Hallo,
in Erwartung eines großen Dramas in Verbindung mit einer tränenreichen und romanistischen Story stand heute Baz Luhrmanns „Australia“ auf dem Programm. Inwieweit das Epos und die technische Umsetzung der Blu-ray meinen Erwartungen gerecht wurden, könnt ihr im nachfolgenden Review lesen.
Film: Kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges bricht die britische Aristokratin Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman) von London ins nördliche Australien auf. Im Outback will sie ihren Mann zurückholen, der dort eine Rinderfarm führt und von dem sie annimmt, dass er sie betrügt. Auf Fareaway Downs angekommen, muss sie feststellen, dass ihr Mann ermordet wurde und die Farm in einem schlechten Zustand ist. Und dann haben es auch noch der Viehbaron King Carnhey (Bryan Brown) und dessen skrupelloser Schwiegersohn Neil Fletcher auf ihr Land abgesehen. Fortan ist sie auf die Hilfe des raubeinigen Viehtreibers Drover (Hugh Jackman) angewiesen mit dem sie einen gefährlichen Treck von 1.500 Rindern durch das Outback ins weit entfernte Darwin treiben muss, um dort das Vieh zu verkaufen. Schließlich fühlt sie sich noch für den elternlosen Aborigine-Mischling Nullah (Brandon Walters) verantwortlich. So brechen schließlich Lady Ashley, Drover, Nullah und eine Handvoll Frauen und Männer mit der Herde nach Darwin auf, während Fletcher und Carney alles daran setzen, deren Ankunft in Darwin zu verhindern…
Die Story rund um einen gefährlichen Viehtrack durch das lebensfeindliche Outback, einem Aborigine-Jungen auf der Flucht, bösen und skrupellosen Rinderbaronen sowie dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mit dem Höhepunkt der Bombardierung Darwins durch die Japaner versprach großes Gefühlskino. Das ist Luhrmann meiner Ansicht nach aber leider nicht gänzlich gelungen. An die großen Vorbilder wie „Jenseits von Afrika“ reicht das Zweieinhalbstunden-Epos nicht heran. Das liegt zum einen am Erzählstil des Films, der zwar deutlich Luhrmanns Handschrift erkennen lässt, aber irgendwie nicht immer ganz passend wirkt. Auf der einen Seite wird versucht großes Gefühlskino zu vermitteln, auf der anderen Seite wirkt der Film partiell etwas kitschig. Meiner Meinung nach hält sich auch der melodramatische Faktor in Grenzen. Das Leiden der Protagonisten erreicht nie die Intensität der Genrereferenzen.
Trotz dieser kleineren Schwächen halte ich den Film für durchaus gelungen. Es ist eben kein ganz großes Drama, aber zumindest ein gutes Drama. Eine nette Mischung aus Abenteuerfilm und Drama mit schönen beeindruckenden Bildern. Es ist zwar kein ganz großer Klassiker geworden – aber ein guter Unterhaltungsfilm. Note: „2“
Bild: Die hochauflösende Blu-ray-Technik setzt die gewaltigen Aufnahmen des Films zumeist eindrucksvoll und kristallklar in Szene. Bildschärfe und - tiefe sind in der Regel sehr gut, nur wenige Szenen weichen etwas davon ab. Die Plastizität ist manchmal genial – könnte gelegentlich aber auch eine Nuance zulegen. Gleiches gilt für die Detailvielfalt, die bei einigen Nahaufnahmen durchaus noch intensiver hätte ausfallen können. Die Farbwelt erscheint überwiegend sehr natürlich, lediglich im Outback unterliegt das Bild einem leicht ausgewaschenen Look, wie viele andere Filme auch, die in Wüsten oder kargen Landschaften spielen. Die Kontraste machen einen kräftigen Eindruck (wenn auch manche Tagesszenen etwas überstrahlt wirken) und in den Nachtszenen wirkt ein tiefes Schwarz.
