Heimkinobau – Ein paar Anregungen, Teil 5: Akustik (Subwoofer, Bassprobleme, akustische Maßnahmen)

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    • Heimkinobau – Ein paar Anregungen, Teil 5: Akustik (Subwoofer, Bassprobleme, akustische Maßnahmen)

      5. Akustik (Subwoofer, Bassprobleme, akustische Maßnahmen)

      5.1 Subwooferaufstellung, Bassprobleme und Maßnahmen (Absorber, zwei Subs, DBA, usw.)
      .......5.1.1 Subwooferaufstellung
      .......5.1.2 Hilfe bei unsauberem und dröhnendem Bass
      .......5.1.3 Bass stört Nachbarn/Familie
      5.2 Absorber/Diffusoren
      .......5.2.1 Erstreflektion
      .......5.2.2 Bassabsorber
      5.3 Wege zu einer guten Akustik
      .......5.3.1 DIY
      .......5.3.2 Akustiker
      .......5.3.3 Alles machen lassen
      5.4 Möbel, Einrichtungsgegenstände, Teppich


      Zur Einleitung und zu den anderen Kapiteln geht es hier.
      Beispiel für Einsteiger: Zur Diskussion: 1. Standardentwurf eines Heimkinos für Einsteiger
      Beispiel für Fortgeschrittene: Zur Diskussion: 2. Standardentwurf eines Heimkinos für Fortgeschrittene


      Für die Akustik gilt in besonderem Maße, dass ich kein Experte bin und nur meine Erfahrungen weitergebe. Hier gilt besonders die Empfehlung, sich einen Akustiker zu suchen, da jeder Raum eine andere Akustik aufweist.


      5.1 Subwooferaufstellung, Bassprobleme und Maßnahmen (Absorber, zwei Subs, DBA, usw.)

      5.1.1 Subwooferaufstellung

      Auch hier ist der Bass ein besonderes Problem, denn ein potenter Sub dürfte in fast allen Räumen zu einem gewissen Dröhnen führen. Aus diesem Grund sollte man die im Kapitel Raumgröße und –abmessungen genannten Abmessungen beachten.

      Außerdem kann man dem Dröhnen auf folgende Weisen beikommen:

      Aufstellung des Subs: Der Sub sollte in der Regel nicht an Wänden oder gar in der Ecke stehen, da dann die Raummoden maximal angeregt werden. Ein guter Ausgangspunkt ist ¼ der Raumlänge und der Raumbreite von den Wänden entfernt.

      Die Subaufstellung ist trial and error, man braucht Zeit und Muße. Aber es lohnt sich, die Unterschiede können groß, um nicht zu sagen dramatisch, sein.

      Die Aufstellung des Subs am Hörplatz und das Umhergehen im Raum hat bei mir nicht funktioniert und ist imo auch theoretisch dubios.

      Kleiner Trick, wenn man nicht nach Gehör einpegeln will: Wenn man ein Einmesssystem verwendet (Audyssey und Konsorten), dann ist der Sub da besser aufgehoben, wo der AVR den Subwooferpegel höher einstellt. Grund: Je größer die Raummoden, desto niedriger kann der Sub eingepegelt werden, um den Normwert zu erreichen. Da die Einstellprozedur langwierig ist, sollte man so wenig Lautsprecher wie möglich aktivieren, wenn man nur den/Die Sub/s optimieren will.

      Bei zwei Subs kann man folgende Aufstellpositionen versuchen:
      1. Diagonal in die Raumecken, dies ist eine Empfehlung aus der Audio.
      2. Einen Sub vorne an die Wand, einer hinten.
      3. Die Subs nebeneinander, mit 1/4 der Raumlänge/-breite Abstand zu den Wänden. Mein Favorit, siehe unten.

      Bei mir (L-förmiger Raum) war es wie folgt: Sub vorne und hinten war am knackigsten, dann diagonal in die Ecken, die Subs nebeneinander war am wummerigsten.

      Multisubanordnung nach Geddes (link von Eismann): casakustik.de/forum/index.php/topic,292.0.html
      Studie von Harman über Anzahl und Aufstellung mehrerer Subs



      5.1.2 Hilfe bei unsauberem und dröhnendem Bass

      Wichtig ist die richtige Aufstellung des Subs (siehe oben). Allerdings wird der Raum auch mit guter Aufstellung kritische Frequenzen haben. Dies sind weitere Lösungen:

      1. Bassabsorber aus Basotect: Diese sind teuer, hässlich und helfen nicht bei Tiefbass. Aber mit diesen bekommt man den Bassbereich insgesamt sauberer. Hat man Probleme mit ganz speziellen Frequenzen, ist ein Helmholtz-Resonator angesagt, der ebenso hässlich, groß und teuer ist. Nilsens hat gute Erfahrungen mit breitbandigen Verbundplattenabsorbern im Selbstbau gemacht (mit Messungen): Der Dreck ist raus, nun nimmt das NINIMAX gestallt an, INDEX Seite1... [Update 17.01.2010 Die Front ist fertig]

      2. Einmesssysteme, ich habe mit dem großen Audyssey z.B. sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein externes System ist z.B. der Anti-Mode: Erfahrungsbericht Anti-Mode 8033C / oder wenn man fragen zum Anti Mode hat .

      3. Manch einer hat gute Erfahrungen mit einem parametrischem Equalizer gemacht. Dafür braucht man einen Equalizer (logo), Messtöne und ein Messgerät. Wenn es "nur" darum geht, heftige Moden zu beseitigen, dann reicht ein einfaches Schallpegelmessgerät (Radio Shack, bzw. Teufel). Leider braucht man auch ein Programm, das die Filter (oder so) errechnet oder man muss rumprobieren. Mir hat es nicht geholfen, da mein Equalizer (Behringer Feedback Destroyer) furchtbar gerauscht hat und mir der Bass danach zu soft vorkam. Gute Erfahrungen sollen aber mit dem Behringer Ultracurve gemacht worden sein.

      4. Zwei Subs: Ein SBA (Single Bass Array) verringert durch die entstehende Wellenfront die Quermoden und die Höhenmoden. Allerdings werden die Längsmoden maximal angeregt, weshalb eine Bedämpfung dieser erforderlich ist, dies erfordert entweder durch große Mengen an Dämmstoff (6.) oder Helmholtzresonatoren (7.).Ein großer (Teufel M12000SW) oder zwei kleinere Subs (Teufel M11000SW)?

