TEST: BENQ W2700
01 BenQ W2700 - im Heimkino eingeschaltet - Foto Michael B. Rehders.jpg
Foto: Michael B. Rehders - BenQ W2700 in meinem Heimkino Lumière
Ausstattung und Technik
Der BenQ W2700 ist ein DLP-Projektor mit Full-HD-Chip. Die Auflösung beträgt 1920 x 1080 Pixel. Mittels XPR-Technologie wird jeder zugespielte Pixel viermal projiziert, leicht versetzt. Damit gelingt zwar keine 100 prozentige UHD-Darstellung, weil die Bildsignale im Grunde übereinander abgebildet werden. Allerdings ist der Zugewinn an Auflösung beträchtlich. Der BenQ W2700 erzeugt mit UHD-Content eine viel detailreichere Abbildung, als es mit einem herkömmlichen Full-HD-Projektor physikalisch möglich ist.
Im Gegensatz zu anderen 4K-DLP-Projektoren erzeugt der W2700 keinen Lichtrahmen ums Bild. Meine leichte Kritik am Vorgängermodell BenQ W1700, dass dieser Lichthof durchaus Heimkinobesitzer stören könnte, haben sich die BenQ-Ingenieure offensichtlich zu Herzen genommen. Der W2700 besitzt nämlich ein perfekt abgegrenztes Bild. Wer im Wohnzimmer eine Motorleinwand mit schmaler Kaschierung nutzt – oder sogar eine Frameless-High-Contrast-Screen – wird keine Aufhellungen mehr auf der hellen Tapete dahinter sehen. Der große Vorteil dieser neuen Entwicklung ist: Die von mir für den W1700 empfohlene breitere Kaschierung ist unnötig, weil kein heller Lichtschein mehr aufgenommen werden braucht. Diesen Bereich kann der BenQ W2700 für ein größeres Bild nutzen.
Die leichtgängigen Zoom-, Fokus- und Lens-Shift-Regler ermöglichen eine flexible und exakte Bildausrichtung. Um eine zwei Meter breite Leinwand formatfüllend auszuleuchten, kann der BenQ W2700 von 2,26 bis 2,94 Meter entfernt installiert werden – dank des 1,3-fachen Zoom-Objektivs. Außerdem kann das Bild noch 10 % vertikal verschoben werden. Auch wenn das zunächst nicht übermäßig viel erscheint, gestattet das doch eine angenehm flexible Ausrichtung.
Der BenQ W2700 unterstützt High Dynamic Range und 3D. Ersteres sogar mit zwei Varianten: HDR10 und HLG (Hybrid Log Gamma). Mittels HDR kann der Kontrast erheblich gesteigert werden, denn HDR-Content besitzt bis zu 100-Mal hellere Bildsignale.
Praktisch finde ich den integrierten Mediaplayer, weil damit per USB übertragene Inhalte direkt abgespielt werden können. Vor allem unterwegs ist das angenehm, um ganz unkompliziert bei Freunden und auf Familientreffen eigene Videos und Urlaubsfotos vorzuführen. Diese Funktion ist übrigens eine Neuerung in 4K-Heimkino-Projektoren.
Darüber hinaus muss der BenQ für ein Firmware-Update nicht mehr zum Service versendet werden. Ein USB-Port auf der Rückseite ermöglicht es nämlich, dass Nutzer Updates bequem zu Hause vornehmen können. Auch diese Neuerung hebt den W2700 wohltuend von anderen 4K-DLP-Projektoren ab.
Wer auf standardisierte Farben großen Wert legt, weil er Filme so sehen möchte, wie es der Regisseur vorgesehen hat, der lässt seinen Projektor üblicherweise kalibrieren. Idealerweise von einem Profi bei sich zu Hause. In der Regel führt die Kalibrierung der Fachhändler oder sein Dienstleister vor Auslieferung durch – unter optimalen Bedingungen natürlich. Das Geld für diese Händlerkalibrierung kann sich der Käufer eines BenQ W2700 sparen. BenQ kalibriert jeden W2700 individuell ab Werk.
