5. Akustik (Subwoofer, Bassprobleme, akustische Maßnahmen)
5.1 Subwooferaufstellung, Bassprobleme und Maßnahmen (Absorber, zwei Subs, DBA, usw.)
.......5.1.1 Subwooferaufstellung
.......5.1.2 Hilfe bei unsauberem und dröhnendem Bass
.......5.1.3 Bass stört Nachbarn/Familie
5.2 Absorber/Diffusoren
.......5.2.1 Erstreflektion
.......5.2.2 Bassabsorber
5.3 Wege zu einer guten Akustik
.......5.3.1 DIY
.......5.3.2 Akustiker
.......5.3.3 Alles machen lassen
5.4 Möbel, Einrichtungsgegenstände, Teppich
Zur Einleitung und zu den anderen Kapiteln geht es hier.
Beispiel für Einsteiger: Zur Diskussion: 1. Standardentwurf eines Heimkinos für Einsteiger
Beispiel für Fortgeschrittene: Zur Diskussion: 2. Standardentwurf eines Heimkinos für Fortgeschrittene
Für die Akustik gilt in besonderem Maße, dass ich kein Experte bin und nur meine Erfahrungen weitergebe. Hier gilt besonders die Empfehlung, sich einen Akustiker zu suchen, da jeder Raum eine andere Akustik aufweist.
5.1 Subwooferaufstellung, Bassprobleme und Maßnahmen (Absorber, zwei Subs, DBA, usw.)
5.1.1 Subwooferaufstellung
Auch hier ist der Bass ein besonderes Problem, denn ein potenter Sub dürfte in fast allen Räumen zu einem gewissen Dröhnen führen. Aus diesem Grund sollte man die im Kapitel Raumgröße und –abmessungen genannten Abmessungen beachten.
Außerdem kann man dem Dröhnen auf folgende Weisen beikommen:
Aufstellung des Subs: Der Sub sollte in der Regel nicht an Wänden oder gar in der Ecke stehen, da dann die Raummoden maximal angeregt werden. Ein guter Ausgangspunkt ist ¼ der Raumlänge und der Raumbreite von den Wänden entfernt.
Die Subaufstellung ist trial and error, man braucht Zeit und Muße. Aber es lohnt sich, die Unterschiede können groß, um nicht zu sagen dramatisch, sein.
Die Aufstellung des Subs am Hörplatz und das Umhergehen im Raum hat bei mir nicht funktioniert und ist imo auch theoretisch dubios.
Kleiner Trick, wenn man nicht nach Gehör einpegeln will: Wenn man ein Einmesssystem verwendet (Audyssey und Konsorten), dann ist der Sub da besser aufgehoben, wo der AVR den Subwooferpegel höher einstellt. Grund: Je größer die Raummoden, desto niedriger kann der Sub eingepegelt werden, um den Normwert zu erreichen. Da die Einstellprozedur langwierig ist, sollte man so wenig Lautsprecher wie möglich aktivieren, wenn man nur den/Die Sub/s optimieren will.
Bei zwei Subs kann man folgende Aufstellpositionen versuchen:
1. Diagonal in die Raumecken, dies ist eine Empfehlung aus der Audio.
2. Einen Sub vorne an die Wand, einer hinten.
3. Die Subs nebeneinander, mit 1/4 der Raumlänge/-breite Abstand zu den Wänden. Mein Favorit, siehe unten.
Bei mir (L-förmiger Raum) war es wie folgt: Sub vorne und hinten war am knackigsten, dann diagonal in die Ecken, die Subs nebeneinander war am wummerigsten.
Multisubanordnung nach Geddes (link von Eismann): casakustik.de/forum/index.php/topic,292.0.html
Studie von Harman über Anzahl und Aufstellung mehrerer Subs
5.1.2 Hilfe bei unsauberem und dröhnendem Bass
Wichtig ist die richtige Aufstellung des Subs (siehe oben). Allerdings wird der Raum auch mit guter Aufstellung kritische Frequenzen haben. Dies sind weitere Lösungen:
1. Bassabsorber aus Basotect: Diese sind teuer, hässlich und helfen nicht bei Tiefbass. Aber mit diesen bekommt man den Bassbereich insgesamt sauberer. Hat man Probleme mit ganz speziellen Frequenzen, ist ein Helmholtz-Resonator angesagt, der ebenso hässlich, groß und teuer ist. Nilsens hat gute Erfahrungen mit breitbandigen Verbundplattenabsorbern im Selbstbau gemacht (mit Messungen): Der Dreck ist raus, nun nimmt das NINIMAX gestallt an, INDEX Seite1... [Update 17.01.2010 Die Front ist fertig]
2. Einmesssysteme, ich habe mit dem großen Audyssey z.B. sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein externes System ist z.B. der Anti-Mode: Erfahrungsbericht Anti-Mode 8033C / oder wenn man fragen zum Anti Mode hat .
3. Manch einer hat gute Erfahrungen mit einem parametrischem Equalizer gemacht. Dafür braucht man einen Equalizer (logo), Messtöne und ein Messgerät. Wenn es "nur" darum geht, heftige Moden zu beseitigen, dann reicht ein einfaches Schallpegelmessgerät (Radio Shack, bzw. Teufel). Leider braucht man auch ein Programm, das die Filter (oder so) errechnet oder man muss rumprobieren. Mir hat es nicht geholfen, da mein Equalizer (Behringer Feedback Destroyer) furchtbar gerauscht hat und mir der Bass danach zu soft vorkam. Gute Erfahrungen sollen aber mit dem Behringer Ultracurve gemacht worden sein.
