2. Raumgröße und -abmessungen, Technikraum, Leinwand (schalldurchlässig und 21:9)
2.1 Raumgröße
2.2 Abmessungen
2.3 Leinwandgröße und Sitzabstand
2.4 Technikraum
2.5 Exkurs: Schalldurchlässige Leinwand
2.6 Exkurs: Cinemascope-Leinwand (21:9)
Zur Einleitung und zu den anderen Kapiteln geht es hier.
Am wichtigsten ist der Raum. Idealerweise ist er im Keller gelegen, da dort zu den Seiten und nach unten niemand gestört wird. Außerdem ist es unten von Natur aus dunkler und auch gemütlicher.
2.1 Raumgröße
Big is beautiful.
Ideal sind schon 30-50qm. Warum:
In diesen Räumen hat man genug Platz, um ein gescheites 7.2-System aufzustellen. 7.2 erfordert Platz nach hinten.
Wenn man Gäste empfängt, dann braucht man evtl. zwei oder gar drei Sitzreihen.
Der Klang kann sich besser ausbreiten als in einem kleinen Raum.
Die Leinwand kann größer werden, aber nicht zu groß, sonst wird das Bild zu dunkel. Alle Projektoren können 2m ausleuchten, einige machen bis 2,5m schlapp, über 3m wird die Auswahl schon recht dünn.
In der Regel kann man es sich nicht aussuchen, und auch in kleineren Räumen ist ganz großes Kino möglich: Heimkino von ToFu und Heimkino auf knapp 9 qm, ob das gut geht???
2.2 Abmessungen
Der Raum sollte nicht quadratisch sein, da sich längs und quer identische Raummoden aufbauen können, die das Bassdröhnen noch weiter verstärken.
Der Raum sollte ausreichend hoch sein, da der Klang sonst negativ beeinflusst wird. Ist der Raum sehr niedrig, sollte man aus akustischen Gründen über Boxen mit d’Appolitto-Anordnung (z.B. in THX) oder Hörner nachdenken, die den Klang mehr in die Horizontale bündeln.
Die Frage nach dem idealen Raum ist eine Wissenschaft für sich. In der Regel besteht Einigkeit, dass Raumhöhe, Breite und Länge kein ganzzahliges Vielfaches voneinander sein sollten, da sonst wieder Raummoden drohen. Auch ist die Raumgröße von Bedeutung. Hinzu kommt, dass sich die Maße auf ideale Räume (parallele Wände, keine Fenster oder Türen oder Möbel) beziehen.
Wer es sich einfach machen will, geht z.B. nach M.Louden (siehe auch letzter link) und nimmt 1:1,9:1,4.
Da es verschiedene Methoden gibt, die alle nicht falsch oder richtig sind und man eh keinen idealen Raum hat, sollte man sich imo nicht verrückt machen lassen und einfach ein ganzzahliges Vielfaches vermeiden.
Hier werden kurz verschiedene Methoden angerissen
Excel-Tool für drei Raumgrößen
link mit links
Artikel aus hifi&Records zum Thema Raumakustik und ideale Raumabmessungen nach Louden
Parallele Wände: Relevante Raummoden bauen sich bei parallelen Wänden auf. Sind die Wände ausreichend nicht-parallel, so könnte der Bass besser werden. Ich weiß aber nicht, ab wie viel…
Rechteckig: Wer sehr bassorientiert ist, kann auch über ein Double Bass Array mit vier Subwoofern nachdenken, die man sich rel. günstig im Eigenbau herstellen kann. User wie Norbert oder alfthx äußerten sich begeistert über die Bassperformance. Voraussetzung für ein DBA ist aber ein rechteckiger Raum.
DBA
DBA von Nubert
2.3 Leinwandgröße und Sitzabstand
Leinwandgröße und Sitzabstand sind voneinander abhängig und von weiteren Faktoren abhängig. Je nach räumlichen Gegebenheiten ist eventuell einer von beiden Größen vorgegeben und der andere davon abhängig. Bei Neubauten muss man Beides gemeinsam entscheiden. Der Einfachheit halber fange ich mit der Leinwandgröße an. Die Größe ist abhängig von:
- Sitzentfernung: Je näher man an der Leinwand sitzt, desto kleiner sollte diese sein und umgekehrt. Das Verhältnis Sitzentfernung-Leinwandbreite beträgt üblicherweise 2,0:1 (z.B. Sitzentfernung 4m, Leinwandbreite 2m) - 1,0:1 (Sitzentfernung 2m, Leinwandbreite 2m). Welches Verhältnis bevorzugt wird, ist sehr individuell. Am besten probiert Ihr es zu Hause aus, auf einer weißen Wand oder einem Bettlaken. Alternativ fragt Euch, wo Ihr im Kino sitzt. Weit vorne (1,0:1), Mitte (1,5:1) oder hinten (2,0:1). Nehmt Euch etwas Zeit zum Testen. Häufig ist man am Anfang von einer großen Leinwand erschlagen, dann gewöhnt man sich daran und wünscht sich doch eine größere Leinwand. Macht sie aber auch nicht zu groß, manche empfinden es als stressig, wenn man den Kopf beim Filmegucken drehen muss. Die meisten hier im Forum liegen geschätzt zwischen 1,5:1 und 1,2:1.
