Ein Heimkino von Profis gebaut.

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  • Ein Heimkino von Profis gebaut.

    Hallo Gleichgesinnte,

    ich möchte euch von der Verwirklichung meines Heimkinotraumes erzählen, weil ich glaube nur hier auf verständnisvolle Ohren für diesen, durch fanatischen Wahnsinn getriebenen Realitätsverlust, zu treffen und vielleicht von dem einen oder anderen Zustimmung und Ansporn zu erhalten.

    Da ich Handwerklich auf dem Niveau einer auf dem Rücken liegenden Schildkröte bin, muss ich jede handwerkliche Leistung einkaufen. Wer was selber machen kann, kann natürlich auch Geld sparen. Nur keine Zeit. Ein Grund mehr, Profis mit dieser Aufgabe zu beauftragen.

    Also erzähle ich hier und jetzt in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen von dem Bau meines Heimkinos. Bitte vergesst nicht, das es sich bei den folgenden Meinungen immer um die gleiche handelt: nämlich meiner.


    Kapitel 1: Das Haus

    Ein Hausbau macht Sinn. Jedenfalls in meiner Situation. Ich brauche nicht nur eine Art Altersvorsorge, ich wollte nicht nur den Zinsvorteil ausnutzen, ich wollte vor allem die Basis für die totale Erfüllung meines großen Hobbies ?Home Cinema? schaffen. Also stand die Reservierung eines 30qm großen Kellerraumes in den Abmessungen 7,50m x 4,00m außer Frage. Eigentlich sollte der Raum sogar 42qm groß werden, musste dann im letzten Moment jedoch noch Fläche an den Technik- und den Vorratsraum abgeben. Wenn ich damals gewusst hätte, wie viel Fläche durch die innenliegende Wärmeisolierung (der weißen Wanne) und durch die Akustikaufbauten der Absorber verloren gehen würde, hätte ich größeren Widerstand gezeigt.

    Klar war damals (Anfang 2006) schon, das ich von einem Pioneer VSA-AX10iS, B&W CDM7 6.1, Yamaha DPX-1300 und Stewart Greyhawk 92? Leinwand sowie 2 Fast SuperPiu Tieftonabsorber auf eine deutlich bessere Ausstattung umsteigen wollte.

    So begann Mitte 2006 die Recherche inkl. diverse Vergleichstests.

    Am einfachsten war, und das wird Besitzer desselben nicht überraschen, die Entscheidung für den Marantz VP11S1 FullHD DLP. Erstens war noch nicht viel Wettbewerb auf dem Markt, zweitens macht der Marantz meiner Meinung nach über den bloßen Vergleich technischer Daten hinweg, einfach ein sehr, sehr gutes Bild.

    Gekauft habe ich den Beamer ca. August/September 2006 bei Heimkino-Sound.de, direkt mit einer Farbkalibrierung von Colorprofi, die ich jedoch erst bei Fertigstellung des Heimkinos in Anspruch nehmen werden. Dort habe ich mir auch direkt den Pioneer Blu-Ray Player bestellt, welcher angeblich im November 2006 geliefert werden sollte.

    So, den Marantz hatte ich dann noch 3 Monate im alten Haus mit o.g. Anlage in Betrieb, bevor er für nun mehr schon 6 Monate (seit Ende Dezember 2006) wieder in die Kiste musste.
    Während der Hausbau so vor sich hin lief, ich in der Planungsphase noch 2 Kellerfenster fürs Heimkino untergebracht habe, wovon jetzt eines wieder zugebaut wird, weil überflüssig und im Weg, konnte ich quasi in letzter Minute noch eine Umluftanlage im Heimkinoraum einplanen und installieren. Warme, verbrauchte Luft wird lautlos angesaugt und frische, wohl temperierte Luft (sog. WärmeGewinnTechnik) dem Raum wieder zugeführt. Dazu noch ein ordentlicher Heizkörper und man muss sich um das Raumklima keine Sorgen mehr machen.

    Von der anfänglichen Größe des Raumes (7,4x4x2,9) blieb am Ende, nach der Montage der innenliegenden Wärmeisolierung (ca. 6cm je Wand, ca. 8cm von der Decke) und des Gussasphaltes auf dem Boden (ca. 8cm) deutlich weniger aber immer noch ausreichend viel übrig.

    Learnings:
    1. Zwischen Raumgröße im Rohbau und Raumgröße im dann fertigen, nutzbaren Raum, können ordentliche Unterschiede liegen.
    2. Der Kinoraum im Keller muss sowohl wärmeisoliert und beheizbar sein, als auch über eine ausreichende Frischluftzufuhr verfügen, die auch über die Dauer von 3 Stunden permanent die Luft im Raum erneut. Dies ist nicht nur angenehm und gesund, sondern auch für den Feuchtigkeitsaustausch relevant.

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  • Ein Heimkino von Profis gebaut. Kapitel 2: Die Planung

    Kapitel 2: Die Planung

    Eines war klar: ich wollte mit Profis zusammen arbeiten. Ich glaube das man sich auch als Hobbyist viel Wissen aneignen kann und glaube sogar einiges über Heimkinotechnik und Akustik in den letzten 10 Jahren, seit ich mich intensiv mit diesem Hobby beschäftige, gelernt zu haben. Aber was kann das im Vergleich sein, zu jemandem der sich 40 Stunden und mehr beruflich mit diesen Themen beschäftigt, dessen Existenz von diesem KnowHow abhängt?

    Von diesem Wissen und den Erfahrungen die man nur im täglichen Doing sammeln kann, wollte ich profitieren. Erstens um das Perfekte Ergebnis (für mich perfekt) zu erzielen, zweitens um letztlich nicht Geld in die falschen Dinge zu investieren bzw. zu versenken.