4. Zwei Subs: Ein SBA (Single Bass Array) verringert durch die entstehende Wellenfront die Quermoden und die Höhenmoden. Allerdings werden die Längsmoden maximal angeregt, weshalb eine Bedämpfung dieser erforderlich ist, dies erfordert entweder durch große Mengen an Dämmstoff (6.) oder Helmholtzresonatoren (7.).Ein großer (Teufel M12000SW) oder zwei kleinere Subs (Teufel M11000SW)?
5. Vier Subs: Wie ein SBA, aber eben mit vier Subs. Voraussetzung ist allerdings ein rechteckiger Raum. DBA
DBA von Nubert
6. Massig porösen Dämmstoff (Sonorock, Thermohanf) an die Rückwand. Dies ist eine rel. billige und sichere Variante. Nachteil: Das kostet richtig Raumlänge. Messreihe: SBA mit bedämpfter Rückwand! Warum ein SBA in der Praxis nicht funktioniert
7. Helmholtzresonatoren: Diese werden speziell für die kritischen Frequenzen gebaut und sollten von einem Akustiker geplant werden. Sie nehmen ordentlich Platz weg (vorne oder hinten ca. 50cm Raumlänge) und sind rel. teuer. Denn einer reicht nicht, es müssen schon mehrere sein!
Meine Favoriten: (mind.) 2 Subs vorne stehend mit Dämmstoff oder Helmholtzresonatoren oder ein DBA.
5.1.3 Bass stört Nachbarn/Familie
Man lebt ja nicht allein. Schön, dass man nicht einsam ist, schlecht, dass der Bass Nachbarn oder die Familie stören kann. Maßnahmen, um das Problem zu lindern:
1. Schallschutztür: Bringt wegen geringer Masse rel. wenig bei Bassproblemen. Die Zarge sollte voll gefüllt/ausgeschäumt sein und es ist eine absenkbare Bodendichtung nötig.
Sinn: Meist bringt das nichts
Kosten: Je nach Schalldämmmaß 300 bis über 1.000 Euro
2. Equalizer: Wenn nur einzelne Frequenzen problematisch sind, dann kann man diese gezielt absenken. Bei mir brachte dies nichts, da der Bass breitbandig problematisch war. Um dies zu testen, spielt man Testtöne ab und prüft so, welche Frequenzen problematisch sind.
Sinn: Mir brachte das nichts
Kosten: 100-300 Euro
3. Bass-Shaker: Imo die einzige Lösung für hellhörige Mietwohnungen. Ist nicht mit echtem Bass zu vergleichen, ist aber eine gute Notlösung.
Sinn: In Mietwohnungen top, ansonsten eine gute Ergänzung zu den anderen Maßnahmen
Kosten: Rd. 500 Euro
link: IBEAM - Bass-Shaker Alternative - Erfahrungsbericht
4. Zwei Subs: Bei einer geeigneten Aufstellung ausgeglichenerer Bass. Stehen beide Subs an einer Wand wird allerdings die Längsmode angeregt und muss entsprechend bedämpft werden.
Sinn: Sehr gut
Kosten: Je nach Sub
link: Ein großer (Teufel M12000SW) oder zwei kleinere Subs (Teufel M11000SW)?
5. DBA: Vorne Subs und hinter Subs mit zeitverzögertem Signal. Gleichmäßigerer Bass.
Sinn: Sehr gut
Kosten: Je nach Sub
6. (Eingebaute) Dynamikkompressoren: Im AVR sind Dynamikkompressoren wie z.B. Audyssey Dynamic Volume integriert. Diese reduzieren Lautstärkesprünge, sprich die Dynamik. Es funktioniert imo aber nicht so zuverlässig, dass man unbesorgt einen Film gucken kann. Ob es etwas bringt oder nicht, muss man daher ausprobieren. Bei Cloverfield half bei mir selbst die Midnight-Einstellung nicht.
Sinn: Mittel
Kosten: Null, da automatisch integriert
7. Kompressor aus dem Studiobereich: Meist dreht man aus Angst, jemand zu stören, die Lautstärke herunter, da auch die Filme sehr unterschiedlich laut im Bass abgemischt werden. Mit diesem Hilfsmittel kann man den möglichen Basspegel maximal ausreizen, was sehr gut funktioniert. Voraussetzung: Der Bass aus den Subs ist das einzige Problem, da der Kompressor zwischen AVR und Sub geschleift wird.
Sinn: Sehr gut, auch in Kombination mit mehreren Subs
Kosten: 120-170 Euro
link: Maximale Ausnutzung des möglichen Basspegels mit einem Studio-Kompressor
8. Kombination der einzelnen Maßnahmen: Bei mir werkeln zwei Subs, ein Bass-Shaker und ein Studio-Dynamikkompressor. Damit bekomme ich einen guten Bass ohne meine Familie zu stören.
Siehe auch: Subwoofer zu laut: Die Ergebnisse
9. Raum im Raum: Die aufwendigste und vermutlich einzig sicher wirkende Maßnahme. Siehe auch Kapitel 3.3.
5.2 Absorber/Diffusoren
Ohne Absorber/Diffusoren kommt kein akustisch hochwertiges Heimkino aus. Was machen die? Absorber absorbieren an reflektierenden Stellen an Wand oder Decke den reflektierten Schall und sorgen dadurch für einen saubereren Klang und Ortbarkeit. Diffusoren machen es ähnlich, der Schall wird aus der Reflektion abgelenkt, aber eben nicht absorbiert, sondern diffus im Raum verteilt. Vorteil: Wenn zuviel Schall absorbiert wird, klingt der Raum steril und wenig lebendig, Diffusoren halten den Klang lebendig. Bassabsorber sind speziell für die unteren Frequenzen und verbessern den Basseindruck.
