JVC HD1 und Lumagen, ein (für mich) perfektes Paar

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    • JVC HD1 und Lumagen, ein (für mich) perfektes Paar

      HD1 + Lumagen Teil 1:

      Lange habe ich überlegt: Wohin soll ich den Beitrag denn tun ? Unter Meßtechnik, unter Scaler, doch besser unter Projektoren... Ich habe mich doch nun für Meßtechnik entschieden und möchte euch hier meine Erfahrungen mitteilen:

      Auslöser für die ganze Aktion war der Versuch, anläßlich eines kleinen Treffens bei mir den HD1 quasi demomäßig zu kalibrieren.
      Das Equipment: Gretag Macbeth Eye One Pro (Spektralfotometers, also nicht eines der schlechtesten :wink:) und CalMAN (prof. Meßsoftware)

      Nach einigen Versuchen war klar, daß das gewünschte Ergebnis keinenfalls mit den bordeigenen Mitteln des JVC zu erreichen war. Im Gegensatz zu div. Aussagen, daß man nur einen Bereich des Grayscales zu kalibrieren brauche, und der Rest "magisch" folgen würde, scheiterte dies (zumindest bei mir, andere gegenteilige Aussagen sind willkommen) kläglich. Ein einzelner Bereich (z.B. IRE 100) war am HD1 perfekt einzustellen, der Rest war aber weiterhin fern jeder Kritik. Von den Primaries(RGB) und Secondaries (YMC) gar nicht zu reden, denn hier fehlen wie bei den meisten Projektoren die Möglichkeiten, diese ins perfekte Farbdreieck zu bringen. Was also tun :eh: ? Für einen Berufsperfektionisten nicht gerade das Wunschergebnis.....

      Zufällig stieß ich im AVS-Forum auf einen Beitrag dreier engagierter User, die mit einem Lumagen der Vision-Serie Versuche anstellten, Primaries und Secondaries möglichst gut einzustellen. Bei weiteren Rechergen war dann klar, der Lumagen mußte her, um seine Tauglichkeit in den angesprochenen Punkten zu überprüfen.
      Die Entscheidung war schnell gefallen: Der neue Radiance war mir schlicht und einfach viel zu teuer, zumal er im derzeitigen Auslieferungszustand noch nicht einmal HDMI 1.3 switchen und verarbeiten kann, was ohnehin in diesem Fall kein Thema war.
      Der VisionHDQ da schon eher, aber im Prinzip benötigte ich die Mehrleistung (z.B. mehr Eingänge) zum VisionHDP nicht. So wurde eben "nur" ein HDP zum Testen angeschafft.

      Kurz zu den technischen Eigenschaften: Im Digitalbereich weist der Lumagen zwei DVI-D Eingänge und einen DVI-D Ausgang auf, was natürlich die Verarbeitung nur auf die Bildsignale beschränkt. Die Eingänge können auch Ycbcr-Signale verarbeiten, der Ausgang führt aber reines RGB-444, was aber beim derzeitigen Fehlen von Deep-Color nicht unbedingt ein Manko darstellt. Probleme bei einer evtl. internen Konvertierung Ycbcr auf RGB treten hier nicht auf.
      Die HDMI-Zuspielung beschränkt sich in den genormten HD-Bereichen 1080p/720p auf maximal 1080i60 (1080p30) und 1080i50 (1080p25) sowie auf 1080p24. 1080p60/50 ist aufgrund der fehlenden Bandbreite nicht möglich, stellt aber IMHO keine Einschränkung dar, da der interne Scaler bei Bedarf auch das 1080i60-Deinterlacing perfekt ausführt, gleichgut oder vielleicht sogar besser als der Player-interne Deinterlacer, sofern man ohnehin nicht immer mit 24p zuspielt.
      Die PC-Zuspielung klappte ebenfalls sofort, was bei einem Scaler nicht immer selbstverständlich ist.
      Die Bedienung und das Konzept der Lumagen-Geräte ist vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, jedoch nach einer gewissen Einarbeitungszeit bedient man ihn quasi blind. Die Vorteile des Lumagen zu einem früher besessenen DVDO-VP50 waren jedenfalls nicht nur wegen der unvergleichlich besseren Einstellmöglichkeiten überragend. DVDO könnte hier SEHR viel bei Lumagen lernen.....

