Heimkinobau – Ein paar Anregungen, Teil 5: Akustik (Subwoofer, Bassprobleme, akustische Maßnahmen)

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    • Hat man einen nackten betonierten Kellerraum, was soll man anstreben? Rundum 20cm Steinwolle in Stoff verpackt? Da saufen doch die Höhen ab, oder? Hat hier irgend jemand eingentlich schon mal einen Raum "Überdämpft"? Ist eher "zu trocken" besser als eher "zu hallig"? Oder bleibt das Geschmackssache? Wie tun sich die hochwertigen Lautprecher leichter? Trocken oder hallig? Wie ist ein Raum besser "einzustellen" eher trocken oder hallig?

      Je dicker die Steinwolle/der Absorber umso tiefer wirkt er. Kann nie tief und damit dick genug sein. Die Höhen saufen nur ab wenn sie zu dünn sind. Wenn gleichmäßig absorbiert wird, kann man einen Raum eigentlich nicht überdämpfen. Allerdings ist das wieder Geschmackssache wann es einem persönlich reicht.

      Je niedriger die Nachhallzeit im Raum, umso besser wird die Sprachverständlichkeit und umso lauter kann man hören ohne das es unangenehm wird. Hallige Räume sind toll wenn das Orchester in der Oper aufspielen will oder die Orgel in der Kirche loslegt. Dort wird eine hohe Nachhallzeit und Diffusoren benötigt. Darum ist dort alles verschnörkselt.


      Alle Akkustiker (anscheinend, fällt immer wieder auf) stellen einen teuren Absorber in die Ecken. Kann man das nicht gleich pauschal einplanen (Beispiel 40x40 preisgüntige Steinwolle)?

      Kann man natürlich. Ist die einfachste Art im nachhinein was zu verändern. Mit Kantenabsorbern wird versucht die tiefen Frequenzen zu dämpfen um die Raummoden zu bekämpfen. Ich bin aber kein Fan davon, die stören die Optik.
      Wenn man vorher daran denkt, kann man relativ flache Plattenabsorber hinter Stoffwänden integrieren oder das Heimkino mit Gipskartontrennwänden aufbauen, die wirken auch als Plattenabsorber. Allerdings lassen die sich sehr schwer berechnen, wirken aber breitbandig und tragen auch was dazu bei.
      AVR: Denon 6500 - Projektor: JVC X7900 - Leinwand: Cheap Trick 16:9 2,67m - Lautsprecher: JBL Studio L Serie in 7.2.4 - Lichtsteuerung: Futronix P400 - Bedienung: Logitech Harmoy Elite - Mediaplayer: Nvidia Shield - Shaker: 4xReckhorn BS200i an A-409
    • Ich weiss nicht ob ich hier was fragen kann - darf, aber ich machs mal.

      Man sagt ja um so weiter der Absorber im Raum steht um so besser oder? Ich bin grad dran mir ein kleines Kellerkino zu machen wo echt wenig Platz ist. Und da dachte ich mir ich könnte mir zu meiner Sitzcouch eine Fußbank machen und diese quasi als Absorber auslegen. Dachte die Bank mit OSB Platte machen und die dann mit Steinwolle füllen, so in der Art irgendwie. In den OSB Platten einige Löcher bohren und die Steinwolle evtl. in Nylon einpacken. Größe ca. 180 x 40 x 50 (LxBxH)

      Geht das oder ist dies ein Schmar.........


      Gruß

      didl
    • oder das Heimkino mit Gipskartontrennwänden aufbauen, die wirken auch als Plattenabsorber

      Also mit so einer Aussage wäre ich sehr vorsichtig. Ein Plattenabsorber beinhaltet immer einen luftdicht abgeschlossenen Raum. Das dürfte bei Gipskartonbeplankung nicht der Fall sein.
      Außerdem ist die Schwingungsfähigkeit von Gipskarton sehr begrenzt, da sehr steif. Die Frontseite eines Plattenschwingers muss wie ein Trommelfell aufgebaut sein, sprich: ein biegsames Material, was nur an den Rändern fixiert ist, und da luftdicht. Und die schwingende Fläche sollte mindestens 50 x 50 cm betragen.
    • Original von didl
      Ich weiss nicht ob ich hier was fragen kann - darf, aber ich machs mal.