Siehe auch Diffusoren
5.2.1 Erstreflektion
Die Erstreflektion ist die Stelle (besser: die Stellen), an denen der Schall von den Lautsprechern das erste Mal reflektiert wird, um ans Ohr zu kommen. Eine Bedämpfung dieser Stelle führt dazu, dass relativ mehr Direktschall beim Hörer ankommt und z.B. die Räumlichkeit verbessert wird.
Um die Erstreflektion zu vermindern, werden an der besagten Stelle Absorber oder Diffusoren befestigt. Um die Stelle zu finden, wird die Spiegelmethode verwendet. Es ist die Stelle an Wand/Decke/Boden, wo man im Spiegel die Lautsprecher sehen kann.
Teppichboden an den Wänden ist ein akustisches No-Go, da Teppich ungleichmäßig absorbiert (Höhen stark, der Rest weniger), was zu einem dumpfen Klang führt. Belegt man zu große Flächen im Raum mit schallschluckenden Materialien, so kann der Klang danach dumpf und tot wirken. Ebenso wirkt eine Akustikdecke, hier wird viel zu viel und undifferenziert absorbiert, nur an den Spiegelpunkten ist eine Absorption nötig. Mehr hilft nicht unbedingt mehr!
Teppichboden am Boden ist ebenfalls nicht ganz unkritisch, da er ungleichmäßg absorbiert und das auch noch gleich auf einer großen Fläche. Bei mir liegt Parkett.
Für die Decke nimmt man Absorber und Diffusoren über dem Kopf und dahinter.
Vorhänge: Vorhänge können ebenfalls akustisch ungünstig wirken, wenn sie entweder ungleichmäßig absorbieren oder großflächig angebracht werden. Bei mir hängen Akustikvorhänge an den Seiten vorne, um Asymmetrien des Raums auszugleichen. Die große Fläche führt dazu, dass im restlichen Raum möglichst wenig absorbiert werden soll und mehr auf Diffusoren gesetzt wird.
Hier ein sehr interessanter Beitrag von Audio Physic (Lautsprecherhersteller): audiophysic.de/aufstellung/index.html (auch die beiden links rechts anklicken, link von crispop).
5.2.2 Bassabsorber
Bassabsorber aus Basotect kommen in die Ecken vorne, gerne auch hinten, am besten raumhoch. Sie haben in der Regel eine Kantenlänge von rd. 50cm und verbessern den Basseindruck. Ich selber hatte 10 Bassabsorber im Raum.
Die üblichen porösen Bassabsorber (RTFS, Aixfoam, Basotect,...) helfen aber nicht gegen Probleme im Tiefbass. Hier sind dann Helmholtzabsorber, sehr viel Dämmstoff oder ein DBA gefragt, wenn das Dröhnen überhand nimmt.
5.3 Wege zu einer guten Akustik
Wie schafft man eine gute Akustik? Wie immer gibt es mehrere Wege, die unterschiedlich viel kosten bzw. erheblichen Eigenaufwand bedeuten und natürlich auch unterschiedlich gut sind.
Siehe auch Wann sollte der Akustiker kommen?.
5.3.1 DIY
Billigste Lösung. Hier baut/beschafft man sich seine Absorber selbst und misst evtl. auch selbst (z.B. mit dem kostenlosen Audionet Audionet Carma). Hier muss man sich tief in die Materie einlesen. Da die Tipps im Netz allgemeiner Natur sind, wird der eigene Raum akustisch anders reagieren als im Idealfall. Wer hat schon einen perfekt rechteckigen Raum, in dem keine Möbel stehen? Hier wird man (außer man ist Profi oder kann sehr, sehr viel Zeit in die Recherche stecken, wobei man aich da irgendiwe einen Profi als Berater benötigt) keine perfekten Ergebnisse erwarten können.
Beachtet man aber ein paar Grundsätze, dann erhält man für rel. wenig Geld ein passables bis gutes Ergebnis.
In Kürze (wie immer meine persönliche Meinung):
- raumhohe Bassabsorber in die vorderen Ecken (gern auch hinten)
- Absorber an die Stelle der Erstreflektion an Wand und Decke (gern auch Rückwand; billiger und weniger effektiv (aber viel besser als nichts) sind Vorhänge an diesen Stellen)
- den Raum sonst nicht übermäßig bedämpfen, also nicht die Wände mit Teppichboden bekleben und Vorhänge nicht exzessiv einsetzen
Wenn man sein Vorhaben hier veröffentlicht und nach Ratschlägen fragt, wird man übrigens sehr unterschiedliche Meinungen erhalten. "Bei mir klingt diese Lösung gut." Bei demjenigen klingt es vielleicht auch gut oder er hat sich an den Klang gewöhnt oder hat einen anderen Geschmack.
Ich erinnere nur an die vielen Molton-Diskussionen. Molton sorgt direkt an der Wand für eine ungleichmäßige Dämpfung, d.h. Höhen werden stark bedämpft, die Mitten weniger. 10cm von der Wand entfernt wird dagegen eine rel. gleichmäßige Dämpfung erreicht.
Wenn man Pech hat, dann wird es akustisch katastrophal, aber da man in der Regel keine/wenige anderen Heimkinos kennt, merkt man es vielleicht gar nicht.