      5. Vier Subs: Wie ein SBA, aber eben mit vier Subs. Voraussetzung ist allerdings ein rechteckiger Raum. DBA
      DBA von Nubert

      6. Massig porösen Dämmstoff (Sonorock, Thermohanf) an die Rückwand. Dies ist eine rel. billige und sichere Variante. Nachteil: Das kostet richtig Raumlänge. Messreihe: SBA mit bedämpfter Rückwand! Warum ein SBA in der Praxis nicht funktioniert

      7. Helmholtzresonatoren: Diese werden speziell für die kritischen Frequenzen gebaut und sollten von einem Akustiker geplant werden. Sie nehmen ordentlich Platz weg (vorne oder hinten ca. 50cm Raumlänge) und sind rel. teuer. Denn einer reicht nicht, es müssen schon mehrere sein!

      Meine Favoriten: (mind.) 2 Subs vorne stehend mit Dämmstoff oder Helmholtzresonatoren oder ein DBA.



      5.1.3 Bass stört Nachbarn/Familie

      Man lebt ja nicht allein. Schön, dass man nicht einsam ist, schlecht, dass der Bass Nachbarn oder die Familie stören kann. Maßnahmen, um das Problem zu lindern:

      1. Schallschutztür: Bringt wegen geringer Masse rel. wenig bei Bassproblemen. Die Zarge sollte voll gefüllt/ausgeschäumt sein und es ist eine absenkbare Bodendichtung nötig.
      Sinn: Meist bringt das nichts
      Kosten: Je nach Schalldämmmaß 300 bis über 1.000 Euro

      2. Equalizer: Wenn nur einzelne Frequenzen problematisch sind, dann kann man diese gezielt absenken. Bei mir brachte dies nichts, da der Bass breitbandig problematisch war. Um dies zu testen, spielt man Testtöne ab und prüft so, welche Frequenzen problematisch sind.
      Sinn: Mir brachte das nichts
      Kosten: 100-300 Euro

      3. Bass-Shaker: Imo die einzige Lösung für hellhörige Mietwohnungen. Ist nicht mit echtem Bass zu vergleichen, ist aber eine gute Notlösung.
      Sinn: In Mietwohnungen top, ansonsten eine gute Ergänzung zu den anderen Maßnahmen
      Kosten: Rd. 500 Euro
      link: IBEAM - Bass-Shaker Alternative - Erfahrungsbericht

      4. Zwei Subs: Bei einer geeigneten Aufstellung ausgeglichenerer Bass. Stehen beide Subs an einer Wand wird allerdings die Längsmode angeregt und muss entsprechend bedämpft werden.
      Sinn: Sehr gut
      Kosten: Je nach Sub
      link: Ein großer (Teufel M12000SW) oder zwei kleinere Subs (Teufel M11000SW)?

      5. DBA: Vorne Subs und hinter Subs mit zeitverzögertem Signal. Gleichmäßigerer Bass.
      Sinn: Sehr gut
      Kosten: Je nach Sub

      6. (Eingebaute) Dynamikkompressoren: Im AVR sind Dynamikkompressoren wie z.B. Audyssey Dynamic Volume integriert. Diese reduzieren Lautstärkesprünge, sprich die Dynamik. Es funktioniert imo aber nicht so zuverlässig, dass man unbesorgt einen Film gucken kann. Ob es etwas bringt oder nicht, muss man daher ausprobieren. Bei Cloverfield half bei mir selbst die Midnight-Einstellung nicht.
      Sinn: Mittel
      Kosten: Null, da automatisch integriert

      7. Kompressor aus dem Studiobereich: Meist dreht man aus Angst, jemand zu stören, die Lautstärke herunter, da auch die Filme sehr unterschiedlich laut im Bass abgemischt werden. Mit diesem Hilfsmittel kann man den möglichen Basspegel maximal ausreizen, was sehr gut funktioniert. Voraussetzung: Der Bass aus den Subs ist das einzige Problem, da der Kompressor zwischen AVR und Sub geschleift wird.
      Sinn: Sehr gut, auch in Kombination mit mehreren Subs
      Kosten: 120-170 Euro
      link: Maximale Ausnutzung des möglichen Basspegels mit einem Studio-Kompressor

      8. Kombination der einzelnen Maßnahmen: Bei mir werkeln zwei Subs, ein Bass-Shaker und ein Studio-Dynamikkompressor. Damit bekomme ich einen guten Bass ohne meine Familie zu stören.

      Siehe auch: Subwoofer zu laut: Die Ergebnisse

      9. Raum im Raum: Die aufwendigste und vermutlich einzig sicher wirkende Maßnahme. Siehe auch Kapitel 3.3.



      5.2 Absorber/Diffusoren

      Ohne Absorber/Diffusoren kommt kein akustisch hochwertiges Heimkino aus. Was machen die? Absorber absorbieren an reflektierenden Stellen an Wand oder Decke den reflektierten Schall und sorgen dadurch für einen saubereren Klang und Ortbarkeit. Diffusoren machen es ähnlich, der Schall wird aus der Reflektion abgelenkt, aber eben nicht absorbiert, sondern diffus im Raum verteilt. Vorteil: Wenn zuviel Schall absorbiert wird, klingt der Raum steril und wenig lebendig, Diffusoren halten den Klang lebendig. Bassabsorber sind speziell für die unteren Frequenzen und verbessern den Basseindruck.
      Siehe auch Diffusoren


      5.2.1 Erstreflektion

      Die Erstreflektion ist die Stelle (besser: die Stellen), an denen der Schall von den Lautsprechern das erste Mal reflektiert wird, um ans Ohr zu kommen. Eine Bedämpfung dieser Stelle führt dazu, dass relativ mehr Direktschall beim Hörer ankommt und z.B. die Räumlichkeit verbessert wird.

      Um die Erstreflektion zu vermindern, werden an der besagten Stelle Absorber oder Diffusoren befestigt. Um die Stelle zu finden, wird die Spiegelmethode verwendet. Es ist die Stelle an Wand/Decke/Boden, wo man im Spiegel die Lautsprecher sehen kann.

