CALMAN User Thread

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    • Bei 0 sollte die Abweichung zum Target Y ebenfalls 0 ergeben.


      Hier bin ich aktuell selber am verzweifeln, also weniger wegen Calman, als mehr wegen meinem Beamer, weil die CMS Algorithmen, wenn man sie denn als solche beschreiben kann, Farbe und Helligkeit sich gegenseitig beeinflussen.

      Beim Benq ist das CMS ein sogenanntes CCA, color correction algorithm, oder so hat es mal einer im AVS Thread geschrieben. Es verkompliziert das CMS, in dem man zwei Messungen machen kann, und ggf. sogar machen muß, einmal das native Gamut ohne CCA Correction und das gewollte Korretur- bzw. Zielgamut. So weit so schön.

      Mir fiel nur auf, auch beim Epson, daß wenn ich das DeltaE für dC optimiere, also an x und y für die Farbe rumdrehe, ich Luminanz verliere oder zu stark gewinne. Vermutlich ist die Luminanz erst mal wichtiger, als einen Farbton in der Sättigung+Hue daneben zu liegen. Trotzdem hätte ich schon gehofft, das Eine beeinflußt nicht das Andere.

      Dann bin ich also fast auf der Targetluminanz, Null ist nicht so ganz machbar, weil da doch noch ganz feine Sprünge im Nachkommabereich passieren, aber Nahe Null halt, und dann sind die Farben nicht mehr da, wo ich sie haben möchte. Man dreht weiter an den Farben, ist sehr nahe und dann geht wieder die Luminanz in die Binsen. Dabei drehe ich nur plus dazu, und habe das Gefühl am Ende der Regelungsskala "3 rum gewesen zu sein", also entweder Luminanz und Farbe hoch gezogen zu haben, als wenn nicht der absolute Wert wichtig ist, sondern nur die Stellung/Konstellation von x und y und Y zueinander. Da habe ich erst mal aufgehört und gehe demnächst an die Nativgamutmessug, hatte nur die Zielwerte verändert. War die Tage doch zu heiß, und ggf. sende ich den Benq erst mal wieder ein, wegen dem Fokusproblem.

      Zu Calman, ich habe eher die Angst, die Jungs bauen zu viel zu schnell um. Bin ich gerade fit und schnell geworden, muß ich wieder an ein paar neue Regler denken Ich will doch einfach nur perfektes BT709 :verlegen:
      Grüße, Andreas

      ME-Geithain, Meridian, Calman, 3D Cinemascope TV
    • Original von Andreas S
      Mir fiel nur auf, auch beim Epson, daß wenn ich das DeltaE für dC optimiere, also an x und y für die Farbe rumdrehe, ich Luminanz verliere oder zu stark gewinne. Vermutlich ist die Luminanz erst mal wichtiger, als einen Farbton in der Sättigung+Hue daneben zu liegen. Trotzdem hätte ich schon gehofft, das Eine beeinflußt nicht das Andere.


      Das Problem kenne ich nur allzu gut. Ich konnte mit dem Vision HDP die Primärfarben (xyY) exakt einstellen. Die Sekundärfarben konnte man aber nur indirekt ändern. Insbesondere deren Luminanz war nicht oder nur sehr schwer einstellbar.

      Daher hab ich mich auch für den Radiance als CMS entschieden. Dessen Regler arbeiten völlig linear und unabhängig voneinander. Graustufen und Gamut arbeiten losgelöst voneinander und beeinflussen sich nicht. In meinen Augen ist ein CMS, ohne die Möglichkeit die Luminanz sauber zu regeln, witzlos.
    • Original von Andreas S
      Ich will es noch nicht ganz so schnell verteufeln :verlegen: Erst mal alles ausreitzen, da ist bestimmt noch Potential. Etwas mehr Aufwand und dafür 3K Euro zu sparen ist auch Ok :yes:


      Klar, kann ich gut verstehen. Mir war das mit der Zeit halt zu blöd: mein Plasma TV hat keinerlei CMS, der HD350 ein eingeschränktes. Ich wollte es mir in Zukunft einfach ersparen, immer darauf zu achten, ob ein TV / Beamer / etc. ein CMS besitzt oder nicht. Mal ganz davon zu schweigen, wie vollständig und linear dieses dann implementiert ist. Da lob ich mir doch den Radiance, zumal der auch noch ganz vorüglich deinterlaced, filtert und skaliert. Kostet natürlich, aber ich bin ja auch nicht auf Dein Hubble neidisch :biggrin:
    • Problem mit CalMAN und HTPC Pattern Generator

      Ein freundliches Mitglied hat mir für ein paar Tage sein CalMAN überlassen. Leider habe ich ein Problem mit dem HTPC Pattern Generator. Ich benutze nur einen Ausgang meiner Grafikkarte und immer wenn der Generator das erste Testbild zeigt, sieht man kurz mittendrin den Desktop (also das CalMAN-Fenster). Das versaut mir jede erste Messung. Kennt jemand das Problem und konnte es lösen?

