DOCTOR STRANGE IN THE MULTIVERSE OF MADNESS




Film: 6,5/10 Punkte
Während Dr. Strange auf einer Feier in New York zu Gast ist, wird er urplötzlich in einen Kampf verwickelt. Auf die junge Frau, die er zu retten versucht, hat es eine Hexe abgesehen. Die Verfolgungsjagt erstreckt sich nicht nur durch dieses Universum, sondern durch gleich mehrere Parallel-Welten.
Sam Raimi ist bekannt für seine Horrorfilme, deren Anleihen er auch in dieser Comic-Verfilmung unterbringt, in dem er Tote zum Leben erwecken lässt durch Magie. Der actionreiche Plot kommt auch schnell zur Sache und gehört zu den eher düsteren und ernsteren Marvel-Verfilmungen. An den Vorgänger reicht dieser Teil leider nicht heran, weil alles größer, schneller und gewaltiger sein muss. Im Grunde ist das nicht verkehrt, aber genau daran kranken die Performance der Darsteller und unausgegorene Actionszenen. Vieles ist pures Overacting, vor allem die Darstellung von Doctor Strange selbst. Marvel-Fans, Comicliebhaber und Allesgucker dürfen dennoch einen Blick riskieren, weil eine kurzweilige Unterhaltung durchaus geboten wird.

4K-Bild: 9,5/10 Punkte
Der knackscharfe und farbenfrohe Cinemascope-Transfer besticht mit einer exzellenten Auflösung. Sowohl das Multiversum als auch die Szenen auf der Erde erfreuen mit ihrem Detailreichtum. Kleinste Applikationen auf den Superheldenkostümen sind klar auszumachen. Darüber hinaus gefällt HDR mit großem Kontrastumfang und einem erweiterten Farbraum mit satten Rot- und Grünfarbtönen. Dieser wunderbare Transfer kratzt am Referenzstatus.

Ton: 5,5/10 Punkte
Nicht referenzwürdig ist hingegen der "Dolby Digital Plus"-7.1-Mix. Dieser macht zwar vieles richtig gut. So ist die Sprachverständlichkeit vorbildlich, Männerstimmen tönen angenehm sonor, Frauenstimmen sind ohne Zischlaute zu vernehmen. Die Umgebungsgeräusche und der herrliche Score nutzen permanent alle Lautsprecher im Heimkino, und der Subwoofer entwickelt sogar etwas Druck. Beim "Notenkampf" zischen die Geschosse nur so durch das ganze Kino. Das ist beeindruckend! Leider ist der Dynamikumfang aber stark limitiert. Stimmen, Explosionen und herabfallende Felsbrocken sind annähernd gleich laut. Der Angriff auf das Kamar-Taj verpufft förmlich, weil es keine nennenswerten Dynamiksprünge gibt. Das ist bedauerlich, weil Skywalker-Sound ungeachtet der Dynamikkomprimierung einen überaus hörendwerten Mix erschaffen hat.

Fazit:
Sam Raimi schuf eine recht düstere Comic-Verfilmung, die an den Vorgänger nicht heranreicht, weil Actionszenen und Story unausgegoren sind und die Darsteller teilweise im Overacting unglaubwürdig erscheinen. Während das Bild am Referenzstatus kratzt, ist der Dynamikumfang des Dolby-Mixes auf kleinste Soundbars angepasst, damit diese bei nur geringen Pegelsprüngen keinen Schaden nehmen.

Im Grunde wird Teil 1 fortgesetzt. Darüber hinaus gibt es noch Bezug zu ENDGAME.

Ich erwarte nicht viel, weil es letztendlich eine Comic-Verfilmung ist.
Schade finde ich vielmehr, dass der Ton so stark dynamikkomprimiert wurde.