      Bei den Eingängen muß man sich entscheiden, ob man die zuspielenden Geräte auf einen Eingang mittels Umschalter zusammenführt, oder diese auf die beiden (getrennt von einander kalibrierbaren Eingänge) aufteilt.
      Meine Konfiguration ist wie folgt: Blu-Ray Player (BD 30) in den Onkyo 905, dessen Ausgang in den Lumagen und dann in den HD1. Der HTPC ist auf dem zweiten Eingang angeschlossen, sodaß ich dessen Eingangssignal extra kalibrieren kann, was sich später als sehr positiv herausgestellt hat. Der HTPC-Ton wird ohnehin über SPDIF an den Onkyo ausgegeben.
      Ein Einschleifen des Lumagen vor dem Onkyo war wegen des fehlenden Durchschleifens des HDMI 1.3 natürlich nicht vorgesehen.

      Kurz skizziert sehen die Verbindungen nun so aus:
      Dateien
      • Config.jpg

        (11,1 kB, 1.431 mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • HD1 + Lumagen Teil 2:

      Nach Aktualisierung des Lumagen auf die neuste FW und dem Anschluß der Komponenten startete nun die eigentliche Kalibrierung. Ich habe grundsätzlich eine Vorher- und eine Nachher-Messung durchgeführt, um die Änderungen anschaulich zu machen.

      Die erste Aktion war es, den HD1 bei einem 100IRE-Weißfenster mittels der bordeigenen Mitteln (RGB-Regler) auf D65 zu kalibrieren. Wie erwähnt folgen die anderen IRE-Stufen keineswegs dieser Einstellung, auch nicht, wenn man sie bei 50IRE durchführt. Dann sieht der Grauverlauf genauso verstreut aus, nur mit einem perfekten IRE50-Punkt dazwischen. Das Bild zeigt nun den Vorher-Zustand mit kalibriertem 100IRE.
      Dateien
    • HD1 + Lumagen Teil 3:

      Nun lassen wir den ersten mächtigen Teil des Lumagen in Aktion treten. Hierbei wird mittels des "Color-Temperature"-Regelteils, der für jeden Eingang getrennt einzustellen ist, die Farbbalance wahlweise für zwei, fünf oder 11 Punkte eingestellt. Hierbei ist es nicht nur möglich R, G und B sowie den Luminanzwert (Helligkeit) zu regeln sondern auch theoretisch den Einsatzpunkt von z.B. 10IRE auf 11 oder 12 IRE zu verlegen. Ich habe mich für eine genormte 11-Punkt (0-100IRE) Kalibrierung entschieden, und nacheinander diese Punkte mittels des Equalizers justiert.

      Das Ergebnis, urteilt selbst:
      Dateien
    • HD1 + Lumagen Teil 4:

      Nun zum nächsten Teil, dem Gammaverlauf:

      Das erste Bild zeigt den Vorher-Zustand des HD1 in der Gamma-Stellung "Normal". Auch hier die Aussagen, daß dieser nahezu perfekt bei 2.2 liegen soll. Nunja...der Durchschnittswert lag bei 2.0.

      Mithilfe des selben Equalizers wird nun der Luminanzwert der einzelnen Graustufen auf den Zielwert gebracht, wobei RGB dabei automatisch richtig mitkorrigiert wird. Das zweite Bild zeigt den Nachher-Zustand, den ich allerdings wegen des dunklen Raums und der besseren Durchzeichnung wegen auf Gamma 2.4 gebracht habe. Auf einer anderen Speicherbank könnte man allerdings auch alternativ einen 2.2 Wert ablegen.
      Dateien
      • Before_gamma.jpg

        (57,23 kB, 1.320 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • After_Gamma.jpg

        (55,09 kB, 1.326 mal heruntergeladen, zuletzt: )

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sackzehe ()

    • HD1 + Lumagen Teil 5:

      So was bleibt nun noch, ah ja, die Primaries/Secondaries.
      Im Gegensatz zu seinem größeren Bruder dem Radiance beherrscht der Vision "nur" die Einstellung der Primaries mittels der relativ neu implementierten "Gamut"-Funktion. Da die Secondaries den Primaries folgen, ist die Einstellung derselben naturgemäß schwieriger. Trotz nicht 100%er Ergebnisse ist der Unterschied frappant. Die Übersättigung und der Farb-Shift der nativen Darstellung des HD1 ist einem stimmigen Bild gewichen, das im ersten Moment leicht blaß wirkt, aber der Wirklichkeit viel mehr entspricht als das zart bonbonfärbige des HD1. Mit mehr Aufwand und längeren Tests bin ich sicher, daß man noch weit bessere Ergebnisse erzielen kann, mir persönlich reicht das Erzielte jedoch. Die Delta-E Werte sind im vorliegenden Fall bis auf Magenta, das bei 8 liegt, alle unter 5 gesunken, zuvor lagen sie flächendeckend bei über 20.
      Die beiden Bilder zeigen wiederum den Vorher- und den Nachherzustand.
      Die "Gamut"-Einstellung ist übrigens im Gegensatz zum Grayscale Equalizer nicht eingangs- sondern ausgangsbezogen, sodaß man für alle acht verfügbaren Ausgangssettings des Lumagens getrennt einstellen kann.
      Nachdem die Blu-Ray Playerkette optimiert war, wiederholte sich das Spiel für die HTPC-Kette. Dabei kam es zu gute, daß man jeden Eingang bzw. die Ausgangssettings getrennt einstellen und abspeichern kann, da der HTPC weit andere Grayscale- bzw. Primary-Werte lieferte, sodaß die Blu-Ray Settings nicht direkt anwendbar waren. Im Endeffekt gelang die HTPC-Kalibrierung aber ebenso gut wie die des BD-Players.

      In der Praxis werden zuerst Prim/Sec dann der Grauverlauf kalibriert, obwohl sich die beiden weitestgehend nicht beeinflussen.
      Dateien
      • Before_Colors.jpg

        (54,95 kB, 1.307 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • After_Colors.jpg

        (53,09 kB, 1.326 mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • Hallo Dieter,

      ganz große klasse ! :yes:. Werde, aufgrund deines Berichtes, mal die Augen und Ohren offenhalten für den Lumagen. Schade nur, dass du soweit weg von mir wohnst. Hätte mir das gerne mal angeschaut. Aber nunja, vielleicht find ich ja demnächst auch so einen Scaler :biggrin:.

      Eine Frage noch dazu: Hälst du den Spyder 2 Express auch für gut geeignet, um den HD1 gescheit zu kalibrieren ?

      LG,
      Alex
    • Eine Frage noch dazu: Hälst du den Spyder 2 Express auch für gut geeignet, um den HD1 gescheit zu kalibrieren ?


      Siehe hier, ganz unten: Spyder2 vs. Eye One - Unter 30 IRE ist der Spyder an seinen Grenzen, drüber ist er ganz brauchbar.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Elmar ()

    • Ein wirklich lesenswerter und informativer Bericht. Ich kann mich Alex nur anschließen und sagen, schade dass du soweit entfernt wohnst. Auch ich würde mir das gerne mal ansehen.
      Mal zwei Fragen an dich:
      1. Hast du den HD1 auf HDMI normal (16-235) oder HDMI erweitert (0-255) kalibriert.
      2. Hast du nach der Kalibrierung auf die Videonorm eine Veränderung in der Helligkeit feststellen können?
      Gruß
      George Lucas

      Mein HEIMKINO
      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
    • Hallo Leute,

      Danke für die positive Resonanz :bier: !

      Hälst du den Spyder 2 Express auch für gut geeignet, um den HD1 gescheit zu kalibrieren ?

      Nun, ja schon. Es ist immer eine Frage des Preis-/Leistungsverhältnisses. Der E1P kostet ja auch ein Vielfaches des Spyders. Ich hatte allerdings auch schon den Spyder im Einsatz, der durchaus brauchbar, wenn auch mit gewissen Toleranzschwankungen ist. Aber sein wir uns ehrlich, irgendwann hört es ohnehin auf mit der Genauigkeit. Ein paar Prozent auf und ab sind für das Auge irrelevant, auch wenn ich jetzt vielleicht dafür gesteinigt werde ;) ! Die oben beschriebenen Änderungen sind allerdings mehr als nur marginal in ihrer tatsächlichen Auswirkung.

      Siehe hier, ganz unten: Spyder2 vs. Eye One - Unter 30 IRE ist der Spyder an seinen Grenzen, drüber ist er ganz brauchbar.

      Der im Vergleich angeführte Eye one display entspricht allerdings nicht dem in meinem Test verwendeten Eye One Pro, der Pro ist im Gegensatz zu Spyder/Display kein Colorimeter sondern ein Spektralfotometer. Wer übrigens die Möglichkeit hat, einen X-Rite DTP94 zu bekommen (gebraucht oder noch ab Lager - wird nicht mehr erzeugt), erhält zum Spyder einen deutlichen Zugewinn zum nahezu selben Preis.