Für unauffällige Absorber siehe Raumakustik Maßnahmen mit WAF
Zur Materialbeschaffung: AixFoam vs. r-t-f-s oder Mineralwolle/Steinwolle: McEsz KellerKino
Selbstbau im Exzess gibt es hier: Cheesecake Palace (Arbeitstitel) (sehr umfangreich mit Gliederung)
Dieses umfangreiche Buch soll sehr gut sein: deutliche Literaturempfehlung
Noch ein (verwirrender) link zum Einlesen: basotech 10cm als Wandverkleidung!....?
Wenn man selber messen möchte, wird häufig Audionet Carma empfohlen, als Mikro dient das Einmessmikro des AVR. Natürlich bringt ein besseres Mikro auch bessere Ergebnisse.
Hier bekommt man Audionet Carma (kostenlos): audionet.de/main/service/downl…ma-v30/download/page.html
Und hier ist der beisammen-Thread dazu: CARMA V3.0 erschienen
Kosten Grundausstattung (vier Absorber, zwei raumhohe Bassabsorber): ab ca. 400 Euro
+ billig (wenn man nicht pfuscht)
- keine perfekten Ergebnisse
- aufwendig, handwerkliches Geschick erforderlich
- Gefahr, dass der Raum am Ende doch nicht "klingt"
- man muss sich intensiv einlesen und erhält häufig widersprüchliche Empfehlungen
5.3.2 Akustiker
Hier beschäftigt man einen Profi, der evtl. auch nach Hause zum messen kommt. Der Akustiker hat den großen Vorteil, dass er schon sehr viele Räume gesehen hat und diese auch aus der Entfernung rel. gut beurteilen kann. Man kann nicht häufig genug betonen, dass Akustik sehr viel mit Know-How und Erfahrung zu tun hat. Natürlich ist der Preis deutlich höher und wird häufig über die Absorber bezahlt, d.h. die Beratung erscheint kostenlos, dafür sind die Absorber teurer als DIY.
Wenn man neu baut, sollte man unbedingt von Anfang an einen Akustiker mit ins Boot holen, damit man die üblichen Fehler nicht macht.
Wer sehr gute Ergebnisse erzielen will, kommt um einen Akustiker nicht herum.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Absorber zu Hause zu testen und bei Nichtgefallen zurückzugeben.
Was das Testen erschwert ist die Tatsache, dass die verschiedenen Maßnahmen häufig erst zusammen besonders gut wirken und die Wirkung eines einzelnen Absorbers gering ist. Wenn man testet, wäre es ideal, gleich das ganze Paket zu testen.
Absorber und vor allem eine gute Beratung gibt es z.B. bei RTFS (diverse zufriedene Kunden hier im Forum) oder bei Fast Audio (haben das Audiovision-Labor ausgestattet).
Zwischending: Der Akustiker plant alles, man baut aber selber.
Kosten Grundausstattung (vier Absorber, zwei raumhohe Bassabsorber): ab 1.500 Euro inkl. Beratung, vor-Ort-Messung extra
+ gute bis sehr gute akustische Ergebnisse
+ man kauft Know-How und Erfahrung ein
- rel. teuer, v.a. wenn auch vor Ort gemessen wird
5.3.3 Alles machen lassen
Das Nonplusultra ist, wenn der Akustiker den ganzen Raum einrichtet/einrichten lässt, wie es z.B. beim Kino vom ceoofhell Ein Heimkino von Profis gebaut. gemacht wurde (von Fairland). Die Absorber werden speziell für den Raum angefertigt, die Lautsprecher in Möbel eingebaut und ausgerichtet.
Natürlich ist das die mit Abstand teuerste Lösung, aber sie kann perfekte Ergebnisse bringen.
Kosten: the sky is the limit (keine Ahnung, aber billig wird's nicht)
+ Optimale Ergebnisse
+ einfach
- sehr teuer
5.4 Möbel, Einrichtungsgegenstände, Teppich
Akustisch sehr beliebt sind Bücher-oder DVD-Regale, die nicht vollständig gefüllt sind, vor allem, wenn sie an den markanten Stellen stehen (erste Reflektion links/rechts oder hinter der Sitzposition). Sie wirken sann als Diffusoren. Entsprechend ungünstig wirken sich Glas-oder Metallflächen aus, da sie den Schall sehr stark reflektieren. Außerdem besteht bei starken Subs die Gefahr, dass sie zu vibrieren beginnen.
Ebenso haben viele anderen Einrichtungsgegenstände Auswirkungen auf die Akustik. Schwere Vorhänge, Tücher (Molton) dämpfen den Hochtonbereich und sollten nur nach Absprache mit dem Arzt oder Apotheker oder Akustiker verschrieben werden. Stoffmöbel wirken ähnlich, Leder reflektiert stark… Allgemeingültige Aussagen sind daher schwierig, aber die o.g. Faustregel sollte man im Hinterkopf behalten.
Teppichböden an die Wand sind erste Wahl, wenn man Kinoathmosphäre nachbilden möchte. In einem (großen) Kino gibt es allerdings aufgrund der Größe viel weniger störende Reflektionen. In einem normalen Heimkino wirkt sich der massive Einfluss von Teppichboden in Form von dumpfen und totem Klang aus.
Teppichboden auf dem Fußboden wirkt sich dafür positiv auf die Fußwärme aus (vor allem, wenn darunter noch etwas wärme dämmender Teppichbodenfilz verlegt wird), was den WAF verbessern könnte.
Beim Sessel sollte man noch darauf achten, dass die Rückenlehne nicht zu hoch geht, da sie sonst zwischen den Ohren und den Surrounds liegt und man die Surrounds dann nicht mehr vernünftig hört.
Abschließend noch eine kleine Bitte: Falls etwas falsch ist oder korrigiert werden sollte, bitte ich um eine kurze Rückmeldung, um den Thread zu verbessern. Vielen Dank.