- Raumgröße: Je größer der Raum, desto größer sollte die Leinwand sein. Theoretisch könnte man zwar eine kleinere Leinwand nehmen und sich näher heransetzen, aber wir registrieren dennoch die Raumgröße. Eine 2m breite Leinwand wirkt in einem kleinen Raum größer als in einem großen Raum.
- Projektor (Helligkeit): Bei größeren Leinwandbreiten braucht man mehr Licht, um ein knackiges Bild zu erhalten. Je größer die Leinwand, umso dunkler wird das Bild. Im Kino werden 16 footlambert empfohlen, wobei auch geringere Helligkeiten kein Problem sind. Allerdings ist das Bild irgendwann weniger knackig und eine Tageslichtszene sieht flau aus. Über diese Formel könnt Ihr die Helligkeit berechnen:
Helligkeit in footlambert = ANSI-lumen des Projektors / qm-Größe der Leinwand / 9,3 * Gain
- ANSI-lumen: Die lumen-Angabe sollte der kalibrierte Wert sein, den man auf Testseiten im Internet oder in Zeitschriften wie z.B. der Audiovision findet. Die gängigen UHP-Lampen verlieren mit der Zeit an Helligkeit, so dass man als Faustformel 30% Lichtverlust einkalkulieren sollte. Wenn Ihr ein luxmeter habt (imo Grundaussattung für ein anspruchsvolles Heimkino, z.B. conrad.de/ce/de/product/101149…otionareaSearchDetail=005), könnt Ihr die lux wie folgt in lumen umrechnen: lumen = lux * Größe der Leinwand in qm.
- Größe der Leinwand in qm: Breite * Höhe in m. Bei 21:9-Leinwänden muss man aber die qm-Größe bei 16:9 nehmen.
- 9,3: Umrechnung von qm in Quadratfuß
- Gain der Leinwand: Der Gain gibt an, wieviel Licht vom Projektor wieder auf den Sitzplatz zurückgeworfen wird und liegt meist um 1,0 (100%). Schalldurchlässige Leinwände liegen unter 1, bündelnde Leinwände über 1. Bündelnde Leinwände können allerdings einen Hotspot produzieren (in der Mitte heller als an den Seiten), sind dafür aber auch weniger anfällig für Streulicht.
Bsp. Sanyo Z4000: 417 lumen Eco (lt. Audiovision) / 3,52 qm bei 2,5m Leinwandbreite / 9,3 * 1,0 = 12,8 footlambert.
Will man anfangs 16 footlambert haben, so dürfte die Leinwand nur 2,23m breit sein. Will man nach 30% Lichtverlust noch 16 footlambert haben, so verbleiben 1,87m Leinwandbreite. Will man eine 3,5m breite Leinwand, kommen anfangs nur noch 6,5 footlambert heraus, das würde ich nicht machen.
- Projektor (Zoom): Zu beachten ist noch, dass die Helligkeit des Projektors auch vom Zoom abhängt. Steht der Projektor sehr nahe an der Leinwand, ist er heller als wenn er weit hinten steht (dafür ist der Kontrast bei naher Aufstellung etwas geringer). Leider kenne ich zoomabhängige lumen-Angaben nur von einer speziellen Testseite im Internet. Außerdem könnte der Zoom mögliche Leinwandgrößen begrenzen, gerade DLPs haben häufig einen eher geringen Zoom. Hier kann man das nachprüfen: projectorcentral.com/projection-calculator-pro.cfm
- Lautsprecheraufstellung: Ein gutes Bild ist toll, kann aber den Ton verschlechtern, wenn die Lautsprecher nicht mehr vernünftig aufgestellt werden können.
Stehen die Fronts oder gar der Sub ganz nahe an den Seitenwänden oder sogar in den Raumecken? Das wird nicht gut klingen. In diesem Fall sollte man unbedingt Breitbandabsorber (siehe Heimkinobau – Ein paar Anregungen, Teil 5: Akustik (Subwoofer, Bassprobleme, akustische Maßnahmen)) neben die Fronts an die Seitenwände hängen.
Ist die Leinwand so groß, dass der Center auf dem Boden steht oder direkt an der Decke hängt? Hier sollte man den Center anwinkeln. Alternativ könnt Ihr einen Doppelcenter einsetzen (mit anderen Problemen) oder eine schalldurchlässige Leinwand verwenden (siehe unten), auf den Center verzichten (nur noch ein optimaler Hörplatz) oder alle drei Fronts auf den Boden stellen und anwinkeln (oder an die Decke).
Hier gilt es, auszuprobieren und zu sehen, was Euch wichtiger ist und was bei Euch möglich und optisch ansprechend ist.
- 21:9-Leinwand: Hier ist die Leinwandhöhe identisch zu 16:9, aber sie ist entsprechend breiter. Ist die Raumbreite begrenzt, so empfiehlt sich eine 16:9-Leinwand besser.
2.4 Technikraum
Bei den Raumproportionen sollte man sich auch überlegen, ob man sich einen Technikraum anlegt. Den optischen Vorteilen stehen einige praktische Nachteile gegenüber.