      Man sagt ja um so weiter der Absorber im Raum steht um so besser oder? Ich bin grad dran mir ein kleines Kellerkino zu machen wo echt wenig Platz ist. Und da dachte ich mir ich könnte mir zu meiner Sitzcouch eine Fußbank machen und diese quasi als Absorber auslegen. Dachte die Bank mit OSB Platte machen und die dann mit Steinwolle füllen, so in der Art irgendwie. In den OSB Platten einige Löcher bohren und die Steinwolle evtl. in Nylon einpacken. Größe ca. 180 x 40 x 50 (LxBxH)

      Geht das oder ist dies ein Schmar.........

      Ist bestimmt besser als nichts. Ich würde aber die senkrechten Flächen so luftdurchlässig wie möglich machen, also z.B. mit stoffbespannten Rahmen.
    • RE: Subwoofer Aufstellung

      Original von Nilsens
      Grundlage zur richtigen Aufstellung ist für mich dieses Dokument der Firma Harman:
      harman.com/wp/pdf/multsubs.pdf

      Das Ganze ist so zu verstehen...
      Z.B. schaust Ihr auf Folie 54 Nummer 5 (Aufstellung zweier Subwoofer links und recht neben den Lautsprechern)

      Auf Folie 56 schaut Ihr nun im Diagramm bei 5.
      Dort seht ihr die Pegeldifferencen zwischen Min und Max. Und die sind bei dieser Aufstellung sehr sehr groß.

      Ergebnis der Studie:
      Es gibt 3 Varianten, mit denen ein fast linearer Basspegel erreicht wird:

      Variante1: 2 Subwoofer (einer vorne Mittig, einer hinten Mittig)


      Dazu hätte ich mal eine Frage:

      Wenn ich die Subs vorne und hinten mittig aufstellen würde, wäre es dann egal, wenn die Couch dazwischen steht? Denn eigentlich absorbiert diese ja auch wieder den Schall und die vorne-hinten-Mitte-Aufstellung ist somit wieder nicht sinnvoll... oder?

      Schöne Grüße,
      Basti
    • Hallo,

      vermutlich ist der Witz bei dieser Aufstellung gerade, dass vorne und hinten einer steht. Das Sofa macht imo nicht viel aus, evtl. muss der hintere ganz leicht im Pegel erhöht werden.

      Evtl. ist es wichtig, dass die beiden Subs dieselbe Entfernung vom Hörer haben, jedenfalls schrieb das die Audio zu ihrer Aufstellung von zwei Subs.

      Meine beiden Subs stehen seitlich hinter mir, das ist überhaupt kein Problem.

      Gruß
    • Original von suke

      Meine beiden Subs stehen seitlich hinter mir, das ist überhaupt kein Problem.

      Hi Suke,

      wie hast du deine Subs eigentlich eingemessen?
      Nacheinander, jeden einzelnd auf 75 dB oder hast du alle Subs gleichzeitig während der Messung laufen?

      ... und wie wird das eigentlich im "großen" Kino gehandhabt?
      Gruß
      George Lucas

      Mein HEIMKINO
      Lumière, 12 Plätze, 60 m³, Projektor: JVC DLA-NZ8, Leinwand: Screen Research ClearPix Ultimate Weiß, Lautsprecher: JBL 3678 (Front), KCS SR-10A (Surrounds/Top), KCS C -218-A THX (SUB), Receiver: Marantz SR7011, 4K-Player: Sony UBP-X800, Panasonic DP-UB824, Endstufen: 4x Crown XLS 402D, 1x Liker BST 930,
    • So wie ich das aus dem AVS Forum rausgelesen haben, sollen beide Subs die gleiche Entfernung und hiermit Laufzeit vom Hörer haben. Die Subs werden einzeln mit Rauschen und dem Pegelregler am Sub eingemessen, sodas beide den selben Pegel wiedergeben. Wenn das der Fall ist, dann wird der Pegel beider zusammen auf 75dB eingemessen indem am Receiver abgeglichen wird.
      AVR: Denon 6500 - Projektor: JVC X7900 - Leinwand: Cheap Trick 16:9 2,67m - Lautsprecher: JBL Studio L Serie in 7.2.4 - Lichtsteuerung: Futronix P400 - Bedienung: Logitech Harmoy Elite - Mediaplayer: Nvidia Shield - Shaker: 4xReckhorn BS200i an A-409
    • Original von George Lucas
      wie hast du deine Subs eigentlich eingemessen?
      Nacheinander, jeden einzelnd auf 75 dB oder hast du alle Subs gleichzeitig während der Messung laufen?

