Hallo beisammen,
nach nun recht langer Zeit (wohne ja schon ein halbes Jahr in Hannover), ist jetzt endlich mein neues Heimkino fertig. Alles wurde konsequent auf Heimkino ausgerichtet - es befindet sich nichts im Raum, dass nicht diesen "freundlich frischen schwarzen Farbton" hat.
Das Wochenende habe ich nun mit der Farbkalibrierung verbracht. Mein 909er wird von einem Radiance angesteuert, und dessen Farbjustage-Moeglichkeiten wollte ich natuerlich voll ausschoepfen. Projeziert wird auf einen 3 Meter breiten Curved Screen mit 10% Kruemmung. Als Messgeraet habe ich mir einen EyeOne Pro besorgt, zusammen mit der Software von Calman.
Wie ja hier im Forum schon das ein oder andere Mal geschrieben wurde, soll es mit dieser moeglich sein, in den unteren IRE-Bereichen genauer zu messen. Dies funktioniert zum einen (angeblich) durch eine nativere Ansteuerung des EyeOne Pro, zum anderen durch statistische Methoden. So kann man etwa einstellen, dass man pro Messvorgang 30 einzelne Messungen auswerten moechte. Und das ist gleichermassen ein Segen und ein Fluch:
Ein Segen, weil es funktioniert. Man hat eine sehr starke Reproduzierbarkeit der Messergebnisse, insbesondere im unteren IRE-Bereich. So konnte ich reflektiv das Licht von der Leinwand bis 30 IRE sehr gut messen (und das Messgeraet war nicht "sehr nah an
der Leinwand"), gut noch bis 20 IRE und immerhin noch maessig bis 10 IRE.
Es ist aber auch ein Fluch - denn das ganze dauert. Wenn der bei einem Messvorgang 30 Messungen vornimmt, gehen dabei ca. 45 Sekunden weg. Das klingt vielleicht kurz. Aber bei der Anzahl an Messungen die man macht, wird man auf Dauer verrueckt. Natuerlich besteht ein sinnvolles Vorgehen darin, erstmal nur mit Einzelmessungen einzustellen, aber irgendwann will man halt doch die entsprechende Genauigkeit haben und dann heisst es warten. Hinzu kommt natuerlich noch, dass man den Sensor regelmaessig mit einem Dark Reading initialisieren will... Glaubt mir, man fuehlt foermlich, wie "Jahre seines Lebens" verfliessen, waehrend man nachts um zwei Uhr noch da sitzt und zum tausendsten Mal irgendeine bloede Messung ausloest und weitere 45 Sekunden warten muss. (Ich musste staendig an dieses Videoclip von "The Onion" denken, der letztens hier verlinkt war: "Sony releases Yet another new stupid peace of shit" und den Kommentar dadrin: "I can't wait spending the whole night trying to get this thing to work" :lol:)
Calman ist sehr gut zu bedienen, da es eine schoene Anordnung der Controls etc. besitzt und diese im Designmodus sogar selbst zusammengestellt werden koennen (hab das aber noch nicht ausprobiert). Ich habe allerdings noch folgende Probleme mit der Software: Habe ich einige Messungen gemacht (kann keine Zahl nennen, vielleicht 30?), wird die Software immer langsamer bis sie schliesslich nicht mehr nutzbar ist und das Messfenster erstmal geschlossen werden muss. Das sieht fuer mich nach einem Puffer-Bug aus (indem Sinne, dass irgendein Zwischenspeicher nicht geleert wird, und voll geschrieben wird). Ich weiss nicht, ob noch jemand das Problem hat, da muss ich mal nachforschen. Abgesehen davon laeuft es allerdings problemlos und gut.
---
Was habe ich letzlich alles eingestellt? Zunaechst natuerlich Helligkeit und Kontrast. Ich habe mich auf 25 Footlambert beschraenkt, da ich den Projektor nicht so hart fahren wollte und ausserdem jetzt in der sehr komfortablen Lage bin, dass bei mir Fullwhite genauso hell ist, wie Peak White.
Dann habe ich ueber die Projektor-internen Controls die Farbbalance eingestellt bei 30 und 90 IRE, bevor ich mit dem Lumagen die Grautreppe im Bereich von 20 bis 100 IRE genau farbjustiert habe und auf ein Gamma von 2.5 eingestellt habe. Der 10 IRE-Punkt wurde so weit es ging angenaehrt.
Anschliessend Primaries und Secondaries eingestellt. Ich habe etwas zu wenig blau, aber es haelt sich sehr in Grenzen.
*Alle* Messschritte wurden natuerlich iteriert. Jetzt ist Delta E ueberall kleiner 3 (in der Maximalnorm), bis auf Blau, da ist es aber noch < 4.
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Wie ganau sich Calman im Vergleich zu HCFR schlaegt, habe ich noch nicht getestet. Ich kann halt nur sagen, dass ich hier sehr zufrieden mit der Reproduzierbarkeit der Messungen (gerade im unteren IRE-Bereich) bin. Bei Zeiten werde ich zusammen mit Nils mal Vergleiche anstellen.
