Funktionsweise einer Irisblende

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    • Funktionsweise einer Irisblende

      Durch Irisblenden können bessere Kontraswerte erreicht werden. So weit so gut... nur, wie funktioniert das? Muss man das Ding selbst einstellen, oder gibt es da eine Automatik? Welche Vor-/Nachteile entstehen bei der Blendennutzung?

      Viele Grüße
      Klampfo
    • Da gibt es sowohl die automatischen und die manuell einstellbaren Irisblenden. Über welche wollen wir uns denn nun austauschen?

      Kannst es ja vielleicht ein bißchen eingrenzen, wo hast du das denn gehört?

      Garf

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Garf ()

    • Nach meinem Kenntnisstand sieht das folgendermaßen aus:

      Eine automatische Blende erhöht auf jeden Fall den On-Off-Kontrast (Schwarzbild zu Weissbild), weil sie bei überwiegend dunklen Bildern weiter zu macht, daher wird das schwarz dunkler.
      Am ANSI-Kontrast (also In-Bild-Kontrast) dürfte sich nichts ändern.

      Eine manuelle Blende verändert den Kontrast prinzipiell erstmal nicht.

      Nun gibt es aber Aussagen, dass eine Blende das Streulicht im Objektiv mindert und daher der In-Bild-Kontrast auch gesteigert werden könnte.

      Bitte um Korrektur/Ergänzung.
      Viele Grüße

      Christian
    • @audiohobbit: Genau richtig! Das Helligkeit des maximal möglichen weiß wird jedoch im gleichen Maß auch verringert (bei schließen der Blende). Der In-Bild-Kontrast ändert sich somit nicht wirklich. Wenn mann jedoch ein Bild nur mit dunklem Inhalt hat, werden die dunklen Bildinhalte differenzierter und dunkler dargestellt. Außerdem kann das menschl. Auge dunkle Abstufungen sehr gut wahrnehmen (in allgemein dunkler Umgebung -> nach einer Eingewöhnungszeit sieht man auch im stockdusteren Wald wieder konturen und kann sich orientieren). Das dunkle Bild wird also sichtbar besser! Wird das Bild jetzt sehr hell, macht die Iris auf, die maximale erreichbare Helligkeit kommt auf die Leinwand, das dunkelste darstellbare schwarz wird aber ebenso heller! Das stört den Menschen aber nicht so, da er in sehr heller Umgebung nicht sehr differenziert Unterscheidet.
      Das alles steigert meßtechnisch massiv den On/OFF Kontrast. Der In-Bild-Kontrast liegt im Bereich des möglichen der Ligthengine des Projektors, sofern nur dunkle oder helle Szenen gezeigt werden. Wird ein Mischbild gezeigt (sehr helle neben sehr dunklen Stellen) siehts aber nicht mehr so toll aus, weil dann wieder schwarz eher wie grau wirkt. Das ist meßtechnisch sehr gut ausgedrückt mit dem ANSI-Kontrast, der auch bei aktuellen LCDs nicht so viel besser geworden ist (gegenüber der vorigen Generation).


      Garf

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Garf ()

    • Also kann ich mir das so vorstellen, dass die Lichtleistung durch starken Iriseinsatz reduziert wird. Dadurch, dass hellere Stellen im Bild weniger "strahlen", nimmt man die dunklen Bildinhalte differenzierter war. Positiver Nebeneffekt ist die Reduzierung des Streulichts.

      D.h. der höhere Kontrast wird nur durch Meßtechnik erzielt. Die Kontrastweite bleibt gleich und verschiebt sich sozusagen je nach Einstellung der Irisblende nach oben oder unten...

      ??? Das ist irgendwie sehr kompliziert, aber möglicherweise habe ich es verstanden.

      Dankeschön!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Klampfo ()

    • Hallo,

      Ich glaube, da ist eine Begriffs-Definition nötig, um Mißverständnisse zu klären. Ich versuch das mal ;) :

      1. Manuelle (statische) Blenden:

      a.) Bauart

      Meist kreisförmige Lamellen-Blende innerhalb eines Objektivs, deshalb IRIS-Blende (dem Auge nachempfunden).

      b.) Funktion

      Reduktion der Lichtmenge. Lichtmenge proportional der geometrischen Öffnungs-Fläche.

      c.) "Nebenwirkung"

      Abblenden verbessert die Abbildungs-Eigenschaften (z. B. Streulicht-Verminderung).

      d.) Nutzen bei der Projektion

      Leichte Erhöhung des "In-Bild-Kontrastes" durch Verminderung von Streulicht (Vorteil gegenüber Grau-Filter).
      Absenken eines zu hohen Lichtstromes, damit auch Absenken des Schwarz-Pegels (und Weiß-Pegels !). Keine objektive prinzipielle Kontrast-Erhöhung, subjektiv aber doch (Kennlinie der Augen-IRIS).