    Mit diesem Anspruch landet man schnell bei Unternehmen wie fairland-cinema.com und Herrn Henne in Bochum. Ziel meines angekündigten Besuches, dem ein langes und fruchtbares Telefonat vorausging, war die Abklärung, inwieweit eine professionelle Planung von Raumakustik bezahlbar und machbar ist und, über welche Gerätehersteller man im Zusammenhang mit entsprechend Highendigen Ansprüchen nachdenken sollte.

    Hier haben schon viele ein Loblied auf Fairland gesungen, dem ich mich, um es kurz zu machen, einfach nur anschließen kann. Neben Millionen interessanter Informationen, die man auch durch das Studium aller deutschsprachigen Heimkinomagazine in 10 Jahren nicht erhält, stand eine kleine Soundsession im Fairland Hörraum auf dem Programm.

    Oh je, ich habe jahrelang in einer akustischen Wüste gelebt und durfte nun ein mal an der Quelle Highendiger Offenbarung Lauschen. The Incredibles mit einem Sound, den ich damals in dieser Form nicht einmal vergleichbar im Kino gehört habe. Und das ist komprimiertes Dolby Digital? Hammer. Trocken und Präzise. Die Atmosphäre kommt von der DVD und nicht von irgendwelchen Raumreflexionen.

    Der Versuch eines Beispieles: In Locations in denen naturgemäß viel Hall herrscht, z.B. in der Höhle auf der Insel, hört man mit einer guten Raumakustik den Hall so wie sich die Toningenieure ihn gedacht hatten. In Szenen in der freien Natur hört man i.d. Regel wenig Hall. So ist es auch, wenn der Raum nicht selbst eine hörbare Schallreflexion aufweist. Dieser Unterschied der verschiedenen Szenen wird mit einer guten Raumakustik hör- und spürbar. Ganz wie es sich die Toningenieure gedacht haben. Der Film erschien mir dadurch authentischer, besser.

    Fairland arbeitet in Sachen Akustik mit Jochen Veith in München zusammen. Ein Telefonat mit dem Akustikgott schlechthin machte meine Entscheidung klar, klarer unumstößlich. Auch wenn alles ein wenig teurer war als gehofft, ist jeder Euro den ich dort investiert habe, sicherlich die beste Investition in das ganze Projekt. Tonformate, Bildformate, Elektronik, Geschmack, das alles kann und wird sich in den nächsten 10 Jahren sicherlich verändern. Eine gute Raumakustik ist und bleibt eine gute Raumakustik.

    Egal, die kpl. Heimkinoplanung inkl. Gestaltung wurde bei Fairland eingekauft. Ich wurde in alles involviert, befragt, aufgeklärt etc. Nur so kann ich heute sagen, das in diesen Tagen in meinem Keller MEIN Kino entsteht. Stoffe, Farben, Formen einfach alles durfte und musste letztlich von mir entschieden werden.

    Und das war noch einfacher, als die Bestimmung der Nachhallzeit. Was empfindet man als persönlich angenehme Raumakustik? Der Hörraum von Fairland war für mich angenehm; trockener wollte ich es jedoch keinesfalls haben.

    So habe ich nun einen Raum geplant, der keine Teppiche an der Wand hat, und zu allem Überfluss sogar noch Parkettboden. Wenn ich mir einige Threads anschaue, muss man meinen das so was ja gar nicht gehen kann. Doch. Geht sogar sehr gut. Wie ich in der Planungsphase und bei den Soundchecks bei Fairland gelernt habe (die übrigens auch einen Parkettboden haben).

    Learnings:
    1. Raumakustische Planung ist teuer. Raumakustische Baumaßnahmen sind teurer.
    2. Stimmt die Raumakustik nicht, ist alles andere nur noch Fehlerkompensation.
    3. Teppiche müssen nicht sein. Schall braucht Reflexionen und Absorption. Beides im richtigen Verhältnis an den richtigen Stellen.
    4. Raummoden sind böse und werden am besten durch die richtigen Raumabmessungen vermieden bzw. reduziert.
    5. Absorber und Diffusionsflächen brauchen viel Platz. Und man braucht u. Umständen viele davon. Ich habe mehr als 10 Absorber im Raum verteilt. Aber in jedem Fall müssen die Absorber zur Situation (sprich Frequenz) passen und dürfen nicht einfach wahllos im Raum platziert werden.
    6. Ich weiß verdammt wenig über Raumakustik. Jedenfalls im Vergleich zu Profis, die seit über 20 Jahren damit ihr Geld verdienen.

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  • auch ich liebe diese Bauberichte aber wie schon gefordert mach ganz viel bilder.

    Was ich gegenüber den schon vielfach gemachten projekten sehr interessant und ich glaub in der Form bei beisammen einzigartig finde ist
    das du das Projekt von Profis machen lässt und auch die nötigen rücklagen hast. Das kennt mann sonst nur von den Amis.

    Bzgl. Raumakustik machst du genau das richtige auch
    wenn es teuer ist aber im vergleich zu den kosten was manche in ihre Anlage stecken ist es ein Witz und jeden Cent Wert.(was mann bei Hifivoodoo nicht behaupten kann)

    mach weiter so

    Gruß Stefan
  • Klasse, das wird wohl einer, wenn nicht sogar DER interessanteste Bericht des Jahres. Ansonsten kann ich mich meinen Vor-Schreibern nur anschließen: Bitte unbedingt bebildern !

    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung
    :jump:

    Jetzt ist ja Wochenende, da hast du doch sicher JEDE Menge Zeit, oder ?
    :biggrin:

    scnr

    Peter
  • Die ersten Bilder vom Kinoraum im Keller

    Hallo,

    wie gewünscht anbei schon mal 2 Fotos.

