Ich hatte ja schon angekündigt, meine Kritik hier konstruktiv zu formulieren. Also dann erstmal zu den Fehlern, die mir auf den ersten Blick aufgefallen sind.
1. Der Schwarzwert ist auf akustisch transparenten Leinwänden nicht besser. Er ist bei einem kompletten Schwarzbild natürlich identisch. Sobald gemischte Szenen projiziert werden, kann es sogar sein, dass er schlechter wird. Das hängt ganz von dem Tuch ab. Es gibt z.B. stoffbasierte Tücher, die in sich selbst reflektieren und somit den Inbildkontrast verschlechtern. Das ist aber sehr spezifisch. Daher ist eine allgemeine Aussage dazu nicht möglich.
2. Ein SBA alleine führt nicht zu einem "ausgeglicheren Bass". Ganz im Gegenteil. In einem schallharten Raum werden die Längsmoden maximal angeregt. Das sorgt für eine extrem ausgeprägte Berg- und Talfahrt im Amplitudengang und ein sehr langes Abklingen (siehe hier). Erst eine starke Bedämpfung löst das Problem (siehe hier). Räume mit nicht ganz schallharten Wänden können hier auch positiv sein (z.B. Spitzböden).
3. Der Direktschall wird durch Absorber an den Stellen der Erstreflexionen nicht erhöht. Er ändert sich überhaupt nicht. Korrekt ist, dass sich das Verhältnis zwischen Direkt- und Diffusschall günstig ändert. Es wird ja nur der Diffusschall verringert. Ein kleiner aber feiner Unterschied.
4. Bassabsorber können sehr wohl den Tiefbass bedämpfen. Die Dicke, Fläche und der längenbezogene Strömungswiderstand sind hier entscheidend (siehe hier).
Ich habe im Moment keine Zeit, auf weitere Dinge konkret einzugehen. Hier noch mal einige Punkte, die ich für verbesserungswürdig halte:
Grafiken und Bilder
Fehlen leider komplett. Sie sehen nicht nur gut aus, sondern veranschaulichen Sachverhalte meist um einiges schneller und klarer. Es ist zwar Arbeit, sie zu erstellen, aber sie gehören einfach zu einem guten Text dazu.
Schreibstil
Prosa und Ich-bezogene Formulierungen halte ich für sehr problematisch, weil sie keine Allgemeingültigkeit besitzen und sehr subjektiv sind. Außerdem verzerren sie Sachverhalte. Beispiel:
Die Adjektive teuer und hässlich sind zutiefst subjektiv und gehören nicht in so einen Guide. Das kann jeder selbst entscheiden. Wichtiger ist, wie effektiv die Maßnahme im Vergleich zu anderen ist und wo ihre objektiven Stärken/Schwächen liegen.
Noch ein Beispiel:
Das ist auch extrem subjektiv. Als Leser kann ich damit überhaupt nichts anfangen. Weiterhin ist das Wort "Sinn" in dem Kontext unpassend. Es war wohl eher "Effektivität" gemeint.
Links
Ich finde es immer unpraktisch, wenn ganze Threads verlinkt werden, in denen irgendwo etwas Interessantes vorkommt. Der bessere Weg ist, dieses Wissen zusammenzufassen, aufzubereiten und mit eigenen Worten zu präsentieren. Schließlich soll so ein Guide selbst ja alle Informationen enthalten, die benötigt werden.
Wenn auf tiefergehende Seiten/Threads verlinkt wird, die sich ausschließlich mit einem Thema befassen, halte ich das dagegen für völlig in Ordnung. Die Detailtiefe darf ja im Guide nicht zu hoch sein und jeder kann dann selbst entscheiden, ob er weiterlesen möchte oder nicht.
Gliederung
Als Neuling fragt man sich, womit man eigentlich anfangen soll. Dementsprechend sollte so ein Guide auch aufgebaut sein. Ich sehe immer wieder dieselben Fehler. Erst wird irgendwas in den Raum gestellt, ein bisschen Filme geschaut und dann wird gemerkt, dass man mit etwas nicht zufrieden ist. So beginnt die Aufrüstspirale (ja, das war vor zig Jahren auch bei mir so ;)). Kleiner Vorschlag, wie man es gliedern könnte:
1. ggfs. Trockenlegung des Kelelrraums
2. Belüftungskonzept
3. Grobplanung (Sitzplätze, Leinwand, Subwoofersystem, Raumakustik usw.)
4. (teilweise) Umsetzung der Raumakustik
5. Bau des Subwoofersystems
6. Bau der Leinwand
7. Weitere Baus (Podest, Maskierung, Lampen, Sitze usw.)
8. Endgültige Abstimmung der Raumakustik
...
9. Finale Verschönerungen usw.
Das ist nur eine Idee und nicht ausgereift. Ich halte sowas aber für besser als eine "lose" Sammlung von Informationen, die man als Anfänger unmöglich in ein Gesamtkonzept fassen kann. Das Gesamtkonzept macht am Ende ein gutes Heimkino aus. Ich weiß, das basiert zum größten Teil auf Erfahrung, aber man kann ja versuchen, auch bei weniger erfahrenen die Kosten und den Aufwand durch sinnloses Aufrüsten gering zu halten.