Insgesamt weist das Bild ein paar kleinere Schwächen auf, sieht aber dennoch auf der großen Leinwand beeindruckend aus. Gerade die Einstellungen in Darwin oder speziell die Aufnahme des Pferdes im Wasser ziemlich zu Begin des Films sehen schon sehr gefällig aus. Bildnote „2+“
Ton: Sowohl die englische DTS-HD 5.1 Tonspur auch der deutsche 5.1 DTS Track können überzeugen, wobei im direkten Vergleich der HD-Track des Originals noch eine Spur feiner und besser klingt. Dieser klingt unaufdringlich dynamisch und recht stimmungsvoll. Der Bass kommt ebenfalls recht häufig zum Einsatz und behält dabei immer eine gewisse natürliche Note - klingt nie überzogen. Auf jeden Fall lebt der Kinosaal, wenn sich die Viehherden in Bewegung setzen oder die japanischen Bomben in Darwin einschlagen. Die Dialoge sind jederzeit gut verständlich und für jede Menge Surroundeffekte und Umgebungsgeräusche ist ebenfalls gesorgt. Note „2+“
Fazit: Das ganz große Drama ist es nicht geworden, aber ein paar Tränen gab es schon. Das Australien-Epos wird wohl nie den Status von „Jenseits von Afrika“ oder „Vom Winde verweht“ und den anderen Gernrereferenzen erreichen, dennoch ist der Film durchaus empfehlenswert und unterhaltsam.
Wer technische Perfektion anstrebt, wird sicherlich auf kleinere Schwächen bei der Umsetzung der Blu-ray stoßen, insgesamt hinterlassen Bild und Ton aber einen mehr als ordentlichen Eindruck.
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Kino 1:
Projektor: Sony VPL VW 60
HD-DVD-Player: Toshiba HD-XE1 (Vers. 2.7)
Blu-ray: Panasonic DMP-BD55 (Vers. 1.4)
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
Kino 2:
LCD Sony KDL-52 W4500
Blu-ray: Playstation 3 (Vers. 2.60)
DVD: Pioneer DV-989 AVi
in Erwartung eines großen Dramas in Verbindung mit einer tränenreichen und romanistischen Story stand heute Baz Luhrmanns „Australia“ auf dem Programm. Inwieweit das Epos und die technische Umsetzung der Blu-ray meinen Erwartungen gerecht wurden, könnt ihr im nachfolgenden Review lesen.
Film: Kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges bricht die britische Aristokratin Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman) von London ins nördliche Australien auf. Im Outback will sie ihren Mann zurückholen, der dort eine Rinderfarm führt und von dem sie annimmt, dass er sie betrügt. Auf Fareaway Downs angekommen, muss sie feststellen, dass ihr Mann ermordet wurde und die Farm in einem schlechten Zustand ist. Und dann haben es auch noch der Viehbaron King Carnhey (Bryan Brown) und dessen skrupelloser Schwiegersohn Neil Fletcher auf ihr Land abgesehen. Fortan ist sie auf die Hilfe des raubeinigen Viehtreibers Drover (Hugh Jackman) angewiesen mit dem sie einen gefährlichen Treck von 1.500 Rindern durch das Outback ins weit entfernte Darwin treiben muss, um dort das Vieh zu verkaufen. Schließlich fühlt sie sich noch für den elternlosen Aborigine-Mischling Nullah (Brandon Walters) verantwortlich. So brechen schließlich Lady Ashley, Drover, Nullah und eine Handvoll Frauen und Männer mit der Herde nach Darwin auf, während Fletcher und Carney alles daran setzen, deren Ankunft in Darwin zu verhindern…
Die Story rund um einen gefährlichen Viehtrack durch das lebensfeindliche Outback, einem Aborigine-Jungen auf der Flucht, bösen und skrupellosen Rinderbaronen sowie dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mit dem Höhepunkt der Bombardierung Darwins durch die Japaner versprach großes Gefühlskino. Das ist Luhrmann meiner Ansicht nach aber leider nicht gänzlich gelungen. An die großen Vorbilder wie „Jenseits von Afrika“ reicht das Zweieinhalbstunden-Epos nicht heran. Das liegt zum einen am Erzählstil des Films, der zwar deutlich Luhrmanns Handschrift erkennen lässt, aber irgendwie nicht immer ganz passend wirkt. Auf der einen Seite wird versucht großes Gefühlskino zu vermitteln, auf der anderen Seite wirkt der Film partiell etwas kitschig. Meiner Meinung nach hält sich auch der melodramatische Faktor in Grenzen. Das Leiden der Protagonisten erreicht nie die Intensität der Genrereferenzen.
