TEST: EPSON EH-LS800B
Epson EH-LS800 - auf Sideboard - Foto Michael B. Rehders.jpgFoto: Michael B. Rehders - Im September habe ich den Epson EH-LS800B bereits auf der IFA 2022 ausführlich in Augenschein nehmen können, jetzt befindet sich der Projektor zum Testen in meinem Screening-Room.
Kurz und knapp
Der Epson EH-LS800B ist ein 4K-Ultrakurzdistanz-Projektor mit sinnvollen Smartfunktionen, der aus wenigen Zentimetern Abstand mehrere Meter breite Bilder darstellt. Seine hohe Lichtausbeute, langlebige Laserlicht-Quelle und gute Schärfe überzeugen, so dass er für Wohnzimmer und große Heimkinos gleichermaßen wie geschaffen ist. Das eigentliche Highlight ist allerdings das dynamische Tone Mapping für HDR, so dass praktisch alle 4K-Filme von Streaming-Diensten und 4K-Blu-ray bestmöglich projiziert werden, ohne dass sich der Nutzer um irgendetwas kümmern muss. Wünschenswert sind noch mehr Einstellungsmöglichkeiten, um die Farbdarstellung besser trimmen zu können.
Ausstattung und Technik
Zum Einsatz kommt Epsons 3LCD-Technologie mit drei 0,62 Zoll C2-Fine-Chips, die eine native Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel besitzen. Via 4K-Enhancement werden die Bildpunkte diagonal verschoben für eine doppelte Full-HD-Auflösung. Da das Grit breit genug ist, können auf dem üblicherweise sichtbaren „Fliegengitter“ die erzeugten Bildpunkte fast vollständig abgebildet werden. Ein bei LCD-Projektoren sichtbare Screendoor ist daher kaum auszumachen.
Der berüchtigte Regenbogen-Effekt (RBE), den alle Ein-Chip-DLP-Projektoren aufgrund ihrer sequentiellen Farbdarstellung erzeugen, tritt mit dem Epson ebenfalls nicht auf, weil drei LCD-Chips für RGB (Rot, Grün, Blau) implementiert worden sind. Die Farben werden im Gerät komplett zusammengesetzt und projiziert.
Satte 4.000 Lumen Helligkeit soll die Laserlichtquelle erzeugen. Die Lebensdauer beziffert der Hersteller mit 20.000 Stunden in allen Modi, bis sich die Lichtausbeute um 50 Prozent reduziert. Um diesen Wert mal zu veranschaulichen: Wer den EH-LS800B vier Stunden täglich wie einen Fernseher betreibt, kann ihn über 13 Jahre nutzen, bis er nur noch halb so hell ist.
Ein Augenschutz soll allzu neugierige Gemüter vor Sehschäden schützen. Sobald jemand den Umgebungs-Sensoren zu nahe kommt, schaltet der Epson die Laserlicht-Quelle aus. Ab Werk ist dieses Feature eingeschaltet. Es lässt sich im Menü bei Bedarf ausschalten.
Das Betriebssystem Android TV ist für Streaming und Smartfunktionen zuständig. Drüber hinaus wird Chromecast unterstützt. Die Anzahl der Apps ist recht umfangreich, die über den Google Play Store heruntergeladen werden können. Dazu gehören beliebte Dienste wie Disney+, YouTube, Mediatheken des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Apple TV. Netflix fehlt, und Wow (ehemals Sky Ticket) lässt sich aus lizenzrechtlichen Gründen in Deutschland nicht nutzen. Überdies vermisse ich Antennenanschlüsse, CI-Slot und TV-Tuner, damit ein Fernseher vollständig ersetzt werden kann.
Epson EH-LS800 - Apps.jpgZahleiche Apps stehen zur Verfügung in der übersichtlich strukturierten Android-TV-Oberfläche. Praktisch sind die Apps für Bildeinstellungen und Beamer-Installation.
08 Epson - EH-LS800 - Installation 1 - Foto Michael B. Rehders.jpgEpson bietet für die Installation des Projektors im On-Screen-Menü zwei Möglichkeiten, die Verzerrungen zu korrigieren: Automatisch via Smartphone oder von Hand mittels Fernbedienung.
Epson - EH-LS800 - Installation 4 - Foto Michael B. Rehders.jpgMit der Epson Setting Assistant-App ist die Anpassung des Bildes auf die Leinwand einfacher denn je. Korrekturen werden automatisch vorgenommen.
