Leinwandbreite, Abstand, Fliegengitter, Projektor-Auflösung ? Was steckt dahinter?

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    • Leinwandbreite, Abstand, Fliegengitter, Projektor-Auflösung ? Was steckt dahinter?

      Immer wieder stellen sich die Fragen nach der optimalen Größe der Leinwand, dem richtigen Sichtabstand und der Sichtbarkeit des Pixelrasters (Fliegengitter).

      Es gibt hierzu im Forum eine ganze Reihe von Empfehlungen auf der Basis persönlicher Ansichten. Aber nirgendwo ist wirklich begründet, warum genau diese Empfehlungen gegeben werden.

      Ich habe mir nun gedacht, dass alle diese Zusammenhänge eigentlich auf einen logischen Nenner zu bringen sein müssten. Schließlich steht das alles in einem klaren technischen Zusammenhang.

      Die ergonomischen Gesichtspunkte

      Der Mensch hat ein natürliches Gesichtsfeld in horizontaler und vertikaler Richtung.
      Die Sehachse in Augenmittelstellung verläuft bei senkrechtem Kopf nicht genau horizontal, sondern ist um etwa 25-30° nach unten geneigt.
      Das Gesichtsfeld um diese Sehachse wird durch den Bewegungsbereich der Augen bestimmt.
      Es gibt nun eine ganze Reihe von Untersuchungen, die Gesichtsfeld, Wahrnehmungsfeld und Blickbereich definieren. Daraus entstand z.B. die Norm für ergonomische Arbeitsplätze DIN EN894.
      Für unsere Betrachtungen soll aber nur entscheidend sein, welcher Blickbereich ergonomisch als angenehm empfunden wird. Denn man soll sich ja wohlfühlen im Heimkino.

      Ohne den Kopf zu bewegen, kann das Auge einen horizontalen Winkelbereich von 15° rund um die zentrale Sehachse optimal erfassen. Vertikal etwas mehr. Interessant ist dabei, daß nur ein minimaler Bereich um die Sehachse (etwa 1-2°) absolut scharf gesehen wird. Daher folgen die Augen auch ständig den Objekten der Aufmerksamkeit.

      Die Montagehöhe der Leinwand

      In der Regel wird die Leinwand an der Wand oder Decke befestigt und hängt relativ hoch. Das liegt zum einen daran, dass man ein möglichst großes Bild möchte und die Leinwand daher möglichst groß sein soll, andererseits auch daran, dass darunter noch Geräte oder Center Speaker stehen sollen.
      Rein ergonomisch ist das aber eigentlich schlecht, weil die natürlicher Blickrichtung eben nach unten geht. Daher sind Kinos und Hörsääle mit erhöhter Sitzposition auch ergonomisch viel besser.
      Im Heimkino lässt sich das Problem durch ein kleines Podest für die Sitze teilweise lösen, aber den ergonomisch richtigen Blickwinkel erhält man eigentlich erst, wenn man in einer leicht liegenden Stellung den Kopf nach hinten legt. In der Praxis müssen das so etwa 30-40° Kopfneigung nach hinten sein, damit die Augen entspannt die ganze Leinwandhöhe erfassen können.
      Selbst echte Kinostühle werden dieser Anforderung nicht völlig gerecht, sonst hätte ja nicht jeder das Bedürfnis sich im Kino fast liegend hinzulümmeln.
      Man sollte also die Leinwand stets so tief, wie möglich, aber so hoch, wie nötig, hängen und/oder durch entsprechendes Mobiliar für eine angenehme Sitzposition sorgen.

      Der Betrachtungsabstand zur Leinwand

      Da der ergonomisch optimale Sichtbereich +/- 15° um die Sehachse liegt, sollte die Leinwand also idealer Weise ein horizontales Sichtfeld von insgesamt 30° genau abdecken. Das klingt zunächst nach recht wenig, ich habe es jedoch in verschiedenen Tests als optimal verifizieren können.
      Ist der vom Bild abgedeckte Bereich kleiner, geht das Kinofeeling schnell verloren, weil das Blickfeld nicht ausgefüllt wird. Man hat dann also den ?großer Fernseher?-Eindruck. Ist der Bildbereich deutlich größer als das Blickfeld, wird das Sehen schnell anstrengend und die Bewegungsunschärfen werden viel störender. Vor allem, wenn man den Kopf ständig bewegen muß, wird es richtig unangenehm (Tennisplatz-Effekt). Je nach persönlichem Geschmack mögen manche Leute auch eine Abdeckung bis 36°. Alles, was darüber liegt, ist aber sicher nicht empfehlenswert, weil man dann das Bild nicht mehr gut als Ganzes erfassen kann.

      Man kann den persönlich angenehmen Winkelbereich übrigens mit einem kleinen Experiment ganz gut austesten:
      Man nehme ein Din-A4 Blatt Papier und falte es der Länge nach, um eine Mittellinie zu erhalten. Nun nimmt man das Blatt an der kurzen Seite genau in der Mitte bis zu den Mundwinkeln in den Mund und hält es mit den Zähnen fest.
      Jetzt nimmt man einen Filzstift und schließt das rechte Auge. Auf dem Blatt bewegt man nun den Stift so weit nach rechts, bis er gerade beginnt, aus dem Blickfeld des linken Auges zu verschwinden, bzw., bis die Beobachtung des Stiftes unangenehm wird. Dieser Punkt wird auf dem Blatt an der entferntesten Kante markiert.
      Das gleiche tut man nun umgekehrt für das rechte Auge. Dadurch hat man nun zwei entfernte Markierungspunkte.
      An der Bissstelle geht man nun jeweils um den halben Augenabstand von der Mittellinie nach rechts und links und markiert die Augenpunkte auf dem Papier. Der gesamte Augenabstand ist meist ca. 7 cm.
      Verbindet man nun die Augenpunkte mit den Entfernungspunkten, hat man das persönlich angenehme Sichtfeld ermittelt. Dieser Bereich kann ohne Kopfbewegung überblickt werden.
      Misst man nun den Winkel zwischen den Linien durch Parallelverschiebung, hat man den persönlichen Blickfeldwinkel. Man sollte aber diesen Winkelbereich nicht unbedingt völlig ausnutzen. Besser und angenehmer sind 1-2° weniger.