      Teppichboden an den Wänden ist ein akustisches No-Go, da Teppich ungleichmäßig absorbiert (Höhen stark, der Rest weniger), was zu einem dumpfen Klang führt. Belegt man zu große Flächen im Raum mit schallschluckenden Materialien, so kann der Klang danach dumpf und tot wirken. Ebenso wirkt eine Akustikdecke, hier wird viel zu viel und undifferenziert absorbiert, nur an den Spiegelpunkten ist eine Absorption nötig. Mehr hilft nicht unbedingt mehr!

      Teppichboden am Boden ist ebenfalls nicht ganz unkritisch, da er ungleichmäßg absorbiert und das auch noch gleich auf einer großen Fläche. Bei mir liegt Parkett.

      Für die Decke nimmt man Absorber und Diffusoren über dem Kopf und dahinter.

      Vorhänge: Vorhänge können ebenfalls akustisch ungünstig wirken, wenn sie entweder ungleichmäßig absorbieren oder großflächig angebracht werden. Bei mir hängen Akustikvorhänge an den Seiten vorne, um Asymmetrien des Raums auszugleichen. Die große Fläche führt dazu, dass im restlichen Raum möglichst wenig absorbiert werden soll und mehr auf Diffusoren gesetzt wird.

      Hier ein sehr interessanter Beitrag von Audio Physic (Lautsprecherhersteller): audiophysic.de/aufstellung/index.html (auch die beiden links rechts anklicken, link von crispop).


      5.2.2 Bassabsorber

      Bassabsorber aus Basotect kommen in die Ecken vorne, gerne auch hinten, am besten raumhoch. Sie haben in der Regel eine Kantenlänge von rd. 50cm und verbessern den Basseindruck. Ich selber hatte 10 Bassabsorber im Raum.

      Die üblichen porösen Bassabsorber (RTFS, Aixfoam, Basotect,...) helfen aber nicht gegen Probleme im Tiefbass. Hier sind dann Helmholtzabsorber, sehr viel Dämmstoff oder ein DBA gefragt, wenn das Dröhnen überhand nimmt.



      5.3 Wege zu einer guten Akustik

      Wie schafft man eine gute Akustik? Wie immer gibt es mehrere Wege, die unterschiedlich viel kosten bzw. erheblichen Eigenaufwand bedeuten und natürlich auch unterschiedlich gut sind.

      Siehe auch Wann sollte der Akustiker kommen?.


      5.3.1 DIY

      Billigste Lösung. Hier baut/beschafft man sich seine Absorber selbst und misst evtl. auch selbst (z.B. mit dem kostenlosen Audionet Audionet Carma). Hier muss man sich tief in die Materie einlesen. Da die Tipps im Netz allgemeiner Natur sind, wird der eigene Raum akustisch anders reagieren als im Idealfall. Wer hat schon einen perfekt rechteckigen Raum, in dem keine Möbel stehen? Hier wird man (außer man ist Profi oder kann sehr, sehr viel Zeit in die Recherche stecken, wobei man aich da irgendiwe einen Profi als Berater benötigt) keine perfekten Ergebnisse erwarten können.

      Beachtet man aber ein paar Grundsätze, dann erhält man für rel. wenig Geld ein passables bis gutes Ergebnis.

      In Kürze (wie immer meine persönliche Meinung):
      - raumhohe Bassabsorber in die vorderen Ecken (gern auch hinten)
      - Absorber an die Stelle der Erstreflektion an Wand und Decke (gern auch Rückwand; billiger und weniger effektiv (aber viel besser als nichts) sind Vorhänge an diesen Stellen)
      - den Raum sonst nicht übermäßig bedämpfen, also nicht die Wände mit Teppichboden bekleben und Vorhänge nicht exzessiv einsetzen

      Wenn man sein Vorhaben hier veröffentlicht und nach Ratschlägen fragt, wird man übrigens sehr unterschiedliche Meinungen erhalten. "Bei mir klingt diese Lösung gut." Bei demjenigen klingt es vielleicht auch gut oder er hat sich an den Klang gewöhnt oder hat einen anderen Geschmack.

      Ich erinnere nur an die vielen Molton-Diskussionen. :biggrin: Molton sorgt direkt an der Wand für eine ungleichmäßige Dämpfung, d.h. Höhen werden stark bedämpft, die Mitten weniger. 10cm von der Wand entfernt wird dagegen eine rel. gleichmäßige Dämpfung erreicht.

      Wenn man Pech hat, dann wird es akustisch katastrophal, aber da man in der Regel keine/wenige anderen Heimkinos kennt, merkt man es vielleicht gar nicht.

      Für unauffällige Absorber siehe Raumakustik Maßnahmen mit WAF
      Zur Materialbeschaffung: AixFoam vs. r-t-f-s oder Mineralwolle/Steinwolle: McEsz KellerKino
      Selbstbau im Exzess gibt es hier: Cheesecake Palace (Arbeitstitel) (sehr umfangreich mit Gliederung)
      Dieses umfangreiche Buch soll sehr gut sein: deutliche Literaturempfehlung
      Noch ein (verwirrender) link zum Einlesen: basotech 10cm als Wandverkleidung!....?

      Wenn man selber messen möchte, wird häufig Audionet Carma empfohlen, als Mikro dient das Einmessmikro des AVR. Natürlich bringt ein besseres Mikro auch bessere Ergebnisse.
      Hier bekommt man Audionet Carma (kostenlos): audionet.de/main/service/downl…ma-v30/download/page.html
      Und hier ist der beisammen-Thread dazu: CARMA V3.0 erschienen


      Kosten Grundausstattung (vier Absorber, zwei raumhohe Bassabsorber): ab ca. 400 Euro

      + billig (wenn man nicht pfuscht)
      - keine perfekten Ergebnisse
      - aufwendig, handwerkliches Geschick erforderlich
      - Gefahr, dass der Raum am Ende doch nicht "klingt"
      - man muss sich intensiv einlesen und erhält häufig widersprüchliche Empfehlungen


      5.3.2 Akustiker

      Hier beschäftigt man einen Profi, der evtl. auch nach Hause zum messen kommt. Der Akustiker hat den großen Vorteil, dass er schon sehr viele Räume gesehen hat und diese auch aus der Entfernung rel. gut beurteilen kann. Man kann nicht häufig genug betonen, dass Akustik sehr viel mit Know-How und Erfahrung zu tun hat. Natürlich ist der Preis deutlich höher und wird häufig über die Absorber bezahlt, d.h. die Beratung erscheint kostenlos, dafür sind die Absorber teurer als DIY.
      Wenn man neu baut, sollte man unbedingt von Anfang an einen Akustiker mit ins Boot holen, damit man die üblichen Fehler nicht macht.