      2. Automatische (dynamische) Blenden:

      a.) Bauart

      Meist (v. Ausnahmen abgesehen, Sony) einfache motorbetriebe 2-Flügel-Blenden, die vor dem Lichtaustritt der Lampen sitzen, also keine IRIS-Blende.

      b.) Funktion

      Reduktion der Lichtmenge, abhängig vom Bild-Inhalt, in Verbindung mit synchronem Anpassen von Kontrast und Gamma.

      c.) Nutzen bei der Projektion: (Vereinfachte Darstellung)

      Bei dunklen Szenen (ohne weiße Bildteile !!) kann der Abstand zwischen hellstem Bildteil (z. B. 30 %) und möglichem Weiß-Pegel (100 %) genutzt werden, um den 30% Wert auf 100% elektronisch anzuheben (Kombination von Kontrast- und Gamma Korrektur).
      Gleichzeitig wird aber durch Verminderung der Lichtmenge (stufenweises Schließen der 2-Flügel-Blende) die Gesamt-Helligkeit wieder soweit vermindert, daß der ursprüngliche 30% Wert wieder rekonstruiert ist.
      Da der Schwarz-Pegel genauso um ca. Faktor 3 reduziert wird, hab ich in diesem Beispiel den (gedachten ON-OFF-)Kontrast um Faktor 3 verbessert.

      Die größte Steigerung des (gedachten ON-OFF-)Kontrastes ergibt sich theoretisch natürlich bei einem Schwarz-Bild. Hier könnte ich die Flügel-Blende ganz schließen und hätte dann einen ON-OFF-Kontrast von nahezu unendlich.

      Da das aber in der Praxis wenig Sinn macht (auch aus regeltechnischen Gründen problematisch), begrenzt man das auf so um 1:5000. Werte für den ON-OFF-Kontrast in dieser Größen-Ordnung sind also realistisch.

      In der Praxis muß man halt sehen, daß die Kontrast-Steigerungen um so grrößer sind, je größer der Abstand zwischen dem hellsten Bild-Teil und dem 100% Weiß-Pegel ist.
      Sobald helle Bild-Teile nahe dem weiß vorhanden sind, ist die Wirkung praktisch 0. Deshalb ändert sich am ANSI-Kontrast auch nichts !
      Der ist im "normalen" Wohnzimmer-Kino eh durch Reflektionen an Wänden und Decken begrenzt, und nicht durch die Geräte-spezifischen Werte. Ausnahme: Schwarze Wände und Publikum aus dem "schwarzen" Erdteil :biggrin:.

      Also bei der Beurteilung der dyn. Blenden stellt der erreichbare (hohe) ON-OFF-Kontrast nur einen Rahmen-Wert dar. In der Praxis ist der Vorteil bei wirklich dunklen Szenen (ohne Spitzen-Lichter !) trotzdem dramatisch, da sich hier eben auch der In-Bild-Kontrast deutlich erhöht, über die resultierende absolute Absenkung des Schwarz-Wertes.
      Damit wird einer der großen Schwachpunkte der LCD's erheblich vermindert.

      Ein (noch) vorhandenes kleines Problem ist das zeitliche Verhalten der Blenden. Hier gibt es verschiedene umgesetzte Philosophien, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.

      Ich hoffe, mir ist es einigermaßen gelungen, etwas Licht in die Funktion der dyn. Blenden zu bringen. Die Darstellung ist natürlich vereinfacht, und natürlich gibt es im Detail auch Abweichungen von der beschriebenen Systematik.
      Gruß Axel
    • Hallo,

      @AxFk: danke für die sehr umfassende Definitionen und Klarstellungen.


      noch eine kurze Ergänzung zu den statischen Blenden:

      Bei DLPs gibt es auch die statischen Blenden die eher Halbmondförmig sind. Diese haben den Effekt das Streulicht des DMD-Chips (Schwarz wird erzeugt, indem der Chip das Licht nicht in die Optik reflektiert, sondern in den Projektor reflektiert und dort absorbiert wird) besser vom optischen Weg abgeschattet wird. Hier ist nicht die Reduktion der Lichtmenge das Ziel, sondern die deutliche Steigerung des 'In-Bild-Kontastes' der erwünschhte Effekt.

