Leinwandbreite, Abstand, Fliegengitter, Projektor-Auflösung ? Was steckt dahinter?

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    • Original geschrieben von HJS
      Hallo Andreas,

      ich habe den Eindruck, dass Du einfach widersprechen möchtest.:(



      Damit liegst Du falsch. Was hätte ich auch davon ?

      Noch einmal : das Problem, das interlaced Kameras auf interlaced Monitore/Projektoren nicht oder nur schlecht synchronisiert werden können, führte zum experimentell ermittelten Kell-Faktor.

      Hier geht es aber um progressive Bilder einer Quelle (Film), die in der Regel eben nicht interlaced ist.

      Maximal könnte man jetzt sagen, dass auch der zu kleine Strahldurchmesser (oder Fillfaktor < 1 bei digitalen Projektoren) eine Reduktion der vertikalen Auflösung wäre. Ich sehe das aber nicht so, weil die Anzahl der für die Auflösung maßgeblichen diskreten Zeilen ja vorhanden ist und die Quelle keinen Versatz und damit keinen Verlustfaktor durch interlaced Aufnahme und interlaced Darstellung hervorruft.

      Die Ortsauflösung ist also ungestört und weil es progressive ist, gibt es auch keine zeitlichen Einschränkungen der Auflösung. Wozu also Korrekturfaktoren ?

      Gruß,
      Andreas
    • Hallo Andreas,

      in dem Buch "Fernsehtechnik im Wandel" von Helmut Schönfelder kannst Du folgendes lesen auf Seite 11, Kap1.5.

      "...dass Schwebungsstrukturen entstehen, wenn mit den z Zeilen ebenso viele Bildpunkte in der Vertikalen des Bildes abgetastet werden sollen. Bereits 1940 wurde dieser Effekt von einem Team bei der Radio Corporation of America experimentell untersucht.
      ...wurde der damals mit k=0,64 gefundene "Kell-Faktor" genannt. Danach durften mit z Zeilen nur z mal 0,64 Bildpunkte übertragen werden, wenn Interferenzstrukturen vermieden werden sollten."

      Dann wird abgeleitet, wie das alles mit der Abtastung und dem Aliasing zusammenhängt, weil der Shannon ja sein Abtasttheorem erst Ende der 40er Jahre erfunden hat.

      Mit Synchronisationsproblemen hat das ganze nix zu tun, mit Interleaced auch nicht, sondern nur mit dem Abtasttheorem.

      Übrigens findest Du in dem Buch "Professionelle Videotechnik" von U.Schmidt, 2.Aufl., Seite 13 eine Erklärung des Kellfaktors zwar nicht mit Sieben wie ich das oben gemacht habe, sondern mit zwei übereinandergelegten Zeilenstrukturen. Ist aber im Prinzip genau das selbe. Habe das Bild angehängt.

      Gruss Jürgen

      :bier:
    • noch ein heisses Thema in dem Zusammenhang: Bildfrequenz bei CRT's:

      ich habe folgendes Argument gelesen (dem Sinn nach):

      "wenn ich nahe an die Leinwand rangehe gibt, es verstärkte Flimmerprobleme bei 50Hz Bildfrequenz"

      Ich kann mir das so erklären: sieht man direkt auf einen 50Hz Fernseher, sieht man oft, insbesondere bei dunklen Bildteilen, kaum Flimmern.

      Schaut man woanders hin, so dass man den Fernseher nur im Augenwinkel sieht, flimmert's wie verrückt.

      Der Grund ist, dass das Sehzentrum weit weniger flimmerempfindlich ist als die äusseren Bereiche der Netzhaut. Wenn ich nun nahe an der Leinwand sitze, werden die flimmerempfindlichen Teile der Netzhaut auch beleuchtet,

      es flimmert!

      Da hilft dann nur noch 75Hz...:jump:

      Gruss Jürgen
    • @ HJS

      Das mit der Auflösung des Auges werde ich nochmal prüfen.
      Ich hatte mehrere Quellen zu Rate gezogen, die alle um +/- 10-20% übereinstimmten.

      Ich denke nicht, daß die Auflösung des Auges so schlecht ist.

      Man muß aber auch beachten, daß es nur um den fovealen Bereich geht.
      Ich melde mich nochmal dazu, habe nur heute keine Zeit für eine aufwendige Recherche.

      Könntest Du Deine Quelle mal genau bezeichen?