Messungen und Diagramme
Der Epson EH-LS800B wird im Bildmodus „Lebendig“ ausgeliefert. Hier sind digitale Helligkeitsregelungen aktiv. Ich empfehle diesen Modus für HDR-Inhalte, weil nur wenige Anpassungen nötig sind, damit der DCI-P3-Farbraum mit 85 Prozent und einer Farbtemperatur von annähernd 6.500 Kelvin dargestellt werden. Der dynamische Kontrast beträgt gute 4.250:1 (On/Off), 1.050:1 (Inbild) und 215:1 (ANSI). Das Schwarz überzeugt ebenfalls mit 0,81 Lumen. Die Maximalhelligkeit fällt mit 3.440 Lumen sehr hoch aus, um sich gut gegen Restlicht im Wohnzimmer durchzusetzen.
Der dynamische Kontrast lässt sich auf bis zu 15.611:1 steigern. Der statische On/Off-Kontrast beträgt hingegen nur 1.300:1.
Im Bildmodus „Natürlich“ wird ohne eine weitere Änderung der Rec.709-Farbraum für HDTV mit 99 Prozent abgedeckt. Die Lichtausbeute ist mit 3.020 Lumen ebenfalls auf Topniveau, so dass selbst am Nachmittag das Zimmer lediglich rudimentär verdunkelt werden muss für ein brillantes Bild.
Epson EH-LS800 - Messungen - Farbraum Rec.709 - Bildmodus Natürlich - kalibriert.jpgFarbraum kalibriert: Im Bildmodus „Natürlich“ wird der Rec.709-Farbraum sehr gut abgedeckt. Da keine sinnvollen Anpassungsmöglichkeiten für Primär- und Sekundärfarben möglich sind, ist die exzellente Werkseinstellung sehr zu begrüßen.
Epson EH-LS800 - Messungen - Farbraum DCI-P3 - Bildmodus Lebendig - kalibriert.jpgFarbraum HDR: Das DCI-P3-Farbspektrum wird mit 85 Prozent noch akzeptabel abgedeckt. Limitiert ist die Sättigung von Rot, Grün und Cyan, so dass diese Farben von HDR-Inhalten etwas blasser aussehen.
Epson EH-LS800 - Messungen - Graustufenverlauf - Bildmodus Natürlich - kalibriert.jpgGraustufenverlauf kalibriert: Im Bildmodus „Natürlich“ sind nur wenige Anpassungen nötig, um eine Farbtemperatur von 6.308 Kelvin zu erzielen. Eine präzise Einstellung auf 6.504 Kelvin ist nicht möglich, da es die dafür erforderlichen RGB-Gain/Offsetregler schlichtweg nicht gibt.
Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders
Epson EH-LS800 - auf Sideboard - Foto Michael B. Rehders.jpgFoto: Michael B. Rehders - Im September habe ich den Epson EH-LS800B bereits auf der IFA 2022 ausführlich in Augenschein nehmen können, jetzt befindet sich der Projektor zum Testen in meinem Screening-Room.
Kurz und knapp
Der Epson EH-LS800B ist ein 4K-Ultrakurzdistanz-Projektor mit sinnvollen Smartfunktionen, der aus wenigen Zentimetern Abstand mehrere Meter breite Bilder darstellt. Seine hohe Lichtausbeute, langlebige Laserlicht-Quelle und gute Schärfe überzeugen, so dass er für Wohnzimmer und große Heimkinos gleichermaßen wie geschaffen ist. Das eigentliche Highlight ist allerdings das dynamische Tone Mapping für HDR, so dass praktisch alle 4K-Filme von Streaming-Diensten und 4K-Blu-ray bestmöglich projiziert werden, ohne dass sich der Nutzer um irgendetwas kümmern muss. Wünschenswert sind noch mehr Einstellungsmöglichkeiten, um die Farbdarstellung besser trimmen zu können.
Ausstattung und Technik
Zum Einsatz kommt Epsons 3LCD-Technologie mit drei 0,62 Zoll C2-Fine-Chips, die eine native Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel besitzen. Via 4K-Enhancement werden die Bildpunkte diagonal verschoben für eine doppelte Full-HD-Auflösung. Da das Grit breit genug ist, können auf dem üblicherweise sichtbaren „Fliegengitter“ die erzeugten Bildpunkte fast vollständig abgebildet werden. Ein bei LCD-Projektoren sichtbare Screendoor ist daher kaum auszumachen.
Der berüchtigte Regenbogen-Effekt (RBE), den alle Ein-Chip-DLP-Projektoren aufgrund ihrer sequentiellen Farbdarstellung erzeugen, tritt mit dem Epson ebenfalls nicht auf, weil drei LCD-Chips für RGB (Rot, Grün, Blau) implementiert worden sind. Die Farben werden im Gerät komplett zusammengesetzt und projiziert.
Satte 4.000 Lumen Helligkeit soll die Laserlichtquelle erzeugen. Die Lebensdauer beziffert der Hersteller mit 20.000 Stunden in allen Modi, bis sich die Lichtausbeute um 50 Prozent reduziert. Um diesen Wert mal zu veranschaulichen: Wer den EH-LS800B vier Stunden täglich wie einen Fernseher betreibt, kann ihn über 13 Jahre nutzen, bis er nur noch halb so hell ist.