Soviel erstmal von mir dazu.
1. Der Schwarzwert ist auf akustisch transparenten Leinwänden nicht besser. Er ist bei einem kompletten Schwarzbild natürlich identisch. Sobald gemischte Szenen projiziert werden, kann es sogar sein, dass er schlechter wird. Das hängt ganz von dem Tuch ab. Es gibt z.B. stoffbasierte Tücher, die in sich selbst reflektieren und somit den Inbildkontrast verschlechtern. Das ist aber sehr spezifisch. Daher ist eine allgemeine Aussage dazu nicht möglich.
2. Ein SBA alleine führt nicht zu einem "ausgeglicheren Bass". Ganz im Gegenteil. In einem schallharten Raum werden die Längsmoden maximal angeregt. Das sorgt für eine extrem ausgeprägte Berg- und Talfahrt im Amplitudengang und ein sehr langes Abklingen (siehe hier). Erst eine starke Bedämpfung löst das Problem (siehe hier). Räume mit nicht ganz schallharten Wänden können hier auch positiv sein (z.B. Spitzböden).
3. Der Direktschall wird durch Absorber an den Stellen der Erstreflexionen nicht erhöht. Er ändert sich überhaupt nicht. Korrekt ist, dass sich das Verhältnis zwischen Direkt- und Diffusschall günstig ändert. Es wird ja nur der Diffusschall verringert. Ein kleiner aber feiner Unterschied.
4. Bassabsorber können sehr wohl den Tiefbass bedämpfen. Die Dicke, Fläche und der längenbezogene Strömungswiderstand sind hier entscheidend (siehe hier).
Ich habe im Moment keine Zeit, auf weitere Dinge konkret einzugehen. Hier noch mal einige Punkte, die ich für verbesserungswürdig halte:
Grafiken und Bilder
Fehlen leider komplett. Sie sehen nicht nur gut aus, sondern veranschaulichen Sachverhalte meist um einiges schneller und klarer. Es ist zwar Arbeit, sie zu erstellen, aber sie gehören einfach zu einem guten Text dazu.
Schreibstil
Prosa und Ich-bezogene Formulierungen halte ich für sehr problematisch, weil sie keine Allgemeingültigkeit besitzen und sehr subjektiv sind. Außerdem verzerren sie Sachverhalte. Beispiel:
Die Adjektive teuer und hässlich sind zutiefst subjektiv und gehören nicht in so einen Guide. Das kann jeder selbst entscheiden. Wichtiger ist, wie effektiv die Maßnahme im Vergleich zu anderen ist und wo ihre objektiven Stärken/Schwächen liegen.
Noch ein Beispiel:
Das ist auch extrem subjektiv. Als Leser kann ich damit überhaupt nichts anfangen. Weiterhin ist das Wort "Sinn" in dem Kontext unpassend. Es war wohl eher "Effektivität" gemeint.
Links
Ich finde es immer unpraktisch, wenn ganze Threads verlinkt werden, in denen irgendwo etwas Interessantes vorkommt. Der bessere Weg ist, dieses Wissen zusammenzufassen, aufzubereiten und mit eigenen Worten zu präsentieren. Schließlich soll so ein Guide selbst ja alle Informationen enthalten, die benötigt werden.
Wenn auf tiefergehende Seiten/Threads verlinkt wird, die sich ausschließlich mit einem Thema befassen, halte ich das dagegen für völlig in Ordnung. Die Detailtiefe darf ja im Guide nicht zu hoch sein und jeder kann dann selbst entscheiden, ob er weiterlesen möchte oder nicht.
Gliederung
Als Neuling fragt man sich, womit man eigentlich anfangen soll. Dementsprechend sollte so ein Guide auch aufgebaut sein. Ich sehe immer wieder dieselben Fehler. Erst wird irgendwas in den Raum gestellt, ein bisschen Filme geschaut und dann wird gemerkt, dass man mit etwas nicht zufrieden ist. So beginnt die Aufrüstspirale (ja, das war vor zig Jahren auch bei mir so ;)). Kleiner Vorschlag, wie man es gliedern könnte:
1. ggfs. Trockenlegung des Kelelrraums
2. Belüftungskonzept
3. Grobplanung (Sitzplätze, Leinwand, Subwoofersystem, Raumakustik usw.)
4. (teilweise) Umsetzung der Raumakustik
5. Bau des Subwoofersystems
6. Bau der Leinwand
7. Weitere Baus (Podest, Maskierung, Lampen, Sitze usw.)
8. Endgültige Abstimmung der Raumakustik
...
9. Finale Verschönerungen usw.
Das ist nur eine Idee und nicht ausgereift. Ich halte sowas aber für besser als eine "lose" Sammlung von Informationen, die man als Anfänger unmöglich in ein Gesamtkonzept fassen kann. Das Gesamtkonzept macht am Ende ein gutes Heimkino aus. Ich weiß, das basiert zum größten Teil auf Erfahrung, aber man kann ja versuchen, auch bei weniger erfahrenen die Kosten und den Aufwand durch sinnloses Aufrüsten gering zu halten.
Soviel erstmal von mir dazu.