Cinemascope Leinwand & IMAX Filme

Choco · 19. November 2023, 23:17

Leider kommen immer mehr Filme mit wechselndem Seitenformat.
Guardians of the Galaxy 3 oder Oppenheimer z.B.

Auf einem 16:9 Fernseher oder auf einer 16:9 Leinwand weniger ein Problem, als wenn man eine Cinemascope Leinwand hat.

Wer hat hier alles eine Cinemascope Leinwand und wie geht ihr dann mit solchen Filmen um?

George Lucas · 20. November 2023, 09:21

Derlei Filme kaschiere ich, so dass auf meiner Cinemascope-Leinwand oben und unten nix zu sehen ist.
In aller Regel passt das sehr gut, weil sich alles Relevante in dieser Area abspielt.

Bei keinem IMAX-Spielfilm vermag ich ein Muster zu erkennen, geschweige denn ein Stilmittel. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass bestimmte Szenen im IMAX-Format gedreht worden sind, weil man es kann. Das erklärt dann auch die immer wieder eingestreuten kurzen Takes im Nicht-IMAX-Format.

Choco · 21. November 2023, 21:45

Ja, vermutlich das beste.

Ich habe u.a. den Zidoo Z1000 Pro als Player

Der hat eine Cinemascope Funktion.
Dadurch wird auch das Playermenü auf 2,35:1 gestellt und vom Film alles oben und unten auf 2,35:1 weggeschnitten.

Damit habe ich vor ein paar Monaten den Film "Bumblebee" geschaut.
Ich wär nie auf die Idee gekommen, dass der im Bildformat 16:9 vorliegt.

Hab den also mit der Cinemascope Funktion geschaut und es hat lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass es das falsche Format ist.
Fällt also wirklich oft nicht auf.
Da die IMAX Scenen ja begrenzt sind, kann ich mir auch gut vorstellen, dass man mit dem Beschneiden gut leben kann.

Wie ist das eigentlich im Kino mit solchen Filmen?
Was macht man da mit den IMAX Scenen?
Werden die da auch einfach beschnitten?

George Lucas · 24. November 2023, 09:23

Choco schrieb:

Wie ist das eigentlich im Kino mit solchen Filmen?
Was macht man da mit den IMAX Scenen?
Werden die da auch einfach beschnitten?

Das ist ganz unterschiedlich und hängt vom Kino und dem dort gezeigten Content ab.
In digitalen IMAX-Kino sieht man in aller Regel die gleiche Version, die auch auf Blu-ray erscheint - also mit Formatwechseln, wenn vom Filmemacher so gewünscht.
In analogen IMAX-Kinos werden Filme auf 70-mm-Filmband gezeigt und besitzen ebenfalls Formatwechseln, wenn vom Filmemacher gewünscht. Es gibt aber auch zahllose IMAX-Filme in 70 mm, die keine Formatänderung besitzen und im damaligen IMAX-Filmformat gezeigt werden.

Den klassischen Kinos stehen meistens mehrere Versionen zur Auswahl, wenn es sich um IMAX-Fassungen handelt. In der Regel sind diese Filme in 2,39:1 vollständig abgelegt. Dafür sind die IMAX-Szenen oben und unten "beschnitten" worden. Wechselformate wie auf Blu-ray gibt es im Kino nicht. Ob die "beschnittenen" IMAX-Szenen noch etwas verschoben werden beim Mastering, entscheidet der Regisseur von Fall zu Fall.
Es gibt aber auch IMAX-Filme, die komplett in 1,90:1 oder in 1,85:1 sind. Hier werden dann die Cinemascope-Szenen links und rechts beschnitten. Bei einigen Filmen (wie Titanic oder Avatar) wird aber "Open Matte" gefilmt. Das bedeutet, dass das analoge Filmmaterial (Super 35) quasi oben und unten Inhalte besitzt, die über das Cinemascope-Seitenverhältnis hinausgehen. Teilweise werden dann diese Bilder verwendet, um links und rechts nicht "abschneiden" zu müssen.

Letztendlich gibt es klassische Kinos (Lichtburg in Essen, Savoy in Hamburg, Schauburg in Karlsruhe, Zoo-Palast in Berlin), die Filme in 70-mm-Filmband zeigen. Hier ist das Seitenverhältnis 2,20:1 und alle Inhalte sind auf dieses Bildformat komplett angepasst.

Wer also Oppenheimer zu Hause in 2,20:1 schaut und oben/unten kaschiert, hat keine Bildeinbußen im relevanten Bereich der 1,90:1-IMAX-Szenen.

Choco · 26. November 2023, 01:19

Ach herrje.
Ich hab Oppenheimer noch nicht geschaut und mich daher gewundert, dass du 2,20:1 schreibst.

Aber die haben den Film tatsächlich in dem Format gedreht.
Wieviel Formate fallen denen den noch ein.
Ich hab keine 4 fach masierbare Leinwand. Die sollen mal aufhören damit.

Wenn ein Kinofilm nicht in 2,39:1 ist, dann fehlt mir zu Hause etwas.

The Flash war so ein Beispiel.
Ein neuer Film, aber da nur in 1,90:1 war die Leinwand natürlich nicht ausgefüllt.
Da fehlt dann einfach etwas an Bildgröße, wenn man so einen Film anschaut.
Bei dem Film habe ich mir ständig gedacht: Eigentlich gute Effekte. Aber es fehlt das richtig große Bild dazu.
1,90:1 bedeutet dann, dass nur 80% der Leinwandfläche ausgefüllt sind.
Das merkt man dann leider doch deutlich.
Ein Kinofilm kommt einfach in 2,39:1 am besten rüber.

George Lucas · 26. November 2023, 14:47

Choco schrieb:

Wieviel Formate fallen denen den noch ein.

2,20:1 ist das klassische 70-mm-Filmformat aus den 1950er Jahren.

Es hat schon immer unterschiedliche Seitenverhältnisse gegeben, auf die sich Kinobetreiber einstellen mussten, wenn sie derlei Filme gespielt haben.

Choco schrieb:

The Flash war so ein Beispiel.
Ein neuer Film, aber da nur in 1,90:1 war die Leinwand natürlich nicht ausgefüllt.

Das ist halt das aktuelle IMAX-Seitenverhältnis für digitale Filmevorführungen.

Choco schrieb:

Ein Kinofilm kommt einfach in 2,39:1 am besten rüber.

Aber es geht noch viel breiter bei gleicher Höhe. Siehe auch "Das war der Wilde Westen" in Cinerama.

Choco · 26. November 2023, 22:09

Ok. Vielen Dank für die ganze Aufklärung.

Ich kannte bis jetzt nur so die Formate 2,39:1, 1,85:1 oder 16:9

Das sind wohl die 3 gängisten.
Dann das 2:1 von Netflix oder so Sonderformate wie bei Hateful 8

Dass 2,20:1 und 1,90:1 auch Formate für einen bestimmten Standard sind, war mir nicht bewusst.

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