Kino- / Medienraum: Je mehr ich lese, desto unsicherer werde ich

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    • Kino- / Medienraum: Je mehr ich lese, desto unsicherer werde ich

      Hallo und guten Tag in die Runde!

      Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen: Mein Name ist Kai und ich wohne im Sauerland. Wie wohl alle hier im Forum bin ich ein großer Filmfreund und träume schon seit langem von einem Heimkino.

      Ich denke, dass ich prinzipiell eine sehr gute Ausgangsposition habe. Vor ca. 8 Jahren haben wir ein altes Bauernhaus gekauft, das ich nun zum größten Teil saniert habe. Das Haus ist ziemlich groß, so dass mir nun folgender Raum fürs Kino zur Verfügung steht:

      Ein Raum 4,40m lang und 4,10m breit

      Ein weiterer angrenzender Raum mit einer zusätzlichen Nische würde, wenn ich noch ein Stück Wand baue, um die „Nische“ zu entfernen, den Raum auf die Maße 7,40m lang und 4,10m breit erweitern. Die Nische wäre dann mein Vorraum. Hierüber wird der Raum dann auch betreten. Leider weiß ich noch nicht, wie man Bilder hier im Forum hochlädt, sonst könnte ich gerne einen Grundriss zeigen. Mit der Entkernung habe ich jetzt begonnen, also die Wand ist weg, die Elektrik ist raus (war nicht mehr zu retten) und die alten Nachtspeicheröfen sind entsorgt.



      Ich kann also mit 7,40m x 4,10m x 2,35m planen.



      Gar nicht mal schlecht. Ungünstig ist allerdings Folgendes:


      1.Die Lage im Haus

      Blickrichtung zur Leinwand ist links unser Esszimmer, oben das Ankleidezimmer und ein Stück Schlafzimmer und (jetzt kommts) rechts das Schlafzimmer meiner Nachbarin und das Kinderzimmer ihres erwachsenen Sohnes (wird wohl bald aus dem Haus sein) – also leider Doppelhaushälfte.



      2.Der Aufbau

      Blickrichtung zur Leinwand ist links ein Holzständerwerk mit dicken Balken, das mit Steinen ausgemauert ist. Davor ist ein Holzständerwerk aus Dachlatten direkt verdübelt, ausgekleidet mit dünnen Dämmplatten und darauf ist 9,5er Gipskarton genagelt. Rechts besteht die Wand aus Ziegelsteinen, worauf 9,5er Gipskarton direkt (ohne Ständerwerk und Dämmung) geklebt wurde. Vorne, also Richtung Leinwand, ist eine dicke Bruchsteinwand, auch mit Gipskarton verkleidet. Hier konnte ich aber nicht reinschauen, ich gehe aber von angeklebten Platten aus wie rechts. Außerdem gibt es hier auch ein Fenster, welches ich aber gedämmt verschließen und hinter der Leinwand verschwinden lassen würde. Hinten ist die Nische, das Stück Wand ist gemauert (genaue wie die Wand, die ich bereits eingerissen habe). Der Boden ist aus Beton. Die Decke besteht aus dicken, alten Balken, die links (ausgemauertes Ständerwerk) und rechts (Ziegelwand) aufliegen. Darunter ist ein Gitter angenagelt und der Raum zwischen den Balken ist mit Aschebeton ausgeschüttet, der von dem Gitter gehalten wird (kannte ich vorher auch nicht, hat mir der Nachbar erklärt, der das Gebäude gut kennt). Da auf den Balken der Boden darüber direkt aufliegt und auch alle weiteren Decken in unsere Hälfte gleiche aufgebaut sind und sich berühren ist das schalltechnisch also denkbar ungünstig.



      Trotz allem noch immer eine gute Ausgangssituation. Das Blöde ist nur, je mehr ich mich informiere, desto unsicherer werde ich. Hier mal meine Gedanken in chronologischer Reihenfolge in Kurzform:



      1.Geil. Kino. Wände schwarz, Beamer, Leinwand, Soundsystem rein – fertig


      2.Moment. Also irgendwie ist das mit dem Schallschutz blöd. Nach längerer Internetrecherche und dem Aneignen von Grundlagenwissen stand fest: Ein Raum in Raum muss her.


      3.Nachdem ich die Kosten und den Arbeitsaufwand abgeschätzt habe, fand ich die RiR-Lösung doch nicht mehr so toll. Ein kleiner Basstest mit meiner Nachbarin verlief ganz gut und sie sagte, dass sie kein Problem damit hat. Also spare ich mir die Baumaßnahmen und reduziere die Nutzungszeit bis max. 21:00 Uhr. Fange ich halt um 18:00 / 19:00 mit dem Filmeschauen an.


      4.Da ich nicht nur ein Film- sondern auch ein Musikfreund bin, habe ich im Wohnzimmer meine HiFi-Ecke, wo ich meine Musik hören kann. Aber wie blöd ist denn das? Ich kann doch aus dem Kinoraum, wo ich im Gegensatz zum Wohnzimmer ja auch akustisch alles optimieren kann, einen „Medienraum“ machen. Außerdem habe ich in den letzten Jahren meine Leidenschaft für Vinyl entdeckt, dieses Equipment passt eh nicht ins Wohnzimmer, also ein weiteres Argument für den Medienraum.