5.1 Subwooferaufstellung, Bassprobleme und Maßnahmen (Absorber, zwei Subs, DBA, usw.)
.......5.1.1 Subwooferaufstellung
.......5.1.2 Hilfe bei unsauberem und dröhnendem Bass
.......5.1.3 Bass stört Nachbarn/Familie
5.2 Absorber/Diffusoren
.......5.2.1 Erstreflektion
.......5.2.2 Bassabsorber
5.3 Wege zu einer guten Akustik
.......5.3.1 DIY
.......5.3.2 Akustiker
.......5.3.3 Alles machen lassen
5.4 Möbel, Einrichtungsgegenstände, Teppich
Zur Einleitung und zu den anderen Kapiteln geht es hier.
Beispiel für Einsteiger: Zur Diskussion: 1. Standardentwurf eines Heimkinos für Einsteiger
Beispiel für Fortgeschrittene: Zur Diskussion: 2. Standardentwurf eines Heimkinos für Fortgeschrittene
Für die Akustik gilt in besonderem Maße, dass ich kein Experte bin und nur meine Erfahrungen weitergebe. Hier gilt besonders die Empfehlung, sich einen Akustiker zu suchen, da jeder Raum eine andere Akustik aufweist.
5.1 Subwooferaufstellung, Bassprobleme und Maßnahmen (Absorber, zwei Subs, DBA, usw.)
5.1.1 Subwooferaufstellung
Auch hier ist der Bass ein besonderes Problem, denn ein potenter Sub dürfte in fast allen Räumen zu einem gewissen Dröhnen führen. Aus diesem Grund sollte man die im Kapitel Raumgröße und –abmessungen genannten Abmessungen beachten.
Außerdem kann man dem Dröhnen auf folgende Weisen beikommen:
Aufstellung des Subs: Der Sub sollte in der Regel nicht an Wänden oder gar in der Ecke stehen, da dann die Raummoden maximal angeregt werden. Ein guter Ausgangspunkt ist ¼ der Raumlänge und der Raumbreite von den Wänden entfernt.
Die Subaufstellung ist trial and error, man braucht Zeit und Muße. Aber es lohnt sich, die Unterschiede können groß, um nicht zu sagen dramatisch, sein.
Die Aufstellung des Subs am Hörplatz und das Umhergehen im Raum hat bei mir nicht funktioniert und ist imo auch theoretisch dubios.
Kleiner Trick, wenn man nicht nach Gehör einpegeln will: Wenn man ein Einmesssystem verwendet (Audyssey und Konsorten), dann ist der Sub da besser aufgehoben, wo der AVR den Subwooferpegel höher einstellt. Grund: Je größer die Raummoden, desto niedriger kann der Sub eingepegelt werden, um den Normwert zu erreichen. Da die Einstellprozedur langwierig ist, sollte man so wenig Lautsprecher wie möglich aktivieren, wenn man nur den/Die Sub/s optimieren will.
Bei zwei Subs kann man folgende Aufstellpositionen versuchen:
1. Diagonal in die Raumecken, dies ist eine Empfehlung aus der Audio.
2. Einen Sub vorne an die Wand, einer hinten.
3. Die Subs nebeneinander, mit 1/4 der Raumlänge/-breite Abstand zu den Wänden. Mein Favorit, siehe unten.
Bei mir (L-förmiger Raum) war es wie folgt: Sub vorne und hinten war am knackigsten, dann diagonal in die Ecken, die Subs nebeneinander war am wummerigsten.
Multisubanordnung nach Geddes (link von Eismann): casakustik.de/forum/index.php/topic,292.0.html
Studie von Harman über Anzahl und Aufstellung mehrerer Subs
5.1.2 Hilfe bei unsauberem und dröhnendem Bass
Wichtig ist die richtige Aufstellung des Subs (siehe oben). Allerdings wird der Raum auch mit guter Aufstellung kritische Frequenzen haben. Dies sind weitere Lösungen:
1. Bassabsorber aus Basotect: Diese sind teuer, hässlich und helfen nicht bei Tiefbass. Aber mit diesen bekommt man den Bassbereich insgesamt sauberer. Hat man Probleme mit ganz speziellen Frequenzen, ist ein Helmholtz-Resonator angesagt, der ebenso hässlich, groß und teuer ist. Nilsens hat gute Erfahrungen mit breitbandigen Verbundplattenabsorbern im Selbstbau gemacht (mit Messungen): Der Dreck ist raus, nun nimmt das NINIMAX gestallt an, INDEX Seite1... [Update 17.01.2010 Die Front ist fertig]
2. Einmesssysteme, ich habe mit dem großen Audyssey z.B. sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein externes System ist z.B. der Anti-Mode: Erfahrungsbericht Anti-Mode 8033C / oder wenn man fragen zum Anti Mode hat .
3. Manch einer hat gute Erfahrungen mit einem parametrischem Equalizer gemacht. Dafür braucht man einen Equalizer (logo), Messtöne und ein Messgerät. Wenn es "nur" darum geht, heftige Moden zu beseitigen, dann reicht ein einfaches Schallpegelmessgerät (Radio Shack, bzw. Teufel). Leider braucht man auch ein Programm, das die Filter (oder so) errechnet oder man muss rumprobieren. Mir hat es nicht geholfen, da mein Equalizer (Behringer Feedback Destroyer) furchtbar gerauscht hat und mir der Bass danach zu soft vorkam. Gute Erfahrungen sollen aber mit dem Behringer Ultracurve gemacht worden sein.