      Aber nunja, vielleicht find ich ja demnächst auch so einen Scaler

      Die Visions werden (auch in diesem Forum) öfters von Leuten, die ihn nur als Scaler benutzt haben und auf entsprechende Player umgestiegen sind,gebraucht abgegeben. Nur die Augen offenhalten...

      1. Hast du den HD1 auf HDMI normal (16-235) oder HDMI erweitert (0-255) kalibriert.

      Ich habe die Kette durchgehend auf Videolevels (16-235) kalibriert und eingestellt.

      2. Hast du nach der Kalibrierung auf die Videonorm eine Veränderung in der Helligkeit feststellen können?

      Durch die Anpassung der Gammaverteilung ergibt sich zwangsweise ein Helligkeitsverlust.
      Zur Erklärung: Der vielzitierte Gammawert ist nichts anderes als der Helligkeitsverlauf über den gesamten IRE-Bereich. Wenn ihr die Gammakurven anseht, musste ich, um die Kurve korrekt anzupassen, die Helligkeit (Luminanz) in den meisten oberen Stufen nach unten drehen. Eine Contrast-Ratio Messung oder eine Luxmessung mittels Luxmeter (Extech) habe ich allerdings noch nicht durchgeführt, kann ich aber gerne bald mal nachreichen.

      Sollte sich jemand mal nach Österreich in die Steiermark verirren, kann er sich gerne bei mir melden !

      Grüße,
      Dieter

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Sackzehe ()

    • Super. Finde ich sehr interessant.

      Ich habe mein Eye-One bekommen und werde jetzt auch mal messen.
      Ich habe den Dreambee 1. Aber der ist ja an sich baugleich zum HD1.

      Mal sehen wie ich da so abschneide. Leider habe ich kein Lumagen und kann nur mit den (sehr wenigen) Bordmitteln anpassen.

      Mich würde noch Deine genauere Vorgehensweise interessieren. D.h. an welche Regler Du wann gedreht hast.

      Ich bekomme Diese Woche noch meine PS3 und dann geht es los.
    • Das RGB-Tracking ist ab IRE20 perfekt, nur warum nicht schon bei IRE10?

      Ganz einfach, die Messgenauigkeit der meisten Sensoren ist bei 10IRE enfach zu gering, um plausible Werte zu erfassen. Eine Korrektur ist zwar möglich, die Ergebnisse jedoch je nach Sensor mehr oder weniger unaussagekräftig. Schau Dir professionelle Screenshots von Kalibrierungen im Bereich 10 IRE an, da wirst Du ähnliche Graphen sehen ;) !
    • Der im Vergleich angeführte Eye one display entspricht allerdings nicht dem in meinem Test verwendeten Eye One Pro


      Sorry, habe ich überlesen. Der Qualitäts-Abstand zum Spyder2 wird dadurch aber nicht kleiner, ganz im Gegenteil.

      Farb-Abweichungen unter 10 IRE nimmt das Auge auch so gut wir nicht wahr, das Ergebnis ist schon super, so wie es ist.

      Auf jeden Fall ein super Bericht, vielen Dank.

      Was ich an der Stelle nur sehr schade finde ist, dass viele Projektoren im mittleren Preissegment kein komplettes CMS mitbringen und ein "Vorschaltgerät" wie den Lumagen für Top-Ergebnisse brauchen - denn so komplex wäre es nicht sowas zu realisieren.
    • RE: JVC HD1 und Lumagen, ein (für mich) perfektes Paar

      Hi,
      es ist wohl so, dass es eine recht große Serienstreuung bei den HD1 gibt. Man sehe sich bloß mal die unterschiedlichen Einstellungen mehrerer HD1 für die mittlere Farbtemperatur im Service-Menü an. Oder die Lichtausbeute, die locker um 20% schwankt.
      Es ist nach meiner Erfahrung richtig, dass der HD1 bei den Graustufen ab IRE 30 nach "Unten" etwas driftet, aber darüber eigentlich auch mit Bordmitteln sehr linear eingestellt werden kann.
      Hier mal die %-Werte für R,G,B über die Graustufen bei ca. 6500 Kelvin meines HD1 (mit Colorfacts und Eye One Pro reflektiv von Cadre1 - mattweiß - in sehr dunklem Raum gemessen) Mit dieser Einstellung bringt er im normalen Lampenmodus 120 Lux bei 100 IRE und 3m sichbarer Bildbreite (direkt mit Luxmeter gemessen).