06 BenQ W2700 - Messprotokoll - Foto Michael B. Rehders.jpg
Foto: Michael B. Rehders - "Factory Calibration Report"
Messungen und Diagramme
BenQ beziffert die Maximalhelligkeit mit 2000 Lumen. Das Testgerät übertrifft diesen Wert mit 2004 Lumen sogar. Allerdings hat der Projektor in diesem „Bright“-Modus eine sichtbare Grünverfärbung. Damit eignet er sich allenfalls für Präsentationen in heller Umgebung. Meinen Geschmack trifft diese Farbdarstellung nicht. Ich bevorzuge eine Wiedergabe im Rahmen der jeweiligen Standards.
Also schalte ich in den Bildmodus „D. Cinema“. Hier erzielt der BenQ W2700 ordentliche 1100 Lumen. Der Kontrast beträgt vorzügliche 2000:1 (On/Off) und 278:1 (ANSI). Damit ergibt sich ohne eine weitere Änderung ein überaus plastischer Bildeindruck. Der hohe On/Off-Kontrastumfang ist allerdings einer dynamischen Helligkeitsregelung zuzuschreiben. Gleich zwei davon besitzt der Projektor: Eine automatische Blendensteuerung und eine Lampensteuerung. Allerdings kann nur eine der beiden verwendet werden. Eine Kombination aus beiden dynamischen Helligkeitsregelungen ist nicht möglich. Ich schalte sie allerdings ab, weil mir persönlich die Auswirkungen aufs Bild nicht gefallen (siehe unten, Diagramme).
Darüber hinaus deaktiviere ich „Brilliant Color“. Mehr ist nicht nötig, um natürliche Farben und eine Lichtausbeute von 846 Lumen (D65) zu erhalten. Das reicht aus für Bildbreiten bis zu 3,20 Meter. Der native Kontrast beträgt nun 1042:1 (On/Off) und 274:1 (ANSI), was in dieser Preisklasse ein sehr guter Wert ist für 4K-Shift-Projektoren.
22 BenQ W2700 - Messung - Tabelle - Farbraum - Cinema - kalibriert - Brilliant Color Ein.jpg
Farbraum:
Brilliant Color ist ausgeschaltet und beide dynamischen Helligkeitsregelungen deaktiviert. Nach minimalen Korrekturen von Cyan und Grün sind alle Delta-E-Werte buchstäblich im grünen Bereich.
14 BenQ W2700 - Screenshot UHD-Linienmuster und FHD-Schachbrett - Foto Michael B. Rehders.jpg
UHD-Pixelauflösung:
Die Makroaufnahme beweist, dass vertikale Linien in UHD-Pixelauflösung vollständig projiziert werden (links). Horizontale UHD-Linien sind ebenfalls vollständig erhalten (Mitte). Full-HD-Auflösung wird gleichfalls perfekt aufgelöst.
Das leichte Glitzern auf dem Screenshot stammt nicht vom Projektor, sondern liegt an der Leinwand. Zum Test habe ich eine Stewart Studiotek 130 verwendet. Die besitzt einen Leuchtdichtefaktor 1,3 mit Hilfe von lichtverstärkenden Partikeln – und diese sind in der Makroaufnahme zu sehen.
Fazit
Der BenQ W2700 ist ein moderner 4K-Heimkino-Projektor. Er besitzt ein elegantes Design und ist im Handumdrehen installiert, dank der flexiblen Optik mit großen Zoom- und Lens-Shift. Seine umfangreiche Ausstattung beeindruckt mit tollem 3D, hochaufgelöstem UHD/HDR und exzellenter Schärfe. Dank einer hervorragenden Werks-Kalibrierung projiziert er Spielfilme, TV-Serien und Urlaubsfotos mit originalgetreuen Farben. Wer sich ein 4K-Kino-Erlebnis zu Hause wünscht, findet im BenQ W2700 einen exzellenten und bezahlbaren Projektor.