Vorteile:
+ Aufgeräumte Optik, keine Kabel im Kinoraum
+ der Projektor kann laut sein, da er im Nebenraum steht
+ keine große Wärmeentwicklung im Kinoraum
+ das hässliche Gerätesammelsurium sieht man nicht mehr
Nachteile:
- Projektor muss evtl. einen sehr starken Zoom haben
- großer Platzbedarf
- Blu-ray-Player steht entweder doch im Kinoraum oder man muss zum Filmwechseln in den Nebenraum
- die (schönen?) Geräte sieht man nicht
- die (schönen) Blu-rays sieht man nicht, da im Technikraum oder man läuft mit den Blu-rays hin und her
- um eine eventuelle Staubschutzkappe (Projektor) aufzusetzen oder abzunehmen muss man den Raum wechseln
- Infrarot-Steuerung nur über zusätzliche Geräte möglich
- Displays der Geräte nicht mehr sichtbar
Die Projektionsöffnung sollte mit einem reflektionsarmen und lichtdurchlässigen Glas geschlossen werden. Meist wird hier Mirogard von Schott empfohlen.
Um die Geräte steuern zu können, braucht man dann noch einen Infrarot-Repeater. Ganz geschickte integrieren die Geräte in die Wand zwischen Technikraum und Kinoraum.
Siehe auch Umfrage . Wohin gehören die Geräte im Heimkino?
2.5 Exkurs: Schalldurchlässige Leinwand
Bei den üblichen Leinwänden muss der Center über oder unter der Leinwand stehen. Stehen die anderen Lautsprecher nicht auf gleicher Höhe, kann die Klangkulisse „zerreissen“. Außerdem kommen die Dialoge von oben oder unten, aber nicht aus der Mitte.
Aus diesem Grund gibt es schalldurchlässige Leinwände, die auch in echten Kinos im Einsatz sind. Im Gewebe sind viele Löcher, durch die der Schall hindurchkommt.
Will man eine solche Leinwand installieren, so hat dies Einfluss auf die Leinwandposition und somit auf die Sitzposition und auf die Position der Surround-Lautsprecher, da ja mindestens der Center hinter der Leinwand steht. Es wird häufig empfohlen, dass man zwischen Leinwand und Lautsprecher weitere 20cm Abstand lassen sollte, damit keine Kammfiltereffekte entstehen, so dass die Leinwand letzten Endes 60-100cm entfernt von der Wand hängt. Da das auch nicht so toll aussieht, habe ich (schwarzen) Akustikstoff auf Holzrahmen aufgezogen und auf Höhe der Leinwand in den Raum gestellt. Somit sieht der Raum entsprechend kleiner aus. Wenn man aber große Bassabsorber in die Raumecken gestellt haben sollte, dann verschwinden diese auf diese Weise auch.
Vorteile:
+ Klang und Bild homogen
+ Optik: Lautsprecher verschwinden hinter der Leinwand
+ größerer Abstand des Centers von Boden oder Decke und dadurch geringere Reflektionen und Verfärbungen
Nachteile:
- Häufig unschöne Moiree-Effekte. Die Wunsch-Kombination muss vorher an Ort und Stelle getestet werden. So fiel z.B. bei mir der Sanyo 2000 an der Cheap Trick-Leinwand durch. Mein Verdacht ist der, dass ein sichtbares Pixelraster im Projektor das Problem verschärft. An den beiden Projektoren mit geringem Screendoor (JVC HD1, Panasonic 2000) hatte ich keine Probleme.
- Das Bild verliert minimal an Plastizität gegenüber einer Gammalux (ohne Perforierung).
- Das Bild wird durch die vielen Löcher etwas dunkler, die im Forum beliebte Cheap Trick hat nur noch einen Gain von 0,9. Gegenüber einen Gain 1,1-Leinwand hat man 22% weniger Licht. Ein dunkler Projektor ist kaum mehr geeignet.
- Durch die Struktur der Leinwand wirkt das Bild minimal weniger homogen.
- Durch die sichtbare Struktur/sichtbaren Löcher sollte man mind. etwa 3m von der Leinwand entfernt sitzen, Leute mit Adleraugen entsprechend mehr.
- Die Cheap Trick hat etwas weniger brillante Farben als z.B. eine Gammalux (ohne Perforierung).
- Die Cheap Trick-Leinwand ist ganz leicht cremefarben und daher farblich nicht optimal.
- Es sieht evtl. nicht so toll aus, da die Leinwand von der Wand entfernt ist
- Klangverschlechterung. Die Audiovision hat diverse Tücher getestet, viele hatten einen starken Hochtonverlust. Die Cheap Trick wurde später „nachbesprochen“ und kam sehr gut weg. Einen geringen Verlust kann man aber über ein gutes Einmesssystem wieder ausbügeln.
- Die Audiovision empfiehlt, einen Abstand von 20cm zwischen Leinwand und Lautsprecher einzuhalten. Nur bei weniger Tüchern kann man auch näher gehen.
