.
      Dass DLP nicht besonders im on-off ist finde ich daher einleuchtend.

      Der einfachere Lichtweg liegt vermutlich an der Tatsache dass für einen Ein-Chip-DLP keine Zusammenführung der drei Farben erforderlich ist.
      Das Farbrad kommt ja vor dem DLP Chip.
      Insofern wird der Vorteil im ANSI auch nachvollziehbar.

      D.h. DLP ist mir nun klarer.
      Warum JVC im ANSI schlechter ist als Sony ist mir noch nicht klar.
    • M.M.n. kann der größte Unterschied nur im Einsatz des e-Shift Devices bei JVC begründet liegen. Das gibt es ja bei Sony nicht.

      In wie fern der im Vergleich zu D-Ila/SXRD schlechtere Füllfaktor der DLPs und LCDs sich positiv auf den Ansi Kontrast auswirkt, kann man nur vermuten, könnte aber auch eine Rolle spielen, da benachbarte Pixel weniger voneinander beeinflußt werden in Bezug auf Streulicht/Überstrahlen.

      Ich habe noch mal Werte zum Epson LS10000 rausgesucht, der ja eine ähnliche LCOS Technik wie Sony und JVC verwendet. Aber genau wie JVC bisher auf ein e-Shift ähnliches Verfahren für 4K angewiesen ist. Der kommt im Ansi auch nur auf rund 250:1 , liegt beim On/Off aber "nur" bei 11000:1. Von daher scheint Sony einen guten Weg bei seinen Panels/optischen Blöcken gefunden zu haben bzgl. maximaler Ansi bei gutem On/Off Kontrast.

      Um so gespannter bin ich auf echte Serienmessungen der neuen N5 und N7. Mal sehen, wie da der Ansi Kontrast ohne e-Shift ausfällt.
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    • Ravenous schrieb:

      M.M.n. kann der größte Unterschied nur im Einsatz des e-Shift Devices bei JVC begründet liegen. Das gibt es ja bei Sony nicht.

      Ravenous schrieb:

      Um so gespannter bin ich auf echte Serienmessungen der neuen N5 und N7. Mal sehen, wie da der Ansi Kontrast ohne e-Shift ausfällt.
      Da bin ich auch gespannt ... Messwerte zum N7 habe ich bisher noch keine gefunden.
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