      IRE: R,G,B
      10: 119,95,92
      20: 95,99,128
      30: 103,98,111
      40: 104,98,104
      50: 103,99,101
      60: 101,99,102
      70: 100,100,102
      80: 100,100,101
      90: 100,100,100
      100: 99,100,99

      Die Werte für IRE 10 und 20 sind mit etwas Vorsicht zu genießen (Messungenauigkeit).
      Damit kann man gut leben! :yes:

      Und hier noch die Werte eines anderen HD1, den ich aber wegen Shading ausgetauscht habe:

      IRE: R,G,B
      10: 94,100,122
      20: 98,100,104
      30: 99,101,97
      40: 98,101,98
      50: 98,101,98
      60: 99,100,99
      70: 100,100,100
      80: 100,100,101
      90: 101,100,101
      100: 101,99,102

      Ab IRE40 sind die Abweichungen in beiden Fällen sehr gering. Bei 98,101,98 gibt es in der Praxis kein Problem. Und immer die Messungenauigkeit mit berücksichtigen! :bigsmile:

      Richtig ist aber auch, dass der Helligkeitsverlauf (Gamma) im mittleren Bereich etwas zu flach ist und man das (gemeiner Weise) nicht ändern kann. Da bin ich ziemlich sauer auf JVC, da dies - wie beim HD100 ja gezeigt - locker per Firmwareupdate möglich wäre und dies offensichtlich nur deswegen nicht geliefert wird, um den HD1 vom HD100 "abzusetzen". :wut:

      Die Anpassung des Farbraumes ist m. E. etwas Geschmacksache.

      Man muss halt aufpassen, dass man am Ende so einen Proki per Scaler nicht "doppelt kauft" - insbesondere, wenn man die umfangreicheren Anschlussmöglichkeiten nicht benötigt. Ich werde mit dem HD1 und seinen Kompromissen wohl noch etwas leben und die weitere Entwicklung abwarten, um dann wieder einen Innovationsschritt (und das ist nicht der HD100) mitzumachen.

      Grundsätzlich aber noch viel Spaß beim Messen und immer dran denken:
      Wer viel misst, misst viel Mist :biggrin:

      Schönen Gruß
      PF
    • Hallo und Danke für Deinen Beitrag :bier: !

      Er bestätigt mir, daß die Streuung offenbar doch sehr hoch sein kann, da mit reinen Bordmitteln der RGB-Versatz bei mir bestenfalls auf einen IRE-Punkt kalibrierbar war.
      Aber noch eine Frage dazu: Wie hast Du den RGB-Verlauf kalibriert ? Mittels der User-Settings und deren RGB-Regler oder mit einem Preset und den Offset-Reglern ? Vielleicht liegt hier das Geheimnis verborgen.

      Der HD100 ist auch für mich keine Alternative, der Lumagen aber eine Riesenhilfe.

      Grundsätzlich aber noch viel Spaß beim Messen und immer dran denken:
      Wer viel misst, misst viel Mist

      Auch hier 100% Zustimmung. Irgendwann sollte Schluß sein und das Filmvergnügen dem Meßinstrument weichen ;) !

      Wenn nur nicht das Einstellen auch so lustig wäre... :biggrin:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sackzehe ()

    • RE: JVC HD1 und Lumagen, ein (für mich) perfektes Paar

      Original von Omardris
      Die Anpassung des Farbraumes ist m. E. etwas Geschmacksache.


      Deine Meinung sei dir gegönnt. Rein sachlich sind (möglichst) richtige Primaries genauso wichtig wie Gamma / Farbtemperatur / Grautreppe.

      Zu sagen, dass einem die ungesättigen Farben wichtiger sind als die gesättigten wäre etwa wie beim Ton auf eine vernünfitge Höhen ode Basswiedergabe zu verzichten.
    • Hi,

      ohne jetzt den schönen Thead von Sackzehe zu stören...

      Kalibrierung macht nur in der kompletten Kette einen Sinn.
      Die "Datenausgabe" über HDMI/DVI ist bei zwei unterschiedliche Geräten absolut unterschiedlich. Sowohl Luma als auch RGB-Level.....
      So stimmt 1. Gamma nicht und 2. d65 ist auch daneben.
      An der Stelle sein nochmals erwähnt das eine Händlerkalibrierung eben keinen Sinn macht. Es sein denn es ist die Komplette Kette im eigenen Raum, wie oben schon erwähnt.