4. Zwei Subs: Ein SBA (Single Bass Array) verringert durch die entstehende Wellenfront die Quermoden und die Höhenmoden. Allerdings werden die Längsmoden maximal angeregt, weshalb eine Bedämpfung dieser erforderlich ist, dies erfordert entweder durch große Mengen an Dämmstoff (6.) oder Helmholtzresonatoren (7.).Ein großer (Teufel M12000SW) oder zwei kleinere Subs (Teufel M11000SW)?
5. Vier Subs: Wie ein SBA, aber eben mit vier Subs. Voraussetzung ist allerdings ein rechteckiger Raum. DBA
DBA von Nubert
6. Massig porösen Dämmstoff (Sonorock, Thermohanf) an die Rückwand. Dies ist eine rel. billige und sichere Variante. Nachteil: Das kostet richtig Raumlänge. Messreihe: SBA mit bedämpfter Rückwand! Warum ein SBA in der Praxis nicht funktioniert
7. Helmholtzresonatoren: Diese werden speziell für die kritischen Frequenzen gebaut und sollten von einem Akustiker geplant werden. Sie nehmen ordentlich Platz weg (vorne oder hinten ca. 50cm Raumlänge) und sind rel. teuer. Denn einer reicht nicht, es müssen schon mehrere sein!
Meine Favoriten: (mind.) 2 Subs vorne stehend mit Dämmstoff oder Helmholtzresonatoren oder ein DBA.
5.1.3 Bass stört Nachbarn/Familie
Man lebt ja nicht allein. Schön, dass man nicht einsam ist, schlecht, dass der Bass Nachbarn oder die Familie stören kann. Maßnahmen, um das Problem zu lindern:
1. Schallschutztür: Bringt wegen geringer Masse rel. wenig bei Bassproblemen. Die Zarge sollte voll gefüllt/ausgeschäumt sein und es ist eine absenkbare Bodendichtung nötig.
Sinn: Meist bringt das nichts
Kosten: Je nach Schalldämmmaß 300 bis über 1.000 Euro
2. Equalizer: Wenn nur einzelne Frequenzen problematisch sind, dann kann man diese gezielt absenken. Bei mir brachte dies nichts, da der Bass breitbandig problematisch war. Um dies zu testen, spielt man Testtöne ab und prüft so, welche Frequenzen problematisch sind.
Sinn: Mir brachte das nichts
Kosten: 100-300 Euro
3. Bass-Shaker: Imo die einzige Lösung für hellhörige Mietwohnungen. Ist nicht mit echtem Bass zu vergleichen, ist aber eine gute Notlösung.
Sinn: In Mietwohnungen top, ansonsten eine gute Ergänzung zu den anderen Maßnahmen
Kosten: Rd. 500 Euro
link: IBEAM - Bass-Shaker Alternative - Erfahrungsbericht
4. Zwei Subs: Bei einer geeigneten Aufstellung ausgeglichenerer Bass. Stehen beide Subs an einer Wand wird allerdings die Längsmode angeregt und muss entsprechend bedämpft werden.
Sinn: Sehr gut
Kosten: Je nach Sub
link: Ein großer (Teufel M12000SW) oder zwei kleinere Subs (Teufel M11000SW)?
5. DBA: Vorne Subs und hinter Subs mit zeitverzögertem Signal. Gleichmäßigerer Bass.
Sinn: Sehr gut
Kosten: Je nach Sub
6. (Eingebaute) Dynamikkompressoren: Im AVR sind Dynamikkompressoren wie z.B. Audyssey Dynamic Volume integriert. Diese reduzieren Lautstärkesprünge, sprich die Dynamik. Es funktioniert imo aber nicht so zuverlässig, dass man unbesorgt einen Film gucken kann. Ob es etwas bringt oder nicht, muss man daher ausprobieren. Bei Cloverfield half bei mir selbst die Midnight-Einstellung nicht.
Sinn: Mittel
Kosten: Null, da automatisch integriert
7. Kompressor aus dem Studiobereich: Meist dreht man aus Angst, jemand zu stören, die Lautstärke herunter, da auch die Filme sehr unterschiedlich laut im Bass abgemischt werden. Mit diesem Hilfsmittel kann man den möglichen Basspegel maximal ausreizen, was sehr gut funktioniert. Voraussetzung: Der Bass aus den Subs ist das einzige Problem, da der Kompressor zwischen AVR und Sub geschleift wird.
Sinn: Sehr gut, auch in Kombination mit mehreren Subs
Kosten: 120-170 Euro
link: Maximale Ausnutzung des möglichen Basspegels mit einem Studio-Kompressor
8. Kombination der einzelnen Maßnahmen: Bei mir werkeln zwei Subs, ein Bass-Shaker und ein Studio-Dynamikkompressor. Damit bekomme ich einen guten Bass ohne meine Familie zu stören.
Siehe auch: Subwoofer zu laut: Die Ergebnisse
9. Raum im Raum: Die aufwendigste und vermutlich einzig sicher wirkende Maßnahme. Siehe auch Kapitel 3.3.
5.2 Absorber/Diffusoren
Ohne Absorber/Diffusoren kommt kein akustisch hochwertiges Heimkino aus. Was machen die? Absorber absorbieren an reflektierenden Stellen an Wand oder Decke den reflektierten Schall und sorgen dadurch für einen saubereren Klang und Ortbarkeit. Diffusoren machen es ähnlich, der Schall wird aus der Reflektion abgelenkt, aber eben nicht absorbiert, sondern diffus im Raum verteilt. Vorteil: Wenn zuviel Schall absorbiert wird, klingt der Raum steril und wenig lebendig, Diffusoren halten den Klang lebendig. Bassabsorber sind speziell für die unteren Frequenzen und verbessern den Basseindruck.