    Front zeigt die Seite, an der die THX Wand mit der Leinwand kommen soll. Dort ist auch das Kellerfenster zu erkennen, welches bald hinter THX Wand und Seitenwandaufbau verschwinden wird. Die Steckdosen in der Mitte werden die beiden Subwoofer und die Leinwand mit Strom versorgen.
    Oben rechts in der Ecke ist die Frischluftzufuhr der WärmeGewinnTechnik Anlage zu erkennen. Außerdem kann man noch ein wenig von dem Frischluftzufuhrroh für den offenen Kamin im EG erkennen. Dieses Ding ist ein Schwachpunkt der Schallübertragung und es ist wahrscheinlich, das man mit dem Kopf im Kamin dem Soundtrack eines Filmes lauschen kann. Wie schlimm es wirklich wird, werden wir bald wissen.

    Der Boden ist Gußasphalt und die Wände und die Decke haben bereits ihre Wärmeisolierung bekommen.

    Auf Back ist neben Müll, der noch schnell wegmuss bevor es nächste Woche losgeht, die Heizung, das 2. Kellerfenster, die Türe, das Kaminfrischluftrohr und der Rauchmelder an der Decke zu sehen.
    Über der Türe ist die Ansaugung der verbrauchten Luft und die Haustürklingel zu sehen.
    Vor der Türe ist die Steuerung der Heizung zu sehen und der Lichtschalter.

    An der rückseitigen Wand sind insgesamt 4 Steckdosen und eine Homeway Dose mit 2 mal LAN und 2 SAT Anschlüssen zu sehen. Das Kabel rechts an der Wand soll das Podest mit Strom versorgen. Einmal für das umlaufende LED Band zur Beleuchtung der Trittstufe, einmal soll auch eine Steckdose frei zugänglich sein um mal einen Staubsauger oder ähnliches versorgen zu können.

    Das Fenster bleibt, wird aber später mit einer interessanten Schiebekonstruktion verdunkelt. Dazu auch später mehr.

    Die Türe wird eine Schallschutztüre Klasse 2.

    An der rückseitigen Wand werden auch die Geräte stehen.

    Die Wände bekommen alle noch einen Aufbau der ca. 28cm tief ist. Dies ist nur an den seitlichen Wänden ein Problem, macht es doch den Raum schmal und lang. Aktuell kämpft der Schreiner um jeden Zentimeter, den er einsparen kann...

    Mehr in kürze...
    Dateien
    • front_pic.jpg

      (103,06 kB, 14.695 mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • back_pic.jpg

      (92,18 kB, 14.489 mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • RE: Ein Heimkino von Profis gebaut. Kapitel 2: Die Planung

    Original von ceoofhell
    Der Hörraum von Fairland war für mich angenehm; trockener wollte ich es jedoch keinesfalls haben.


    Hihi, noch trockener als der Fairland-Raum und man dehydriert schon beim Betreten.

    :biggrin:

    Aber mal im Erst: Der Raum ist schon eine Ansage, und die lautet: "lasst Euch von mir nicht stören, ich bin eigentlich gar nicht da".

    Ich kenne keinen anderen Abhörraum, der es einem ermöglicht, so hohe Lautstärken stressfrei zu genießen.

    Da machen nur die LS die Musik und sonst gar nichts.

    Wenn ich mal gross und reich bin, soll meine Höhle dereinst genau so kliingen: Nämlich gar nicht...
  • @ceoofhell
    Deine zu erwartenden Erfahrungen zur Einbindung von Profis zur Verbesserung der Akustik im eigenen Heimkino finde ich sehr interessant. Dies ist ein Thema was bisher noch wenig hier im Forum zu finden war. Hier sind sicher viele die gespannt auf Deine Erfahrungen warten.

    Auch ich bin gerade mit meinem Hausbau fertig, frisch eingezogen und plane nun das zukünftige Heimkino. Im Gegensatz zu Dir will ich zwar auch die Erfahrungen von Profis bzgl. der Akustik "einkaufen", aber bei der Realisierung will ich selber Hand anlegen. Ich bin sehr gespannt auf Deine Ausführungen.

    Gruß, Ryan
  • Wenn ich nicht zwei linke Hände hätte und auch noch mehr Zeit hätte, würde ich mich auch an der einen oder anderen Sache selbst versuchen. So bleibt mir nur ein Schritt zur Seite und das staunende Beobachten.

    Interessant war es zu sehen, das die raumakustische Planung deutlich mehr erfordert, als die Anwendung einer Software, in der man nur die Raummaße und Beschaffenheiten eingibt.

    Bestandteil des Planungsauftrages ist auch die finale Einmessung der Anlage, wenn alles fertig installiert ist. Alleine die dafür notwendigen Geräte und das KnowHow diese zu nutzen, wäre für mich schon unerreichbar.

    Morgen kommt der nächste Teil meiner kleinen Geschichte: der Soundcheck...

    Viele Grüße
  • RE: Ein Heimkino von Profis gebaut. Kapitel 2: Die Planung

    Ja, es ist schon der Hammer wieviel Einfluss die Raumakustik hat: nämlich den Ganzen.
    Was bringen die tollsten Lautsprecher, Verstärker, Quellen, Kabel, wenn der Raum klingt und verfälscht?