      Das verhält sich sowohl unter Vista als auch unter Windows 7 so. CalMAN und der HTPC Pattern Generator sind die neusten Versionen.
    • @Andreas S
      Wird also die 100% in Calman aktiviert, erhält man mit der 100% Messung zu den 75% Messungen zurückgerechnete DeltaEs auf ein vermutetes 75% Niveau wegen zu hoher Luminanzabweichungen im Gamma, obwohl die Farben womöglich selbst dort liegen (y/y), wo sie liegen sollen, man aber am Luminanzverhalten des Displays nicht ändern kann. Daher wird es ggf. dann sinnvoll sein nur auf 75% zu referenzen, ergo die Funktion zu deaktivieren.


      Ich frage mich, warum es diese Option in CalMAN überhaupt gibt. Man möchte doch die absolute Luminanz der Primärfarben immer unabhängig vom Gamma messen. Anders könnte man ja gar nicht auf ein abweichendes Gamma kalibrieren, bzw. man sieht in den Messwerten, wie sich ein abweichendes Gamma auf die absolute Luminanz auswirkt. Es ist schon gut, dass CalMAN seine Berechnungen standardmäßig auf 75% Weiß bezieht. An deren Stelle hätte ich die Option mit dem Bezug auf 100% Weiß aber einfach weggelassen. Das verwirrt eher als dass es etwas bringt.


      @Alle
      Nach ein paar Tagen Messerei mit dem Eye One Pro unter CalMAN und HCFR, möchte ich an dieser Stelle meine Erkenntnisse zusammenfassen. :)


      HCFR

      Vorteile:

      • Graphen für die Sättigung über Luminanz und Sättigungsabweichung vorhanden.
      • Schnelle interne Testbilder


      Nachteile:

      • Reines Messprogramm: beim Kalibrieren muss man zwischen diversen Anzeigen wechseln
      • Primärfarben nur mit Delta-xy und Delta-Luma charakterisiert



      CalMAN

      Vorteile:

      • Für Kalibrierung entwickelt: Workflow basiert. Dieser ist sogar frei konfigurierbar.
      • Möglichkeit, eigene Gamuts zu definieren und darauf zu kalibrieren. Das ist nützlich, wenn Primärfarben nicht verschoben werden können.
      • Die statistische Auswertung der Messwerte in den unteren IREs führt zu einer etwas höheren Genauigkeit mit dem Eye One Pro. So viel wie erwartet ist das allerdings nicht.
      • Primärfarben werden mit Deltas für Luminanz, Sättigung und Hue charakterisiert. Das ist leicht verständlich.


      Nachteile:

      • Keine Sättigungsgraphen
      • Keine internen Testbilder: der kostenlose, über TCP/IP gesteuerte, HTPC Pattern Generator arbeitet mit nur einem Monitorausgang nicht vernünftig.
      • Sehr träger Aufbau der Fenster und Charts. Und das auf einem modernen Core 2 Duo/Quad!
      • Sehr flache Hierarchie im Programm. Hilfe, Charts und Optionen sind alle in einer Ebene im Baum. Das wirkt unübersichtlich. Außerdem finde ich die Struktur mit den zwei Fenstern nicht sonderlich gelungen. Es sind einfach diverse Kleinigkeiten, die von der Standard-Windowsbedienung abweichen. Als Softwareentwickler fällt mir sowas immer sofort auf. ;)



      Zusammenfassend kann man sagen, dass CalMAN an reinen Auswertungen kaum mehr bietet als HCFR, eher im Gegenteil (->Sättigungsgraph). Dafür ist die Bedienung/Workflow mit CalMAN doch deutlich angenehmer, wenn man oft kalibriert. Das Verständnis für die ganze Theorie dahinter wird durch CalMAN auch leichter vermittelt. Einem Anfänger würde ich CalMAN eher empfehlen als HCFR. Dafür ist es eben nicht kostenlos. Der Nachteil der Kostenlosigkeit von HCFR ist dagegen das selbstständige Einarbeiten in die Theorie und Praxis.
    • Hi Nils,

      da ich HCFR nicht wirklich kenne (ausser von unserer Session), auch nicht den Pattern Generator von Calman nutze (hätte sonst schon eher geantwortet, nutze ausschliesslich BD-Player + Test-BDs/DVDs) will ich auch gar nichts zu deiner Bewertung sagen.