      Erste „Krise“: Komplett dunkler Kinoraum oder teilweise abgedunkelter Medienraum???

      Im Medienraum würde ich natürlich auch meine CDs in Regale und die Schallplaten sichtbar an der Wand platzieren wollen, genau wie meine BluRay-Sammlung. Dann ist aber Schluss mit „komplett dunkler Raum“. Nachdem ich gelesen habe, wir „schlimm“ Streulicht für ein gutes Beamerbild, genauer gesagt den Kontrast, ist habe ich Angst, dass ich mir das Bild „versaue“. Außerdem blöd ist, dass mein 5.1 System weiß ist (eigentlich noch 5.0, Standlautsprecher li+re, Center, Regallautsprecher hinten, der Bass fehlt noch). Meine Idee: Mit den weißen Boxen leben, aber alles andere in den hinteren Teil des Medienraums verlegen, vorne alles mit dunklen Stoffen (dazu später mehr) auskleiden. Das sollte den Einfluss des Streulichtes doch deutlich minimieren, oder? Was meint ihr?


      5.Jetzt, wo ich alles entkernt habe und ich so langsam an den Aufbau bzw. die Planung denken kann, ärgert mich der schlechte Schallschutz doch mehr als gedacht. Jetzt kann ich mir einen so geilen Raum bauen und muss trotzdem immer mit dem Gefühl leben, andere zu stören. Ich brauche es jetzt nicht unbedingt laut (bin eh mehr ein Arthousegucker), trotzdem schaue ich gerne Nolan oder Villeneuve, und gibt’s ja dann doch schon was auf die Ohren. Also die Dialoge sollten auf Zimmerlautstäre sein, die Effekte sind aber auch dann teilweise deutlich lauter und vor allem auch in fiesen Frequenzbereichen unterwegs. Beim Musikhören muss ich jetzt auch nicht unbedingt aus den Ohren bluten, aber ich fürchte, dass mich dieses Gefühl, jemanden zu belästigen und somit immer einen Finger am Lautstärkeregler zu haben, dann doch stören wird. Also siehe Punkt 6



      6.Doch Raum in Raum. Aber geht es vielleicht günstiger? Ich habe in einem Video gesehen (Link folgt), dass entkoppelte Vorsatzschalen (also ohne RiR) auch schon „was bringen“, wenn sie nur vor einer Wand aufgebaut werden, in meinem Fall also Richtung Nachbarin. Das allerdings passt nicht zu dem, was ich aus der Theorie verstanden habe. Dann geht der Schall halt nicht durch die beplankte Wand, sondern durch Decke, Boden und Außenwand. Kann ich mir doch dann schenken. Oder irre ich mich? Kann man so etwas machen?

      Wie kann man sonst noch Kosten reduzieren? RiR „nur“ mit Knauf Piano-Platten (3,50€/m²) doppelt beplanken anstatt mit den teuren Diamant-Platten oder Silentboard-Platten? Bautenschutzmatten anstatt Sylomerstreifen zum Entkoppeln der Wände? Oder gibt es irgendwas anderes außer dem RiR, was man machen kann?

      Ach ja, Heizung muss auch noch rein, die Verrohrung ist ja dann auch eine Verbindung zum Rest des Hauses.





      Ach Leute, ich weiß es doch auch nicht. Je mehr ich nachdenke, desto unsicherer werde ich. Mir ist außerdem klar, dass ich jetzt von euch nicht die perfekte Lösung bekomme; schließlich weiß ich ja selbst nicht, was ich will! Ich wollte mich einfach nur mal ausheulen und hoffe, dass der ein oder andere auch mal an der gleichen Stelle stand und vielleicht ein paar Tipps hat.

      Natürlich berichte ich auch gerne, wie es denn dann bei mir weitergeht, falls Interesse besteht. Denn auf jeden Fall wird dort ein Kino entstehen; so oder so.



      Vielen Dank fürs Lesen. Ich freue mich sehr auf Feedback und Ratschläge



      Gruß

      Kai
    • Hallo zusammen und frohes neues Jahr!
      Ich habe mir nochmal genau den Boden angeschaut. Der Estrich, der dort vergossen wurde, ist ein "zweiter" Estrich, der auf einer Styroporlatte aufgebracht wurde. Und dieser läuft vor die Gipskartonwände. Komisch. Habe ich so noch nicht gesehen. Wenn ich die alten Gipskartonwände jetzt rausmache, hat dieser Erstich dann keinen Kontakt mehr zur Wand. Eigentlich gar nicht schlecht, oder.
      Die etwas dümmliche Frage oben, ob man nicht auch Bautenschutzmatten anstatt Sylomer nehmen kann, bitte ich zu entschuldigen. Ich habe etwas mehr recherchiert und die Antwort war: Nein.
      Momentan geht der Trend immer mehr zur Raum-in-Raum-Lösung.

      Natürlich freue ich mich auch weiterhin über Feedback / Anmerkungen.

      Gruß
      Kai
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