"Ringing-Artefakte" - Nicht nur vom EE ...

Yutani · 2. November 2005, 15:32

Hi,

ich habe eben eine sehr interessante Arbeit gefunden:

enformatika.org/journals/1304-4478/v1/V1-4-58.pdf (leider nur in Englisch)

Die Quintessenz ist, daß die gehaßten "Ringing"-Artefakte nicht nur durch das Anwenden von Schärfungs-(Edge Enhancement)-Filtern (d.h. "böswillig" durch die Leute, die die DVDs mastern) zustande kommen, sondern daß diese Artefakte auch durch die DVD-Videokomprimierung entstehen (d.h. z.B. DCT-immanent sind).

Das war mir neu.

Außerdem beschreiben die Kollegen, daß durch Anpassungen in den Komprimierungsalgorithmen wenigstens die komprimierungsbedingten Artefakte vermindert werden könnten (z.B. durch teilweise höhere VBR an den relevanten Stellen).

Interessanter Ansatz, finde ich.

Meinungen dazu?

(Schlagt mich und gebt mir Tiernamen, wenn ich in diesem Forum mit dem Thema falsch bin oder das ein uralter Hut ist).

vg.
yutani.

DocSommer · 2. November 2005, 19:43

Hui - ob das jetzt der Expertenrunde würdig ist *gg*

Im Grunde genommen ähneln diese Artefakte ja den klassischen Doppelkonturen. Die Ursache liegt hier aber nicht an den Videohardware, sondern am Kompressionsverfahren der Videodaten.

Das es sowas gibt, wurde schon an einigen Ecken in Zusammenhang mit Doppelkonturen aller Art angesprochen. Im Zweifelsfall legt man die verdächtige DVD in den Rechner und schaut sich signifikante Sequenzen vorm Monitor an - meistens stellt sich heraus, dass die Artefakte wirklich im Videomaterial implementiert sind.

Aber das wär ja nur ein möglicher Patzer im Rahmen des Masterings, da kann man sich ja noch über andere Sachen aufregen

Cybergent · 2. November 2005, 20:04

Diese Artefakte sind, vereinfacht ausgedrückt, einfach falsche, übermäßig betonte Übergänge.

Das kann einerseits entstehen, indem etwas hinzugefügt wird (EE), aber auch indem etwas weggelassen wird (Fehlende Abstufung, Komprimierung). In beiden Fällen handelt es sich um eine Verfälschung der Originalinformation, die sichtbar wird.

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