      Wer sehr gute Ergebnisse erzielen will, kommt um einen Akustiker nicht herum.
      Es gibt auch die Möglichkeit, die Absorber zu Hause zu testen und bei Nichtgefallen zurückzugeben.

      Was das Testen erschwert ist die Tatsache, dass die verschiedenen Maßnahmen häufig erst zusammen besonders gut wirken und die Wirkung eines einzelnen Absorbers gering ist. Wenn man testet, wäre es ideal, gleich das ganze Paket zu testen.

      Absorber und vor allem eine gute Beratung gibt es z.B. bei RTFS (diverse zufriedene Kunden hier im Forum) oder bei Fast Audio (haben das Audiovision-Labor ausgestattet).

      Zwischending: Der Akustiker plant alles, man baut aber selber.

      Kosten Grundausstattung (vier Absorber, zwei raumhohe Bassabsorber): ab 1.500 Euro inkl. Beratung, vor-Ort-Messung extra

      + gute bis sehr gute akustische Ergebnisse
      + man kauft Know-How und Erfahrung ein
      - rel. teuer, v.a. wenn auch vor Ort gemessen wird


      5.3.3 Alles machen lassen

      Das Nonplusultra ist, wenn der Akustiker den ganzen Raum einrichtet/einrichten lässt, wie es z.B. beim Kino vom ceoofhell Ein Heimkino von Profis gebaut. gemacht wurde (von Fairland). Die Absorber werden speziell für den Raum angefertigt, die Lautsprecher in Möbel eingebaut und ausgerichtet.
      Natürlich ist das die mit Abstand teuerste Lösung, aber sie kann perfekte Ergebnisse bringen.

      Kosten: the sky is the limit (keine Ahnung, aber billig wird's nicht)

      + Optimale Ergebnisse
      + einfach
      - sehr teuer



      5.4 Möbel, Einrichtungsgegenstände, Teppich

      Akustisch sehr beliebt sind Bücher-oder DVD-Regale, die nicht vollständig gefüllt sind, vor allem, wenn sie an den markanten Stellen stehen (erste Reflektion links/rechts oder hinter der Sitzposition). Sie wirken sann als Diffusoren. Entsprechend ungünstig wirken sich Glas-oder Metallflächen aus, da sie den Schall sehr stark reflektieren. Außerdem besteht bei starken Subs die Gefahr, dass sie zu vibrieren beginnen.

      Ebenso haben viele anderen Einrichtungsgegenstände Auswirkungen auf die Akustik. Schwere Vorhänge, Tücher (Molton) dämpfen den Hochtonbereich und sollten nur nach Absprache mit dem Arzt oder Apotheker oder Akustiker verschrieben werden. Stoffmöbel wirken ähnlich, Leder reflektiert stark… Allgemeingültige Aussagen sind daher schwierig, aber die o.g. Faustregel sollte man im Hinterkopf behalten.

      Teppichböden an die Wand sind erste Wahl, wenn man Kinoathmosphäre nachbilden möchte. In einem (großen) Kino gibt es allerdings aufgrund der Größe viel weniger störende Reflektionen. In einem normalen Heimkino wirkt sich der massive Einfluss von Teppichboden in Form von dumpfen und totem Klang aus.

      Teppichboden auf dem Fußboden wirkt sich dafür positiv auf die Fußwärme aus (vor allem, wenn darunter noch etwas wärme dämmender Teppichbodenfilz verlegt wird), was den WAF verbessern könnte.

      Beim Sessel sollte man noch darauf achten, dass die Rückenlehne nicht zu hoch geht, da sie sonst zwischen den Ohren und den Surrounds liegt und man die Surrounds dann nicht mehr vernünftig hört.




      Abschließend noch eine kleine Bitte: Falls etwas falsch ist oder korrigiert werden sollte, bitte ich um eine kurze Rückmeldung, um den Thread zu verbessern. Vielen Dank.

      Dieser Beitrag wurde bereits 74 mal editiert, zuletzt von suke ()

    • RE: Heimkinobau – Ein paar Anregungen, Teil 5: Akustik

      Hallo Suke
      Dann fange ich mal mit einer Frage an bzgl der Subwooferplazierung. Bei der 1/4 Regel: Geht man da von der Frontseite oder der Rueckseite des Subwoofer aus? Wenn mein Subwoofer mit dem Ruecken an der Wand steht, ragt die Frontseite fast schon ein Viertel in den Raum ....
      Sorry wahrscheinlich bin ich nur :ccrazy: aber ich weiss es echt nicht :spank:
      Danke
      Alex

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ganorin ()

    • RE: Heimkinobau – Ein paar Anregungen, Teil 5: Akustik

      Hallo Alex,

      was hast Du denn für einen winzigen Raum? Oder was für einen dicken Sub?

      Diese Regel ist ja nur eine Faustregel, daher würde ich beides ausprobieren. Vom Grundverständnis her müsste aber die Membran entscheidend sein, also eher die Vorderseite.

      Da Dein Raum klein zu sein scheint, würde ich auch mal etwas mehr als ¼ ausprobieren. Überhaupt ist die ideale Plazierung nur durch Herumschieben zu finden, aber der Aufwand lohnt sich.

      Gruß
    • RE: Heimkinobau – Ein paar Anregungen, Teil 5: Akustik

      Hi Alex,
      das ist bei mit ähnlich. Mein Raum ist auch 4m breit und der erste Sub ist ca. 40 von der Wand weg. Der zweite sogar ungünstige 2m, also in der Mitte.

      Das geht aber durchaus klanglich. Wichtig war bei mir nur, daß ich sie über 1,5m von der _anderen Wand_ weg hatte. Ich habe sie zur Zeit bei ca. 2/3 der Raumlänge von 8m und das ist ok fürs erste. Das hängt aber natürlich stark von der Hörposition ab.