    Deswegen war es mir auch wichtig, einen Raum zu planen, der dem Kinogefühl am nächsten kommt. Der klingt zwar auch und hat sogar noch Reflexionen, aber halt weniger als "normale" Räume. So ganz Schalltot ist nämlich sehr, sehr unangenehm.
  • Hi,

    super das du uns hier auf dem laufenden hälts :yes:
    Bin wirklich gespannt wie das ganze am Ende aussehen wird :freu:

    Kannst du schon abschätzen wie lange der Kinobau inkl. Planung und allem drum und dran dauern wird ?Würde mich mal interessieren wielange das ganze geht wenn es Profis machen :silly:

    Nicht so wie bei uns wo man nie fertig wird :biggrin:

    viele grüße
    Marc
    Equipment:
    JVC DLA-X3,Pace DS810KP,Toshiba HD-XE1,Panasonic DMP-BDT100EG,Onkyo TX-SR705
  • Toller Bericht!!
    Danke für Deine Bemühungen. Das von Dir hier behandelte Thema gibt mir doch ein paar neue Denkanstöße für meine zukünftige Raumplanung. Das wird bei mir zwar wohl erst in einigen Jahren tatsächlich in die Tat umgesetzt, aber dann werde ich dem Thema Akkustik das nötige Gewicht zumessen.

    Weiter so!!
    Gruß

    Markus
  • Hallo Takatuker,

    es ist immer die Frage, ab wann man die Zeit misst.

    Wenn wir meinen ersten Besuch bei Fairland nehmen, dann hat die Planungsphase bis zur finalen Verabschiedung ca. 5 Monate gedauert. Danach folgte die "Ausschreibung" der Baumaßnahmen was noch mal ca. 2 Monate gedauert hat. Der eigentliche Bau ist mit ca. 2 Monaten dann relativ schnell erledigt. Also alles in allem ca. 10 Monate, wobei man das sicher auch in 6 Monaten hinbekommen könnte, vielleicht sogar in 5 Monaten.

    Schneller halte ich für unrealistisch, da die Dienstleister i.d. Regel noch andere Projekte haben und Angebotsphasen auch immer einige Zeit dauern.

    Ich bin mal gespannt, wie lange die konkreten Baumaßnahmen Vorort, also in meinem Keller, dauern werden. Ich rechne aktuell mit ca. 10-15 Tagen.

    Das geht auch nur deshalb so schnell, weil das meiste ja dann bereits montagefertig angeliefert wird. Absorber, Podest, Wand- und Deckenelemente werden ja nicht erst im Keller gesägt, sondern auf Basis sehr detaillierter Pläne und Vorort Aufmaße vorgearbeitet.

    Das Highlight wird dann der Besuch von Herrn Henne und Herrn Veith sein, die dann die finale Einmessung und Abnahme des Raumes vornehmen.

    Gott, ich bin schon ganz wuschich... ;)
  • Klasse, wenn ein paar Anregungen für Dich dabei sind. Dafür hat man ja solche Foren, die ich natürlich in der Vorbereitung auch intensiv studiert habe.

    Natürlich sind einige meiner Ideen auch von Heimkinos anderer abgeleitet. Bei der Gestaltung muss man wirklich eigene Ideen mitbringen, sonst landet man schnell in der "Barockhölle" ;)

    Ich wollte ein Kino in dem man die Technik kaum wahrnimmt, welches auf optimalen Sound und optimales Bild getrimmt ist und welches zwar einen Kinotouch hat, aber trotzdem irgendwie "stylish" aussieht. Leider sind das alles konkurrierende Anforderungen.

    Den optimalen Sound werde ich haben, aber für das optimale Bild muss eigentlich alles schwarz sein. Und das hat den schnell die Atmosphäre eines Grabes. Die Lösung liegt irgendwo in der Mitte. Und hoffentlich bald in meinem Keller... ;)
  • Hi,

    @ceoofhell
    Danke für die schnelle Antwort :bier:
    10 Monate Bauzeit incl. Planung usw. ist ja eigentlich gar nicht so
    lange, wenn ich daran denke das ich an meinem Kino schon fast
    7 Jahre beschäftigt bin :biggrin:

    freue mich schon auf weitere News und Bilder von dir !

    bis dann
    grüße
    Marc
    Equipment:
    JVC DLA-X3,Pace DS810KP,Toshiba HD-XE1,Panasonic DMP-BDT100EG,Onkyo TX-SR705
  • Moin, moin,

    Original von ceoofhell
    Ich wollte ein Kino in dem man die Technik kaum wahrnimmt, welches auf optimalen Sound und optimales Bild getrimmt ist und welches zwar einen Kinotouch hat, aber trotzdem irgendwie "stylish" aussieht. Leider sind das alles konkurrierende Anforderungen.

    Den optimalen Sound werde ich haben, aber für das optimale Bild muss eigentlich alles schwarz sein. Und das hat den schnell die Atmosphäre eines Grabes. Die Lösung liegt irgendwo in der Mitte. Und hoffentlich bald in meinem Keller... ;)


    Deine Anforderungen stimmen ziemlich genau mit meinen ueberein.
    Momentan bin ich bei mir noch in der Grundinstallation, da kann ich Ideen bzgl. Design und Aufbau noch einbringen.
    Nicht ganz uneigennuetzig wuensche ich Dir daher dass es schnell voran geht :biggrin:
  • Hallo,

    sehr interessanter Thread, richtig schoen wird's wohl, wenn du Photos vom fertigen Heimkino hast. Wuerde mich auch interessieren, wie viel sowas tatsaechlich kostet, mit allen Kosten, die tatsaechlich anfallen. Gibt zwar sicher nicht viele hier im Forum die sich sowas komplett machen lassen koennen, aber interessant waer's doch.

    Gerald
    Virtus in actione consistit!
  • Ein Heimkino von Profis gebaut. Kapitel 3: Der Soundcheck

    Here we go!