      Hier eine Skizze zu dem Versuch:

      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild01.jpg

      Wenn also die Leinwandbreite und der gewünschte Blickfeldwinkel bekannt sind, kann man daraus auch den optimalen Betrachtungsabstand berechnen.

      Dazu habe ich folgende Grafik angefertigt:

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      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild03.jpg

      Oft wird das Verhältnis von Betrachtungsabstand zu Bildbreite als Maß für eine gute Aufstellungsgeometrie genommen. Man hört da immer wieder Werte von Faktor 1,5 oder etwas mehr. Das bezieht sich auf die Formel: A = 1,5 * B
      Oder anders ausgedrückt:

      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild04.jpg

      Berechnungsbeispiele für A und V bei einer 2,40 Meter breiten Leinwand:

      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild05.jpg

      Berechnungsbeispiele für A und V bei einer 2,00 Meter breiten Leinwand:

      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild06.jpg

      Der Wert für V hängt übrigens in erster Linie vom Blickfeldwinkel ab. Die Leinwandbreite spielt nur wegen dem Verhältnis zum Augenabstand eine gewisse Rolle.

      Man sieht also klar, daß das so oft als Mindestempfehlung gegebene Abstandsverhältnis von V = 1,5 schon hart an der Grenze des Angenehmen liegt, denn für die meisten Menschen ist ein Blickfeldwinkel von 36° bereits unangenehm. Besser ist ein V-Wert von etwa 1,7 - 1,8.

      Leider wird es oft für einzig Kino-like gehalten, ein möglichst großes Bild zu haben. Das ist ein Fehler, den besonders Anfänger gerne machen, weil man es oft erst mit der Zeit merkt, dass ein zu großes Bild wirklich unangenehm ist. Faktoren, wie Bildruhe, entspanntes Sehen, Bewegungen erfassen und Bildtiefe kommen wesentlich aus der richtigen Bildgröße.

      Dazu kommt auch, dass der Projektor auch in der Lage sein muß, die Leinwand vernünftig auszuleuchten. Wählt man das Bild zu groß für die Leuchtkraft des Projektors verliert das Bild an Brillianz, Leuchtkraft und Kontrast.
      Wenn man mit einem 1000 ANSI Lumen Gerät auf bis zu 2,50 Meter Bildbreite geht und mit einem 800 ANSI Lumen Gerät bis maximal 2,20 Meter, dann liegt man hier auf der sichern Seite. Größere Breiten sollte man mit dem jeweiligen Gerät und der gewünschten Leinwand ausprobieren.

      Es gilt daher immer: Ein großes Bild ist schön, aber nicht zu viel des Guten!

      Man kann somit aus dem Zusammenhang von gewünschter Bildbreite, optimalem Abstand, Abstandsverhältnis und Sichtfeldwinkel immer den fehlenden Parameter berechnen.

      Aus Bildbreite und Alpha kann man A und V berechnen.
      Aus Bildbreite und A kann man Alpha und V berechnen.
      Aus Bildbreite und V kann man A und Alpha berechnen.
      Aus A und Alpha kann man die Bildbreite und V berechnen.

      Ich habe für diese Berechnungen eine komfortable Excel Tabelle am Schluß der Untersuchungen angehängt.

      Auflösung und Fliegengitter

      Das Fliegengitter und der Fill-Factor

      Ein ganz anderes Kriterium für Bildgröße und Betrachtungsabstand ist die Technik des Projektors. Hier sind Auflösung und das sogenannte ?Fliegengitter? ganz entscheidend.

      Jeder digitale Projektor hat ja ein festes Pixelraster, welches durch die horizontale und vertikale Auflösung bestimmt wird. Diese Pixel sind quadratisch. Gängige Auflösungen sind z.B. SVGA (800x600) und XGA (1024x768).

      Diese Pixel liegen im Bild nahtlos aneinander. Untersucht man sie jedoch näher, so stellt man fest, daß von jedem Pixel nur ein gewisser Teil tatsächlich bildaktiv ist. Jeder Pixel hat einen sichtbaren Rand, wie ein kleiner Rahmen, der schwarz, bzw. dunkelgrau bleibt. Diese Rahmen der Pixel bilden zusammen eine sichtbare Gitterstruktur, die man auch ?Fliegengitter? nennt. Das Verhältnis von aktiv genutzter Pixelfläche zu Gesamtfläche des Pixels nennt man Fill-Factor (Füllungsfaktor).

      Nachstehende Grafik gibt einen Überblick über die Fill-Faktoren der verschiedenen Projektortechnologien.

      mitglied.lycos.de/cybergent/do…wand/Fill-Factor-View.gif

      Der Wert von 88% für die DLPs gilt allerdings heute nicht mehr uneingeschränkt für alle neuen DMD-Chips. Ich habe zwar keine genauen Quellen, aber verschiedene Hinweise und Angaben lassen den Schluß zu, dass die Fill-Faktoren der neueren DLPs je nach Type bis auf 85% herunter gehen.

      Der Infocus X1 ist da so ein Beispiel, was auch die wiederholten Berichte über dessen Fliegengitter erklärt. Grundsätzlich gilt, dass die Fill-Faktoren kleinerer DMD-Chips schlechter sind, weil ein gewisser Mindestabstand zwischen den Spiegeln einfach immer bleibt. Somit wird das Verhältnis zur genutzten Fläche bei kleineren Chips mit kleineren Spiegeln natürlich schlechter.

      Trotz alledem bietet jeder DLP immer noch ein sehr großen Unterschied zu den wesentlich schlechten Werten der LCDs.

      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild07.jpg

      Der Fill-Factor ist genau genommen ein Wert für die optische Effektivität des Chips/Panels.
      Erst wenn man die tatsächliche Breite der sichtbaren Gitterlinien im Verhältnis zur Pixelbreite ausrechnet, bekommt man eine Vorstellung von deren Bedeutung und Auswirkung.

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      Hier einige Beispiele für den prozentualen Anteil der Gitterlinien an der Pixelbreite:

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      Die typischen Werte sind fett angegeben. Man sieht, dass in Bezug auf einen typischen DLP der D-ILA fast nur die halbe Gitterlinienbreite hat. Der LCD hat dagegen typischerweise ein fast 5 Mal breiteres Fliegengitter als ein DLP.