      Gruß, Bernd
    • ohne jetzt den schönen Thead von Sackzehe zu stören...

      Nur herein, Du störst keineswegs !

      Die "Datenausgabe" über HDMI/DVI ist bei zwei unterschiedliche Geräten absolut unterschiedlich. Sowohl Luma als auch RGB-Level.....

      Definitiv ja ! Auch die Primaries/Secondaries, tw. sogar extrem
      Entsprechende Screenshots werden folgen !
    • Original von Sackzehe
      Auch die Primaries/Secondaries, tw. sogar extrem


      Verstehe ich das richtig - die Primaries sollen vom Zuspieler abhängig sein?

      "Zunächst mal" sind Primaries ja eine physikalische Eigenschaft des Projektors - die sich mit dem Alter (z.B. der Lampe) auch ändern können. Mit Farbmanagement lassen sich diese Primaries verbiegen (nur in Richtung kleinerem Farbraum).

      Haben Player (excl. HTPC) denn auch solche Farbverbiegemechanismen an Board? Irgendwie steh' ich auf'm Schlauch.
    • Verstehe ich das richtig - die Primaries sollen vom Zuspieler abhängig sein?

      Der zuspielende HTPC hatte trotz richtiggestelltem Level und richtigem Farbraum trotzdem andere Primärfarbergebnisse. Mangels eines zweiten Standalone-Players kann ich da nicht weiterforschen, jedoch zwischen HTPC und Standalone waren die Primaries/Secondaries mehr oder weniger anders.
    • Original von Sackzehe
      Verstehe ich das richtig - die Primaries sollen vom Zuspieler abhängig sein?

      Der zuspielende HTPC hatte trotz richtiggestelltem Level und richtigem Farbraum trotzdem andere Primärfarbergebnisse. Mangels eines zweiten Standalone-Players kann ich da nicht weiterforschen, jedoch zwischen HTPC und Standalone waren die Primaries/Secondaries mehr oder weniger anders.


      Hi,

      hast du evtl. mit "falschen" Testpattern gemessen?

      Gruß, Bernd
    • hast du evtl. mit "falschen" Testpattern gemessen?

      Nunja, die Patterns sollten schon stimmen, aber gerade beim HTPC bin ich mir nie ganz sicher, was "hinten" rauskommt, egal wie sehr man sich bemüht, alle Parameter korrekt einzustellen. Dazu sind einfach die Software und die darin implementierten Algorithmen zu wenig durchsichtig....
    • Original von n@t
      die Primarys sind limitiert vom Ausgabegerät, und können sich durch den Zuspieler nicht verändern.


      Das ist nicht ganz richtig. Solange die Primärfarben wirklich limitiert sind, also innerhalb des Normdreiecks liegen, ist das richtig. Da kann man digital nichts dran drehen (beim CRT filtert man ja dafür optisch).
      Aber wenn die Primärfarben außerhalb des Dreiecks liegen, können sie durch eine Transformation auf den Rand des Dreiecks gelegt werden. Günstig ist natürlich, wenn die Sollprimärfarbe auf einer Linie zwischen dem Weißpunkt und der echten Primärfarbe liegt. Dann kann man einfach für diese Farbe die Sättigung runterdrehen und es passt. Teilweise bieten digitale Projektoren ja solche Farbraumkorrekturen auch an. Leider nicht alle. Es ist eigentlich eine Schande, dass ein so teures Teil wie der HD1 das nicht kann.

      @sackzehe
      Hast du mal gemessen, wieviel Maximalhelligkeit nach deiner Kalibrierung übrigbleibt?
    • Original von FoLLgoTT

      Aber wenn die Primärfarben außerhalb des Dreiecks liegen, können sie durch eine Transformation auf den Rand des Dreiecks gelegt werden. Günstig ist natürlich, wenn die Sollprimärfarbe auf einer Linie zwischen dem Weißpunkt und der echten Primärfarbe liegt. Dann kann man einfach für diese Farbe die Sättigung runterdrehen und es passt. Teilweise bieten digitale Projektoren ja solche Farbraumkorrekturen auch an. Leider nicht alle. Es ist eigentlich eine Schande, dass ein so teures Teil wie der HD1 das nicht kann.