    Kapitel 3: Der Soundcheck

    Genug der grauen Theorie. Entscheidungen bezüglich der Lautsprecher und Elektronik müssen her. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist auch für die akustische Feinplanung unerlässlich (zumindest die Lautsprecher haben einen wesentlichen Einfluss auf die Planung).

    Da die Planungsvorgabe für Fairland war, realistischen Kinosound zu reproduzieren, habe ich mich auf die Suche nach THX konformen Lautsprechern gemacht. Ich will damit nicht sagen, das andere Lautsprecher keinen Kinosound machen, ich glaube jedoch für mich persönlich einen Sinn in den Vorgaben und Anforderungen von THX zu sehen. Immer vor dem Hintergrund des Kinosounds.

    Ich möchte ab und an auch mal Musik hören im Heimkino, aber 95% der Nutzung sind Filme. Und die sollen nicht warm oder analytisch klingen, sondern Filmlike. B&W Lautsprecher kannte ich schon (siehe Kapitel 1) und wollte auf keinen Fall neue B&W´s. Die waren mir einfach zu ?musikalisch?, zu sehr stereobehaftet.

    Außerdem wollte ich die Lautsprecher hinter der Leinwand haben. Wer schon mal ein Heimkino mit einer akustisch transparenten Leinwand ?gehört? hat, weiß was ich meine: ein Ton der aus dem Bild kommt wirkt deutlich besser. Wochenlange Recherchen im Internet und ein Besuch bei Chappie haben mich in meiner Meinung bestätigt: eine akustisch transparente Leinwand muss nicht gleichzeitig ein sichtbar schlechteres Bild haben. Zumindest nicht, wenn man bereit ist viel Geld dafür auszugeben. Doch dazu später mehr.

    Ich hatte mich intensiv mit dem Teufel Theater 10 in der 7.1 Ausführung beschäftigt, damals noch zu einem Preis deutlich über 10.000 Euro. Ich habe es auch 2-3 mal gehört und es gefiel mir recht gut. Jedenfalls beim Kinoton. Aber das änderte sich bei einem meiner nächsten Besuche bei Fairland bei dem Herr Henne freundlicherweise einen kleinen Soundcheck für mich und einen Freund, seines Zeichens Elektroakustik Ingenieur, vorbereitet.

    Die Protagonisten: Klipsch THX Ultra2 7.2, Lexicon RV8 bzw. Arcam irgendwas.
    Nach dem wir erneut die Incredibles gehört haben, kam der HdR 3 und X-Men 3 in den Player. Irgendein Proceed oder sowas. Das Rennen war schnell gemacht. Eigentlich hatte ich erwartet das mir der Arcam besser gefallen wird und das er ein wenig Wärme in die analytischen Hörner bringen wird. Papalapap. Einmal im Vergleich mit der Lexicon gehört (zweimal auch blind A/B) und der Arcam war Geschichte. Irgendwie war es wie das öffnen eines Vorhanges, als die Lexicon spielte.

    Klipsch und Lexicon waren ein Traumpaar an Dynamik und Transparenz. Ich hatte noch nie soviel Ton beim HdR oder bei X-Men. Der Bass hat die Perestaltik so dermaßen angeregt, das ich noch heute ein Grinsen auf den Lippen habe, wenn ich nur daran denke. Das Lexicon eigene Logic 7 hat den Raum so wundervoll aufgemacht, das man wirklich das Gefühl hatte, jeder Lautsprecher hat seine Daseinsberechtigung.

    Und die Hörner erstmal. Klar, nicht jeder will alles hören und viele hören niemals die Explosion eines Autos (die Dinger explodieren ja i.d. Regel auch nicht). Aber mit den Klipsch´s kann man ohne weiteres einen Ohrenarzt bei der nachträglichen Untersuchung des Trommelfells davon überzeugen, das man eben einer solchen Explosion in kürzester Nähe beigewohnt hat. Wer eine Lexicon/Klipsch Kombi hat, der hat damit die gleiche Verantwortung für seine Gesundheit wie der Besitzer eines Porsche 911 GT3RS. Etwas, was ich mir ohne weiteres zutraue ;)

    Wir haben dann noch Sting als DTS 5.1 gehört, den Soundtrack von Indiana Jones von CD und noch diverse andere Musik. Alles war sehr gut, aber nicht perfekt. Hörner klingen anders und man weiß schnell, ob man damit glücklich wird. Fürs Kino und ab und an mal Musik sind sie meine erste Wahl. Nirgendwo sonst konnte ich zwischen wildesten Soundeffekten, Scores und Explosionen noch klar und präzise jedes Wort verstehen. Ich habe während der Hörsession immer wieder neue Töne und Effekte in altbekannten Filmen gehört. HdR 3, Englischer Originalton. Soviel Sound auf der DVD, was bringt dann wohl erst die unkomprimierte Blu-Ray oder HDDVD? Suchtgefahr!