      Die Auflösung des Auges

      Nachdem wir nun wissen, woher das Fliegengitter kommt, und wie man dessen Struktur berechnet, stellt sich die Frage, unter welchen Bedingungen es sichtbar wird.

      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Auge.jpg

      Das menschliche Auge ist, ähnlich einem CCD-Chip, auch aus diskreten Sensoren aufgebaut, die ihm somit eine begrenzte Auflösung geben.
      Die Auflösung des Auges kann man aber nicht so einfach in Form von Pixeln pro Fläche angeben, weil sie einerseits in Relation zur Seh-Entfernung steht, andererseits nicht für die ganze Fläche der Netzhaut identisch ist.

      Für unsere Betrachtungen ist aber die maximale Auflösung des Auges im Zentrum der Netzhaut (fovealer Bereich) entscheidend, der etwa 1 ? 2° rund um die Sehachse liegt. Dort kommt das Auge auf eine Auflösung von bis zu 30 Bogensekunden, was etwa 0,00833° sind. Die Auflösung des Auges wird also Entfernungs-unabhängig in Form eines minimal auflösbaren Winkelunterschiedes angegeben. Dieser Wert lässt sich dann für eine bestimmte Entfernung auch in eine sichtbare Strukturgröße umrechnen.

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      In der Entfernung A kann das Auge in Abhängigkeit des Winkels Alpha Strukturen der Größe R auflösen.

      Was bedeutet klares Sehen?

      Um einen Gegenstand oder eine Struktur klar zu erkennen, muß das Auge eine gewisse Auflösung haben, mit der das Objekt abgetastet wird. Diese Abtastung unterliegt, wie auch z.B. alle elektronischen Sampling-Verfahren, dem Abtast-Theorem nach Nyquist.
      Das besagt, daß eine genaue Abtastung wenigstens die doppelte Auflösung der abzutastenden Struktur haben muß. In unserem Fall muß also die Auflösung des Auges halb so fein sein, wie die zu sehende Struktur, um ein klares, scharfes Bild des Fliegengitters zu erhalten.

      Die Auflösung R darf also für ein scharfes Bild des Fliegengitters die halbe Gitterbreite G nicht überschreiten.
      Unter Einführung des Nyquist-Faktors N gilt somit:

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      Je nach Faktor N wird die Gitterstruktur mehr oder weniger gut erkannt:

      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild12.jpg

      Da es im Heimkino ja darum geht, möglichst kein Fliegengitter zu sehen, arbeiten wir vorzugsweise mit N = 0,5 weiter.

      Wenn wir nun die bisher erarbeiteten Formeln zusammenführen?

      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild13.jpg

      ?erhalten wir also eine Formel für den Mindestabstand zur Leinwand, damit die Gitterstruktur je nach Nyquist-Faktor entsprechend (nicht) sichtbar wird.

      Setzt man hier nun reale Werte ein, erhält man recht interessante Ergebnisse:

      Geht man wieder von einer Leinwandbreite von 2,40 Meter aus, so ergibt sich für?

      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild14.jpg

      Bei einer Leinwandbreite von 2,00 Meter ergibt sich:

      mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild15.jpg

      Man beachte die immensen Unterschiede der einzelnen Projektor-Technologien.

      Der Abstand A wäre hier also jeweils der Mindestabstand, um auf der 2,4/2,0 Meter Leinwand kein Fliegengitter mehr zu sehen. Das Verhältnis Vmin ist das mindeste Abstandsverhältnis, das sich daraus ergibt.

      Interessant dabei ist nun eigentlich Folgendes:

      Beim LCD ergeben sich immer sehr große Mindestabstände. Selbst für N=1 sind die Werte immer noch sehr groß und vor allem weitaus großer, als ein ergonomisch sinnvoller Betrachtungsabstand. Man wird also beim LCD immer ein Fliegengitter sehen. Nur wenn durch bestimmte optische Tricks im Projektor das Fliegengitter unterdrückt wird, hat man da eine Chance. Der Panasonic PT-AE300 wendet z.B. eine solche Technik zur Verringerung des Fliegengitters an.

      Beim DLP und D-ILA ergeben sich immer Mindestabstände, die noch deutlich unter den ergonomisch sinnvollen Betrachtungsabständen liegen. Somit hat man beim DLP eigentlich kaum ernste Probleme mit dem Fliegengitter. Und beim D-ILA schon erst recht nicht. Nur bei den DLP-Geräten mit kleinen 0,7? DMDs (X1) und relativ starkem Fliegengitter kommt man etwas in die Nähe kritischer Werte, wenn man sehr nahe an der Leinwand sitzt. Daher sollte man gerade bei diesen Einsteigergeräten lieber etwas weiter weg sitzen (V= 1,6 bis 1,8).

      Mein persönliches Fazit

      Meine Empfehlungen aufgrund von Erfahrungen und dieser Untersuchung sind:

      • Leinwände, wenn möglich, tief hängen.
      • Bei LCD-Projektoren einen möglichst großen Betrachtungsabstand einhalten (V = 1,7-1,9)
      • Bei DLP-Projektoren mit SVGA Auflösung sollte V nicht unter 1,6 liegen, bei höher auflösenden Geräten kann man bis 1,5 runter gehen.
      • Werte von V unter 1,5 sind sicher extrem und sollten vermieden werden, außer man hat eine ganz spezielle Vorliebe (ich sage jetzt nicht Perversion) dafür.
      • Der ergonomisch ideale Wert für V liegt, je nach Leinwandgröße, bei etwa 1,8. Das entspricht einem Blickfeldwinkel von 30°.
      • Der Projektor muß lichtstark genug sein, um die Leinwand auch auszuleuchten.
      • Also die Leinwand nicht zu groß wählen. Etwas weniger ist hier oft mehr.
      Freundliche Grüße,

      :silly: Cybergent :silly: © ....(ohne "a")

      .

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Cybergent ()

    • Morgen!

      Wow, da hast Du Dir ja richtig Arbeit gemacht. Die Fillfaktorengeschichte ist eine klasse Sache.

      Mit den Leinwänden bin ich aber etwas anderer Meinung. Nach deinen Ausführungen würde nämlich kein Kino mehr "gut funktionieren" ;)

      Für alles hast Du Formeln angegeben und das mehrfach. Warum hat es nicht hingehauen einen zumindest theoretischen Wert zwischen Augenhöhe und Bildunterkante zu ermitteln. Gibt es da keine Datensätze zu?

