Meine Raumakustik - wie bewerten?

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    • Die Messungen sehen jetzt schon deutlich plausibler aus.

      Zur Interpretation zitiere ich mich mal selbst:

      Bolle schrieb:

      - Ansonsten ist das eben ein sehr halliger Raum ohne irgendwelche Absorption im Bassbereich. Da ist es relativ wenig verwunderlich, wenn das so ausschaut.

      VG

      Schau Dir auch mal die Wasserfalldiagramme für die LS an. Insgesamt ist an dem Raum akustisch noch gar nichts gemacht, was man dann messtechnisch eben auch sieht. Generell scheinst Du akustisch noch gar nichts gezielt gemacht zu haben:

      1. Du schriebst die beiden Subs stehen vorne. Diagonalaufstellen mal ausprobiert?
      2. Stehen die neuen LS jetzt ähnlich tief wie die auf dem Foto?
      3. Die Wände sind komplett gar nicht bedämpft, richtig?

      Mach doch mal aktuelle Fotos & eine Skizze vom Raum.
    • Hallo,

      nochmal danke für die Unterstützung!

      Bolle schrieb:

      Schau Dir auch mal die Wasserfalldiagramme für die LS an.

      Hier kommt mal der Wasserfall für die Front links:
      2019-01-30 Wasserfall Front links.jpg
      Auch hier sehe ich eigentlich nur Probleme im Bassbereich. Oder liege ich da falsch?

      Bolle schrieb:

      Insgesamt ist an dem Raum akustisch noch gar nichts gemacht, was man dann messtechnisch eben auch sieht. Generell scheinst Du akustisch noch gar nichts gezielt gemacht zu haben:
      Ein klein wenig war ich akustisch schon tätig: an der Decke hängen drei Selbstbauabsorber gegen die Erstreflektionen. Auch bei den Frontboxen stehen hinter den stoffbespannten Rahmen jeweils ein Absorber gegen die seitlichen Erstreflektionen. Und hallig finde ich den Raum eigentlich nicht.

      Bolle schrieb:

      1. Du schriebst die beiden Subs stehen vorne. Diagonalaufstellen mal ausprobiert?
      Es sind ja drei Subs, von denen zwei linksund rechts hinter den Stoffrahmen stehen. Nicht ganz vorne sondern etwa auf der Mittellinie zwischen Frontboxen und Sitzplatz. Der dritte steht mittig hinter dem Sitzplatz,etwa jeweils 40 cm vom Sitzplatz und von der Rückwand entfernt. Hinterm Sitzplatz habe ich ja nur noch etwa 1 Meter bis zur Rückwand. Die beiden vorderen Subs hatte ich schon mal diagonal, ohne den Dritten. Klang aber schlechter.

      Bolle schrieb:

      2. Stehen die neuen LS jetzt ähnlich tief wie die auf dem Foto?
      Nein, die Boxen stehen etwas weiter vorn und mehr zur Mitte. Zum Vorhang hinter den Boxen habe ich etwa 30 cm Abstand, ebenso auch zur seitlichen Stoffbespannung. Wohlgemerkt: hinter der Bespannung sind nochmal 40 cm Luft.

      Bolle schrieb:

      3. Die Wände sind komplett gar nicht bedämpft, richtig?
      Hinter den stoffbespannten Rahmen neben den Frontboxen steht jeweils einSelbstbauabsorber aus Steinwolle gegen die Erstreflexionen. Das gleiche an der Decke zwischen Front und Sitzplätzen.

      Bolle schrieb:

      Mach doch mal aktuelle Fotos & eine Skizze vom Raum.
      Da kümmer ich mich mal drum.

      Danke und Grüße aus dem Norden
      Jens
    • XMoin Jens,

      ohne den Thread nochmal komplett durchzulesen, erinnere ich mich daran, dass sich hinter dem Vorhang der Front ein Raum (Werkstattraum?) befindet? Bass breitet sich kugelförmig aus und wenn dann entsprechender Nachhall von (übrigens:) Reflexionen (reflektieren - Reflexion :verlegen: ) aus Deinem Nebenraum zurückkommen, versaust Du Dir Deinen Klang im Bass. Meine Vermutung, Du hast u. A. eine ziemlich perfekte Auslöschung im Bereich 40 bis 50 Hz. Da kannst Du mit einem Equalizer diese Frequenzen lauter drehen wie Du willst, sie töten sich auf Deinem Meßplatz offensichtlich gegenseitig ab.


      Also, wenn möglich, großvolumige Absorber im Nachbarraum aufstellen. Dann evtl. vor der Messung des Antimode mit den Phasen der Sub‘s spielen und/oder, wie oben schon geschrieben, verschiedene Aufstellungsvarianten testen. Kann eine zeitraubende Angelegenheit werden...