      Schließlich ist das schon ein wichtiger Punkt bei der Sache.
      Freundliche Grüße,

      :silly: Cybergent :silly: © ....(ohne "a")

      .
    • Hallo Cybergent,

      erst die Quellen:

      1.U. Schmidt "Professionelle Videotechnik", 2. Auflage, Springer 2000,

      Seite 14:"...Das maximalöe Auflösungsvermögen des Auges liegt bei einer Winkelminute, häufig wird aber auch mit 1,5' gerechnet."


      2.H. Schönfelöder "Fernsehtechnik im Wandel", Spinger 1976,

      Seite 2:"...Winkel der Grenzauflösung des Auges = 1,5'..."


      Ich habe vor meinem Posting sicherheitshalber (und weils mich interessiert) selber probiert: mit Exel habe ich mir ein Blatt gedruckt, auf dem 3 Schwarze Streifen, 3mm breit, 15cm hoch im Abstand von 3mm sind.

      dann habe ich das Blatt senkrecht befestigt und bin soweit weggegangen, bis die drei Streifen in meinem Auge zusammengeflossen sind. Das war bei mir in einem Abstand von ca. 8m=8000mm der Fall.

      Dann ist der Winkel = arctan(3mm/8000mm)= 1.29'.

      Bei so kleinen Winkeln kann man (um den arctan zu vermeiden, für Dich sicher nicht wichtig) auch rechnen:

      Winkel der Grenzauflösung = (3/8000) * 3600 in Bogenminuten (dabei käme 1,35' raus, also diese Näherung macht einen kleinen Fehler)

      Jeder hat natürlich ein etwas anderes Auge und wird deshalb eine etwas andere Grenzauflösung haben. Wichtig scheint mir aber, dass der Wert 1,5' wohl so ungefähr stimmt.

      Übrigens lässt Deine geniale EXCEL Tabelle eine Änderung der Auflösung sehr leicht zu. Du hast allerdings in Grad gerechnet, weshalb man die Winkel in Minuten noch durch 60 dividieren muss.

      Gruss Jürgen
    • Ich hatte zwischenzeitlich noch nach verschiedenen Quellen gesucht und unterschiedliche Angaben zur maximalen Auflösung des Auges gefunden.

      Das liegt imho daran, worauf man es bezieht.

      Das Auge hat ja nicht auf der ganzen Netzhaut die selbe Auflösung.
      Im gelben Fleck (fovealer Bereich) ist sie wesentlich höher, als im Rest der Fläche. Die groben Angaben können sich aber nicht darauf beziehen.

      Die maximal möglichen Sehleistungen des Auges wären jedenfalls mit den hier vorgeschlagenen groben Werten im Minutenbereich gar nicht möglich.
      Ich schrieb ja selbst, daß echte Schärfe nur auf minimalster Fläche möglich ist.

      Und die Auflösungen in den von mir angegebenen Bereichen, als Spitzenwerte decken sich auch mit meinen experimentellen Versuchen.

      Ich gehe daher davon aus, daß meine Berechnungen in etwa stimmen.
      Nachdem das natürlich theoretishe Modellrechnungen sind, kann man die Ergebnisse nicht exakt bewerten, sondern muß schon eine gewisse persönliche Toleranz zulassen.
      Freundliche Grüße,

      :silly: Cybergent :silly: © ....(ohne "a")

      .
    • Die pdf Datei ist leider nicht lesbar.

      Dennoch hat es doch grundsätzlich nichts damit zu tun, wie die Auflösung des Auges zustande kommt. Meine ganzen Überlegungen basieren auf einer maximal möglichen Auflösung. Und die wiederum wurde empierisch auf verschiedene Arten bestimmt.

      Ich denke daher nicht, daß die Hintergründe der Zellreizung hierzu neue Erkenntnisse liefern.
      Freundliche Grüße,

      :silly: Cybergent :silly: © ....(ohne "a")

      .
    • Ich habe den Artikel auch gelesen.

      Ist zwar interessant, hat aber keinen direkten Bezug zu diesem Thema.

      Auch dort wird erwähnt, daß die volle Auflösung des Auges nur in einem minimalen Winkelbereich von etwa 1° um die Sehachse besteht (fovealer Bereich). Daher macht das Auge die Bewegungen, um ein großflächiger scharfes Bild zu erhalten.

      Das ändert aber nichts an der maximal möglichen Auflösung, die eben durch die Dichte der Sinneszellen in diesem fovealen Bereich bestimmt wird.
      Freundliche Grüße,

      :silly: Cybergent :silly: © ....(ohne "a")

      .
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