      Das was mir in deiner "Leinwandbreitenberechnung" völlig als Betrachtung fehlt, ist die Auflösung der Quelle. Mit der Zahl 1,5 mal Bildbreite sagst Du ja auch nix neues. Das man darunter aber nicht gehen soll halte ich für falsch.

      Dazu sehe ich aber z.B. die Leinwandhöhe im Verhältnis. Wir schauen ja mehr horizontal als vertikal. Dieses Gesichtsfeld ist angenehmer. Das bedeutet meiner Meinung nach das man, je schmaler ein Bild in der vertikalen wird (1,85 oder 2,35) desto breiter kann man im Winkel der Breite gehen.

      Also sind 2 Faktoren, Auflösung und Verhältnis Bildhöhe/breite , die meiner Meinung nach mit von entscheidener Bedeutung sind nicht eingeflossen. Meinst du es gibt da eine Möglichkeit dies so in irgendeinerweise mit einzubinden?


      Salve Chris
    • Hi,

      [SIZE=4]Respekt[/SIZE] , ganz toll gemacht. Das war auch sicher ein Haufen Arbeit ;)

      Bei der Montagehöhe der LW muss da allerdings noch etwas mit einfügen: "Den Gemütlichkeitsfaktor". Der eine sitzt der andere liegt. Wenn ich nun fast liege, habe ich dann nochmal einen Faktor mehr, da ja das Auge auch unten mehr begrenzt wird. Aber Cybergent hat da ganz recht, man kann eigentlich nicht alles mit berechnen, denn dann würde Cybergents Ausführung noch ein paar Seiten füllen.
      Fazit: zum Schluß geht einfach wieder nichts über's Testen, aber die Richtlinien von Peter sind optimal, und wenn man sich daran hält, kann man auch nicht mehr viel falsch machen.

      Viele Grüße
      Kreuzi

      PS: möchte mal wissen wie viele jetzt schon in das Papier gebissen haben :biggrin:
    • Super gemacht, aber ich möchte dennoch deine Berechnungen des Mindestabstands bei LCD relativieren.
      Ich besitze einen Sharp XGA LCD Proki, und habe auf eine 2m breite Leinwand projeziert. Sitzabstand war ca 3.5m. Von Fliegengitter keine Spur. Auch Besucher haben sich dahingehend nicht klagend geäussert. Hab alledings auch nicht direkt danach gefragt.
      Mir Persönlich fiel das Fliegengitter erst ab ca.2m auf. Das war für meinen Geschmack aber auch viel zu nah zum normalen gucken.
      Die SVGA Prokie's den ich meim MMarkt gesehen habe fand ich hingengen sehr Pixelig. Bin also nicht Blind :cool: !

      Ich denke man sollte sich durch deine Zahlen nicht von einem LCD abschrecken lassen und es selbst ausprobieren. Zuviele Veränderliche spielen eine Rolle.
      Technisch sind DLP ind D-ILA in diesem Punkt natürlich trotzdem stark im Vorteil.


      Alles IMHO
      Peter
    • Absolut klasse Zusammenstellung. Genau die Fragen beantwortet, die mich gerade quälen... und jetzt versteh ich endlich die Zusammenhänge :jump:


      Vielen Dank für diese (arbeitsreiche) Zusammenfassung :bier:
      Gruß,
      körki


      _____________________________________________________________________________
      Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit. (Mark Twain)
    • WOW Klasse Arbeit !!

      Bist Du also doch satt geworden immer die selben Fragen zu beantworten:rolleyes:

      Grüße Maximus
      Da schwebt hervor Musik mit Engelschwingen, Verflicht zu Millionen Tön um Töne,
      Des Menschen Wesen durch und durch zu dringen, zu überfüllen ihn in ewger Schöne,
      Das Auge netzt sich, fühlt im höhern Sehnen, Den Götterwert der Töne wie der Träne.
      J. W. v. Goethe
    • Hi Cybergent,

      excellente Arbeit, super ausführliche Hilfestellung - übrigens nicht nur für Newbies, wie ich finde. :bier:

      Eine kleine Anmerkung hätte ich aber dennoch (ist auch schon gemacht worden) - nur, um evtl. manche Leute nicht von ihrem Glück abzuhalten ;)

      Leinwandgrösse ist zu einem riesigen Ausmaß Geschmackssache bzw. subjektiv. Manch einer hat schlechtere Augen und sieht das Fliegengitter nicht. Ein anderer hat vielleicht eine Riesenleinwand und sieht Fliegengitter, Bewegungsunschärfe, etc. deutlich, nimmt das aber in Kauf weil er durch die Bildgrösse in eine neue "Filmdimension" eintauchen kann. Wiederum andere mögen ein max. 1,50m Bild, damit man auch ja keine Artefakte sieht....

      Insofern sind Deine Ausführungen super Richtlinien, aber sie sollten nicht als "Gesetze" mißverstanden werden. Jeder muß es selber ausprobieren und schauen, was für ihn am "schönsten" ist.

      viele Grüsse,
      Andre
    • Da hast du dir ja wirklich Mühe gegeben, Respekt! :yes:

      Bei dem Papierversuch, kam ich doch glatt auf die Idee, die Nase zu amputieren, um einen größeren Blickwinkel zu erhalten! :lol:

      Ich denke aber auch, daß man die Position der Leinwand und dessen Abstand zum Auge nicht unbedingt immer in Formeln fassen kann. Vor allem nicht, wenn mehre Leute zuschauen, deren Gewohnheiten differieren. Der persönliche Geschmack ist hier genauso entscheident wie im Kino. Dort sitzen ja manche auch lieber vorne oder hinten. Wobei es in der Mitte natürlich am besten ist!:p:

      PS: bei einem CRT im Sweetspot der vertikalen Auflösung ist der minimale Betrachtungsabstand = 0!:biggrin:
    • Original geschrieben von salvechris
      Mit den Leinwänden bin ich aber etwas anderer Meinung. Nach deinen Ausführungen würde nämlich kein Kino mehr "gut funktionieren".


      Wie gut funktioniert denn ein Kino?.