Trotz dieser kleineren Schwächen halte ich den Film für durchaus gelungen. Es ist eben kein ganz großes Drama, aber zumindest ein gutes Drama. Eine nette Mischung aus Abenteuerfilm und Drama mit schönen beeindruckenden Bildern. Es ist zwar kein ganz großer Klassiker geworden – aber ein guter Unterhaltungsfilm. Note: „2“
Bild: Die hochauflösende Blu-ray-Technik setzt die gewaltigen Aufnahmen des Films zumeist eindrucksvoll und kristallklar in Szene. Bildschärfe und - tiefe sind in der Regel sehr gut, nur wenige Szenen weichen etwas davon ab. Die Plastizität ist manchmal genial – könnte gelegentlich aber auch eine Nuance zulegen. Gleiches gilt für die Detailvielfalt, die bei einigen Nahaufnahmen durchaus noch intensiver hätte ausfallen können. Die Farbwelt erscheint überwiegend sehr natürlich, lediglich im Outback unterliegt das Bild einem leicht ausgewaschenen Look, wie viele andere Filme auch, die in Wüsten oder kargen Landschaften spielen. Die Kontraste machen einen kräftigen Eindruck (wenn auch manche Tagesszenen etwas überstrahlt wirken) und in den Nachtszenen wirkt ein tiefes Schwarz.
Insgesamt weist das Bild ein paar kleinere Schwächen auf, sieht aber dennoch auf der großen Leinwand beeindruckend aus. Gerade die Einstellungen in Darwin oder speziell die Aufnahme des Pferdes im Wasser ziemlich zu Begin des Films sehen schon sehr gefällig aus. Bildnote „2+“
Ton: Sowohl die englische DTS-HD 5.1 Tonspur auch der deutsche 5.1 DTS Track können überzeugen, wobei im direkten Vergleich der HD-Track des Originals noch eine Spur feiner und besser klingt. Dieser klingt unaufdringlich dynamisch und recht stimmungsvoll. Der Bass kommt ebenfalls recht häufig zum Einsatz und behält dabei immer eine gewisse natürliche Note - klingt nie überzogen. Auf jeden Fall lebt der Kinosaal, wenn sich die Viehherden in Bewegung setzen oder die japanischen Bomben in Darwin einschlagen. Die Dialoge sind jederzeit gut verständlich und für jede Menge Surroundeffekte und Umgebungsgeräusche ist ebenfalls gesorgt. Note „2+“
Fazit: Das ganz große Drama ist es nicht geworden, aber ein paar Tränen gab es schon. Das Australien-Epos wird wohl nie den Status von „Jenseits von Afrika“ oder „Vom Winde verweht“ und den anderen Gernrereferenzen erreichen, dennoch ist der Film durchaus empfehlenswert und unterhaltsam.
Wer technische Perfektion anstrebt, wird sicherlich auf kleinere Schwächen bei der Umsetzung der Blu-ray stoßen, insgesamt hinterlassen Bild und Ton aber einen mehr als ordentlichen Eindruck.
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Kino 1:
Projektor: Sony VPL VW 60
HD-DVD-Player: Toshiba HD-XE1 (Vers. 2.7)
Blu-ray: Panasonic DMP-BD55 (Vers. 1.4)
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
Kino 2:
LCD Sony KDL-52 W4500
Blu-ray: Playstation 3 (Vers. 2.60)
DVD: Pioneer DV-989 AVi