Siehe auch Diffusoren
5.2.1 Erstreflektion
Die Erstreflektion ist die Stelle (besser: die Stellen), an denen der Schall von den Lautsprechern das erste Mal reflektiert wird, um ans Ohr zu kommen. Eine Bedämpfung dieser Stelle führt dazu, dass relativ mehr Direktschall beim Hörer ankommt und z.B. die Räumlichkeit verbessert wird.
Um die Erstreflektion zu vermindern, werden an der besagten Stelle Absorber oder Diffusoren befestigt. Um die Stelle zu finden, wird die Spiegelmethode verwendet. Es ist die Stelle an Wand/Decke/Boden, wo man im Spiegel die Lautsprecher sehen kann.
Teppichboden an den Wänden ist ein akustisches No-Go, da Teppich ungleichmäßig absorbiert (Höhen stark, der Rest weniger), was zu einem dumpfen Klang führt. Belegt man zu große Flächen im Raum mit schallschluckenden Materialien, so kann der Klang danach dumpf und tot wirken. Ebenso wirkt eine Akustikdecke, hier wird viel zu viel und undifferenziert absorbiert, nur an den Spiegelpunkten ist eine Absorption nötig. Mehr hilft nicht unbedingt mehr!
Teppichboden am Boden ist ebenfalls nicht ganz unkritisch, da er ungleichmäßg absorbiert und das auch noch gleich auf einer großen Fläche. Bei mir liegt Parkett.
Für die Decke nimmt man Absorber und Diffusoren über dem Kopf und dahinter.
Vorhänge: Vorhänge können ebenfalls akustisch ungünstig wirken, wenn sie entweder ungleichmäßig absorbieren oder großflächig angebracht werden. Bei mir hängen Akustikvorhänge an den Seiten vorne, um Asymmetrien des Raums auszugleichen. Die große Fläche führt dazu, dass im restlichen Raum möglichst wenig absorbiert werden soll und mehr auf Diffusoren gesetzt wird.
Hier ein sehr interessanter Beitrag von Audio Physic (Lautsprecherhersteller): audiophysic.de/aufstellung/index.html (auch die beiden links rechts anklicken, link von crispop).
5.2.2 Bassabsorber
Bassabsorber aus Basotect kommen in die Ecken vorne, gerne auch hinten, am besten raumhoch. Sie haben in der Regel eine Kantenlänge von rd. 50cm und verbessern den Basseindruck. Ich selber hatte 10 Bassabsorber im Raum.
Die üblichen porösen Bassabsorber (RTFS, Aixfoam, Basotect,...) helfen aber nicht gegen Probleme im Tiefbass. Hier sind dann Helmholtzabsorber, sehr viel Dämmstoff oder ein DBA gefragt, wenn das Dröhnen überhand nimmt.
5.3 Wege zu einer guten Akustik
Wie schafft man eine gute Akustik? Wie immer gibt es mehrere Wege, die unterschiedlich viel kosten bzw. erheblichen Eigenaufwand bedeuten und natürlich auch unterschiedlich gut sind.
Siehe auch Wann sollte der Akustiker kommen?.
5.3.1 DIY
Billigste Lösung. Hier baut/beschafft man sich seine Absorber selbst und misst evtl. auch selbst (z.B. mit dem kostenlosen Audionet Audionet Carma). Hier muss man sich tief in die Materie einlesen. Da die Tipps im Netz allgemeiner Natur sind, wird der eigene Raum akustisch anders reagieren als im Idealfall. Wer hat schon einen perfekt rechteckigen Raum, in dem keine Möbel stehen? Hier wird man (außer man ist Profi oder kann sehr, sehr viel Zeit in die Recherche stecken, wobei man aich da irgendiwe einen Profi als Berater benötigt) keine perfekten Ergebnisse erwarten können.
Beachtet man aber ein paar Grundsätze, dann erhält man für rel. wenig Geld ein passables bis gutes Ergebnis.
In Kürze (wie immer meine persönliche Meinung):
- raumhohe Bassabsorber in die vorderen Ecken (gern auch hinten)
- Absorber an die Stelle der Erstreflektion an Wand und Decke (gern auch Rückwand; billiger und weniger effektiv (aber viel besser als nichts) sind Vorhänge an diesen Stellen)
- den Raum sonst nicht übermäßig bedämpfen, also nicht die Wände mit Teppichboden bekleben und Vorhänge nicht exzessiv einsetzen
Wenn man sein Vorhaben hier veröffentlicht und nach Ratschlägen fragt, wird man übrigens sehr unterschiedliche Meinungen erhalten. "Bei mir klingt diese Lösung gut." Bei demjenigen klingt es vielleicht auch gut oder er hat sich an den Klang gewöhnt oder hat einen anderen Geschmack.
Ich erinnere nur an die vielen Molton-Diskussionen. Molton sorgt direkt an der Wand für eine ungleichmäßige Dämpfung, d.h. Höhen werden stark bedämpft, die Mitten weniger. 10cm von der Wand entfernt wird dagegen eine rel. gleichmäßige Dämpfung erreicht.
Wenn man Pech hat, dann wird es akustisch katastrophal, aber da man in der Regel keine/wenige anderen Heimkinos kennt, merkt man es vielleicht gar nicht.
Für unauffällige Absorber siehe Raumakustik Maßnahmen mit WAF
Zur Materialbeschaffung: AixFoam vs. r-t-f-s oder Mineralwolle/Steinwolle: McEsz KellerKino
Selbstbau im Exzess gibt es hier: Cheesecake Palace (Arbeitstitel) (sehr umfangreich mit Gliederung)
Dieses umfangreiche Buch soll sehr gut sein: deutliche Literaturempfehlung
Noch ein (verwirrender) link zum Einlesen: basotech 10cm als Wandverkleidung!....?