      Ich sitze im Kino immer etwa in der Mitte, weil dort das Bild genau mein Blickfeld füllt. Weiter vorne heißen die Plätze ja nicht umsonst "Rasierloge". Man reißt den Kopf nach hinten und schaut ständig von rechts nach links.
      Und hinten sitzend sieht man "irgendwo am Horizont" ein kleines Bildchen, das nie Blickfeld-füllend ist.
      Ich finde eigentlich, daß sich meine Betrachtungen gerade im Kino grundsätzlich sehr schön nachvollziehen lassen. Die meisten Plätze im Kino sind zwar zum Filmschauen mehr oder weniger gut geeignet, aber optimal sind imho nur ganz wenige. Die meisten Leute machen sich darüber aber wohl auch nicht sehr viele Gedanken.


      Für alles hast Du Formeln angegeben und das mehrfach. Warum hat es nicht hingehauen einen zumindest theoretischen Wert zwischen Augenhöhe und Bildunterkante zu ermitteln. Gibt es da keine Datensätze zu?


      "Geben" tut es keine Datensätze. Die habe ich ja erst so erarbeitet. ;)
      Natürlich könnte man auch eine Formel für die optimale Leinwandhöhe aufstellen.
      Das Problem dabei ist nur, daß das letztendlich nichts bringen würde, weil keine praktikablen Ergebnisse herauskommen.

      Die grundsätzliche Frage ist dabei, ob man eine Leinwandposition zu einer Sitzposition ermitteln will, oder umgekehrt. Nimmt man eine aufrechte Sitzposition an, liegt, wie gesagt, die Sehachse etwa um 30° nach unten geneigt. Würde man nun nach streng ergonomischen Gesichtspunkten den idealen Leinwandmittelpunkt im Betrachtungsabstand ermitteln, so wäre der vermutlich bereits unterhalb des Bodens. :lol: Das geht also nicht.

      Vor allem sind ja eben meist die Konventionen des Raumes und der Aufstellung die entscheidenden Kriterien für die Leinwandhöhe. Wer hat denn schon die Möglichkeit, die Leinwand tatsächlich knapp über dem Boden zu plazieren?

      Also muß man hier den umgekehrten Weg gehen, so wie ich es vorgeschlagen habe: Die Leinwand so tief wie möglich hängen, so daß alle Komponenten passen und die Sicht frei ist. Ein "zu tief" gibt es aus ergonomischer Sicht nicht, nur ein "zu hoch". Dann muß man eine dazu passende Sitzposition finden.

      Verbindet man nun in Gedanken den Leinwandmittelpunkt mit der Kopfposition des Betrachters, so muß der Kopf idealerweise gegenüber dieser Linie um 25-30° nach hinten geneigt sein, um entspannt sehen zu können. Also braucht man entsprechendes Mobiliar, das eine solche angenehme Position ermöglicht.


      Das was mir in deiner "Leinwandbreitenberechnung" völlig als Betrachtung fehlt, ist die Auflösung der Quelle.


      Zum Thema Quellenauflösung habe ich mir schon Gedanken gemacht, nur kann man das nicht so einfach betrachten, wie die Fliegengitter-Geschichte.
      Beim Fliegengitter hat man eine echte mechanische Unterteilung der Pixel im Bild, die immer klar als solche projiziert wird. Also objektiv auf der Leinwand ist sie immer vorhanden, es stellt sich nur die Frage, ob man sie sieht.

      Die Auflösung der Quelle geht aber in anderer Art in die Bilddarstellung ein. Hier muß man grundsätzlich zwischen Auflösung und Detail unterscheiden. Im analogen Videosignal sind ja innerhalb einer Zeile die Pixel nicht klar getrennt, sondern das Signal folgt einer Schwebung über die aus den Pixeln entstehenden Spannungswerte. Je nach Frequenzgang der Übertragungskette, können nun durch EE oder falsche Filter überbetonte Konturen, bzw. Detailverlust auftreten.
      Das Auge wird aber in horizontaler Richtung im analogen Signal keine echte Pixelstruktur ala Pixelclock der Quelle erkennen. Wenn das Bild gröber wird, so ist das eigentlich ein Detailverlust. Werden Pixel sichtbar, so stimmen die Filter nicht.
      In vertikaler Richtung hingegen kann man auch im analogen Signal von Auflösung sprechen, denn da hat das Signal ja die echte Zeilenstruktur.

      Natürlich kann man die Kriterien des Videosignals auch in die Berechnungen einsetzen. Ich habe das auch ausprobiert.

      Nimmt man die Formel für den Mindestabstand zum Fliegengitter und setzt den Fill-Factor mit Q=0 ein, für B die jeweilige Bildhöhe oder Bildbreite, für H die Zeilenzahl oder Horizontalauflösung des Videosignales und für N = 2 (scharfe Abtastung), dann erhält man die theoretischen Abstände für die Erkennbarkeit der Signalauflösung vertikal und horizontal.

      Allerdings sind die so ermittelten Werte imho nicht wirklich aussagekräftig, weil es eben keine harten objektiven Kriterien, wie Gitter, sind, sondern Eigenheiten des Videosignals und des Signalweges. Man darf dabei auch nicht vergessen, daß das Auge ja direkt am Hirn als Bildprozessor hängt. Man sieht ein Bild nie wirklich objektiv, weil es im Hirn mit gewissen Gewohnheits- und Erwartungsrichtlinien verglichen und nachbearbeitet wird. Daher wird eine Störung im Bildsignal anders ausgewertet, als eine externe bildfremde Störung, wie ein Gitter oder Pixelfehler.

      Da ja praktisch alle Projektoren mit skalierten Bildern arbeiten, sind die Pixelauflösungen immer höher, als die Auflösung der Videoquelle. Somit würde die konsequente Umrechnung der Quellen-Auflösung zu wesentlich weiteren Mindestabständen führen, als die bisherigen Berechnungen. Die Realität zeigt aber, daß die so ermittelten Werte nicht praktikabel sind, weil die Störungen nicht so extrem empfunden werden. Das ist eben der Faktor Mensch bei der Sache. Man kann das nicht wirklich verbindlich in Zahlen fassen.


      Mit der Zahl 1,5 mal Bildbreite sagst Du ja auch nix neues. Das man darunter aber nicht gehen soll halte ich für falsch.