Siehe hier Vergleichsbilder mit einer normalen Leinwand (Gammalux) und mit/ohne weißem Backing: Mini-Check: Cheap Trick mit und ohne Backing und Gammalux (neu: mit Fotos)
Ein Test der Cheap Trick in der Audiovision: audiovision.de/assets/files/Se…mierung/LeinwandBauen.pdf
Cheap Trick FAQ
Fazit: Die Cheap Trick ist und bleibt bildmäßig ein Kompromiss, aber ein guter, denn schließlich gilt es, ein gutes Bild mit einem guten Ton zu kombinieren. Wer nicht Adleraugen und ein fotografisches Gedächtnis hat, kann imo ohne schlechtes Gewissen zur Cheap Trick greifen, wenn ihm der Ton wichtig ist.
Mini-Check: Cheap Trick mit und ohne Backing und Gammalux
2.6 Exkurs: Cinemascope-Leinwand (21:9)
Eine Cinemascope-Leinwand trägt dem Umstand Rechnung, dass die meisten "großen" Filme, die optisch besonders wuchtig wirken sollen (Star Wars, Herr der Ringe usw.), in 21:9 vorliegen. Diese bekommen also die gesamte Leinwand zur Verfügung gestellt und die 16:9-Filme (Frauenfilme und Komödien ) sehen kleiner aus:
LW.jpg
Da die Heimkino-Projektoren ausnahmslos 16:9-Panels aufweisen, muss man das Bild erst einmal im 21:9-Format auf die Leinwand bringen:
1. Anamorphot: Hier muss der Projektor das 21:9-Bild auf 16:9 hochziehen und das Bild wird vom Anamorphoten vor der Projektionslinse wieder seitlich auseinandergezogen.
Hier wird das volle Panel genutzt, somit hat man keine Lichtverluste. Die Linse kostet aber ein klein wenig Schärfe, außerdem ist ein Anamorphot teuer.
2. Aufzoomen: Man zoomt bei einem 21:9-Film auf (ggf. Lens Shift adjustieren). Die Methode ist billig, aber das Bild wird durch die Größe rd. 30% dunkler. Außerdem muss man bei jedem Formatwechsel den Einstellungswechsel vollziehen.
3. Panasonic 3000/4000: Diese verwenden Methode 2, aber merken sich die Einstellungen und man kann auf Knopfdruck zwischen 16:9 und 21:9 wechseln. Voraussetzung ist allerdings, dass der Projektor mittig steht und innerhalb der Leinwandhöhe aufgestellt ist. Der Panasonic ist übrigens hell genug, um auch bei 21:9 noch ein helles Bild zu liefern.
Merke für die Entscheidung: In jedem Fall wird es schwarze Balken geben. Ein 16:9-Film ist auf beiden Leinwänden gleich groß. Man muss sich nur überlegen, ob ein 21:9-Film größer oder kleiner aussehen soll als ein 16:9-Film und ob der optische Vorteil den höheren Einstellaufwand wert ist. Zur Beurteilung hilft vielleicht das Foto oben.
Nimmt man eine 21:9-Leinwand sehen die "großen" Filme 44% größer aus als bei einer 16:9-Leinwand.
Für eine Entscheidung spielen viele Gründe eine Rolle:
Vorteile Cinemascope-Leinwand:
+ "große" Filme wirken wuchtiger, so wie im Kino
+ durch geringere Höhe der Leinwand können die Boxen etwas nach oben in Richtung Ohrhöhe rutschen (wenn keine constant height projection)
+ größeres Bild in niedrigen Räumen möglich
+ einfachere Maskierung
Vorteile Anamorphot:
+ Nutzung des vollen Panels, kein Helligkeitsverlust
+ bei geringer Projektionsdistanz großes Bild möglich
Nachteile Anamorphot:
- teuer (evtl. vorteilhaft, das Geld in einen besseren Projektor zu investieren und die Zoom-Methode zu verwenden)
- leichter Schärfeverlust
- nur eingeschränkte Projektorwahl, da nicht alle Projektoren das vertikale Stretchen übernehmen (oder man nimmt einen der wenigen Player oder einen Scaler, die das können)
- Kisseneffekt
- umständlich
Vorteile Zoommethode:
+ rel. einfach
+ billig
Nachteile Zoommethode:
- umständlich: motorischer Lens Shift, Fokus und Zoom sollten schon sein, da man sonst immer zum Projektor gehen müsste
- der Projektor muss ausreichend Zoom aufweisen
- Lichtverlust
- es kann Restlicht über und unter der Leinwand sichtbar sein
- schalldurchlässige Leinwand nur bei geringer Leinwandbreite oder hellem Projektor benutzbar, da die Leinwand in der Regel einen niedrigen Gain hat
Nachteile allgemein:
- Untertitel/PS3-Laufzeit meist nicht mehr zu sehen (der Player Philips BDP-7500 und der Oppo BD83 können die Untertitel verschieben)
- weniger Auswahl bei fertigen Leinwänden
- Verstärkung des Screendoors
- bei einer schalldurchlässigen Leinwand keine sinnvolle 16:9-Maskierung möglich, wenn die Boxen dahinter stehen
- Filme mit Formatwechsel (Dark Knight, Transformers 2) funktionieren nicht mehr
Wer eine Cinemascope-Leinwand selber bauen will, sollte darauf achten, dass die meisten Filme nicht im 21:9-Format, sondern in 2,39:1 erscheinen. 2,35 oder 2,40 Leinwand?
Abschließend noch eine kleine Bitte: Falls etwas falsch ist oder korrigiert werden sollte, bitte ich um eine kurze Rückmeldung, um den Thread zu verbessern. Vielen Dank.
2.1 Raumgröße
2.2 Abmessungen
2.3 Leinwandgröße und Sitzabstand
2.4 Technikraum
2.5 Exkurs: Schalldurchlässige Leinwand
2.6 Exkurs: Cinemascope-Leinwand (21:9)
Zur Einleitung und zu den anderen Kapiteln geht es hier.
Am wichtigsten ist der Raum. Idealerweise ist er im Keller gelegen, da dort zu den Seiten und nach unten niemand gestört wird. Außerdem ist es unten von Natur aus dunkler und auch gemütlicher.
2.1 Raumgröße
Big is beautiful.
Ideal sind schon 30-50qm. Warum:
In diesen Räumen hat man genug Platz, um ein gescheites 7.2-System aufzustellen. 7.2 erfordert Platz nach hinten.
Wenn man Gäste empfängt, dann braucht man evtl. zwei oder gar drei Sitzreihen.
Der Klang kann sich besser ausbreiten als in einem kleinen Raum.
Die Leinwand kann größer werden, aber nicht zu groß, sonst wird das Bild zu dunkel. Alle Projektoren können 2m ausleuchten, einige machen bis 2,5m schlapp, über 3m wird die Auswahl schon recht dünn.
In der Regel kann man es sich nicht aussuchen, und auch in kleineren Räumen ist ganz großes Kino möglich: Heimkino von ToFu und Heimkino auf knapp 9 qm, ob das gut geht???
2.2 Abmessungen
Der Raum sollte nicht quadratisch sein, da sich längs und quer identische Raummoden aufbauen können, die das Bassdröhnen noch weiter verstärken.
Der Raum sollte ausreichend hoch sein, da der Klang sonst negativ beeinflusst wird. Ist der Raum sehr niedrig, sollte man aus akustischen Gründen über Boxen mit d’Appolitto-Anordnung (z.B. in THX) oder Hörner nachdenken, die den Klang mehr in die Horizontale bündeln.
Die Frage nach dem idealen Raum ist eine Wissenschaft für sich. In der Regel besteht Einigkeit, dass Raumhöhe, Breite und Länge kein ganzzahliges Vielfaches voneinander sein sollten, da sonst wieder Raummoden drohen. Auch ist die Raumgröße von Bedeutung. Hinzu kommt, dass sich die Maße auf ideale Räume (parallele Wände, keine Fenster oder Türen oder Möbel) beziehen.
Wer es sich einfach machen will, geht z.B. nach M.Louden (siehe auch letzter link) und nimmt 1:1,9:1,4.
Da es verschiedene Methoden gibt, die alle nicht falsch oder richtig sind und man eh keinen idealen Raum hat, sollte man sich imo nicht verrückt machen lassen und einfach ein ganzzahliges Vielfaches vermeiden.
Hier werden kurz verschiedene Methoden angerissen
Excel-Tool für drei Raumgrößen
link mit links
Artikel aus hifi&Records zum Thema Raumakustik und ideale Raumabmessungen nach Louden
Parallele Wände: Relevante Raummoden bauen sich bei parallelen Wänden auf. Sind die Wände ausreichend nicht-parallel, so könnte der Bass besser werden. Ich weiß aber nicht, ab wie viel…
Rechteckig: Wer sehr bassorientiert ist, kann auch über ein Double Bass Array mit vier Subwoofern nachdenken, die man sich rel. günstig im Eigenbau herstellen kann. User wie Norbert oder alfthx äußerten sich begeistert über die Bassperformance. Voraussetzung für ein DBA ist aber ein rechteckiger Raum.
DBA
DBA von Nubert
2.3 Leinwandgröße und Sitzabstand
Leinwandgröße und Sitzabstand sind voneinander abhängig und von weiteren Faktoren abhängig. Je nach räumlichen Gegebenheiten ist eventuell einer von beiden Größen vorgegeben und der andere davon abhängig. Bei Neubauten muss man Beides gemeinsam entscheiden. Der Einfachheit halber fange ich mit der Leinwandgröße an. Die Größe ist abhängig von:
- Sitzentfernung: Je näher man an der Leinwand sitzt, desto kleiner sollte diese sein und umgekehrt. Das Verhältnis Sitzentfernung-Leinwandbreite beträgt üblicherweise 2,0:1 (z.B. Sitzentfernung 4m, Leinwandbreite 2m) - 1,0:1 (Sitzentfernung 2m, Leinwandbreite 2m). Welches Verhältnis bevorzugt wird, ist sehr individuell. Am besten probiert Ihr es zu Hause aus, auf einer weißen Wand oder einem Bettlaken. Alternativ fragt Euch, wo Ihr im Kino sitzt. Weit vorne (1,0:1), Mitte (1,5:1) oder hinten (2,0:1). Nehmt Euch etwas Zeit zum Testen. Häufig ist man am Anfang von einer großen Leinwand erschlagen, dann gewöhnt man sich daran und wünscht sich doch eine größere Leinwand. Macht sie aber auch nicht zu groß, manche empfinden es als stressig, wenn man den Kopf beim Filmegucken drehen muss. Die meisten hier im Forum liegen geschätzt zwischen 1,5:1 und 1,2:1.