      Ich hoffe diese vereinfachte, anschauliche Erklärung hilft und verwirrt nicht noch mehr.

      Tschüß Garf
    • Original von AxFk
      Ein (noch) vorhandenes kleines Problem ist das zeitliche Verhalten der Blenden. Hier gibt es verschiedene umgesetzte Philosophien, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.


      Könntest du auf diese "verschiedene umgesetzte Philosophien" noch ein bischen näher eingehen? Mit welchen Mitteln wird die Problematik des zeitlichen Verhaltens von Seiten der Hersteller optimiert? Hat sich diesbezüglich schonmal ein Hersteller geäußert?

      Ich könnte mir z. B. folgende Methode vorstellen, um die Reaktionszeit der Blende zu verbessern:

      Das Problem der dynamischen Blende ist ja, wenn es z. B. einen schnellen Wechsel von weißen auf schwarzen Bildinhalt gibt, daß die Blende erst kurze Zeit später reagiert, weil ja nunmal das Bild in Echtzeit gemessen wird. Wenn man nun aber das Bild erst verzögert ausgibt (vielleicht reichen bereits ein paar ms), hätte die Bildanalyse ein bischen "Bedenkzeit" um vorausschauend die Aktionen der Blende zu berechnen. Eine weitere Verbesserung dieser Vorberechnung wäre auch bei schnellem Hin- und Herwechseln der Bildhelligkeit (als Extrembeispiel: Stroboskop) gegeben: Wenn die Blende einfach nur in Echtzeit reagieren würde und die Verzögerungszeit der Blende beträge genauso lange wie Wechselfrequenz der Bildhelligkeit könnte es im schlimmsten Falle dazu kommen, daß die Blende bei hellem Bildinhalt geschlossen und bei dunklem Bildinhelt geöffnet wäre. Mit Hilfe einer Vorberechnung (Analyse) des Bildinhalts könnte die Iris dann z. B. solange einfach in Mittelstellung geparkt werden, bis der Bildhelligkeitswechsel under eine gewissen Frequenz gefallen ist, ab der die Blende wieder sinnvoll reagieren kann.
      Solle die Vorberechnungszeit zu lange dauern müßte man diese allerdings optional per Menü aktivierbar machen, für den Fall, daß der Receiver den Ton nicht in gleichen Maßen verzögern kann.
    • Alternative:
      Ein Zwischenspeicher der bereits die Helldunkelabfolge "kennt" und mit etwas Zeitverzögerung durch die Vorabanalyse, bei der danach erfolgenden Bildausgabe, sofort mit der richtigen Blendeneinstellung arbeitet.

      Joe

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Schwob ()

    • Ich finde die Entwicklung in Richtung dynamische Iris nicht besonders sinnvoll. Denn im Grunde verhält sich ein Projektor mit dynamischer Iris genau gegenteilig wie unser Auge oder ein CRT.
      Ein CRT kann in dunklen Szenen ohne die Strahlstrombegrenzung mehr Licht in den helleren Teilen produzieren, unser Auge reißt die Iris in dunklen Szenen auf und macht somit das gleiche. Gleichzeitig sinkt aber auch der Schwarzpegel, weil durch weniger Überstrahlen heller Bildanteile (sind ja meist nicht viele) der Ansikontrast steigt. Genauso begrenzt der CRT in hellen Szenen durch mangelnde Stromlieferfähigkeit, das Auge tut das durch Schließen der Iris.

      Der digitale Projektor mit dynamischer Iris dagegen senkt in dunklen Szenen, je nach Anspringkriterium der Iris, auch die helleren Bildteile ab, wirkt somit dem Auge entgegen und das Bild verliert an "Punch". Schlimmstes Beispiel ist wohl eine Weltraumszene mit schwarzem Hintergrund und vielen kleinen hellen Sternen. Was macht die Iris da? Sie kann entweder offen bleiben, dann bleibt das Schwarz schlecht oder sie schließt, dann wirken die Sterne flau und dunkel. Besonders toll ist beides nicht.

