Seit heute stehen die ersten beiden Episoden von SHOGUN bei Disney+ zum Abruf bereit. Ich habe diese bereits geschaut und sie bieten eine gelungene Einleitung in eine komplexe Serie aus politischer Intrige und dem Streben nach Macht im Japan des 16. Jahrhunderts. Mit dem Original-Shogun mit Richard Chamberlain als „Anjin“ hat diese Adaption vermutlich wenig gemein, mit expliziter Gewalt und Sexszenen nimmt Disney endlich mal eine willkommene Umleitung. Ich hoffe es bleibt in den nächsten Episoden so und legt hier noch weiter zu.

Eine Wertung spare ich mir noch, aber ein gelungener Einstieg ist schon mal gelungen.

Seit dieser Woche sind alle zehn Episoden auf Disney+ erschienen. Da die Serie zum größten Teil auf japanisch daherkommt und viel Aufmerksamkeit für die deutschen UT erforderlich ist, erschließt sich das ganze intrigante Treiben nicht immer so ganz. Am Ende ist die Serie ein schwankendes Auf und Ab, das vielleicht durch eine durchgehende Zweitsichtung das eine oder andere wichtige Detail an die Oberfläche befördert.

Die Produktion hat viel Aufwand betrieben, um das feudale Japan atmosphärisch und stimmig darzustellen, die japanischen Schauspieler tragen hier ihren bedeutenden Teil bei … mit jeder Episode gefiel mir die „Dame Mariko“ besser (nicht nur optisch), wie auch der höchst intrigante „Toranaga-sama“, der eine starke Ähnlichkeit mit Toshiro Mifune hat und sein Vasall „Yabushige“. Mit Cosmos Jarvis als Navigator Blackthorne bin ich bis zuletzt nicht richtig warm geworden. Fast könnte man meinen, dass für diese Rolle ein belangloser Schauspieler ausgesucht wurde, weil dieser für die Japaner in der Serie auch völlig ohne Belang ist.

Die Action begrenzt sich meistens auf ein bisschen Seppuku (wo auch schon mal Därme quellen) und abgeschlagene Köpfe, insgesamt aber für meinen Geschmack etwas zu wenig. Für eine TV-Serie ganz akzeptabel, eine epische Produktion ist es aber leider nicht. Vielleicht schau ich mir das Ganze nochmal in einem Rutsch. Bis dahin:

Serie 7.5/10

Bild 8/10

Ton 8/10