Ein Augenschutz soll allzu neugierige Gemüter vor Sehschäden schützen. Sobald jemand den Umgebungs-Sensoren zu nahe kommt, schaltet der Epson die Laserlicht-Quelle aus. Ab Werk ist dieses Feature eingeschaltet. Es lässt sich im Menü bei Bedarf ausschalten.
Das Betriebssystem Android TV ist für Streaming und Smartfunktionen zuständig. Drüber hinaus wird Chromecast unterstützt. Die Anzahl der Apps ist recht umfangreich, die über den Google Play Store heruntergeladen werden können. Dazu gehören beliebte Dienste wie Disney+, YouTube, Mediatheken des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Apple TV. Netflix fehlt, und Wow (ehemals Sky Ticket) lässt sich aus lizenzrechtlichen Gründen in Deutschland nicht nutzen. Überdies vermisse ich Antennenanschlüsse, CI-Slot und TV-Tuner, damit ein Fernseher vollständig ersetzt werden kann.
Epson EH-LS800 - Apps.jpgZahleiche Apps stehen zur Verfügung in der übersichtlich strukturierten Android-TV-Oberfläche. Praktisch sind die Apps für Bildeinstellungen und Beamer-Installation.
08 Epson - EH-LS800 - Installation 1 - Foto Michael B. Rehders.jpgEpson bietet für die Installation des Projektors im On-Screen-Menü zwei Möglichkeiten, die Verzerrungen zu korrigieren: Automatisch via Smartphone oder von Hand mittels Fernbedienung.
Epson - EH-LS800 - Installation 4 - Foto Michael B. Rehders.jpgMit der Epson Setting Assistant-App ist die Anpassung des Bildes auf die Leinwand einfacher denn je. Korrekturen werden automatisch vorgenommen.
Messungen und Diagramme
Der Epson EH-LS800B wird im Bildmodus „Lebendig“ ausgeliefert. Hier sind digitale Helligkeitsregelungen aktiv. Ich empfehle diesen Modus für HDR-Inhalte, weil nur wenige Anpassungen nötig sind, damit der DCI-P3-Farbraum mit 85 Prozent und einer Farbtemperatur von annähernd 6.500 Kelvin dargestellt werden. Der dynamische Kontrast beträgt gute 4.250:1 (On/Off), 1.050:1 (Inbild) und 215:1 (ANSI). Das Schwarz überzeugt ebenfalls mit 0,81 Lumen. Die Maximalhelligkeit fällt mit 3.440 Lumen sehr hoch aus, um sich gut gegen Restlicht im Wohnzimmer durchzusetzen.
Der dynamische Kontrast lässt sich auf bis zu 15.611:1 steigern. Der statische On/Off-Kontrast beträgt hingegen nur 1.300:1.
Im Bildmodus „Natürlich“ wird ohne eine weitere Änderung der Rec.709-Farbraum für HDTV mit 99 Prozent abgedeckt. Die Lichtausbeute ist mit 3.020 Lumen ebenfalls auf Topniveau, so dass selbst am Nachmittag das Zimmer lediglich rudimentär verdunkelt werden muss für ein brillantes Bild.
Epson EH-LS800 - Messungen - Farbraum Rec.709 - Bildmodus Natürlich - kalibriert.jpgFarbraum kalibriert: Im Bildmodus „Natürlich“ wird der Rec.709-Farbraum sehr gut abgedeckt. Da keine sinnvollen Anpassungsmöglichkeiten für Primär- und Sekundärfarben möglich sind, ist die exzellente Werkseinstellung sehr zu begrüßen.
Epson EH-LS800 - Messungen - Farbraum DCI-P3 - Bildmodus Lebendig - kalibriert.jpgFarbraum HDR: Das DCI-P3-Farbspektrum wird mit 85 Prozent noch akzeptabel abgedeckt. Limitiert ist die Sättigung von Rot, Grün und Cyan, so dass diese Farben von HDR-Inhalten etwas blasser aussehen.
Epson EH-LS800 - Messungen - Graustufenverlauf - Bildmodus Natürlich - kalibriert.jpgGraustufenverlauf kalibriert: Im Bildmodus „Natürlich“ sind nur wenige Anpassungen nötig, um eine Farbtemperatur von 6.308 Kelvin zu erzielen. Eine präzise Einstellung auf 6.504 Kelvin ist nicht möglich, da es die dafür erforderlichen RGB-Gain/Offsetregler schlichtweg nicht gibt.
Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders
Gruß
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
George Lucas
Mein HEIMKINO
Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
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