Pro und Kontra
+ 4K/UHD via XPR-Technologie
+ HDR-10
+ HLG (Hybrid Log Gamma)
+ präzise Farben im Bildmodus Cinema
+ 3D fähig
+ FI für Full-HD- und UHD/HDR-Filme
+ sehr scharfe Bilddarstellung
+ beleuchtete Fernbedienung
– keine FI für 3D-Filme
Den vollständigen Test von mir, mit allen Messungen, Diagrammen und zahlreichen Screenshots, gibt es in meinem Blog:
TEST: BENQ W2700
01 BenQ W2700 - im Heimkino eingeschaltet - Foto Michael B. Rehders.jpg
Foto: Michael B. Rehders - BenQ W2700 in meinem Heimkino Lumière
Ausstattung und Technik
Der BenQ W2700 ist ein DLP-Projektor mit Full-HD-Chip. Die Auflösung beträgt 1920 x 1080 Pixel. Mittels XPR-Technologie wird jeder zugespielte Pixel viermal projiziert, leicht versetzt. Damit gelingt zwar keine 100 prozentige UHD-Darstellung, weil die Bildsignale im Grunde übereinander abgebildet werden. Allerdings ist der Zugewinn an Auflösung beträchtlich. Der BenQ W2700 erzeugt mit UHD-Content eine viel detailreichere Abbildung, als es mit einem herkömmlichen Full-HD-Projektor physikalisch möglich ist.
Im Gegensatz zu anderen 4K-DLP-Projektoren erzeugt der W2700 keinen Lichtrahmen ums Bild. Meine leichte Kritik am Vorgängermodell BenQ W1700, dass dieser Lichthof durchaus Heimkinobesitzer stören könnte, haben sich die BenQ-Ingenieure offensichtlich zu Herzen genommen. Der W2700 besitzt nämlich ein perfekt abgegrenztes Bild. Wer im Wohnzimmer eine Motorleinwand mit schmaler Kaschierung nutzt – oder sogar eine Frameless-High-Contrast-Screen – wird keine Aufhellungen mehr auf der hellen Tapete dahinter sehen. Der große Vorteil dieser neuen Entwicklung ist: Die von mir für den W1700 empfohlene breitere Kaschierung ist unnötig, weil kein heller Lichtschein mehr aufgenommen werden braucht. Diesen Bereich kann der BenQ W2700 für ein größeres Bild nutzen.
Die leichtgängigen Zoom-, Fokus- und Lens-Shift-Regler ermöglichen eine flexible und exakte Bildausrichtung. Um eine zwei Meter breite Leinwand formatfüllend auszuleuchten, kann der BenQ W2700 von 2,26 bis 2,94 Meter entfernt installiert werden – dank des 1,3-fachen Zoom-Objektivs. Außerdem kann das Bild noch 10 % vertikal verschoben werden. Auch wenn das zunächst nicht übermäßig viel erscheint, gestattet das doch eine angenehm flexible Ausrichtung.
Der BenQ W2700 unterstützt High Dynamic Range und 3D. Ersteres sogar mit zwei Varianten: HDR10 und HLG (Hybrid Log Gamma). Mittels HDR kann der Kontrast erheblich gesteigert werden, denn HDR-Content besitzt bis zu 100-Mal hellere Bildsignale.
Praktisch finde ich den integrierten Mediaplayer, weil damit per USB übertragene Inhalte direkt abgespielt werden können. Vor allem unterwegs ist das angenehm, um ganz unkompliziert bei Freunden und auf Familientreffen eigene Videos und Urlaubsfotos vorzuführen. Diese Funktion ist übrigens eine Neuerung in 4K-Heimkino-Projektoren.
Darüber hinaus muss der BenQ für ein Firmware-Update nicht mehr zum Service versendet werden. Ein USB-Port auf der Rückseite ermöglicht es nämlich, dass Nutzer Updates bequem zu Hause vornehmen können. Auch diese Neuerung hebt den W2700 wohltuend von anderen 4K-DLP-Projektoren ab.
Wer auf standardisierte Farben großen Wert legt, weil er Filme so sehen möchte, wie es der Regisseur vorgesehen hat, der lässt seinen Projektor üblicherweise kalibrieren. Idealerweise von einem Profi bei sich zu Hause. In der Regel führt die Kalibrierung der Fachhändler oder sein Dienstleister vor Auslieferung durch – unter optimalen Bedingungen natürlich. Das Geld für diese Händlerkalibrierung kann sich der Käufer eines BenQ W2700 sparen. BenQ kalibriert jeden W2700 individuell ab Werk.