    Zum Vergleich Teufel Theater 10 und Klipsch THX Ultra würde ich objektiv (soweit das geht) sagen, das die Klipsch höher auflösend, transparenter sind, subjektiv sich mehr nach ?dabei sein? anhören (Hörner halt). Die Teufel waren im Mittenbereich näher an den üblichen Lautsprechern wie B&W dran. Hörner sind anders und damit sehr Geschmacksache. Beim Bass mag es so sein (hab ich hier irgendwo gelesen), das die beiden Klipsch Sub tiefer nach unten gehen, aber ehrlich gesagt empfand ich beide mehr als ausreichend tief. Ein direkter Vergleich beider Systeme kann sowieso nur im gleichen Raum (der akustisch dann ja auch meinem Raum entsprechen müsste) erfolgen. Da ich aber mit den Klipsch bei Fairland glücklich, ja begeistert war, ist es mir egal ob die Teufel geringfügig tiefer gehen oder nicht. Die Möglichkeit die Teufel zu testen und dann wieder zurück zuschicken ist zwar toll, aber bei einer rundum Planung praktisch nicht machbar. Außerdem sind die Klipsch kompakter und besser für den Einbau in einer THX Wand geeignet.
    Im (indirekten) Vergleich B&W CDM7NT waren die B&W einfach nicht konkurrenzfähig. Selbst bei der Musik waren die Klipsch besser. Einzig meiner alter Velodyne DD-12 hat sich nicht der Lächerlichkeit preisgegeben, auch wenn er angesichts der Klipsch Subs einfach in einer anderen, niedrigeren Liga, spielt. Ein Vergleich zwischen VW Passat und Porsche ist vor allem eines: schnell vorbei.

    Und so habe ich trotz der Bedenken mangels HDMI 1.3 einen Lexicon MC-4 mit RX-7 Endstufe und das Klipsch THX Ultra 2 7.2 mit 5 x KL-650, 2x KL-525 und 2xKW-120 inkl. Kimber Cable bestellt. Den MC-4 tausche ich dann vielleicht in 1-2 Jahren gegen seinen Lexicon Nachfolger mit aktuellerster Technik aus. Dienstag kommen die Klipsch. Hurra! Wenn ich die Teile mal alleine und in Ruhe betrachten kann, gibt es noch einen umfangreicheren Bericht inkl. Fotos.

    In der Planung ist die Anlage natürlich akustisch berücksichtigt. Das macht sich in einer sog. THX Wand bemerkbar, die die 3 Front und die beiden Subwoofer aufnimmt und hinter der Leinwand verschwinden lässt. Dabei sind die Lautsprecher perfekt auf die geplante Hörposition ausgerichtet, welche sich in zwei Reihen á 2 Sitzplätze aufteilt. Zum Einsatz sollen dabei wegen der Bequemlichkeit keine Kinosessel kommen, aber dazu später mehr.

    Die THX Wand heißt wohl so, weil sie eine Erfindung und Bestandteil des THX Standards ist. Die Vorteile sollen die kontrollierte Schallausbreitung, der zusätzliche Energiegewinn im Bassbereich und das vermeiden von Reflexionen sein. Oder so ähnlich. In der Praxis ist das eine aus MDF konstruierte Wand, die bombenfest die Lautsprecherchassis festhält und wo Hohlräume mit Mineralwollmatten oder ähnlichem Dämmmaterial ausgestopft sind. Wenn das Teil in 2 Wochen kommt, kann ich bestimmt mehr dazu sagen und auch Fotos posten. Man ist das aufregend...

    Zum Thema Sitzposition und Abstand zur Leinwand könnte man wieder ein ganzes Buch füllen. Wie mir Herr Veith erklärt und aufgezeichnet hat, gibt es diverse Standards oder quasi Standards bezüglich des Sitzabstandes zur Leinwand. Dolby, THX, HDTV, DVD, Kino, alle haben eigene Empfehlungen bezüglich der optimalen Entfernung Auge/Leinwand, wobei bei THX der Abstand am kleinsten, bei DVD der Abstand am größten ist. Ich habe mich für den HDTV Abstand entschieden, der ungefähr so groß ist, wie die Empfehlung der Dolby Labors. Beachtenswert ist, das Front und Center zwar auf gleicher Linie, aber etwas oberhalb der Kopfposition und auf den Zuschauer nach unten hin angewinkelt sind. Die Subwoofer befinden sich zwischen den beiden Front und dem Center auf dem Boden. Aus Urheberrechtsgründen kann ich die Detailpläne nicht posten, werde aber eine Reihe von Fotos machen, wenn das ganze aufgebaut wird.

    Die Leinwand ist so weit wie möglich unten, aber nicht soweit, das die zweite Reihe, die auf einem Podest steht, nichts mehr von dem unteren Bilddrittel sehen kann.
    Die Leinwand wird übrigens eine maskierbare 16:9 Screenresearch X-Mask in 3 Meter Breite, die ich bei Chappie begutachten durfte und für vollkommen unproblematisch hinsichtlich Bild- und Klangeinflüssen befinden konnte. Ich hatte die Befürchtung, das sich Moire zeigen oder ich sichtbar was an Helligkeit verlieren würde. Beides total abwegig, wenn man sich das Teil mal ansieht. Auch akustisch ist die Leinwand unhörbar bzw. nicht auffällig. Gut, die Leinwand ist ziemlich genau so teuer wie der Beamer, wird aber sicher viel, viel länger bei mir hängen. Also wieder eine gute Investition. Ich sollte mehr Geld für solche sinnvollen Dinge ausgeben. ;)

    Tu ich auch, aber dazu später mehr?