      Gut, dem Wunsch einer korrekten Reproduktion nach wäre eine stabile Wiedergabe über den gesamten Helligkeitsbereich wünschenswert. Wenn ich mir jedoch in Bezug auf unser Auge Entgegenwirken (dyn. Iris) und Mitwirken (CRT) so anschaue, halte ich Mitwirken für deutlich angenehmer.
    • Original von FoLLgoTT
      Ich finde die Entwicklung in Richtung dynamische Iris nicht besonders sinnvoll. Denn im Grunde verhält sich ein Projektor mit dynamischer Iris genau gegenteilig wie unser Auge oder ein CRT.
      Ein CRT kann in dunklen Szenen ohne die Strahlstrombegrenzung mehr Licht in den helleren Teilen produzieren, unser Auge reißt die Iris in dunklen Szenen auf und macht somit das gleiche. Gleichzeitig sinkt aber auch der Schwarzpegel, weil durch weniger Überstrahlen heller Bildanteile (sind ja meist nicht viele) der Ansikontrast steigt. Genauso begrenzt der CRT in hellen Szenen durch mangelnde Stromlieferfähigkeit, das Auge tut das durch Schließen der Iris.

      Der digitale Projektor mit dynamischer Iris dagegen senkt in dunklen Szenen, je nach Anspringkriterium der Iris, auch die helleren Bildteile ab, wirkt somit dem Auge entgegen und das Bild verliert an "Punch". Schlimmstes Beispiel ist wohl eine Weltraumszene mit schwarzem Hintergrund und vielen kleinen hellen Sternen. Was macht die Iris da? Sie kann entweder offen bleiben, dann bleibt das Schwarz schlecht oder sie schließt, dann wirken die Sterne flau und dunkel. Besonders toll ist beides nicht.

      Gut, dem Wunsch einer korrekten Reproduktion nach wäre eine stabile Wiedergabe über den gesamten Helligkeitsbereich wünschenswert. Wenn ich mir jedoch in Bezug auf unser Auge Entgegenwirken (dyn. Iris) und Mitwirken (CRT) so anschaue, halte ich Mitwirken für deutlich angenehmer.


      Das wäre dann wohl,

      wie bei der Spiegelreflex, die mittenbetonte Integralmessung ?

      Joe
    • @AxFk,

      sehr interessante Ausfuehrungen.

      Welche Reaktionsfaehigkeit hat denn solch eine dynamische Iris? Hast Du da Infos? Ist solch eine Iris bei einem Projektor in der Lage fuer jedes Bild Einstellung z aendern, also mindestens 25x pro Sekunde?


      @Follgott,

      ich stimme Dir weitgehend zu. Allerdings ist ein nicht zu vernachlaessigender Aspekt der Unterschied der Reaktionszeiten solcher Anpassungsmechanismen bei Auge, CRT, DLP-Iris, etc. Beim Auge bewegt sich das wohl eher im Sekundenbereich, bei einem CRT wohl im 10-20 Millisekundenbereich. Die Reaktionsfaehigkeit einer dynmaische Iris bei einem DLP-Projektor wuerde mich mal interessieren.

      Es waere mal interessant solch eine Iris mit einer speziellen Filmsequenz zu testen, und zwar ein in Geschwindigkeit variabler Wechsel zwischen einer schwarzen und weissen Flaeche. Irgendwann wird die Regelung ein 180 Grad Phasenverschiebung offenbaren muessen, und somit genau das Gegenteil bewirken. Jenseits dieses Bereiches wird man wahrscheinlich irgendeinen Grauwert wahrnehmen.

      Ein anderes interessantes Image zum Testen waere der schon genannte Weltraum mit den Sternen, aber an der Seite ein hell leuchtender Mond mit vielleicht ein paar "sehr hellen" Details.

      Gruesse,

      Juergen
      Theorie ist, wenn einer alles weiss, aber nichts funktioniert. Praxis ist, wenn alles funktioniert, und keiner weiss warum.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Juergen S ()

    • Nils,

      Ich finde die Entwicklung in Richtung dynamische Iris nicht besonders sinnvoll. Denn im Grunde verhält sich ein Projektor mit dynamischer Iris genau gegenteilig wie unser Auge oder ein CRT.