      Gruß,
      Gruß,
      Andreas

      Bauthread Kellerkino "Nobody"
      AV: Marantz SR-7002 / LS: Flügel + AudioPhysic / Beamer: JVC DLA X3
    • Bodenbelag - Akustik

      Guten Morgen

      Die Situation ist die folgende: Ich kann einen neuen Raum ca. 40m^2 bauen, der nur für das Heimkino ist. Die Decke wird eine normale gestrichene Gipsplatte, die Wände eine Akustikplatte aus Holz.

      Nun habe ich ein Problem mit dem Boden: Ursprünglich ist am Boden ein Unterlagsboden geplant, welchen man schleifen und mit einer dunklen Versiegelung versehen könnte. Alternativ dazu ein Spannteppich.

      Kann der glatte Boden Schallprobleme verursachen?

      Ist ein Spannteppich am Boden und Akustikplatten an den Wänden zuviel Dämpfung?

      Hat jemand Erfahrung oder eine Empfehlung?

      Gruss Adi
    • RE: Bodenbelag - Akustik

      Kann der glatte Boden Schallprobleme verursachen?

      Natürlich:
      * Erstreflexionen bewirken eine schlechte Ortbarkeit und Kammfilter (verbogener Frequenzgang)
      * Flatterechos (falls die Decke waagrecht ist und nicht komplett absorbiert).

      Außerdem ist ein glatter Boden schlecht fürs Bild (Spiegelung), auch wenn er dunkel ist.

      Man sollte allerdings auch nicht überall Teppich verlegen, denn dann säuft der Raum ab (s.u.). Da, wo die Erstreflexionen auftreten (zum Test einen Spiegel auf den Boden legen und so lange verschieben, bis die Hochtöner vom Hörplatz aus zu sehen sind) aber schon.

      Ist ein Spannteppich am Boden und Akustikplatten an den Wänden zuviel Dämpfung?

      In den Höhen vermutlich ja. Generell sollte man nicht die gesamte Wand- und Deckenfläche mit Absorbern zumachen (auch nicht wenn sie ganz dünn sind), sondern ausreichend "nackte Wand" lassen oder sogar Diffusoren anbringen (kann auch ein Bücher- oder DVD-Regal sein).

      Es hängt allerdings von der Absorptionswirkung der Akustikplatten ab. Es gibt welche, die absichtlich in den Höhen nicht so viel absorbieren, sondern eher in den Mitten, was die Sprachverständlichkeit erhöht, ohne dass man Platzangst bekommt. Bei mir z.B. ist auf der Hälfte aller Absorber eine "Ecophon Master D Beta" vorne drauf; auf der anderen Hälfte Steinwolle mit Glasvlies. Hätte ich überall die Steinwolle gehabt, wäre der Raum deutlich dumpfer geworden.
    • Hi,

      stand vor der gleichen Frage.

      Kurz:
      Bei "nackten, verputzen" Wänden und Decke hat mein Akustiker mir zu einem sehr kurzflorigen Teppichboden geraten.
      Überlegt haben wir, evtl einen Akustikputz zu verarbeiten, dann aber mit Parkett- oder Fliesenboden, wurde aus Kosten und Effizienzgründen verworfen.

      So fern die Möglichkeit besteht, lieber gezielt mit Absorbern arbeiten.
      Da bei mir so viele Absorber (> 20) im Einsatz sind, habe icheinge der großen Bassabsorber mit einer Beschichtung bekommen, die Höhen wieder reflektiert, da ansonsten zu viel Höhendämpfung entstanden wäre.

      CU
      Wolf
    • Subwoofer Aufstellung

      Ich mache einfach mal mit der Aufstellung der Subs weiter.

      Gerade bei der Planung kann man grundlegende Fehler vermeiden.
      Wie Suke richtig schrieb, sind 2 Subs besser als einer alleine. Doch auch diese Subs müssen richtig aufgestellt werden.
      Nicht jeder hat das Know How und das Geld den Raum Akustisch perfekt zu gestalten.
      Aber durch die richtige Aufstellung kann man gerade im oft so problematischen Bassbereich sehr viel ausbügeln.

      Grundlage zur richtigen Aufstellung ist für mich dieses Dokument der Firma Harman:
      harman.com/wp/pdf/multsubs.pdf

      Das Ganze ist so zu verstehen...
      Z.B. schaust Ihr auf Folie 54 Nummer 5 (Aufstellung zweier Subwoofer links und recht neben den Lautsprechern)

      Auf Folie 56 schaut Ihr nun im Diagramm bei 5.
      Dort seht ihr die Pegeldifferencen zwischen Min und Max. Und die sind bei dieser Aufstellung sehr sehr groß.

      Ergebnis der Studie:
      Es gibt 3 Varianten, mit denen ein fast linearer Basspegel erreicht wird:

      Variante1: 2 Subwoofer (einer vorne Mittig, einer hinten Mittig)
      Variante2: 4 Subwoofer (in jeder Ecke ein Sub)
      Variante3: 4 Subwoofer ( in jeder Raummitte einer, wobei ich hier eher zur Variante 1 raten würde)

      Das Ganze habe ich in verschiedenen Räumen anhand von praktischen Messungen nachvollziehen können.

      Das Bild im Anhang zeigt mal so ein Beispiel:
      die Welligere Linie sind ein paar Dynaudio C2. Diese wurde zuvor schon auf den richtigen Platz eingemessen. Die Ausgangssituation war viel schlechter.

      Der gerade Linie zeigt das Ergebnis mit der Subaufstellung Variante1.

      Gruß
      Nilsens
      Dateien
      • bass_vergleich.jpg

        (18,39 kB, 1.561 mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • Danke, sehr informativ:

      Mich würde noch interessieren für Selbstbauer: Welche Materialien dämpfen was? Ganz allgemein gehalten ohne pingelig zu sein, nur grundsätzlich! Sachen die für jeden Raum gelten ohne Individuell-Akkustiker. Eine Liste á la:

      Teppich dämmt nur den Hochtonbereich
      Steinwolle dämmt nur die mittleren Freqzenzen?
      ? dämmt bass
      Rigips?
      Spanplatte?
      MDF-Platte?
      OSB-Platte?
      Fliesen absorbieren nichts.
      usw.

      Hat da jemand Ahnung?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kindergartenzwergerl ()

    • Also generell gilt: Viel hilft viel...

      Sehr wirklungsvoll ist z.B. Wand - 10cm Luft - 10cm Dämmung eingepackt un Folie - Stoff

      Das Ganze wirkt sehr Breitbanding bin hinter zu 20hz...

      Die Ecken sollte man so dick wie möglich Vollstopfen.

      Ich mache morgen mal eine Zeichnung...

      Gruß
      Nilsens
    • Original von Kindergartenzwergerl
      Teppich dämmt nur den Hochtonbereich
      Steinwolle dämmt nur die mittleren Freqzenzen?
      ? dämmt bass
      Rigips?
      Spanplatte?
      MDF-Platte?
      OSB-Platte?
      Fliesen absorbieren nichts.
      usw.

      Hat da jemand Ahnung?

      Hallo,

      nicht wirklich.

      Teppich ist nicht gleich Teppich. Kurzflorige dämpfen weniger als hochflorige Teppiche, aber generell gilt: Teppich absorbiert Höhen stark, Mitten etwas, Bass gar nicht. Daher ist der Klang bei zuviel Teppich unausgewogen. Manche Teppichhersteller (natürlich teurere) geben auch die Dämmwerte zu ihren Teppichböden an.

      Stein-/Mineralwolle dämmt Höhen und Mitten sehr gut weg, den Bass je nach Dicke des Gesamtaufbaus. Tiefstbass ist sehr schwer beizukommen, da braucht es einen Helmholtz-Resonator.

      Span-/MDF-/OSB-Platten dämpfen praktisch gar nichts. Im ungünstigen Fall schwingen sie sogar fröhlich mit.

      Fliesen dämpfen gar nicht und schwingen auch nicht.

      Aber es kommt sehr auf den Raum an, Möbel, Vorhänge, Lautsprecher, DVD-Regal, Leinwand und das alles haben einen großen Einfluss auf die Akustik. Daher habe ich die Dienste eines Profis herangezogen.

      Wer es wirklich wissen will, lässt den Akustiker bei sich messen.

      Gruß
    • Dank Dir: Mit großem Interesse verfolge ich Deine Beiträge. *verneig*

      Thema Tiefbass:

      Steinwolle in Folie verpakt ist gut, ab welchem Querschnitt? Fläche?
      Folie deshalb, weil sonst die Höhen / Mitten leiden.

      Rigips lässt alles durch?
      OSB weniger?
      Spanplatte weniger?
      MDF noch weniger?

      Soll man pauschal nach dem "Spiegel-Prinzip" die entprechenden Bereiche vorher bedämmen? Als Prophylaxe vor dem AkkustikerP?
    • Die Folie braucht es wegen der Staub /Rieselgefahr... Steinwolle Staub ja nicht ohne und hat nichts in der Luft zu suchen...

      Die Folie reflektiert minimal. Ist das nicht gewünscht, kannst du auch fließ nehmen.

      Generell sagt man, dass es 10cm Dämmung + 10cm Luft sein sollte. Darunter ist die Wirkung recht klein (aber immer besser als nichts)...

      Gruß
      Nilsens
    • Original von Kindergartenzwergerl
      Thema Tiefbass:

      Steinwolle in Folie verpakt ist gut, ab welchem Querschnitt? Fläche?
      Folie deshalb, weil sonst die Höhen / Mitten leiden.

      Rigips lässt alles durch?
      OSB weniger?
      Spanplatte weniger?
      MDF noch weniger?

      Soll man pauschal nach dem "Spiegel-Prinzip" die entprechenden Bereiche vorher bedämmen? Als Prophylaxe vor dem AkkustikerP?

      Hallo,

      Steinwolle in Folie führt dazu, dass Höhen/Mitten nicht zu stark bedämpft werden und natürlich soll, wie Nilsens schon sagte, das Zeug nicht in der Luft herumfliegen.

      Zur Dimensionierung bei Tiefbass, keine Ahnung. Die gängigen Bassabsorber haben eine Kantenlänge von 50cm und reichen nicht in den Tiefstbass. Also müsste sogar mehr davon genommen werden. :sad: Aber da bin ich kein Fachmann.

      Bei Tiefbass geben sich imo Rigips/MDF usw. nichts. die lassen alles weitgehend durch. Wäre ja sonst auch schön, wenn man Tiefbass mit MDF wegdämmen könnte.

      Ja, das Spiegelprinzip sollte man schon einhalten, gilt aber imo nur für Höhen/Mitten. Bitte daran denken, dass das Spiegelprinzip auch nach hinten gilt.

      Wenn Du einen Akustiker hinzuziehen willst, mach es lieber früher als später.

      Gruß
    • Danke für die Info! Wie meinst Du das mit dem Spiegel nach hinten? Ich denke mal: Alle Lautsprecher (außer Sub) sollen in das "Spiegel-Prinzip" eingebunden werden, oder?

      Nebenbei: Wäre nett wenn hier jemand im Raum München/Rosenheim/Passau/Salzburg einen Akkustiker zu empfehlen hätte mit dem er/sie bereits gute Erfahrungen gemacht hat. Bitte nur per PM! Was kostet soeiner eigentlich für praxisnahe Ratschläge? Hab in einem Akkustikforum mal gelesen, dass man auch hier mit Selbstbau meist ohne die überteuerten Akkustikschaumstoffe auskommen kann, wenn man nur richtig plant.
    • Moin!

      Welchen Stellenwert hat denn bei Eurer Akustik-Optimierung eine Akustikdecke?

      Dient die auch dem Schallschutz (d.h. daß man im Stockwerk darüber weniger Geräusche hört), oder vermindert sie nur die Nachhallzeit?

      Stehe gerade vor der Überlegung, eine einbauen zu lassen, ist aber nicht wirklich billig (Ecophon Somra DS in schwarz). Daher wäre es schön, vorher abschätzen zu können, ob sich das lohnt.

      Gruß
      Opi-Wahn
    • Wurde hier im Forum (in einem anderen Beitrag) empfohlen, besonders weil sie schwarz ist. Spezifikationen sind hier:
      ecophon.ch/templates/WebProductSystemPage____9868.aspx

      Es gibt noch spezielle "Sombra X-Bass" komponenten, die die tiefen Frequenzen stärker dämmen sollen.
      Generell bin ich mir aber unsicher: ist die Hauptwirkung die Geräuschdämmung für andere Räume oder die Reduzierung der Nachhallzeit und damit der Akustik im Raum?