    Learnings:
    1. Hörner sind gnadenlos Transparent und perfekt fürs Kino geeignet.
    2. Musik kann man mit den Klipsch auch sehr gut hören, das ist jedoch etwas anstrengend auf Dauer. Da gefallen mir britische Lautsprecher deutlich besser.
    3. Zwei Subwoofer sind besser als einer. Mehr als doppelt so gut. Da braucht man auch nicht mehr über aktiv/passiv diskutieren.
    4. Überhaupt, wer mehr selber hört, diskutiert weniger über Dinge von denen er nichts weiß.
    5. Eine Akustisch transparente Leinwand ist die erste Wahl im Heimkino. Zumindest wenn man mehr als 10.000 Euro dafür ausgeben kann.
    6. Eine Leinwandmaskierung verbessert die subjektive Bildqualität/Kontrast so dramatisch, als hätte man einen Beamer zwei Klassen teurer genommen.
    7. Lexicon ist ein Profigerät. Profigeräte sind besser, aber selten auf dem neusten Stand. Das was sie tun, machen sie besser als Konsumergeräte, aber sie tun halt nicht alles das, was Konsumergeräte tun. Das merkt man allerdings erst, wenn man die Details versteht.
    7. Wer Logic 7 hat, braucht keine anderen DSP Programme oder Matrixschaltungen. Logic 7 ist der heilige Gral des Surround Sounds.
    9. In ein Heimkino gehen viele Kabel. Kabel müssen eine gute Qualität haben, gerade bei langen Strecken. Und gute Stecker. Kabel müssen nicht 100 Euro den Meter kosten, 20 Euro/Meter bei Lautsprecherkabeln sind ausreichend. Jedenfalls, wenn das Heimkino nur ca. 100.000 Euro - 120.000 Euro Gesamt kostet und man nicht über das perfekte Gehör eines 5-jährigen verfügt.

    Vielleicht sind euch die Learnings ein wenig zu pragmatisch und einseitig. Insbesondere das Thema Kabel ist ja eine besondere Religion. Meine Learnings habe ich für mich persönlich nach Gesprächen mit Toningenieuren, Elektroakustikern etc. gezogen. Und natürlich, und das ist ganz wichtig, nach eigenen Erfahrungen auf Basis von Hörtests. Für ein gutes NF Kabel mit WBT Steckern gebe ich auch bis zu 100 Euro aus, aber nicht mehr. Und dabei sind die Stecker noch das teuerste und treiben damit den Preis pro Meter nach oben.
  • Sicher, hier findet man ja überwiegend nur Meinungen. Tatsachen könne ja nur technische Daten sein, alles andere ist Psychoakustik und da liegt die Schönheit im Auge bzw. Ohr des Betrachters.

    Es soll ja Leute geben, die merken ob ein Kabel links oder rechtsrum verdrillt ist ;)

    Also immer her mit den Meinungen, den sonst wird es recht Fade in einem Forum.
  • Hallo ceoofhell,

    du lässt uns da an tollen und interessanten Erfahrungen teilhaben, danke. Aber als ich das alles gelesen hatte (vorallem dein letzter Bericht), wurde mir kurzzeitig schwarz vor Augen :biggrin:. Ich möchte auch gerne mal soviel Geld haben :lol:.

    Freu mich schon auf weitere Berichte und vorallem Bilder ... weiter so :thumbs-up:.

    Gruß,
    Alex
  • Ganz ehrlich, was erwartest du?

    Du betreibst hier den technischen Overkill - ich würde mich als relativ wohlhabend betrachten, aber doch weit weg von dem was du anscheinend aufwenden kannst.

    Und ganz unabhängig davon das ich deine Einstellung nicht ganz nachvollziehen kann, ein "gekauftes" Hobby ist für mich nur "haben" und nicht "Hobby", ein Hobby ist etwas wobei man an den Schwierigkeiten wächst (sehe ich bei meinen, wenn keine Hürden mehr sind verliere ich oft das Interesse) - ich glaube nicht das du viel ausser diversen "Aaaahs" und "Oooohs" zu sehen bekommen wirst.
    Ganz einfach weil jeder negative Kommentar mit einem "Naja, wenn man sich sowas nicht leisten kann" oder "du mußt dir ja das billigere schönreden" gekontert werden kann.

    Warum sich also die Mühe einer Diskussion machen?

    Es wird bestimmt nett werden, das sind öffentliche Kinos auch oft - aber es wird mit Sicherheit hier zig Kinos geben die ich mehr bewundere WEIL deren Besitzer sich mit Hindernissen auseinandersetzte die nix mit seinem Alltagsjob zu tun haben.

    Nein, es ist nicht böse gemeint und ich bin auch nicht neidisch - wer mich kennt der weiß das. :biggrin: Es ist nur MEINE Meinung. Wobei ich zugeben muß das ich nicht annähernd so fanatisch auf die letzten Prozentchen bin wie andere, und null Image-abhängig. Mehr der Genießer als der Fetischist. Von daher kann ich manchen Extremismus eh nicht richtig nachvollziehen. ;)
    Schönen Tag noch.

    Gruß, Michael

    "Ist das Leben nicht hundert Mal zu kurz, sich in ihm - zu langweilen?"
  • Nun ja, wie ich geschrieben habe betreibe ich dieses Hobby bereits seit mehr als 10 Jahren. Habe zig Geräte ausprobiert, schon dreimal ein Heimkino in verschiedenen Räumen inkl. Wohnzimmer aufgebaut. Aus Fehlern gelernt, überlegt wie man begrenztes Budget sinnvoll einsetzt, Yamaha, Pioneer, Denon, Sony, Rogers, Energy, B&W, Fast Audio, einfach alles das gehabt was die meisten hier einsetzen.

    Alles gelesen was man so im Netz und auf dem Zeitschriften/Literaturmarkt so bekommt. Mit zig Händlern gesprochen, mich mit Beisammen Mitgliedern ausgetauscht und letztlich alles so gemacht wie wohl die meisten hier.

    Leinwände selbst an die Decke gehängt, Lautsprecher selbst eingemessen, Cara und andere Software für die Planung eingesetzt, Sofas verschoben, Teppiche gelegt, mit Freundinnen diskutiert, etc.

    Ich denke das ich mein Hobby so ziemlich wie die meisten hier gelebt habe, mit allen Höhen und Tiefen.

    Jetzt ist es an der Zeit, nach langem Sparen und Arbeiten, meinen Traum, den ich vielleicht nicht mit Dir aber vielleicht mit anderen teile, zu leben. Davon handelt mein Bericht.