      Tschüss gut


      Rammstein
    • Hallo.

      Hinter dem Vorhang ist kein ausgewachsener Raum. Durch den Vorhang werden ca. 90 cm abgetrennt. Da stehen dann Regale mit allem möglichen, was so in eine heimische Werkstatt gehört. Da ist kein Platz mehr für Absorber.

      Der gesamte Raum hat die Ausgangsmaße:
      Länge 5,40 m,
      Breite 4,70 m
      Höhe 2,05 m.

      Davon an der vorderen Stirnseite 90 cm durch den Vorhang abgetrennt. An der linken und rechten Seite jeweils 40 cm Tiefe Regale verkleidet mit Keilrahmen, die mit Akustikstoff bezogen sind.

      In diesen Regalen diverser Krimskrams, aber auch Platz für Absorber .

      Der offene Raum hat dann noch 4,50 x 3,90 x 2,05m.

      Grüße aus dem Norden
      Jens
    • In REW gibt es einen Knopf "Room Sim".

      Die Vermutungen von Rammstein halte ich für - sorry - unglücklich formuliert. Was man auf den Messungen schön sieht und was auch zu den Bildern passt, ist ein Raum ohne wirkliche Bedämpfung im Bass. Dadurch kommt dieses 25dB Gebirge, das sind Deine 2 dicken Moden, die man da schön sieht, dazu auch die Auslöschungen.

      Ebenfalls sieht man gut, dass Du bisher kein wirkliches raumakustisches Konzept verfolgst. Der Nachhall geht bis ca. 400Hz hoch, auch im Hochton steigt der wieder recht stark an. Die Bedämpfung im Mittelton kommt vermutlich von den Sesseln und den bisher vorhandenen Absorbern. Bei allen weiteren Maßnahmen musst Du jetzt aufpassen, den Mittelton nicht zu überdämpfen - das bedeutet ggf. sogar Rückrüstung von bisherigen Maßnahmen!

      Die Streifen an den Wänden sind bisher nur Optik oder?

      Was ich aus dem Bauch raus machen würde:

      1. Mit REW die Subaufstellung simulieren und optimieren
      2. Vorne und hinten Eckabsorber verbauen, so dick wie möglich (30cm oder mehr, gerne 50, 60cm). Kann hinten die Heizung versetzt werden, z.B. mittig?
      3. Einen hochflorigeren Teppich testweise hinlegen.
      4. Erstreflektionsabsorber (10cm) für die LS rechts und links
      5. Ggf. auch hinten einen schweren Vorhang vor der gesamten Rückwand, was mMn. auch optisch nicht verkehrt wäre.
      6. Evtl. die Deckenabsorber gegen Diffusoren ersetzen

      Ganz wichtig - das ist nur aus dem Bauch heraus und unbedingt nach jedem Schritt messen! Du willst ja letztendlich eine Überdämpfung vermeiden und eine ausgewogene Raumakustik.
    • Moin Moin,

      und vielen Dank für eure hilfreichen Tipps.

      Die Streifen an den Seiten sind die mit Akustikstoff bezogenen Rahmen. Dahinter sind die ca. 40 cm tiefen Regale. Darin ist genug Platz für Absorber. 2 Absorber gegen die Erstreflektionen stehen hier schon drin.

      Ein Vorhang an der Rückseite in voller Höhe wollte ich nicht, damit die Heizung und links das BluRay-Regal frei bleiben. Auch der Beamer wäre da im Weg, weil er fast bis an die Fensterscheiben geht.

      Der Platz unterm Fenster ist für ein weiteres BluRay-Regal vorgesehen. Eventuell könnte da aber auch ein Absorber oder z.B. ein Helmholtz-Resonanzordnung oder ein Plattenschwinger hin.

      Eckabsorber sind jetzt also erstmal das nächste was ich umsetzen werde.

      Danke und Grüße aus dem Norden
      Jens
    • Hallo an alle.

      Nochmals vielen dank für die ganzen Tipps und die Unterstützung hier.


      Bolle schrieb:

      Eckabsorber machen aber nur Sinn, wenn sie vom Boden bis zur Decke gehen... Das wird schwierig!
      In den beiden hinteren Ecken sollte das machbar sein. Wie gesagt, die Regale hinter dem Akustikstoff sind ca. 40 cm tief. Und - Ikea sei dank - sind alle Regalböden in der Höhe flexibel einzusetzen oder man kann sie sogar ganz rausnehmen. Also sollten Absorber mit einer maximalen Tiefe von knapp 40 cm in den beiden Ecken machbar sein.