      Ich würde nur gerne ergänzen, CALMAN wird im AVSForum von einigen Amis gerne als neuer Standard bezeichnet (gut, lassen wir Sie im dem Glauben, wer will es ihnen bei einem "eigenen" Produkt" verdenken, der Schatten ist zu groß, daß er übersprungen wird), daß für Profis hier die XML Report Programmierung möglich ist. Man kann sich wohl mehr oder weniger alle nötigen Graphiken und Anzeigen auf eine Seite zusammenbauen, wenn man es denn möchte (selbst schon gemacht).

      Frage: was meinst Du mit fehlenden Sättigungsgraphen ? Welche Version hast Du gehabt, "professional" oder "enthusiast" ?
      Grüße, Andreas

      ME-Geithain, Meridian, Calman, 3D Cinemascope TV
    • @Andreas S
      Frage: was meinst Du mit fehlenden Sättigungsgraphen ? Welche Version hast Du gehabt, "professional" oder "enthusiast" ?


      Soweit ich weiß, ist es die Home Edition in Zusammenhang mit dem Eye One Pro. Es gibt aber tatsächlich keine Sättigungsgraphen in CalMAN, wie ein Mitarbeiter im AVS Forum bestätigt hat.

      Ich habe mal Beispielgraphen angehängt. Es werden für alle Primär- und Sekundärfarben über mehrere Testbilder die Sättigung gemessen. Dabei wird die Luminanz der Testbilder konstant gehalten. Das heißt, dass die Testbilder für Grün (sehr hohe Luminanz) von Grün bis fast Weiß (ca. 85 IRE) durchlaufen. Bei Blau sind es dagegen Blau bis eher dunkles Grau (ca. 35 IRE). Und Rot liegt irgendwo dazwischen. Das entspricht der Helligkeitsaufteilung der Farben für den Weißpunkt.

      1) Der erste Diagramm zeigt die Abweichung zur erwarteten Sättigung (oben). Hierbei spielt Gamma eine entscheidende Rolle (im Beispiel: 2,5). Bei einem Faktor von 2,2 sollte die Abweichung 0% sein. Unten wird der Fehler des Farbtons der entsprechenden Sättigungsstufe angezeigt. Er entspricht der Abweichung von der idealen Gerade zwischen Primärfarbe und Weißpunkt.

      2) Das zweite Diagramm zeigt den Luminanzverlauf in Abhängigkeit der Sättigung. Hier kann man schnell erkennen, ob die Primärfarbe alleine eine andere Luminanz besitzt als das dazugehörige Weiß.
      Dateien

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    • Nachtrag zu den Sättigungsgraphen: ich kann bei meinem Samsung LCD zwar die Primärfarben verbessern, was Delta-E angeht. Dafür sinkt allerdings die Sättigung in den mittleren Stufen für Rot und Blau (für Grün nicht!). Da es aber nur einen Regler für die Sättigung im Samsung gibt, kann ich das nicht korrigieren. Es hilft also nicht immer, die Primärfarben zu korrigieren, wenn dabei andere Parameter beeinträchtigt werden. Dieses spezielle Problem hätte ich in CalMAN überhaupt nicht gesehen. Gut, dass es aber meinem Auge aufgefallen ist und ich mit HCFR gegengeprüft habe... ;)

      Aber wenn genug Leute danach schreien, bauen sie das in CalMAN bestimmt auch ein.
    • Hallo FoLLgoTT

      Das ist ganz normal - aber war für mich noch nie ein Problem weil die Messung erst ausgelöst wird, wenn das Pattern fertig dargestellt ist.
      Ich habe die Messung mit den HTPC verglichen mit Messungen vom DVD-Player (GetGray, AVS) sowie DPG und Crystalio.
      Ich konnte keine Unterschiede feststellen.

      Wichtig ist nur, dass keine ICC-Profile aktiv sind.

      Bei einigen Auflösungen schalte ich den Laptop auch auf 'nur Bildschirm' weil sonst die Gafikkarte die exakte Auflösung nicht hergibt.

      Gruss
      Toni
    • Toni2 schrieb:

      Das ist ganz normal - aber war für mich noch nie ein Problem weil die Messung erst ausgelöst wird, wenn das Pattern fertig dargestellt ist.


      Danke für deine Antwort. Das habe ich auch vermutet und auch schon die Option "Pattern Update Delay" erhöht. Das brachte aber nichts. