Heimkinobau – Ein paar Anregungen, Teil 3: Dämmung (Feuchtigkeit, Wärme, Schall)

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    • Heimkinobau – Ein paar Anregungen, Teil 3: Dämmung (Feuchtigkeit, Wärme, Schall)

      3. Dämmung (Feuchtigkeit, Wärme, Schall)

      Zur Einleitung und zu den anderen Kapiteln geht es hier.

      3.1 Feuchtigkeitsdämmung im Kellerraum

      Ein Kellerraum hat leider einen natürlichen Feind: Das Wasser.

      Die Kelleraußenwand muss absolut wasserdicht sein. Dies wird mit einer weißen oder einer schwarzen Wanne erreicht. Bei einer weißen Wanne wird WU-Beton verwendet, das an sich wasserdicht ist. Leider ist es nicht dampfundurchlässig, so dass bei entsprechend feuchtem Boden Feuchtigkeit nach innen dringen und Schimmel verursachen kann (nicht muss). In diesem Fall ist auch die weiße Wanne von außen mit einer Folie oder Bitumen abzudichten.

      Dasselbe gilt auch für den Boden, auch hier kann Feuchtigkeit aufsteigen.

      Das Wasser kann aber auch über Kellerfenster eindringen, entweder im Heimkino selber oder aber durch andere Fenster. Hier muss man sich kritisch fragen, ob bei zunehmenden kräftigen Regenfällen die Lichtschachtentwässerung ausreicht. Auch die Außenanlagen sind so zu gestalten, dass das Regenwasser von den Fenstern wegfließt.

      Es ist überlegenswert, in einem Keller ganz auf Fenster zu verzichten. An der Rückseite stören sie, wenn man eine 7.1-Konfiguration haben will und evtl. auch den Projektor an die Rückwand anbringen möchte. Außerdem muss man nicht mehr verdunkeln.

      Dann kann das Wasser noch durch die Versorgungsöffnungen (Wasser, Strom usw.) von außen eindringen. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, muss man für diese Öffnungen Doyma-Dichtungen vorsehen, die natürlich ihren Preis haben. An eine Rückstauklappe sollte man auch denken.

      Dann wäre da noch die Waschmaschine, die vermutlich im Kellerraum nebenan steht. Neben neuen Schläuchen kann man der Zuleitung einen zusätzlichen Aquastop spendieren. Dieser kommt zwischen Zuleitung und Waschmaschinenschlauch, kostet nur wenige Euro und schließt, wenn Wasser unkontrolliert austritt. Eine andere Alternative wäre noch ein elektrischer Warnmelder, der an die Zuleitung montiert wird und unterhalb des Hahns spürt, ob dort Wasser steht. Ist dies der Fall, schließt der Melder die Wasserzufuhr (b ei Conrad nach Leckwassermelder suchen).

      Als kleinen Schutz gegen Wasser aus den anderen Räumen kann man auch das Bodenniveau des Heimkinoraums etwas erhöhen und den Bodenaufbau dicker gestalten, was der Wärme-und auch der Schallldämmung zu Gute kommt. Leider hat man dann aber auch eine kleine Stolperfalle.

      Wer es immer noch nicht ernst nimmt, lese bitte Mein persönlicher Alptraum , um zu sehen, ob man es auch so haben will.


      3.2 Wärmedämmung

      Der Kellerraum soll gemütlich sein, also muss er ordentlich gedämmt werden. Entweder gibt es eine Kerndämmung in der Außenwand oder eine andere Außendämmung (bitte keine Innendämmung!). Eine Keller kühlt im Winter nicht so schnell aus, da er sich in der Erde befindet und diese sich weniger schnell abkühlt als die Luft. Dennoch sollte die Dämmung ausreichend sein

      Der Boden wird tendenziell fußkalt sein. Ideal ist natürlich eine Fußbodenheizung. Wenn diese nicht geplant ist, sollte eine Dämmung unterhalb vom Estrich kommen, damit es nicht zu kühl wird. Falls noch ein Teppich in den Raum kommt, kann man noch einen Dämmfilz drunterlegen, was auch noch etwas bringt

      3.3 Schalldämmung

      Ein sehr heikles Thema. Dies betrifft fast nur den Bass. Hoch-und Mitteltonbereich werden von der Stahlbetondecke isoliert, aber der Bass kommt da problemlos durch. Wer also seinen Sub gerne weiter aufdreht und niemand im Schlaf stören möchte, kommt um größere Dämmmaßnahmen nicht herum. Wer es ideal haben will, muss aber auch tief in die Tasche greifen, denn wirklich helfen tut nur ein Raum im Raum. In den eigentlichen Raum kommen weitere Wände, eine abgehängte Decke und ein zusätzlicher Fußbodenaufbau und dazwischen jede Menge Dämmstoff.

      Leider hilft nur der große Materialaufwand, da sich die Bassenergie durch die Wände und Decken und den Fußboden durch das ganze Haus arbeitet und somit noch gut im 1. OG zu hören ist.

      Im Forum hatte Marcel754 seine Raum in Raum-Konstruktion beschrieben, mit Materialliste. Die Materialkosten betrugen für 20qm 1500-3500 Euro zzgl. Arbeit (3 Mann, vier Tage, also um die 4000 Euro). Die Dämmung ist dort 20cm dick und es werden 70dB Dämmung erreicht, angeblich auch im Bass. Leider existiert der link nicht mehr.

      Wenn man den großen Materialaufwand nicht betreiben möchte, gibt es neben leiser drehen noch einige weitere Optionen. So kann man zwei Subs einsetzen, was zu besserem Bassgefühl bei geringerer Lautstärke führt. Eine pfiffige Alternative sind auch noch Shaker wie z.B. der IBEAM, die man zusätzlich zu einem abgesenkten Sub betreiben kann. Der IBEAM ist zudem auch mietwohnungstauglich.

      Interessant könnte auch Audyssey Dynamic Volume sein. Besser finde ich allerdings einen Studiokompressor für um die 150 Euro: Maximale Ausnutzung des möglichen Basspegels mit einem Studio-Kompressor

      Lösungsmöglichkeiten

      Je nach Lage des Heimkinos kann es auch sinnvoll sein, eine Schallschutztür einzubauen, die es in verschiedenen Dämmmaßen gibt. Bei allen sollte man darauf achten, dass die Zarge vollständig ausgeschäumt ist und dass die Tür über eine absenkbare Bodendichtung verfügt. Den Bass wird sie aber nur wenig aufhalten können, daher dürfte sie in der Regel kaum helfen. Das wäre eher eine Option, wenn man keinen Subwoofer einsetzt.

      Bei einem Heimkino im Keller sollte man ürbigens einen geschlossenen Kellerabgang haben, also nicht die offene Bauweise, sonst hat man den Schall überall, gedämmt nur durch eine Zimmertür.

      Abschließend noch eine kleine Bitte: Falls etwas falsch ist oder korrigiert werden sollte, bitte ich um eine kurze Rückmeldung, um den Thread zu verbessern. Vielen Dank.

      Dieser Beitrag wurde bereits 17 mal editiert, zuletzt von suke ()

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