      Hallo George,

      die Einmessung hat natürlich Audyssey für mich gemacht. Da der Denon A1HD drei Subausgänge hat, konnten meine beiden Subs separat eingemessen werden. Man kann sie auch zusammen einmessen, aber ich habe es noch nicht versucht.

      Nach der Einmessung habe ich den Pegel nach Geschmack (nach oben :biggrin:) angepasst. Von Linearität im Bassbereich halte ich nichts. :biggrin:

      Gruß
    • @Suke:
      Von Linearität im Bassbereich halte ich nichts.

      Und dann darüber beschweren das bei Cloverfield der Bass zu laut ist :lol: :spank:

      Thema 2 Subs:

      Bei meinem Bruder stand der vordere Sub ca. 4,5m entfernt, der hintere max 2m...
      Dazwischen eine Monster Couch...
      Das klappt genial.
      Ist in der Harman Studie aber auch so beschrieben. Dort sind die Hörplätze ja auch im hinteren Bereich und nicht genau Mittig...

      Gruß
      Nilsens
    • Hi suke,

      eine wirklich tolle und hilfreiche Zusammenfassung eines schwierigen Themas.

      Hier ein Beispiel eines Selbstbauers: [Baubericht] Binap's Heimkinobau "Binaptikum"

      Es macht mich schon ein klein wenig stolz, dass du meinen
      Bauthread als Referenz für DIY Absorber genannt hast. Ich hoffe mal, dass das auch heißt, dass ich bisher fast alles richtig mache.
      :bigsmile:

      Viele Grüße,
      binap
    • Bass und Steinwolle...

      Ich bin gerade mit einem Neubau beschäftigt und daher auch mit der Akustik. Folgende Idee geht mir nicht mehr aus dem Kopf, was meint ihr dazu?



      - Hinter der Leinwand ( eh "verlorener Platz") und ev. bei der Rückwand (Masse ca. 6,7 x 2,3) könnte ich doch massiv Steinwolle verbauen (20 - 40 cm dick), dies müsste doch unmengen an Schall bis hinunter in den Bassbereich bekämpfen? Relativ günstig wäre das ganze zudem auch noch... ;)
    • suke schrieb:

      5.2 Absorber/Diffusoren

      Ohne Absorber/Diffusoren kommt kein akustisch hochwertiges Heimkino aus. Was machen die? Absorber absorbieren an reflektierenden Stellen an Wand oder Decke den reflektierten Schall und sorgen dadurch für einen saubereren Klang und Ortbarkeit. Diffusoren machen es ähnlich, der Schall wird aus der Reflektion abgelenkt, aber eben nicht absorbiert, sondern diffus im Raum verteilt. Vorteil: Wenn zuviel Schall absorbiert wird, klingt der Raum steril und wenig lebendig, Diffusoren halten den Klang lebendig.


