NIEMANDSLAND - THE AFTERMATH

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    • NIEMANDSLAND - THE AFTERMATH

      NIEMANDSLAND - THE AFTERMATH



      Film: 5/10 Punkte
      Herbst 1945. Im zerbombten Hamburg arbeiten die Alliierten an der Entnazifizierung. Der britische Colonel Morgan und seine bezaubernde Frau Rachel treffen sich in Hamburg und ziehen in die beschlagnahmte unzerstörte Villa Lubert. Den Eigentümer und seine Tochter setzen sie nicht auf die Straße, sondern lassen sie auf dem Dachboden leben. Während Colonel Morgan mit dem Wiederaufbau von Hamburg beschäftigt ist, lernen sich Rachel und der Hausherr näher kennen. Darüber hinaus schließt sich Luberts Tochter Hitler nahen Widerstandskämpfern den "Werwölfen" an.

      Regisseur James Kent bietet einen interessanten Einblick in die deutsche Nachkriegszeit, in der Deutsche und Briten viel Leid verbindet. Leider verschenkt Kent dabei vorhandenes Potential, weil der Film eher an eine Telenovela als an einen ausgeklügelten Kinofilm erinnern. Hinzu kommt, dass Keira Knightley (Fluch der Karibik) in ihrer Rolle vollkommen unglaubwürdig erscheint. Es hat fast den Anschein, als hätte sie nie vom 2. Weltkrieg gehört; entsprechend unbeholfen ist ihre Performance. Darüber hinaus will der Funke einfach nicht zum Zuschauer überspringen, als sie sich in Lubert verliebt. Alexander Skarsgård kann als deutscher Villenbesitzer, der für die Nazis als Architekt tätig war, hingegen vollauf überzeugen. Seinen Verlust, seine Werte und seine Menschlichkeit kommen absolut glaubwürdig herüber. Jason Clarke als Colonel Morgan bietet ebenfalls eine überzeugende Leistung, da es ihm gelingt, die Prägung ob der Grausamkeiten des Krieges, mit persönlichen Verlusten und Pflichtbewusstsein zu verkörpern. Etwas nervend finde ich Flora Thiemann (Tigermilch), die den aufsässigen Teenager spielt, und dabei noch lustloser wirkt als Keira Knightley.

      Insgesamt leidet der Plot an zwei Dingen: Die teilweise unglaubwürdige Story sowie die lieblos inszenierten und fehlbesetzten Charaktere, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Beeindruckend sind darüber hinaus die Aufnahmen von Hamburg. Seien es die Villa in Blankenese, Panoramaaufnahmen von der komplett zerstörten Stadt oder auch der Blick auf die Elbe im Winter. Beeindruckend!


      Bild: 9/10 Punkte
      Der rauscharme 1,77:1-Transfer besitzt weitgehend eine hervorragende Schärfe. Die Luftaufnahmen vom zerstörten Hamburg sehen umwerfend gut aus. Trotz Rauchschwaden, diesigem Wetter sind zahllose Details zu erkennen. In der (bis heute!) zerstörten St. Nicolai Kirche kann sogar hineingeschaut werden. Einen Kontrast bieten die Aufnahmen in der Villa Lubert. Gepflegter Holzfußboden, modernes Interieur für die damalige Zeit und sogar die Schattierungen an der Wand sind erkennbar, die vom Hitler-Portrait über die Jahre entstand. Gesichter sehen weitgehend natürlich aus und während des Anschlags auf Colonel Morgan sind auch nachts alle Details vorhanden.


      Ton: 7/10 Punkte
      Der DTS-5.1-Mix besticht mit klaren Stimmen und vielen Umgebungsgeräuschen. Entgegen meiner Erwartungen gibt es kaum spektakuläre Momente, da der Film versucht, die Menschen in den Mittelpunkt zu setzen und nicht mit spektakulären Action-Szenen zu beeindrucken. So gibt es im Grunde nur einen echten Moment (Anschlag), als die Schüsse derart unvermittelt, laut und brutal ertönen, dass es einen fast aus den Sitzen reißt.


      Extras:
      Überaus sehenswert finde ich den Beitrag über die Entstehung des zerstören Hamburgs. Dort wird gezeigt, wie die umwerfende Panoramaaufnahme entstand und wie der zerstörte Hauptbahnhof erschaffen wurde. Auch wird verraten, wie das umherspritzende Blut und die Elbszene bei Nacht verwirklicht worden sind.


      Fazit:
      Regisseur James Kent bietet einen interessanten Einblick in die deutsche Nachkriegszeit, verheddert sich aber mit teilweise unglaubwürdigen Darstellern und konstruiert erscheinender Story, so dass dem Film vor allem eines fehlt: Leben. Dass der Film nicht zur Belanglosigkeit verkommt, liegt vor allem an den sensationellen und authentisch wirkenden Aufnahmen vom zerstörten Hamburg aus 1945.

      Gruß
      George Lucas

      Mein HEIMKINO
      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von George Lucas ()

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