      Dieses Argument gegen die dyn.Iris habe ich auch von Chris und Björn ein paar mal gehört, kann es jedoch so nicht nachvollziehen. Die Iris im Projektor soll ja einer Schwäche des Projektors entgegenwirken und selbstverständlich damit auch der Iris des Auges entgegenwirken.

      Das Problem beim Digitalo ist doch (u.a.), dass er auf einem viel zu hohen 0 IRE Level aufsetzt mit der darauffolgenden Gammakurve. Ein 10 IRE ist beim Digitalo absolut gesehen viel heller, als bei einem CRT, sofern man noch Durchzeichnung haben will.

      Eine dyn.Iris, die wie das Auge funktioniert, würde das Problem ja noch verschlimmern. Das Argument, eine dyn. Iris taugt nichts, weil sie entgegen dem menschlichen Auge funktioniert, kann ich deshalb nicht nachvollziehen.

      ...Ein CRT kann in dunklen Szenen ohne die Strahlstrombegrenzung mehr Licht in den helleren Teilen produzieren...
      ...Der digitale Projektor mit dynamischer Iris dagegen senkt in dunklen Szenen, je nach Anspringkriterium der Iris, auch die helleren Bildteile ab, wirkt somit dem Auge entgegen und das Bild verliert an "Punch". Schlimmstes Beispiel ist wohl eine Weltraumszene mit schwarzem Hintergrund und vielen kleinen hellen Sternen. Was macht die Iris da? Sie kann entweder offen bleiben, dann bleibt das Schwarz schlecht oder sie schließt, dann wirken die Sterne flau und dunkel. Besonders toll ist beides nicht.


      Das ist für mich viel eher das Problem an der dyn.Iris., dass sich am in-Bild Kontrast nichts verbessert. Deshalb mochte ich die Dinger auch nie.

      Völlig anders ist es aber, wenn dazu noch eine dynamische Gammaanpassung stattfindet. Damit kann man dem Auge viel besser einen guten Schwarzwert vorgaukeln. Also wieder Weltraum + viele helle Sterne: Iris geht zu + Helligkeit für die Sterne wird über Anhebung des Gamma so stark erhöht, dass es die Absenkung durch die geschlossene Iris wieder ausgleicht. Auge wird durch die immer noch sehr hellen Sterne geblendet und die Augen-Iris geht zu. Auge sieht vermeintlich tiefes Schwarz mit hellen Sternen. Im Prinzip also sehr schön der CRT-Effekt nachgebildet. Leider funktoniert das nicht bei allen Szenen gleich gut: ist die notwendige Gammaanpassung zur Ausgleichung der Absenkung durch die dyn.Iris höher als die maximal zu verfügung stehende Helligkeit des Projektors, kann eben nur bis zum Anschlag hochgezogen werden.

      Wg. Geschwindigkeit der Iris: beim VW-100 ist die Iris extrem lahm, im Gegensatz zum z.B. Z4. Das Bildsignal ist für die Dyn.Iris also sozusagen ein oversampletes Signal, was sich die Iris erst mal in Ruhe anschaut, bis sie reagiert. Der Vorteil dabei ist, dass man die Iris nicht wahrnimmt, weil es eben nicht zu den unangenehmen Flacker-/ Schwankungseffekten kommt. Was mann allerdings sehr stark wahrnehmen kann, ist die dyn. Gammaanpassung, sofern man passende Testbilder benutzt, die das aufdecken können.

      Gruß, Thomas
      __________________
      The saw is family.
    • Der von mir betriebene Sony HS50 verfügt ja ebenfalls über diese automatische iris und natürlich ist es hin und wieder zu beobachten wie sie schrittweise zu macht. Das öffnen geht so schnell das ich es noch nie wahrgenommen habe bei einem dunkel hell wechsel. Aber der zugewinn an kontrast ist phänomenal und rechtfertigt jederzeit die manchmal wahrgenommene arbeitsweise.

      lg
    • Original von FoLLgoTT
      Ich finde die Entwicklung in Richtung dynamische Iris nicht besonders sinnvoll.


      Eines muß man natürlich grundsätzlich akzeptieren:

      Eine dynamische Blende ist (und wird es prinzipiell immer sein) eine "Krücke".
      Nur, ein Gehbehinderter kann mit Krücke besser gehen, als ohne :wink:.

      Soll heißen, besser ist natürlich ein statischer On-Off-Kontrast von 5000:1, als ein dynamischer. Aber solange das (noch) nicht die Regel ist, hilft die dynamische Blende, vor allem bei LCD's, dunkle Szenen vom "Grau-Schleier" zu befreien.

      Der digitale Projektor mit dynamischer Iris dagegen senkt in dunklen Szenen, je nach Anspringkriterium der Iris, auch die helleren Bildteile ab, wirkt somit dem Auge entgegen und das Bild verliert an "Punch". Schlimmstes Beispiel ist wohl eine Weltraumszene mit schwarzem Hintergrund und vielen kleinen hellen Sternen. Was macht die Iris da? Sie kann entweder offen bleiben, dann bleibt das Schwarz schlecht oder sie schließt, dann wirken die Sterne flau und dunkel. Besonders toll ist beides nicht.


      1.) Das ist der eine Punkt, wo man bei der Auslegung unterschiedlich vorgehen kann.
      Beispiel Sternen-Himmel (Sterne 100% weiß) , welchen Wert der Bildhelligkeit nehme ich als Kriterium ?

      a.) Den Spitzenwert (Extremfall: Einzelner Lichtpunkt mit 100%)
      b.) Mittelwert über der Bildfläche
      c.) Irgendeine bewertete Kombination von a.) und b.)

      b.) und c.) haben natürlich zwangsläufig eine Absenkung der Spitzen-Helligkeit zur Folge durch teilweises Schließen der Blende, bei b.) am meisten.
      IMHO b.) nicht akzeptabel.

      Bei a.) würde die Blende offen bleiben, On-Off-Kontrast entpricht dem statischen Grundwert, also z. B. ca. 800:1 bei akt. LCD's. Das ist IMHO das kleinere "Übel".
      Wenn man mal nebenbei sich erinnert, daß im durchschnittlichen Kino bei einer durchschnittlichem Film-Kopie der Max. Kontrast so bei 1000:1 liegt, durchaus akzeptabel.

      Original von Odysee In 3D
      Könntest du auf diese "verschiedene umgesetzte Philosophien" noch ein bischen näher eingehen? Mit welchen Mitteln wird die Problematik des zeitlichen Verhaltens von Seiten der Hersteller optimiert?


      2.) Das zeitliche Verhalten ist das andere Auslegungs-Kriterium.

      a.) Praktisch verzögerungsfrei Bild-genaue Reaktion (Pana PT-AE 900)
      b.) Reaktions-Zeitkonstante einige Sekunden.

      Die Unterschiede sind nicht technisch bedingt, sondern es liegt eine andere "Philosophie" zu Grunde.

      Auf den 1. Blick scheint a.) die bessere Version zu sein, da das Auge den Schließ-Vorgang der Blende selber nicht mehr wahr nimmt.
      Nur was passiert, z. B. bei plötzlichem Auftauchen eines Spitzen-Lichtes in einer insgesamt dunklen Szene ?

      Die schwarzen Bild-Teile (0%) werden schlagartig heller, das Auge nimmt den Sprung als unnatürlich wahr. Das Spitzenlicht selber ist allerdings vom 1. Bild des Auftauchens gleich hell, da ja die Blende sofort "aufreißt".

      Bei b.) würden die schwarzen Bild-Teile langsam über Sekunden heller, genauso wie das Spitzen-Licht.
      Das langsame Hellerwerden wird teilweise subjektiv kompensiert, da die IRIS im Auge in etwa der gleichen Zeit etwas zugeht (durch die höhere Gesamt-Helligkeit). Die langsame Zunahme fällt also in diesem Fall weniger auf.

      Bei kurzen dunklen Szenen nach hellen würde die Blende natürlich (im Gegensatz zu a.) ) fast garnicht regieren. Aber auch hier vermindert die langsam reagierende, noch etwas geschlossene Iris im Auge, daß der schlechtere Schwarz-Wert auffällt.

      Nach meiner bisherigen Erfahrung mit dem TW600, der nach b.) funktioniert, ist das die insgesamt "angenehmere" Variante, die dem Verhalten der Iris im Auge entgegen kommt.
      Da zudem die synchrone Anpassung von Kontrast und Gamma mit der Blende sehr gut abgestimmt ist, muß man bei den meisten Szenen-, bzw. Helligkeits-Übergängen schon aufpassen, um die Blenden-Reaktionen bewußt wahr zu nehmen.

      Trotzdem, bei der Vielzahl der möglichen Szenen-Übergänge gibt es sicher auch Fälle, bei denen die Methode a.) bessere Ergebnisse bringt.