      Selbiges gilt für weite Bereiche entlang der Ecke Wand/Decke.

      Im Bereich der Werkstatt, also hinter dem Vorhang, krieg ich keine Absorber mehr hin, weder in die Ecken noch frei im Raum. Hier hatte ich gehofft, dass der Vorhang quasi als Absorber ausreicht.

      Habt ihr noch einen Tipp, wie ich z.B. bei Kauf-Absorbern sicherstellen kann, dass sie in den richtigen Frequenzbereichen wirken (Bass und hohe Höhen) ohne den Mittelton weiter zu bedämpfen? Oder gibts da nur Try and error?

      Danke und Grüße aus dem Norden.
      Jens
    • Hallo Jens,

      bzgl. Eckabsorber denken die meisten immer an die vier vertikalen Kanten in den Raumecken.

      Eckenabsorber kannst man aber auch an den oberen Raumkanten entlang montieren, im besten Fall einmal um die Decke herum.

      Viele bauen sich genau an dieser Stelle umlaufende Kästen, um darin Kabel oder Downlights unterzubringen. Wenn diese Kästen nun aus z.Bsp. stoffbespannten Rahmen bestünden, könnte man diese mit Miwo o.ä. befüllen und hätte wunderbare Kantenabsorber/Eckabsorber. Hier wird vieeel akustisches Verbesserungspotenzial verschenkt!

      (In meinen Verkofferungen befinden sich leider dicke Wasserrohre...)

      Ahoi

      Uwe
    • Opa Uwe schrieb:

      Hallo Jens,

      bzgl. Eckabsorber denken die meisten immer an die vier vertikalen Kanten in den Raumecken.

      Eckenabsorber kannst man aber auch an den oberen Raumkanten entlang montieren, im besten Fall einmal um die Decke herum.

      Viele bauen sich genau an dieser Stelle umlaufende Kästen, um darin Kabel oder Downlights unterzubringen. Wenn diese Kästen nun aus z.Bsp. stoffbespannten Rahmen bestünden, könnte man diese mit Miwo o.ä. befüllen und hätte wunderbare Kantenabsorber/Eckabsorber. Hier wird vieeel akustisches Verbesserungspotenzial verschenkt!

      (In meinen Verkofferungen befinden sich leider dicke Wasserrohre...)

      Ahoi

      Uwe
      Naja, diese Abtrennungen an der Decke sind ja meist nur 15x15cm. Um im Tiefbass einigermaßen was zu bringen braucht man aber deutlich mehr Material in der Tiefe.
      Mein Kellerkino - The Twilight Zone (klick)
    • Hallo Ravenous,

      bei sooo zierlichen Abmessungen hast Du natürlich recht.

      Aber schon bei 20*20 cm und umlaufend ( Raum 5*4 m) installiertem Kantenabsorber hättest Du 720 dm³ Absorbervolumen ohne jeden Mehraufwand/ Platzbedarf an anderer Stelle...

      Mir ging es nur darum, auf mögliches Potenzial hinzuweisen... :biggrin:

      Ahoi

      Uwe

      PS. Vor ca. 15 Jahren haben wir Tonstudios für den NDR in Kiel gebaut, deren Akustiker haben auf so angeordnete Kantenabsorber geschworen.
    • Hallo Uwe, danke für deinen Tipp. Genau das hatte ich in meinem letzten Posting ja gemeint:

      Jens E. schrieb:

      Selbiges gilt für weite Bereiche entlang der Ecke Wand/Decke.

      Die Verkleidung der Regale nach vorn ist ja aus akustikdurchlässigem Stoff. Da die Regale mir sehr viel Flexibilität ermöglichen, könnte ich ganz oben relativ viel Mineralwolle unterbringen: knapp 40 cm in der Tiefe, und fast beliebig in der Höhe (also von der Decke aus senkrecht nach unten. Wenn ich z.B. in die Regale die obersten Regalbretter mit jeweils 40 cm zur Decke einsetze, kann ich auf diese Bretter 40 cm hoch und 40 cm tief die Mineralwolle stapeln. Das ganze links und Rechts über die volle Länge (außer bei der Tür) ergäbe ca. 1,3 m³ Dämmstoff.

      Das ganze vielleicht in stabile Folie eingewickelt, damit der Hochton reflektiert und nicht zu stark gedämpft wird.

      Oder ich packe da luftdicht geschlossene Kästen mit berechnetem Lufteinlass als Helmholtzresonatoren hin. Ein Resonator mit den Innenbaßen 35 x 35 x 75 cm und einem Lufteinlassloch mit ca. 4,6 cm Durchmesser würde z.B. (zumindest rein rechnerisch) meine Mode bei 29,7 Hz abdämpfen.