- Raumgröße: Je größer der Raum, desto größer sollte die Leinwand sein. Theoretisch könnte man zwar eine kleinere Leinwand nehmen und sich näher heransetzen, aber wir registrieren dennoch die Raumgröße. Eine 2m breite Leinwand wirkt in einem kleinen Raum größer als in einem großen Raum.
- Projektor (Helligkeit): Bei größeren Leinwandbreiten braucht man mehr Licht, um ein knackiges Bild zu erhalten. Je größer die Leinwand, umso dunkler wird das Bild. Im Kino werden 16 footlambert empfohlen, wobei auch geringere Helligkeiten kein Problem sind. Allerdings ist das Bild irgendwann weniger knackig und eine Tageslichtszene sieht flau aus. Über diese Formel könnt Ihr die Helligkeit berechnen:
Helligkeit in footlambert = ANSI-lumen des Projektors / qm-Größe der Leinwand / 9,3 * Gain
- ANSI-lumen: Die lumen-Angabe sollte der kalibrierte Wert sein, den man auf Testseiten im Internet oder in Zeitschriften wie z.B. der Audiovision findet. Die gängigen UHP-Lampen verlieren mit der Zeit an Helligkeit, so dass man als Faustformel 30% Lichtverlust einkalkulieren sollte. Wenn Ihr ein luxmeter habt (imo Grundaussattung für ein anspruchsvolles Heimkino, z.B. conrad.de/ce/de/product/101149…otionareaSearchDetail=005), könnt Ihr die lux wie folgt in lumen umrechnen: lumen = lux * Größe der Leinwand in qm.
- Größe der Leinwand in qm: Breite * Höhe in m. Bei 21:9-Leinwänden muss man aber die qm-Größe bei 16:9 nehmen.
- 9,3: Umrechnung von qm in Quadratfuß
- Gain der Leinwand: Der Gain gibt an, wieviel Licht vom Projektor wieder auf den Sitzplatz zurückgeworfen wird und liegt meist um 1,0 (100%). Schalldurchlässige Leinwände liegen unter 1, bündelnde Leinwände über 1. Bündelnde Leinwände können allerdings einen Hotspot produzieren (in der Mitte heller als an den Seiten), sind dafür aber auch weniger anfällig für Streulicht.
Bsp. Sanyo Z4000: 417 lumen Eco (lt. Audiovision) / 3,52 qm bei 2,5m Leinwandbreite / 9,3 * 1,0 = 12,8 footlambert.
Will man anfangs 16 footlambert haben, so dürfte die Leinwand nur 2,23m breit sein. Will man nach 30% Lichtverlust noch 16 footlambert haben, so verbleiben 1,87m Leinwandbreite. Will man eine 3,5m breite Leinwand, kommen anfangs nur noch 6,5 footlambert heraus, das würde ich nicht machen.
- Projektor (Zoom): Zu beachten ist noch, dass die Helligkeit des Projektors auch vom Zoom abhängt. Steht der Projektor sehr nahe an der Leinwand, ist er heller als wenn er weit hinten steht (dafür ist der Kontrast bei naher Aufstellung etwas geringer). Leider kenne ich zoomabhängige lumen-Angaben nur von einer speziellen Testseite im Internet. Außerdem könnte der Zoom mögliche Leinwandgrößen begrenzen, gerade DLPs haben häufig einen eher geringen Zoom. Hier kann man das nachprüfen: projectorcentral.com/projection-calculator-pro.cfm
- Lautsprecheraufstellung: Ein gutes Bild ist toll, kann aber den Ton verschlechtern, wenn die Lautsprecher nicht mehr vernünftig aufgestellt werden können.
Stehen die Fronts oder gar der Sub ganz nahe an den Seitenwänden oder sogar in den Raumecken? Das wird nicht gut klingen. In diesem Fall sollte man unbedingt Breitbandabsorber (siehe Heimkinobau – Ein paar Anregungen, Teil 5: Akustik (Subwoofer, Bassprobleme, akustische Maßnahmen)) neben die Fronts an die Seitenwände hängen.
Ist die Leinwand so groß, dass der Center auf dem Boden steht oder direkt an der Decke hängt? Hier sollte man den Center anwinkeln. Alternativ könnt Ihr einen Doppelcenter einsetzen (mit anderen Problemen) oder eine schalldurchlässige Leinwand verwenden (siehe unten), auf den Center verzichten (nur noch ein optimaler Hörplatz) oder alle drei Fronts auf den Boden stellen und anwinkeln (oder an die Decke).
Hier gilt es, auszuprobieren und zu sehen, was Euch wichtiger ist und was bei Euch möglich und optisch ansprechend ist.
- 21:9-Leinwand: Hier ist die Leinwandhöhe identisch zu 16:9, aber sie ist entsprechend breiter. Ist die Raumbreite begrenzt, so empfiehlt sich eine 16:9-Leinwand besser.
2.4 Technikraum
Bei den Raumproportionen sollte man sich auch überlegen, ob man sich einen Technikraum anlegt. Den optischen Vorteilen stehen einige praktische Nachteile gegenüber.