      Gruß Opi-Wahn
    • Original von Opi-Wahn
      Wurde hier im Forum (in einem anderen Beitrag) empfohlen, besonders weil sie schwarz ist. Spezifikationen sind hier:
      ecophon.ch/templates/WebProductSystemPage____9868.aspx

      Es gibt noch spezielle "Sombra X-Bass" komponenten, die die tiefen Frequenzen stärker dämmen sollen.
      Generell bin ich mir aber unsicher: ist die Hauptwirkung die Geräuschdämmung für andere Räume oder die Reduzierung der Nachhallzeit und damit der Akustik im Raum?

      Gruß Opi-Wahn

      Ich würde mal sagen, hauptsächlich die Nachhallzeit. Die X-Bass Dinger sind ja auch nichts anderes als Steinwolle, Basotect oder dergleichen (also poröser Absorber). Hilft breitbandig, aber nicht im Tiefbass. Und die Wirkung ist bei niedrigen Frequenzen um so höher, um so weiter die Akustikdecke von der Zimmerdecke abgehängt ist (weil dann die porösen Absorber weiter in der Schallschnelle der senkrechten Raummoden liegen).

      Da mein Raum nur 2,30 m hoch ist, habe ich eine Akustikdecke mit Ecophon Master D Beta gebaut - mit Plattenschwingern darüber, statt X-Bass.

      Man muss auch nicht unbedingt die Sombra nehmen - ich habe schwarzen Akustikstoff über die weißen Master D gespannt.
      Master D Beta hat den Vorteil, dass sie in den Höhen weniger absorbiert, und der Raum v.a. in Verbindung mit Teppich nicht absäuft.
    • Original von Endlich_Cabrio
      Ich habe bei mir auf Empfehlung des Akustikers Holzfaserdämmstoff verwendet, z.B. den von Homatherm Holzflex Standard. Der lässt sich relativ gut verarbeiten und "duftet" auch schön nach Holz (ist auch keine Chemie drin, komplett ökologischer Baustoff)

      Akustisch besser als das ist Homatherm FlexCL. Duftet halt nicht nach Holz, ist aber zur Schallabsorption besser geeignet.
      Datenblatt hier: homatherm.com/fileadmin/media/…e/flexcl/tm_flexcl_de.pdf
      Messung hier: homatherm.com/fileadmin/media/…bsorptionsgrad_flexcl.pdf
      Und ist daher sogar wirkungsvoller als Basotect, kostet aber nur 1/3 dessen.
      AVR: Denon 6500 - Projektor: JVC X7900 - Leinwand: Cheap Trick 16:9 2,67m - Lautsprecher: JBL Studio L Serie in 7.2.4 - Lichtsteuerung: Futronix P400 - Bedienung: Logitech Harmoy Elite - Mediaplayer: Nvidia Shield - Shaker: 4xReckhorn BS200i an A-409

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von MichaelH ()

    • Das Thema Akkustik ist sehr komplex und kompliziert. Trotzdem muss es Richtlinien geben die VOR dem Bau schon gelten. Hier finde ich noch zu wenig "Material" als Lektüre. Auch im gesamten Internet finde (ich) man nix genaues.

      Hat man einen nackten betonierten Kellerraum, was soll man anstreben? Rundum 20cm Steinwolle in Stoff verpackt? Da saufen doch die Höhen ab, oder? Hat hier irgend jemand eingentlich schon mal einen Raum "Überdämpft"? Ist eher "zu trocken" besser als eher "zu hallig"? Oder bleibt das Geschmackssache? Wie tun sich die hochwertigen Lautprecher leichter? Trocken oder hallig? Wie ist ein Raum besser "einzustellen" eher trocken oder hallig?

      Bisher weis man nur: Teppich ist OK, aber nicht zu viel. Steinwolle ist günstig und gut für Absorber (ähnlich Spezialprodukte).

      Fragt sich jetzt: Wo ist Teppich gut und wieviel Prozent maximal der Gesamtfläche?
      Wo ist Steinwolle gut und wieviel Prozent maximal der Gesamtfläche?
      Wo ist "hartes" Material gut und wieviel Prozent maximal der Gesamtfläche damit der Raum nicht komplett tod wirkt?

      Soll man im "Spiegelbereich" pauschal gleich 20cm Steinwollenabsorber in die Wand einplanen?

      Alle Akkustiker (anscheinend, fällt immer wieder auf) stellen einen teuren Absorber in die Ecken. Kann man das nicht gleich pauschal einplanen (Beispiel 40x40 preisgüntige Steinwolle)?

      Ich will damit auch sagen: Der Akkustiker kann nur einen Raum verbessern, der schon fertig da ist. Für einen Raum, der erst gebaut/umgebaut wird muss es Regeln geben, die sehr ähnlich sind für alle Räume von 15-25qm. So groß sind wohl die meisten (Keller-) Kinos hier. Hier MUSS es pauschale Äußerungen geben mit denen 70% aller Akkustik-Probleme gelöst sind bevor der erste Lautsprecher aufgebaut ist.

      Das spart Zeit und Geld.
    • Original von MichaelH
      Original von Endlich_Cabrio
      Ich habe bei mir auf Empfehlung des Akustikers Holzfaserdämmstoff verwendet, z.B. den von Homatherm Holzflex Standard. Der lässt sich relativ gut verarbeiten und "duftet" auch schön nach Holz (ist auch keine Chemie drin, komplett ökologischer Baustoff)

      Akustisch besser als das ist Homatherm FlexCL. Duftet halt nicht nach Holz, ist aber zur Schallabsorption besser geeignet.
      Datenblatt hier: homatherm.com/fileadmin/media/…e/flexcl/tm_flexcl_de.pdf
      Messung hier: homatherm.com/fileadmin/media/…bsorptionsgrad_flexcl.pdf
      Und ist daher sogar wirkungsvoller als Basotect, kostet aber nur 1/3 dessen.


      Auch ein interessantes Produkt. Bei mir war es so, das der Akustiker die Absorber entsprechend der Rohdichte des Dämmstoffes berechnet hat. Die Vorgabe in den Plänen war kein spezieller Dämmstoff, sondern die Eigenschaften. Der ist bei Holzflex und FlexCL doch sehr unterschiedlich. Ich werde ihn mal fragen, welche Auswirkungen es hätte, wenn man in meinem Fall ein Material von größerer Rohdichte verwenden würde (z.B. haben Absorber dann kleinere Abmessungen?)