Wenn man selber messen möchte, wird häufig Audionet Carma empfohlen, als Mikro dient das Einmessmikro des AVR. Natürlich bringt ein besseres Mikro auch bessere Ergebnisse.
Hier bekommt man Audionet Carma (kostenlos): audionet.de/main/service/downl…ma-v30/download/page.html
Und hier ist der beisammen-Thread dazu: CARMA V3.0 erschienen
Kosten Grundausstattung (vier Absorber, zwei raumhohe Bassabsorber): ab ca. 400 Euro
+ billig (wenn man nicht pfuscht)
- keine perfekten Ergebnisse
- aufwendig, handwerkliches Geschick erforderlich
- Gefahr, dass der Raum am Ende doch nicht "klingt"
- man muss sich intensiv einlesen und erhält häufig widersprüchliche Empfehlungen
5.3.2 Akustiker
Hier beschäftigt man einen Profi, der evtl. auch nach Hause zum messen kommt. Der Akustiker hat den großen Vorteil, dass er schon sehr viele Räume gesehen hat und diese auch aus der Entfernung rel. gut beurteilen kann. Man kann nicht häufig genug betonen, dass Akustik sehr viel mit Know-How und Erfahrung zu tun hat. Natürlich ist der Preis deutlich höher und wird häufig über die Absorber bezahlt, d.h. die Beratung erscheint kostenlos, dafür sind die Absorber teurer als DIY.
Wenn man neu baut, sollte man unbedingt von Anfang an einen Akustiker mit ins Boot holen, damit man die üblichen Fehler nicht macht.
Wer sehr gute Ergebnisse erzielen will, kommt um einen Akustiker nicht herum.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Absorber zu Hause zu testen und bei Nichtgefallen zurückzugeben.
Was das Testen erschwert ist die Tatsache, dass die verschiedenen Maßnahmen häufig erst zusammen besonders gut wirken und die Wirkung eines einzelnen Absorbers gering ist. Wenn man testet, wäre es ideal, gleich das ganze Paket zu testen.
Absorber und vor allem eine gute Beratung gibt es z.B. bei RTFS (diverse zufriedene Kunden hier im Forum) oder bei Fast Audio (haben das Audiovision-Labor ausgestattet).
Zwischending: Der Akustiker plant alles, man baut aber selber.
Kosten Grundausstattung (vier Absorber, zwei raumhohe Bassabsorber): ab 1.500 Euro inkl. Beratung, vor-Ort-Messung extra
+ gute bis sehr gute akustische Ergebnisse
+ man kauft Know-How und Erfahrung ein
- rel. teuer, v.a. wenn auch vor Ort gemessen wird
5.3.3 Alles machen lassen
Das Nonplusultra ist, wenn der Akustiker den ganzen Raum einrichtet/einrichten lässt, wie es z.B. beim Kino vom ceoofhell Ein Heimkino von Profis gebaut. gemacht wurde (von Fairland). Die Absorber werden speziell für den Raum angefertigt, die Lautsprecher in Möbel eingebaut und ausgerichtet.
Natürlich ist das die mit Abstand teuerste Lösung, aber sie kann perfekte Ergebnisse bringen.
Kosten: the sky is the limit (keine Ahnung, aber billig wird's nicht)
+ Optimale Ergebnisse
+ einfach
- sehr teuer
5.4 Möbel, Einrichtungsgegenstände, Teppich
Akustisch sehr beliebt sind Bücher-oder DVD-Regale, die nicht vollständig gefüllt sind, vor allem, wenn sie an den markanten Stellen stehen (erste Reflektion links/rechts oder hinter der Sitzposition). Sie wirken sann als Diffusoren. Entsprechend ungünstig wirken sich Glas-oder Metallflächen aus, da sie den Schall sehr stark reflektieren. Außerdem besteht bei starken Subs die Gefahr, dass sie zu vibrieren beginnen.
Ebenso haben viele anderen Einrichtungsgegenstände Auswirkungen auf die Akustik. Schwere Vorhänge, Tücher (Molton) dämpfen den Hochtonbereich und sollten nur nach Absprache mit dem Arzt oder Apotheker oder Akustiker verschrieben werden. Stoffmöbel wirken ähnlich, Leder reflektiert stark… Allgemeingültige Aussagen sind daher schwierig, aber die o.g. Faustregel sollte man im Hinterkopf behalten.
Teppichböden an die Wand sind erste Wahl, wenn man Kinoathmosphäre nachbilden möchte. In einem (großen) Kino gibt es allerdings aufgrund der Größe viel weniger störende Reflektionen. In einem normalen Heimkino wirkt sich der massive Einfluss von Teppichboden in Form von dumpfen und totem Klang aus.
Teppichboden auf dem Fußboden wirkt sich dafür positiv auf die Fußwärme aus (vor allem, wenn darunter noch etwas wärme dämmender Teppichbodenfilz verlegt wird), was den WAF verbessern könnte.
Beim Sessel sollte man noch darauf achten, dass die Rückenlehne nicht zu hoch geht, da sie sonst zwischen den Ohren und den Surrounds liegt und man die Surrounds dann nicht mehr vernünftig hört.
Abschließend noch eine kleine Bitte: Falls etwas falsch ist oder korrigiert werden sollte, bitte ich um eine kurze Rückmeldung, um den Thread zu verbessern. Vielen Dank.
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