06 BenQ W2700 - Messprotokoll - Foto Michael B. Rehders.jpg
Foto: Michael B. Rehders - "Factory Calibration Report"
Messungen und Diagramme
BenQ beziffert die Maximalhelligkeit mit 2000 Lumen. Das Testgerät übertrifft diesen Wert mit 2004 Lumen sogar. Allerdings hat der Projektor in diesem „Bright“-Modus eine sichtbare Grünverfärbung. Damit eignet er sich allenfalls für Präsentationen in heller Umgebung. Meinen Geschmack trifft diese Farbdarstellung nicht. Ich bevorzuge eine Wiedergabe im Rahmen der jeweiligen Standards.
Also schalte ich in den Bildmodus „D. Cinema“. Hier erzielt der BenQ W2700 ordentliche 1100 Lumen. Der Kontrast beträgt vorzügliche 2000:1 (On/Off) und 278:1 (ANSI). Damit ergibt sich ohne eine weitere Änderung ein überaus plastischer Bildeindruck. Der hohe On/Off-Kontrastumfang ist allerdings einer dynamischen Helligkeitsregelung zuzuschreiben. Gleich zwei davon besitzt der Projektor: Eine automatische Blendensteuerung und eine Lampensteuerung. Allerdings kann nur eine der beiden verwendet werden. Eine Kombination aus beiden dynamischen Helligkeitsregelungen ist nicht möglich. Ich schalte sie allerdings ab, weil mir persönlich die Auswirkungen aufs Bild nicht gefallen (siehe unten, Diagramme).
Darüber hinaus deaktiviere ich „Brilliant Color“. Mehr ist nicht nötig, um natürliche Farben und eine Lichtausbeute von 846 Lumen (D65) zu erhalten. Das reicht aus für Bildbreiten bis zu 3,20 Meter. Der native Kontrast beträgt nun 1042:1 (On/Off) und 274:1 (ANSI), was in dieser Preisklasse ein sehr guter Wert ist für 4K-Shift-Projektoren.
22 BenQ W2700 - Messung - Tabelle - Farbraum - Cinema - kalibriert - Brilliant Color Ein.jpg
Farbraum:
Brilliant Color ist ausgeschaltet und beide dynamischen Helligkeitsregelungen deaktiviert. Nach minimalen Korrekturen von Cyan und Grün sind alle Delta-E-Werte buchstäblich im grünen Bereich.
14 BenQ W2700 - Screenshot UHD-Linienmuster und FHD-Schachbrett - Foto Michael B. Rehders.jpg
UHD-Pixelauflösung:
Die Makroaufnahme beweist, dass vertikale Linien in UHD-Pixelauflösung vollständig projiziert werden (links). Horizontale UHD-Linien sind ebenfalls vollständig erhalten (Mitte). Full-HD-Auflösung wird gleichfalls perfekt aufgelöst.
Das leichte Glitzern auf dem Screenshot stammt nicht vom Projektor, sondern liegt an der Leinwand. Zum Test habe ich eine Stewart Studiotek 130 verwendet. Die besitzt einen Leuchtdichtefaktor 1,3 mit Hilfe von lichtverstärkenden Partikeln – und diese sind in der Makroaufnahme zu sehen.
Fazit
Der BenQ W2700 ist ein moderner 4K-Heimkino-Projektor. Er besitzt ein elegantes Design und ist im Handumdrehen installiert, dank der flexiblen Optik mit großen Zoom- und Lens-Shift. Seine umfangreiche Ausstattung beeindruckt mit tollem 3D, hochaufgelöstem UHD/HDR und exzellenter Schärfe. Dank einer hervorragenden Werks-Kalibrierung projiziert er Spielfilme, TV-Serien und Urlaubsfotos mit originalgetreuen Farben. Wer sich ein 4K-Kino-Erlebnis zu Hause wünscht, findet im BenQ W2700 einen exzellenten und bezahlbaren Projektor.
Pro und Kontra
+ 4K/UHD via XPR-Technologie
+ HDR-10
+ HLG (Hybrid Log Gamma)
+ präzise Farben im Bildmodus Cinema
+ 3D fähig
+ FI für Full-HD- und UHD/HDR-Filme
+ sehr scharfe Bilddarstellung
+ beleuchtete Fernbedienung
– keine FI für 3D-Filme
Den vollständigen Test von mir, mit allen Messungen, Diagrammen und zahlreichen Screenshots, gibt es in meinem Blog:
TEST: BENQ W2700
Gruß
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
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