      Fazit: Jede Variante hat ihre Berechtigung. Die Ideal-Lösung gibt es prinzipell nicht.

      Trotzdem, bei aller anfänglichen Skepsis, als zeitliche "Übergangs"-Lösung halte ich die Dyn. Blende für einen echten Fortschritt bei LCD's. Raben-dunkle Szenen, die vorher kaum erträglich waren, sind nun richtig knackig :jump:.
      Der Gewinn an In-Bild-Kontrast bei diesen (längeren) Szenen ist enorm. Da nach ein paar Sek. die Augen-Iris ganz geöffnet ist, wird die Absenkung des Schwarz-Wertes als sehr deutlich wahr genommen.
      Gruß Axel
    • Hallo,

      Zitat von Axel (AxFk)

      Raben-dunkle Szenen, die vorher kaum erträglich waren, sind nun richtig knackig .
      Der Gewinn an In-Bild-Kontrast bei diesen (längeren) Szenen ist enorm. Da nach ein paar Sek. die Augen-Iris ganz geöffnet ist, wird die Absenkung des Schwarz-Wertes als sehr deutlich wahr genommen.


      Frage an AxFk (und natürlich alle anderen LCD-Besitzer):

      Hast du die vorige mit der aktuellen LCD-Generation im direkten Vergleich gesehen?

      Hintergrund meiner Frage:
      Ich habe auch den TW600, kann aber nicht so recht nachvollziehen das Schwarz nun wirklich so stark durch die Automatische Blende gewinnt. Vielleicht habe ich ja zu große Ansprüche, ich bin jedoch der Meinung das bei der aktuellen LCD Generation Schwarz immer noch ein (dunkles) grau ist. Der Abstand zur vorigen LCD-Generation (TW200) ist auch nicht so groß, habe diese aber auch nicht im direkten Vergleich gesehen.


      Grüße von einem skeptischen Automatikblendennutzer,
      Garf
    • Original von Garf
      Hast du die vorige mit der aktuellen LCD-Generation im direkten Vergleich gesehen?

      Hintergrund meiner Frage:
      Ich habe auch den TW600, kann aber nicht so recht nachvollziehen das Schwarz nun wirklich so stark durch die Automatische Blende gewinnt. Vielleicht habe ich ja zu große Ansprüche, ich bin jedoch der Meinung das bei der aktuellen LCD Generation Schwarz immer noch ein (dunkles) grau ist. Der Abstand zur vorigen LCD-Generation (TW200) ist auch nicht so groß, habe diese aber auch nicht im direkten Vergleich gesehen.


      Ist bis jetzt mein 6. LCD. Und der Unterschied zwischen jeder Genaration war mehr als deutlich :wink:.

      Wenn Du den max. möglichen Unterschied sehen willst, brauchst Du nur die "blank"-Taste zu drücken (natürlich im Menü schwarz als Hintergrund-Farbe wählen, und den Schwarz-Pegel korrekt einstellen), und dann mit und ohne dyn. Blende vergleichen.
      Es dauert aber, wie oben schon beschrieben, ein paar sek., bis die Blende ihre min. Öffnung erreicht hat.

      Ich hab das auch mal nachgemessen:

      On-OFF-Kontrast ohne Blende: 776:1
      " " mit Blende: 5793:1 !

      Aber wie oben auch schon beschrieben, das ist ein theoretisch max. erreichbarer Wert. Bei realen dunklen Szenen (die ja nicht nur schwarz sind) liegt es je nach Bildinhalt irgendwo dazwischen.

      Trotzdem wirst Du bei einem Schwarz-Bild (bei völliger Dunkelheit im Raum) es immer noch als dunkelgrau empfinden. Das Auge wird halt bei offener Iris verdammt empfindlich :wink:.

      Aber achte mal im Kino auf die Rest-Helligkeit bei z. B. Schwarz-Blenden :wink:.
      Gruß Axel
    • Hallo,


      warum ist man eigentlich von der direkten Lampenmodulation zur Kontraststeigerung
      wieder abgekommen?
      Mein PT-AE500 bietet diesen Modus und senkt oder steigert die Lichtleistung der
      Lampe über Strom/Spannung je nach Bildinhalt.
      Das scheint mir einfacher und kostengünstiger zu sein als eine Blendenmechanik.