      Die 1,5 habe ich zitiert und hinterfragt, weil sie immer wieder kommt. Aus ergonomischen Gesichtspunkten ist das aber die Grenze. Wer es breiter möchte, soll es tun. Es ist ja auch Geschmackssache. Dennoch denke ich, daß den meisten Menschen 1,5 und kleiner nicht mehr angenehm ist.


      Dazu sehe ich aber z.B. die Leinwandhöhe im Verhältnis. Wir schauen ja mehr horizontal als vertikal. Dieses Gesichtsfeld ist angenehmer. Das bedeutet meiner Meinung nach, daß man, je schmaler ein Bild in der Vertikalen wird (1,85 oder 2,35), desto breiter kann man im Winkel der Breite gehen.


      Die rein biologischn Untersuchungen sagen ganz klar, daß das Kern-Blickfeld des Menschen vertikal größer ist, als horizontal. Man tut sich also in der Vertikalen immer etwas leichter.

      Ein Kinobild ist aber immer auf die Breite ausgerichtet, weil es einerseits breiter als hoch ist, aber auch die Handlung in der Regel horizontal abläuft. Personen stehen sich links und rechts gegenüber, nicht vertikal. Man muß also beim Film viel öfter horizontal dem Geschehen folgen, als vertikal. Somit ist das horizontale Blickfeld der limitierende Faktor. Wenn ein 4:3 Bild horizontal erfaßt werden kann, so ist bei gleicher Breite natürlich ein vertikal schmaleres 16:9 oder 2,35:1 Bild immer problemlos erfaßbar.

      Wenn man ein echtes Breitbild auch wirklich breiter macht, dann ändert man den Erlebnis-Effekt. Man hat dann nicht mehr die Vollbild-Erfassung, sondern die selektive Konzentration auf Bildteile. Das ist aber etwas anderes, als von mir bisher betrachtet.

      Auch ist das nur angenehm und praktikabel, wenn man nicht das Geschehen der ganzen Bildbreite auf einmal erfassen muß.

      Im Kino ist ja das Breitbild breiter, als das 16:9 Bild. Die Höhe bleibt gleich. Es wird der Vorhang zur Seite aufgezogen. Natürlich berücksichtigen die meisten Filmemacher das entsprechend und teilen die Bildfläche entsprechend auf. Es gibt kaum Filme, wo sich zwei Personen im Cinemascope-Format unterhalten, die ganz rechts und ganz links plaziert sind. Und wenn, dann ist es ein spezieller gewollter Effekt. Normalerweise wird die Leinwand in Geschehensbereiche unterteilt, die man einzeln erfassen kann.

      Im Heimkino sieht das aber grundsätzlich anders aus. Dort wird die Leinwand auf das 16:9 Format ausgelegt, das ja auch Blickfeld-füllend sein sollte. Ein 2,35:1 Film wird dann aber nicht horizontal breiter projiziert, sondern lediglich in der Höhe kleiner. Der vom Regisseur gewollte Breitbildeffekt wird also eigentlich auf die kleinere Leinwand verkleinert und geht teilweise auch verloren. Somit kann imho nicht das 2,35:1 Format als Kriterium für die Leinwandgröße genommen werden, weil sonst die 16:9 Filme eben größer, als das Blickfeld projiziert würden, was dann aber unangenehm wird.

      Richtig wäre eigentlich, die 16:9 Leinwand Blickfeld-füllend zu installieren, und dann mit gleicher Bildhöhe einen verbreiterten Bereich für 2,35:1 hinter dem Vorhang herauszuholen. Aber das haben eben nur ganz wenige in ihrem Heimkino.

      Ich denke daher, daß die 1,5 ein praktikabler Wert als Untergrenze bei 4:3 und 16:9 Formaten ist, weil dort das Filmgeschehen meist formatfüllend ist. Bei 2,35:1 Filmen kann man u.U. geringfügig drunter gehen. Aber auch da würde ich persönlich einen Blickfeldwinkel von maximal 40° keinesfalls überschreiten.


      Also sind 2 Faktoren, Auflösung und Verhältnis Bildhöhe/breite , die meiner Meinung nach mit von entscheidender Bedeutung sind nicht eingeflossen. Meinst du es gibt da eine Möglichkeit dies so in irgendeiner Weise mit einzubinden?

      Salve Chris


      Die Auflösung des Quellmaterials ist imho nicht so klar als Kriterium definierbar, weil da zu viele andere Faktoren eine Rolle spielen.

      Das Bildformat würde ich dahingehend berücksichtigen, daß man die Betrachtungen für eine 16:9 Leinwand macht. Wenn dann eine 2,35:1 Projektion echt um den Faktor 1,33 breiter ausgelegt wird, so ist das imho akzeptabel.
      Wenn aber die 2,35:1 Projektion nur auf eine horizontal kaschierte 16:9 Leinwand gemacht wird (was so im Heimkino üblich ist), würde ich den Faktor 1,5 nicht unterschreiten.

      Abschließend möchte ich noch anmerken, daß die ganzen von mir gemachten Berechnungen zwar logische Zusammenhänge in Zahlen fassen, aber dennoch immer die Komponente Mensch mit allen persönlichen Eindrücken und Empfindungen im Spiel ist.
      Man kann daher nicht die berechneten Werte als punktgenau verbindlich ansehen. Sie geben aber sicher einen guten Weg vor und helfen die Zusammenhänge besser zu verstehen und eklatante Fehlplanungen zu vermeiden.

      Alle Berechnungen gehen natürlich von Vorgeben aus.
      Die Auflösung des Auges, wie auch der persönliche Blickfeldwinkel sind aber rein subjektive Faktoren, die man auch nicht mit 100%-iger Genauigkeit für sich selbst ermitteln kann. Es bleibt immer eine Näherung, wenn auch eine logische und gute.

      Die Sichtbarkeit eines Fliegengitters hängt z.B. auch stark davon ab, ob der Projektor absolut scharf gestellt wird, und davon, ob das Auge überhaupt optisch fehlerfrei ist. Wer leicht kurzsichtig ist, sieht sicher weniger Fliegengitter.

      Die Überlegungen sollen also als Planungshilfe dienen. Sie sollen aber nicht das Nachdenken ersetzen. ;)
      Freundliche Grüße,

      :silly: Cybergent :silly: © ....(ohne "a")

      .
    • @ Alle

      ich möchte mich für die Kommentare bedanken.
      Ja, es war schon recht viel Arbeit.
      Doch es hat auch Spaß gemacht und ist ein Thema, das mich schon länger beschäftigt.