Vorteile:
+ Aufgeräumte Optik, keine Kabel im Kinoraum
+ der Projektor kann laut sein, da er im Nebenraum steht
+ keine große Wärmeentwicklung im Kinoraum
+ das hässliche Gerätesammelsurium sieht man nicht mehr
Nachteile:
- Projektor muss evtl. einen sehr starken Zoom haben
- großer Platzbedarf
- Blu-ray-Player steht entweder doch im Kinoraum oder man muss zum Filmwechseln in den Nebenraum
- die (schönen?) Geräte sieht man nicht
- die (schönen) Blu-rays sieht man nicht, da im Technikraum oder man läuft mit den Blu-rays hin und her
- um eine eventuelle Staubschutzkappe (Projektor) aufzusetzen oder abzunehmen muss man den Raum wechseln
- Infrarot-Steuerung nur über zusätzliche Geräte möglich
- Displays der Geräte nicht mehr sichtbar
Die Projektionsöffnung sollte mit einem reflektionsarmen und lichtdurchlässigen Glas geschlossen werden. Meist wird hier Mirogard von Schott empfohlen.
Um die Geräte steuern zu können, braucht man dann noch einen Infrarot-Repeater. Ganz geschickte integrieren die Geräte in die Wand zwischen Technikraum und Kinoraum.
Siehe auch Umfrage . Wohin gehören die Geräte im Heimkino?
2.5 Exkurs: Schalldurchlässige Leinwand
Bei den üblichen Leinwänden muss der Center über oder unter der Leinwand stehen. Stehen die anderen Lautsprecher nicht auf gleicher Höhe, kann die Klangkulisse „zerreissen“. Außerdem kommen die Dialoge von oben oder unten, aber nicht aus der Mitte.
Aus diesem Grund gibt es schalldurchlässige Leinwände, die auch in echten Kinos im Einsatz sind. Im Gewebe sind viele Löcher, durch die der Schall hindurchkommt.
Will man eine solche Leinwand installieren, so hat dies Einfluss auf die Leinwandposition und somit auf die Sitzposition und auf die Position der Surround-Lautsprecher, da ja mindestens der Center hinter der Leinwand steht. Es wird häufig empfohlen, dass man zwischen Leinwand und Lautsprecher weitere 20cm Abstand lassen sollte, damit keine Kammfiltereffekte entstehen, so dass die Leinwand letzten Endes 60-100cm entfernt von der Wand hängt. Da das auch nicht so toll aussieht, habe ich (schwarzen) Akustikstoff auf Holzrahmen aufgezogen und auf Höhe der Leinwand in den Raum gestellt. Somit sieht der Raum entsprechend kleiner aus. Wenn man aber große Bassabsorber in die Raumecken gestellt haben sollte, dann verschwinden diese auf diese Weise auch.
Vorteile:
+ Klang und Bild homogen
+ Optik: Lautsprecher verschwinden hinter der Leinwand
+ größerer Abstand des Centers von Boden oder Decke und dadurch geringere Reflektionen und Verfärbungen
Nachteile:
- Häufig unschöne Moiree-Effekte. Die Wunsch-Kombination muss vorher an Ort und Stelle getestet werden. So fiel z.B. bei mir der Sanyo 2000 an der Cheap Trick-Leinwand durch. Mein Verdacht ist der, dass ein sichtbares Pixelraster im Projektor das Problem verschärft. An den beiden Projektoren mit geringem Screendoor (JVC HD1, Panasonic 2000) hatte ich keine Probleme.
- Das Bild verliert minimal an Plastizität gegenüber einer Gammalux (ohne Perforierung).
- Das Bild wird durch die vielen Löcher etwas dunkler, die im Forum beliebte Cheap Trick hat nur noch einen Gain von 0,9. Gegenüber einen Gain 1,1-Leinwand hat man 22% weniger Licht. Ein dunkler Projektor ist kaum mehr geeignet.
- Durch die Struktur der Leinwand wirkt das Bild minimal weniger homogen.
- Durch die sichtbare Struktur/sichtbaren Löcher sollte man mind. etwa 3m von der Leinwand entfernt sitzen, Leute mit Adleraugen entsprechend mehr.
- Die Cheap Trick hat etwas weniger brillante Farben als z.B. eine Gammalux (ohne Perforierung).
- Die Cheap Trick-Leinwand ist ganz leicht cremefarben und daher farblich nicht optimal.
- Es sieht evtl. nicht so toll aus, da die Leinwand von der Wand entfernt ist
- Klangverschlechterung. Die Audiovision hat diverse Tücher getestet, viele hatten einen starken Hochtonverlust. Die Cheap Trick wurde später „nachbesprochen“ und kam sehr gut weg. Einen geringen Verlust kann man aber über ein gutes Einmesssystem wieder ausbügeln.
- Die Audiovision empfiehlt, einen Abstand von 20cm zwischen Leinwand und Lautsprecher einzuhalten. Nur bei weniger Tüchern kann man auch näher gehen.
Siehe hier Vergleichsbilder mit einer normalen Leinwand (Gammalux) und mit/ohne weißem Backing: Mini-Check: Cheap Trick mit und ohne Backing und Gammalux (neu: mit Fotos)
Ein Test der Cheap Trick in der Audiovision: audiovision.de/assets/files/Se…mierung/LeinwandBauen.pdf
Cheap Trick FAQ
Fazit: Die Cheap Trick ist und bleibt bildmäßig ein Kompromiss, aber ein guter, denn schließlich gilt es, ein gutes Bild mit einem guten Ton zu kombinieren. Wer nicht Adleraugen und ein fotografisches Gedächtnis hat, kann imo ohne schlechtes Gewissen zur Cheap Trick greifen, wenn ihm der Ton wichtig ist.