      Teuer ist nunmal nicht immer technisch auch eben Top. Viele Digitale Projektoren verarbeiten zwar Signale mit 10bit pro Farbkanal, jedoch bleibt die LUT mit 8bit eine große Einsrchänkung was schnell zu sichtbarem Banding führt.

      Sehr gutes Beispiel hierführ sind die Misslungen Versuche günstige LCDs per "Kalibrierung/Tuning" den Farbraum durch digitale Einstellungender Norm anzupassen.
      Das Ergebnis ist immer ein sichtbares Banding bei Farbverläufen mit hoher Sättigung.
      Gruß,

      edgar_f



      "Guten Klang und gutes Bild muss man nicht dem Zufall überlassen"
    • Original von Sackzehe
      Der zuspielende HTPC hatte trotz richtiggestelltem Level und richtigem Farbraum trotzdem andere Primärfarbergebnisse. Mangels eines zweiten Standalone-Players kann ich da nicht weiterforschen, jedoch zwischen HTPC und Standalone waren die Primaries/Secondaries mehr oder weniger anders.


      Hi,
      mit HTPC habe ich keine Messungen gemacht, nur mit Denon 3930, PS3 und XE1, jeweils mit Finzel-DVD SE über HDMI auf 1080p/50 scaliert. Da habe ich keinerlei verifizierbaren Unterschiede bei den Primaries bezüglich der Player feststellen können. Auch zwischen mehreren HD1/Dreambee, die ich gemessen habe, waren da die Unterschiede gering.
      Deutliche Unterschiede zwischen den Geräten gab es bei max. Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast (habe von 1:12500 bis 1:18000 bei identischem Setup gemessen). Messbare Unterschiede gabs beim Farbverlauf der Presets. Während Gamma bei "Normal" immer so zwischen 2,2 und 2,3 sehr konstant blieb - aber wie gesagt mit Abflachung in der Mitte (nörgel, nörgel).

      Eingestellt habe ich immer über die beiden benutzerdefinierten RGB-Speicherplätze, die ja nur eine RGB-Regelung über den gesammten Bereich zulassen. Ausgangspunkt sind immer die Werte für Mittel.
      Farbe halt auf -10, was geringfügig hilft, aber keinen Einfluss auf die Farbsättigung hat und etwas Licht kostet.

      Insgesamt habe ich bei mir auch bei den Graustufen keine (messbaren) Unterschiede zwischen den o. a. Zuspielern - keinerlei Video-EQ aktiviert - feststellen können.

      Tja, nähme der HD1 ein 48 Hz-Signal an, könnte man sich einen externen Scaler wünschen, der aus 23,xx Bildern inkl. berechneter Zwischenbilder 47,yy Bildchen pro Sekunde macht und somit etwas für die Bewegungsschärfe tut. Und der könnte den Farb/Grau/Gammakram gleich mitrichten.....Nun ja, so ein Teil wäre dann aber auch nicht umsonst. :sad:

      Das Bessere wird also mal wieder der Feind des Guten werden und es ablösen.. :biggrin:

      Gruß
      PF

      PS: Wobei ich mich angesichts der oft starken "Einfärbung" und seltsamen Kontraste der neueren Filme frage, ob man nicht lieber weniger Messen und dadurch die Lampen schonen sollte. :bigsmile:
    • @FoLLgoTT:
      Hast du mal gemessen, wieviel Maximalhelligkeit nach deiner Kalibrierung übrigbleibt?

      Nein, noch nicht, reiche ich aber, sobald wieder Zeit ist, nach.

      @Omardris:
      mit HTPC habe ich keine Messungen gemacht

      Wie gesagt, ein HTPC ist IMMER ein Thema für sich...

      Eingestellt habe ich immer über die beiden benutzerdefinierten RGB-Speicherplätze, die ja nur eine RGB-Regelung über den gesammten Bereich zulassen. Ausgangspunkt sind immer die Werte für Mittel.

      Ha, da haben wir es :wink:. Werte für Mittel ? Hast Du im Servicemenü etwas geändert, denn ansonsten basieren die beiden User-Werte immer auf "Hoch" soweit ich weiss.

      Wobei ich mich angesichts der oft starken "Einfärbung" und seltsamen Kontraste der neueren Filme frage, ob man nicht lieber weniger Messen und dadurch die Lampen schonen sollte

      Wohl wahr, wohl wahr :lol:
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