    Und auch wenn nicht jeder 100K und mehr auf einmal für sein Hobby ausgeben kann (obwohl es hier doch eine Reihe von Menschen gibt, die sehr, sehr viel Geld für ihr Hobby ausgeben), ist es doch vielleicht interessant mal zu sehen, wie solch ein Projekt abläuft und vielleicht kann man sogar für sich daraus was ableiten, Fragen beantwortet bekommen etc.

    Wenn der Mensch sich nicht für solche Dinge interessiert, warum sollte man dann Zeitschriften kaufen in denen Dinge dargestellt werden, die man sich sowieso nicht leisten kann?

    Was ich erwartet habe, ganz ehrlich?

    Meinungen wie die, die hier kommuniziert werden. Von Interesse, Zustimmung bis hin zu Ablehnung und Neid. Das macht das ganze doch so spannend. Und da spielt das Geld nun wirklich keine Rolle.

    Aber warum die Mühe einer Diskussion machen, wenn doch jederzeit ein Gegenargument kommen könnte (obwohl Du das mit dem Geld nicht von mir gelesen hast und sicherlich auch nicht lesen wirst)?

    Diese Frage muss jeder für sich beantworten.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ceoofhell ()

  • Hallo casshern,

    das mit Geld ist natürlich ein Thema, aber nicht das Entscheidende. Es gibt hier ja eine Reihe von Leuten die mehr Geld für Lautsprecher oder Elektronik ausgegeben haben als ich. Alleine die MAP Besitzer können davon ein Lied singen. Und auch das Theater 10 war bis vor kurzem mind. genauso teuer wie die Klipsch.

    In der Summe brennt das Projekt nicht nur ein Loch in den Geldbeutel, sondern vaporisiert denselben geradezu. Aber viel wichtiger ist doch, das man mit weniger als 20K für Akustikplanung, Einmessung und Absorber (jetzt ist es raus! :wink:) mehr Sound aus einem Raum rausholt, als wenn man das doppelte in Technik investiert.

    Und eine Raumakustik hält länger, als jedes Gerät, jede Tonnorm und jedes Medium. Natürlich nur, wenn man nicht dauern umziehen muss... :bigsmile:

    P.S.: wer es draufhat, kann Absorber sogar selber Schreinern und spart noch mal Geld.

    Ich bin da leider weniger geeignet...
    :sarcasm:

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ceoofhell ()

  • Lichtbringer: Deine Meinung hat sicher ihre Berechtigung, die Allermeisten hier koennen sich nicht mal einen Top Projektor leisten und versuchen es halt mit Eigenleistungen, auch ein halbwegs gutes HK zu bekommen.

    Wie ich oben auch schon geschrieben habe, wuerde mich am Ende der wirkliche Preis (nicht schoengerechnet, sondern summa summarum) interessieren.

    Wie CEOOFHELL schon geschreiben hat, hat er wenig Zeit, keine (kaum) handwerkliche Faehigkeiten, sehr viel Geld (OK, hat er nicht explizit geschrieben, aber das koennen wir mal als Arbeitshypothese nehmen), viel theoretisches Wissen und ein sehr starkes Verlangen, ein richtig gutes Heimkino zu bekommen.

    Wenn das nicht die perfekten Voraussetzungen sind, sich einen Profi (bzw. mehrere) zu holen, die einem den Wunsch eines solchen HKs erfuellen, dann weiss ich nicht, wie der perfekte Kunde aussehen sollte.

    Er hat sich trotz aller Schwaermerei nicht dazu hinreissen lassen, das, was andere kaufen als schlecht oder minderwertig zu bezeichnen. Er hat versucht sich die Kandidaten (z.B. Lautsprecher) nochmal unvoreingenommen anzuhoeren und sich entgegen seiner urspr. Intention entschieden und er schreibt auch, dass er sich sehr gute, aber keine ueberteuerten Kabel kauft...

    Ich finde das Herangehen an das Projekt aeusserst professionell, auch der Bericht ist sehr interessant.

    Mag schon sein, dass die HKs, die zum grossen Teil selbst gebaut wurden dir (und auch mir) noch mehr Respekt abverlangen, aber es ist doch sehr schoen, verschienden Herangehensweisen dokumentiert zu sehen...

    Beste Gruesse, Gerald
    Virtus in actione consistit!
  • Es war klar, dass irgendwann eine Diskussion losgeht. Aber wer so etwas nicht selbst realisieren kann und genug Schotter übrig hat, warum denn nicht.

    Ich hätte sicher auch manches anders gelöst, aber da kommt nunmal jeder zu anderen Ergebnissen. Ich finde die Details und die Beweggründe von ceoofhell jedenfalls sehr ausführlich dokumentiert, dafür meinen Dank und weiter so! Auch wenn hier sozusagen der Bugatti-Fahrer zu den Golf-Piloten spricht. :biggrin: Besonders gut finde ich den Stellenwert der Raumakustik, von der ich leider noch zu wenig weiß, die aber auch keine Hexerei ist und bei der man sich sicher vieles aneignen kann.

    Nun eine Frage zur "Trockenheit" der Raumakustik: besonders trocken heißt doch, möglichst wenig Nachhall über alle Frequenzen, oder? Wobei es dafür ja auch sinnvolle Untergrenzen gibt, meine ich. Ich habe da mal eine Grafik mit einem frequenzabhängigen Korridor gesehen, in dessen Grenzen sich der Nachhall bewegen soll.

    Gruß,
    Nick
    LCD = low contrast device
    DLP = disastrous lightning projector
    CRT = continuous readjustment toy
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