      Grüße aus dem Norden
      Jens
    • Jens, ich habe schon bewusst empfohlen, was ich geschrieben habe. Du hast eine breitbandig hohe Nachhallzeit bis 400Hz rauf! Was willst Du da mit Helmholtzresonatoren, die nur schmalbandig wirken und auch viel Platz brauchen?

      Da Du ein SBA / DBA nicht stellen kannst, sind Eckabsorbern in den von mir genannten Dimensionierungen die beste Wahl. Wo Uwe recht hat, ein Raum hat 12 "Ecken", die man dafür nutzen kann...

      Auch noch einmal - Dein Hochton kann auch noch etwas Bedämpfung vertragen. Du solltest im Zweifelsfall eher Deine vorhandenen Mitteltonabsorber zurückbauen bzw. durch Diffusoren ersetzen. Ob Folie um die Eckabsorber oder nicht muss Du "ausmessen".

      Irgendwie wirkt das ein bisschen so, als wenn Du nach Beratung fragst, eigentlich aber nur in den Maßnahmen, die Du Dir schon vorher überlegt hast, bestätigt werden willst. Wenn ich mich da irre, tut mir das leid.

      VG
    • Hallo Bolle,

      es geht mir keineswegs darum, hier nur Bestätigung zu erhalten für Dinge die längst geplant sind. :nono:

      Ich muss aber auch zugeben, dass mir bei allen Empfehlungen bisher eines nicht klar ist: Wir reden hier pauschal von Absorbern, z.B als Selbstbau aus Steinwolle. Ich frage nur: Was macht so einen Selbstbau-Steinwolle-Absorber zu einem BASS-, MITTEN- oder HOCHTON- Absorber????

      DAS ist mir bisher einfach nicht so recht klar. Und deshalb bringe ich auch meine Ideen, die ich so habe hier mir ein.

      Meine derzeitigen Absorber (neben den Frontboxen und an der Decke) sind solche Selbstbau-Steinwolle-Absorber. Neben den Boxen 20 cm dick, an der decke knapp 10 cm. Du meinst, ich hab in den Mitten schon eine leichte Überdämpfung und sollte die eventuell sogar zurück bauen.

      Aber was ändert sich, wenn ich statt dessen 1 m³ Steinwolle in die Ecken bringe? Wirkt sich das nicht - selbst bei zusätzlicher Dämpfung im Tiefton - genauso dämpfend auf die Höhen aus, so dass das Endergebnis wieder überdämpfte Mitten bei nun aber etwas gedämpftem Bass ist? Oder hört soein Steinwollepaket bei zunehmender Dicke auf, die Höhen zu dämpfen und legt stattdessen bei der Dämpfung der Tieftöne zu?

      Mein gedanklicher Ansatz war die Frage, wie kann ich gezielt den Problemen bis 400 Hz beikommen. Und da war ein Helmholtz eine Idee. Weil ich in den letzten Tagen auch darüber ganz viel gelesen habe.

      Also, bitte nicht die Geduld mit mir verlieren, ok?! :gruss: ;)

      Danke und Grüße aus dem Norden
      Jens
    • Naja, das sagt zwar, was besser oder was nicht so gut geeignet ist. Aber nichts davon wirkt ausschließlich in einem der Frequenzbereiche.

      Versteh mich nicht falsch: ich hab mit 5 Selbstbauabsorbern schon für einen Bereich zu viel oder zumindest grenzwertig gedämpft. Ich will einfach vermeiden, dass ich am Ende den Bass im Griff habe, aber der Raum ansonsten schalltot ist.

      Ich hab das Gefühl, da steht mir noch gaaaaaaanzz viel Probieren bevor...

      Ich denke, ich werd mir zum WE mal 2 Pakete Steinwolle holen und bei den Längsecken an der Decke starten.

      Danke und Grüße aus dem Norden
      Jens
    • Das besagt doch ganz klar, dass Du zum einen eine gewisse Dicke brauchst damit die Absorber im Bass überhaupt wirksam sind, zum einen, dass poröse Absorber breitbandig wirken, Du also aufpassen musst, nicht zu überdämpfen.

      D.h. evtl. die schon vorhandenen an der Decke, die im Bass nicht wirken, zurückbauen.

      D.h. evtl. die Eckabsorber in Folie verpacken oder mit Laminat und Schlitzen o.ä. verkleiden.

      Schritt für Schritt und immer messen schrieb ich aber oben auch schon.
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