      5.2.1 Erstreflektion


      Eine weitere Möglichkeit, um die Erstreflexion zu reduzieren, ist Akustikputz. Vor allem im Wohnzimmer bieten sich damit ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten an. Es müssen keine "Platten" mehr an die Wände geklebt werden, um Schall zu absorbieren, der Farbgestaltung sind kaum Grenzen gesetzt und die Verarbeitung ist relativ einfach. Damit dürfte eine Brücke geschlagen werden zwischen WAF und Klangoptimierung in Wohnräumen.

      dekozell.de/vorteile_des_putzes/als_akustikputz_einsetzbar/
      Gruß
      George Lucas

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    • rolfu schrieb:

      Folgende Idee geht mir nicht mehr aus dem Kopf, was meint ihr dazu?
      - Hinter der Leinwand ( eh "verlorener Platz") und ev. bei der Rückwand (Masse ca. 6,7 x 2,3) könnte ich doch massiv Steinwolle verbauen (20 - 40 cm dick), dies müsste doch unmengen an Schall bis hinunter in den Bassbereich bekämpfen? Relativ günstig wäre das ganze zudem auch noch... ;)

      Hi,

      Du bist nicht allein: Erfahrungen mit THX-Wand / Baffle Wall?

      Problematisch könnten aber die Fasern sein. Wenn man die Steinwolle luftdicht abschließen würde, verändert sich aber vermutlich das akustische Verhalten. Hab aber keine Ahnung, ob es schlimm wäre. :verlegen:

      Gruß
    • George Lucas schrieb:

      Eine weitere Möglichkeit, um die Erstreflexion zu reduzieren, ist Akustikputz. Vor allem im Wohnzimmer bieten sich damit ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten an. Es müssen keine "Platten" mehr an die Wände geklebt werden, um Schall zu absorbieren, der Farbgestaltung sind kaum Grenzen gesetzt und die Verarbeitung ist relativ einfach. Damit dürfte eine Brücke geschlagen werden zwischen WAF und Klangoptimierung in Wohnräumen.

      dekozell.de/vorteile_des_putzes/als_akustikputz_einsetzbar/

      Gibt es da schon Erfahrungswerte?

      30% Absorption kommt mir nicht viel vor, außerdem wäre es interessant zu wissen, wie sich die Absorption auf den Frequenzgang verteilt.

      Mir scheint, dass es eine "besser als nichts"-Lösung ist, aber nicht an herkömmliche Absorber heranreicht. Aber ich lasse mich gern eines besseren belehren. :bigsmile:

      Gruß
    • Ich habe gerade "Steinwolle Gesundheit" in Google eingegeben und festgestellt, dass dies von einem extrem ins andere diskutiert wird. Etwa ähnlich wie die Akustik ;) ! Mein Bruder (Plattenleger, aber auch mit Innenausbau vertraut) rät sicher nicht zu Glasfaser (müsste "eingepackt" werden), Steinwolle hinter Molton / Stoff würde ihn weniger stören...
    • suke schrieb:

      30% Absorption kommt mir nicht viel vor, außerdem wäre es interessant zu wissen, wie sich die Absorption auf den Frequenzgang verteilt


      Die 30% sind gemittelt. Die Diagramme, die es dazu gibt zeigen eine Absorption >25% ab 1000Hz aufwärts, der dann aber rel. flach bis auf ca. 95% bei 6000Hz ansteigt. Dafür ist eine Materialstärke des Putzes von ca. 10mm notwendig.

      Das entspricht in etwa auch dem Verlauf, den man mit 20mm Polyesterschaum direkt auf die Wand montiert hätte.
      Mein Kellerkino - The Twilight Zone (klick)
    • Hallo,

      ich lese sehr aufmerksam deinen Threads. Gefällt mir wirklich sehr. Konnte mir schon viele Informationen herausziehen für mein aktuellen Kellerprojekt.

      Jedoch habe ich noch eine Frage bezüglich 2 Subs. Habe ich das richtig verstanden wenn ich einen in Nähe der Leinwand stelle und den anderen in Nähe des Sofas (Sofa steht fast an der Wand), dass der hintere Phaseninvertiert mit einem kleinen Delay angesteuert wird?

      gruß

      Heiko
    • Guten Abend Heiko :)

      So generell sagen kann man das nicht. Das musst durch Messungen im eigenen Raum evaulieren. Phasendrehung und Delay könnte ne Lösung sein - muss es aber nicht.

      An Deiner Stelle würde ich mit REW die unterschiedlichen Positionen mal simulieren.

      Liebe Grüße Daniel
      Es gibt genau zwei Dinge, denen ich folge: 1. Der Logik
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