      Gruß
      Karsten
    • Original von Kindergartenzwergerl


      Ich will damit auch sagen: Der Akkustiker kann nur einen Raum verbessern, der schon fertig da ist. Für einen Raum, der erst gebaut/umgebaut wird muss es Regeln geben, die sehr ähnlich sind für alle Räume von 15-25qm. So groß sind wohl die meisten (Keller-) Kinos hier. Hier MUSS es pauschale Äußerungen geben mit denen 70% aller Akkustik-Probleme gelöst sind bevor der erste Lautsprecher aufgebaut ist.

      Das spart Zeit und Geld.


      Hi,

      ein sehr guter Ansatz, die Regeln gibt es und man findet auch einiges im NET.

      Mfg Ulf
      ---Wer Rechtsschreibfehler findet darf sie behalten--- :scham:
    • Akustik ist leider keine exakte Wissenschaft. Es gibt auch keine universelle ideale Nachhallzeit für alle. Manche möchten den Raum schön trocken, manche fühlen sich darin unwohl. Für Stereo gibts andere Grundsätze als für Mehrkanal. Für die Musikproduktion andere als für Musikwiedergabe.

      Um Stereo lebendig/räumlich wiederzugeben, sind im Hörbereich Reflektionen, am besten mit Diffusoren verwirklicht, notwendig. Im Bereich der Boxen wird absorbiert. LEDE. Live End, Dead End.

      Bei Mehrkanal kommt die Rauminformation über die Surroundspeaker. Hat man Direktstrahler hinten, dann gehört dort auch absorbiert. DEDE. Dead End, Dead End. Rundherum Absorber. Die Absorber sollen aber über den Frequenzgang gleichmäßig absorbieren. Also keinen dünnen Noppenschaumstoff, sondern was dickeres. Basotect, Homatherm, Stein/Glaswolle ist alles gut. Will man die Höhen nicht stark absorbieren, dann die Absorber hinter Lochplatten, Lattungen oder Folie montieren. Dann werden die Höhen reflektiert, die Mitten absorbiert.
      Wieviel man davon so ausstattet ist Sache des eigenen Geschmacks. Es gibt keine universelle Nachhallzeit für alle und für alle Wiedergabearten.

      Abwohl es viele hier machen, finde ich Teppich an den Wänden kontraproduktiv. Das dämpft nur die Höhen.

      Im Bass gibts oft Probleme mit Raummoden. Die kann man berechnen, aber besser nachher messen und diese mit Helmholz-Resonatoren, Plattenresonatoren, Multisubaufstellung (SBA/DBA) oder Frequenzgangbehandlung mit Audyssey/Beringer bekämpfen.

      Zuviel zu meinem Wissensstand.
      AVR: Denon 6500 - Projektor: JVC X7900 - Leinwand: Cheap Trick 16:9 2,67m - Lautsprecher: JBL Studio L Serie in 7.2.4 - Lichtsteuerung: Futronix P400 - Bedienung: Logitech Harmoy Elite - Mediaplayer: Nvidia Shield - Shaker: 4xReckhorn BS200i an A-409
    • Original von MichaelH
      Akustik ist leider keine exakte Wissenschaft. Es gibt auch keine universelle ideale Nachhallzeit für alle. Manche möchten den Raum schön trocken, manche fühlen sich darin unwohl. Für Stereo gibts andere Grundsätze als für Mehrkanal. Für die Musikproduktion andere als für Musikwiedergabe.

      Um Stereo lebendig/räumlich wiederzugeben, sind im Hörbereich Reflektionen, am besten mit Diffusoren verwirklicht, notwendig. Im Bereich der Boxen wird absorbiert. LEDE. Live End, Dead End.

      Bei Mehrkanal kommt die Rauminformation über die Surroundspeaker. Hat man Direktstrahler hinten, dann gehört dort auch absorbiert. DEDE. Dead End, Dead End. Rundherum Absorber. Die Absorber sollen aber über den Frequenzgang gleichmäßig absorbieren. Also keinen dünnen Noppenschaumstoff, sondern was dickeres. Basotect, Homatherm, Stein/Glaswolle ist alles gut. Will man die Höhen nicht stark absorbieren, dann die Absorber hinter Lochplatten, Lattungen oder Folie montieren. Dann werden die Höhen reflektiert, die Mitten absorbiert.
      Wieviel man davon so ausstattet ist Sache des eigenen Geschmacks. Es gibt keine universelle Nachhallzeit für alle und für alle Wiedergabearten.

      Abwohl es viele hier machen, finde ich Teppich an den Wänden kontraproduktiv. Das dämpft nur die Höhen.

      Im Bass gibts oft Probleme mit Raummoden. Die kann man berechnen, aber besser nachher messen und diese mit Helmholz-Resonatoren, Plattenresonatoren, Multisubaufstellung (SBA/DBA) oder Frequenzgangbehandlung mit Audyssey/Beringer bekämpfen.

      Zuviel zu meinem Wissensstand.


      Dem ist nicht viel hinzuzufügen.

      Es gibt allerdings einen neuen Ansatz für Surround-Wiedergabe, die in meinem Kino verwirklicht ist: DELE - hinter den Frontlautsprechern ist nicht absorbiert. Das hat hauptsächlich mit ansonsten zu wenig schallharter Oberfläche zu tun.

      Außerdem sollte man beides tun - den Raum mit Resonatoren und Absorbern optimieren, und dann mit Audyssey bearbeiten. Letzteres habe ich bei mir mangels dazu fähigen Receiver noch nicht gemacht. Ich erhoffe mir davon noch ein ganzes Stück Verbesserung.
    • Original von Ulf
      ein sehr guter Ansatz, die Regeln gibt es und man findet auch einiges im NET.


      Im Netz findet man aber auch zu 90% Blödsinn und Halbwissen. Wie soll ich das als "Laie" auseinanderhalten können? Meist braucht es kombinierte Fachbegriffe um diese hochwertigen Seiten zu finden. Nenne sie mir und ich google selbst, wenn Du mir schon keinen Link sagen willst. Ich dachte eigentlich HIER wäre ich richtig... :verlegen: :bier:

      @mhaydn + @MichaelH:

      Klasse, endlich bringt man jemand Ordnung in meine wirren bisherigen Informationen.
      Danke:

      EDIT: Rechtschreibverbrechen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Kindergartenzwergerl ()

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