So, das soll's fuers Erste gewesen sein, muss mal wieder an die frische Luft und auch die "richtige Arbeit" verlangt mal wieder nach mir.
viele Gruesse,
Kai @ Hannover
nach nun recht langer Zeit (wohne ja schon ein halbes Jahr in Hannover), ist jetzt endlich mein neues Heimkino fertig. Alles wurde konsequent auf Heimkino ausgerichtet - es befindet sich nichts im Raum, dass nicht diesen "freundlich frischen schwarzen Farbton" hat.
Das Wochenende habe ich nun mit der Farbkalibrierung verbracht. Mein 909er wird von einem Radiance angesteuert, und dessen Farbjustage-Moeglichkeiten wollte ich natuerlich voll ausschoepfen. Projeziert wird auf einen 3 Meter breiten Curved Screen mit 10% Kruemmung. Als Messgeraet habe ich mir einen EyeOne Pro besorgt, zusammen mit der Software von Calman.
Wie ja hier im Forum schon das ein oder andere Mal geschrieben wurde, soll es mit dieser moeglich sein, in den unteren IRE-Bereichen genauer zu messen. Dies funktioniert zum einen (angeblich) durch eine nativere Ansteuerung des EyeOne Pro, zum anderen durch statistische Methoden. So kann man etwa einstellen, dass man pro Messvorgang 30 einzelne Messungen auswerten moechte. Und das ist gleichermassen ein Segen und ein Fluch:
Ein Segen, weil es funktioniert. Man hat eine sehr starke Reproduzierbarkeit der Messergebnisse, insbesondere im unteren IRE-Bereich. So konnte ich reflektiv das Licht von der Leinwand bis 30 IRE sehr gut messen (und das Messgeraet war nicht "sehr nah an
der Leinwand"), gut noch bis 20 IRE und immerhin noch maessig bis 10 IRE.
Es ist aber auch ein Fluch - denn das ganze dauert. Wenn der bei einem Messvorgang 30 Messungen vornimmt, gehen dabei ca. 45 Sekunden weg. Das klingt vielleicht kurz. Aber bei der Anzahl an Messungen die man macht, wird man auf Dauer verrueckt. Natuerlich besteht ein sinnvolles Vorgehen darin, erstmal nur mit Einzelmessungen einzustellen, aber irgendwann will man halt doch die entsprechende Genauigkeit haben und dann heisst es warten. Hinzu kommt natuerlich noch, dass man den Sensor regelmaessig mit einem Dark Reading initialisieren will... Glaubt mir, man fuehlt foermlich, wie "Jahre seines Lebens" verfliessen, waehrend man nachts um zwei Uhr noch da sitzt und zum tausendsten Mal irgendeine bloede Messung ausloest und weitere 45 Sekunden warten muss. (Ich musste staendig an dieses Videoclip von "The Onion" denken, der letztens hier verlinkt war: "Sony releases Yet another new stupid peace of shit" und den Kommentar dadrin: "I can't wait spending the whole night trying to get this thing to work" :lol:)
Calman ist sehr gut zu bedienen, da es eine schoene Anordnung der Controls etc. besitzt und diese im Designmodus sogar selbst zusammengestellt werden koennen (hab das aber noch nicht ausprobiert). Ich habe allerdings noch folgende Probleme mit der Software: Habe ich einige Messungen gemacht (kann keine Zahl nennen, vielleicht 30?), wird die Software immer langsamer bis sie schliesslich nicht mehr nutzbar ist und das Messfenster erstmal geschlossen werden muss. Das sieht fuer mich nach einem Puffer-Bug aus (indem Sinne, dass irgendein Zwischenspeicher nicht geleert wird, und voll geschrieben wird). Ich weiss nicht, ob noch jemand das Problem hat, da muss ich mal nachforschen. Abgesehen davon laeuft es allerdings problemlos und gut.
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Was habe ich letzlich alles eingestellt? Zunaechst natuerlich Helligkeit und Kontrast. Ich habe mich auf 25 Footlambert beschraenkt, da ich den Projektor nicht so hart fahren wollte und ausserdem jetzt in der sehr komfortablen Lage bin, dass bei mir Fullwhite genauso hell ist, wie Peak White.
Dann habe ich ueber die Projektor-internen Controls die Farbbalance eingestellt bei 30 und 90 IRE, bevor ich mit dem Lumagen die Grautreppe im Bereich von 20 bis 100 IRE genau farbjustiert habe und auf ein Gamma von 2.5 eingestellt habe. Der 10 IRE-Punkt wurde so weit es ging angenaehrt.
Anschliessend Primaries und Secondaries eingestellt. Ich habe etwas zu wenig blau, aber es haelt sich sehr in Grenzen.
*Alle* Messschritte wurden natuerlich iteriert. Jetzt ist Delta E ueberall kleiner 3 (in der Maximalnorm), bis auf Blau, da ist es aber noch < 4.
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Wie ganau sich Calman im Vergleich zu HCFR schlaegt, habe ich noch nicht getestet. Ich kann halt nur sagen, dass ich hier sehr zufrieden mit der Reproduzierbarkeit der Messungen (gerade im unteren IRE-Bereich) bin. Bei Zeiten werde ich zusammen mit Nils mal Vergleiche anstellen.
So, das soll's fuers Erste gewesen sein, muss mal wieder an die frische Luft und auch die "richtige Arbeit" verlangt mal wieder nach mir.
viele Gruesse,
Kai @ Hannover
Fjøllini kalla meg - har hoyri eg heima.