      Für weitere Meinungen und Ideen bin ich übrigens sehr dankbar.

      :bier:
      Freundliche Grüße,

      :silly: Cybergent :silly: © ....(ohne "a")

      .
    • @ Chris,

      sorry, aber das verstehe ich jetzt nicht. Ich habe im Text des Beitrages jede Grafik als externen http:/... Link eingetragen. Diese Strings werden beim Kopieren, bzw. Verschieben doch 1:1 mit übernommen, oder?

      Die Grafiken werden nicht bei Beisammen gehostet. Es sind also keine internen Links.

      Aber falls es wider meinem Verständnis wirklich nicht geht, kannst Du den Beitrag auch gerne komplett verschieben. Ich habe damit kein Problem.

      Allerdings wüßte ich dann gerne, warum das nicht geht...

      Ich habe es mal probiert.... Siehe: 62.206.102.34/forums/showthread.php?s=&threadid=35512

      Geht doch! :bier:
      Freundliche Grüße,

      :silly: Cybergent :silly: © ....(ohne "a")

      .
    • @Cybergent

      Junge Junge, das ist ja wahnsinn......
      Also ich muß Dir auch mal ein großes Kompliment machen.
      Toller Beitrag, extrem informativ, wahnsinnsarbeit.

      Ich bin leider erst jetzt drüber gestolpert, hab wenig Zeit im Augenblick:scham:

      Ich kann nur sagen weiter so .... solange es Leute gibt die sich so eine arbeit
      machen um anderen Materie näher zu bringen lebt dieses Board.

      Klasse gemacht :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier:
    • Hi Cybergent,

      saubre Arbeit!

      eine Frage hab ich noch:
      Die Werte des Fill- Factors der LCD- Projektoren, woher stammt der? Hat man da überhaupt wirklich aktuelle Zahlen?

      Ich hab mal eine X1 und eine Z1 direkt nebeneinander auf genau der gleichen Leinwandbreite geshen (war in der Mitte gesessen), und imho war für mich das Fliegengitter bei den beiden Projektoren gleich schlimm. (viele kleine (z1) zu weniger großen (x1)) Laut der Tabelle der Entfernungen zur Leinwand müßte da aber noch ein meilenweiter Unterschied sein.

      Evtl. hab ich das aber nur so empfunden..... :p:

      Nachtrag:

      auf folgender Website:

      cgns.com

      ist angegeben, daß LCD´s einen Fill- Factor zwischen 60 und 80% haben (unter Technology). Im übrigen könnte das ein sehr interessanten Produkt sein, daß die da verkaufen.
    • Hi,

      ich hab zwar versucht meine Werte in die Formeln aus der 1. Seite einzurechnen, allerdings bin ich da nicht so der Held:scham:

      Interessant ist wohl als erstes der Vergleich zwischen einem 800x600 DLP (X1, Z90 usw..) im 16:9 Modus (also nur gentzte 800x450 Pixel) zu einem 964x544 LCD (Z1, Pt300).

      Auf diese Werte währ ich mal gespannt, vor allem wenn man meine Quelle des Fill-Factors bei LCD benutzen würde (also so um die 70%)

      Also zück den Taschenrechner, Kätzchen :biggrin: :bier: :biggrin:
    • Danke für die Blumen. :bier:


      @ Baeckerbursch

      Der Link von Dir ist hinsichtlich der Fill-Factors sicher etwas sehr blauäugig, um nicht zu sagen falsch.

      Etwa 80 % aller LCD-Panels werden derzeit von Epson hergestellt.
      Dazu gibt es folgende Aussagen über die Fill-Factors:

      <img src=http://mitglied.lycos.de/cybergent/download/Leinwand/Bild16.jpg>


      Ein Wert von 50%, maximal 60% ist daher durchaus realistisch.

      Beim X1 ist das Fliegengitter auch recht stark ausgeprägt, weil der einen etwas schlechteren Fill-Factor hat. Stellt man den neben einen guten LCD, kann man durchaus ins Grübeln kommen.

      Wenn Du die Dinge nachrechnen willst, mußt Du Dich ja nicht mit den Formeln quälen. Ich habe im Anschluß an den Hauptbeitrag ja einen Link auf eine Excel-Tabelle gesetzt, in der die Formeln alle schon drin sind. Man muß also nur die Eckdaten eingeben und erhält alle Werte.
      Freundliche Grüße,

      :silly: Cybergent :silly: © ....(ohne "a")

      .
    • Moin Cybergent,

      super klasse kann ich nur sagen. :bier: :bier: :bier:

      Ich beschäftige mich zur Zeit mit Vorplanungen für`s zukünftige HK.
      Du hast mir gerade einige quälende Fragen beantwortet. :) :jump: :biggrin:
      Ich werde das dann noch testen, ich glaube gerade die Leinwandhöhe bringts.

      Gruß Frank
      Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger, Autovertreter verkaufen Autos,....
      .....................was verkaufen denn eigentlich Volksvertreter???
    • Hallo,

      die Überlegungen von Cybergent sind sehr interessant. Einige Anmerkungen (alles IMHO):

      1.
      Das mit der Bildbreite ist so eine Sache. Im IMAX oder im 360° Kino stört es ja auch nicht, wenn das Bild so richtig gross ist. Im Normalkino sieht man Breitbild (2,35) von mittleren Plätzen unter ca. 45°. Manche sagen, dass es angenehmer ist, wenn man den Kopf nicht bewegen muss um von links nach rechts zu sehen, wenn also die Augenbewegung alleine genügt.
      Also im Grunde doch alles Geschmackssache.

      2.
      Die Überlegungen zum Fliegengitter zeigen die grossen Unterschiede zwischen den Prokitypen. Übrigens hat ein 8" oder 9'' CRT, mit 576p angesteuert, zwischen den Zeilen auch Abstände, also Füllgrade kleiner 1 (es sei denn, man folgt Salvechris' Rat und passt den Astig an. Das geht natürlich. Oder man skaliert zu höheren Zeilenzahlen).

      Allerdings folgende Anmerkung: In Cy's Ableitung (habe nachgerechnet, stimme zu!) ist für die Auflösung des Auges ein Wert von 30 Bogensekunden oder 0,00833° angegeben. Beides passt nicht zusammen!