      Ich kann mir nur vostellen das der max. erreichbare Dynamikbereich geringer ist oder die Lebensdauer der Lampe unter solchen Modulation leidet.

      In diesem Zusammenhang ist mir noch die Idee gekommen ein zusätzliches
      LCD-Panel vor der RGB-Aufsplittung zu plazieren. Damit könnte man im Gegensatz
      zur dynamischen Blende eine ortsabhänige Modulation der Lichtleistung erreichen. Das sollte doch dann auch den ANSI-Kontrast erhöhen, oder ?

      MfG

      Oliver
    • Hallo,

      das mit dem zusätzlichen Panel hört sich ja gar nicht so schlecht an, solltest du dier gleich patentieren lassen :wink:. Müsste ja auch nicht so hoch aufgelöst sein - man könnte ja die Bildhelligkeit für 8*8 Pixel zusammen regeln -> wüde zu einem LCD mit einer Auflösung von 160*90 führen.
      Mögliche Probleme:
      1. Die Lichtleistung sinkt deutlich (LCDs schlucken immer eine Menge Licht)
      2. Kosten durch zusätzliches LCD
      3. Kosten durch zusätzliche optische Baugruppen mit geringen Toleranzen (die sind meist teurer als die paar mechanischen Teile die nicht so genau positioniert werden müssen)

      Tschüß Garf
    • Hi,

      der Zwischenspeicher hilft nur wenn die Reaktionszeit der
      dynamischen Iris/Lampe von dem Analysealgorithmus
      bestimmt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass in vielen Fällen
      die Trägheit der Mechanik der limitierende Faktor ist.

      Es scheint sowieso sehr unterschiedlich beurteilt zu werden ob eine
      instantane oder verzögerte Reaktion der Blendenmechanik
      ein unauffälligeres Ergebnis liefert. Das hängt wahrscheinlich
      sehr von der verwendeten Filmszene ab.

      Eine Verzögerung der Bildausgabe ist nur möglich, wenn das Gesamtsystem auch eine Zeitverzögerung des Tons erlaubt. Ansonsten wird es schwer
      beides synchron zu halten.

      Die dynamische Iris ist sicherlich nur ein Zwischenschritt der Entwicklungen zur
      Kontraststeigerung, da der ANSI-Kontrast praktisch unbeeinflußt bleibt.
      Die nächste Panelgeneration wird hoffentlich ohne auskommen.

      MfG

      Oliver
    • Original von OSI
      der Zwischenspeicher hilft nur wenn die Reaktionszeit der
      dynamischen Iris/Lampe von dem Analysealgorithmus
      bestimmt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass in vielen Fällen
      die Trägheit der Mechanik der limitierende Faktor ist.


      Es würde ja schon helfen, wenn die IRIS mit Prediction und Gaussian Filters arbeiten würde z.B. ein Kalman Filter. Damit dürfte sich die Performance deutlich steigern lassen. Bei der Panasonic IRIS vermute ich, das dat Steuer-Signal ungefiltert auf die IRIS gelegt wird, da diese bei reinem weiß und schwarz immer so "nervös" klackern.

      Es gibt eine Theorie, das man unter bestimmten Vorrausetzungen (die bei Filme gegeben sind), Bildfolgen quantitativ vorhersagen kann z.B. auch die Veränderung vom Kontrast und Helligkeit. Damit könnte man z.B. so eine IRIS steuern. Diese Methoden sind adaptiv und praktisch parameterfrei.

      Noch was zum Kalman Filter: So ein Filter arbeitet auf der Basis von den sog. Markov Ketten, d.h. man kann annahmen über die "Zukunft" machen sofern man genug Beobachtungen über die "Vergangenheit" hat. Die Idee ist, die IRIS über die Prediction zu steuern, was das ganze viel reaktiver macht. Ein Nebeneffekt ist auch, das so Rauschen aus dem Signal entfernt wird (der eigentliche Zweck vom Kalman Filter). Diese sind "optimal" für lineare und Gaussian Umgebungen: Bei der IRIS kann man das einfach mal annehmen. Klingt alles kompliziert, ist aber einfach zu realisieren. BTW: die Zukunft sind hierbei nur die nächsten 3 Frames. Das Wetter wird mit Markov Ketten auch vorhergesagt.

      YoMa
      Also ich Raff dat nicht, ist das echt so kompliziert ? Sinnlos im Weltraum
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