Mini-Check: Cheap Trick mit und ohne Backing und Gammalux
2.6 Exkurs: Cinemascope-Leinwand (21:9)
Eine Cinemascope-Leinwand trägt dem Umstand Rechnung, dass die meisten "großen" Filme, die optisch besonders wuchtig wirken sollen (Star Wars, Herr der Ringe usw.), in 21:9 vorliegen. Diese bekommen also die gesamte Leinwand zur Verfügung gestellt und die 16:9-Filme (Frauenfilme und Komödien ) sehen kleiner aus:
LW.jpg
Da die Heimkino-Projektoren ausnahmslos 16:9-Panels aufweisen, muss man das Bild erst einmal im 21:9-Format auf die Leinwand bringen:
1. Anamorphot: Hier muss der Projektor das 21:9-Bild auf 16:9 hochziehen und das Bild wird vom Anamorphoten vor der Projektionslinse wieder seitlich auseinandergezogen.
Hier wird das volle Panel genutzt, somit hat man keine Lichtverluste. Die Linse kostet aber ein klein wenig Schärfe, außerdem ist ein Anamorphot teuer.
2. Aufzoomen: Man zoomt bei einem 21:9-Film auf (ggf. Lens Shift adjustieren). Die Methode ist billig, aber das Bild wird durch die Größe rd. 30% dunkler. Außerdem muss man bei jedem Formatwechsel den Einstellungswechsel vollziehen.
3. Panasonic 3000/4000: Diese verwenden Methode 2, aber merken sich die Einstellungen und man kann auf Knopfdruck zwischen 16:9 und 21:9 wechseln. Voraussetzung ist allerdings, dass der Projektor mittig steht und innerhalb der Leinwandhöhe aufgestellt ist. Der Panasonic ist übrigens hell genug, um auch bei 21:9 noch ein helles Bild zu liefern.
Merke für die Entscheidung: In jedem Fall wird es schwarze Balken geben. Ein 16:9-Film ist auf beiden Leinwänden gleich groß. Man muss sich nur überlegen, ob ein 21:9-Film größer oder kleiner aussehen soll als ein 16:9-Film und ob der optische Vorteil den höheren Einstellaufwand wert ist. Zur Beurteilung hilft vielleicht das Foto oben.
Nimmt man eine 21:9-Leinwand sehen die "großen" Filme 44% größer aus als bei einer 16:9-Leinwand.
Für eine Entscheidung spielen viele Gründe eine Rolle:
Vorteile Cinemascope-Leinwand:
+ "große" Filme wirken wuchtiger, so wie im Kino
+ durch geringere Höhe der Leinwand können die Boxen etwas nach oben in Richtung Ohrhöhe rutschen (wenn keine constant height projection)
+ größeres Bild in niedrigen Räumen möglich
+ einfachere Maskierung
Vorteile Anamorphot:
+ Nutzung des vollen Panels, kein Helligkeitsverlust
+ bei geringer Projektionsdistanz großes Bild möglich
Nachteile Anamorphot:
- teuer (evtl. vorteilhaft, das Geld in einen besseren Projektor zu investieren und die Zoom-Methode zu verwenden)
- leichter Schärfeverlust
- nur eingeschränkte Projektorwahl, da nicht alle Projektoren das vertikale Stretchen übernehmen (oder man nimmt einen der wenigen Player oder einen Scaler, die das können)
- Kisseneffekt
- umständlich
Vorteile Zoommethode:
+ rel. einfach
+ billig
Nachteile Zoommethode:
- umständlich: motorischer Lens Shift, Fokus und Zoom sollten schon sein, da man sonst immer zum Projektor gehen müsste
- der Projektor muss ausreichend Zoom aufweisen
- Lichtverlust
- es kann Restlicht über und unter der Leinwand sichtbar sein
- schalldurchlässige Leinwand nur bei geringer Leinwandbreite oder hellem Projektor benutzbar, da die Leinwand in der Regel einen niedrigen Gain hat
Nachteile allgemein:
- Untertitel/PS3-Laufzeit meist nicht mehr zu sehen (der Player Philips BDP-7500 und der Oppo BD83 können die Untertitel verschieben)
- weniger Auswahl bei fertigen Leinwänden
- Verstärkung des Screendoors
- bei einer schalldurchlässigen Leinwand keine sinnvolle 16:9-Maskierung möglich, wenn die Boxen dahinter stehen
- Filme mit Formatwechsel (Dark Knight, Transformers 2) funktionieren nicht mehr
Wer eine Cinemascope-Leinwand selber bauen will, sollte darauf achten, dass die meisten Filme nicht im 21:9-Format, sondern in 2,39:1 erscheinen. 2,35 oder 2,40 Leinwand?
Abschließend noch eine kleine Bitte: Falls etwas falsch ist oder korrigiert werden sollte, bitte ich um eine kurze Rückmeldung, um den Thread zu verbessern. Vielen Dank.
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