      Bei Schönfelder (Papst der Fersehntechnik, Professor in Braunschweig) steht, dass die Auflösung 1,5' ist, also (geteilt durch 60) 0,025 °.
      Damit werden alle Abstände in CY's Tabellen um den Faktor 3 kürzer! Ich denke das ist auch plausibel, denn das Fliegengitter bei einem LCD sieht man auch bei kürzeren Abständen als 10 m noch nicht. So schlecht sind die auch nicht!

      3.
      Zu den Leinwandabständen macht man im Allgemeinen andere Überlegungen, wie auch schon Salvechris angedeutet hat. Man fragt nach dem Sehabstand, bei dem das Auge die einzelnen Zeilen gerade noch unterscheiden kann, so dass es die von der Zuspielung gelieferte Auflösung auch sieht.

      Und das geht so:

      Die Auflösung des Auges ist 0,025°. Im Sehabstand A kann man dann eine Zeilenbreite a von

      A = a/tan (0,025°) = a * 2291,8

      gerade noch sehen. Das ist eigentlich schon alles, jetzt muss man das nur noch auf das Bild umrechnen:

      Bei 2,4m Bildbreite hat man bei einem 16:9 Format ein Bildhöhe von 1,35m. Bei 576 Zeilen sind das 1350mm geteilt durch 576, macht

      a = 2,34 mm Zeilenhöhe

      damit ist der Abstand (2,34mm mal 2291,8)

      A = 5,36m

      Jetzt muss man noch das Aliasing berücksichtigen, das macht man mit dem Kellfaktor (=0.64), so dass (5,36*0,64 = 3,43) der

      optimaler Sehabstand zur Leinwand = 3,43m

      ist. Das bezieht sich auf auf eine Bildhöhe von 1,35m also eine Breite bei 16:9 von 2,4m. Und man sieht, woher die oft zitierten 1,5 mal Bildbreite kommen!

      Also: wenn man die Auflösung der DVD nutzen möchte und das Equipment das zulässt, ist der beste Abstand zur Leinwand

      [SIZE=3]1,5 mal Bildbreite[/SIZE]

      Was wir ja alle schon wussten!

      Gruss Jürgen


      PS:
      Da Skalierungen nicht zu mehr nativer Auflösung führen können, gelten diese Überlegungen natürlich für alle Skalierungen.
      D.h. 1,5 mal Bildbreite gilt z.B. auch für 1024x768. Besser wird es erst mit HDTV, da kann man dann beinahe halb so nah ran!
    • Original geschrieben von HJS


      Bei 2,4m Bildbreite hat man bei einem 16:9 Format ein Bildhöhe von 1,35m. Bei 576 Zeilen sind das 1350mm geteilt durch 576, macht

      a = 2,34 mm Zeilenhöhe


      Nur weil es mathematisch so schön paßt, heißt dass noch lange nicht, dass Dein Projektor Dir die Freude macht und die Zeilendicke so groß wählt, dass sie nahtlos aneinder anschließen. Das Gegenteil ist der Fall : die Scanlines sind deutlich differenzierbar, weil es einen nicht unerheblichen Abstand dazwischen gibt. Deine errechnete Zeilenhöhe besteht also immer aus einem Stück "Nichts" und einer Scanline.

      Jetzt muss man noch das Aliasing berücksichtigen, das macht man mit dem Kellfaktor (=0.64), so dass (5,36*0,64 = 3,43) der


      Der Kellfaktor gilt nur bei interlaced Bildern.


      Gruß,
      Andreas
    • Hallo Andreas,

      das mit den Scanlines habe ich doch erwähnt, lies bitte noch mal nach!

      Sorry, aber der Kellfaktor hat nichts mit Interleaced zu tun. Er beschreibt die Einschränkung bei der vertikalen Auflösung die notwendig ist, damit Schwebungen im Bild nicht sichtbar werden, wenn mit z Zeilen ebensoviele Bildpunkte in der Vertikalen abgetastet werden sollen.

      Stell Dir vor, Du hast zwei gleiche engmaschige Siebe. Beide legst Du übereinander und schaust dann durch. Bei den kleinsten Abweichungen in der Geometrie der Siebe entstehen ganz eigentümliche Hell/Dunkelmuster. Das sind Schwebungen bzw. Aliasingeffekte!

      Gruss Jürgen
    • Hallo Jürgen,

      das mit den Scanlines habe ich doch erwähnt, lies bitte noch mal nach!

      Es gibt einen Unterschied zwischen dem, was Du sagts, und dem, was Du berechnest :

      Deine 2,34 mm Zeilenhöhe kommen nur zustande, weil Du keinerlei Abstand zwischen den Zeilen berücksichtigst.

      Sorry, aber der Kellfaktor hat nichts mit Interleaced zu tun.


      ??? Bitte ??? WEGEN der reduzierten Auflösung von Interlaced Bildern ist dieser Faktor überhaupt erst ermittelt worden. Das war zu Zeiten, als es noch überhaupt keine progressive Zuspielung gab.

      Er beschreibt die Einschränkung bei der vertikalen Auflösung die notwendig ist, damit Schwebungen im Bild nicht sichtbar werden, wenn mit z Zeilen ebensoviele Bildpunkte in der Vertikalen abgetastet werden sollen.


      Wie schrieb Richard mal so schön : wenn man es nicht weiss, einfach mal die Fresse halten :) Der Kellfaktor beschreibt den Auflösungsverlust, der dadurch entsteht, dass Information "zwischen den Zeilen" verloren geht. Das bezieht sich direkt auf die beiden Halbbilder bei Interlaced, da ja immer eine Zeile Leerlauf ist.

      Stell Dir vor, Du hast zwei gleiche engmaschige Siebe. Beide legst Du übereinander und schaust dann durch.


      Jetzt verstehe ich Dein Problem und warum ich Dir nicht folgen kann : ich habe einen Röhrenprojektor und da gibt es keine Probleme mit übereinanderliegenden Sieben :rolleyes:

      Bei den kleinsten Abweichungen in der Geometrie der Siebe entstehen ganz eigentümliche Hell/Dunkelmuster. Das sind Schwebungen bzw. Aliasingeffekte!


      Das ist Moire und hat aber auch rein gar nichts mit dem Kellfaktor zu tun.

      Gruß,
      Andreas
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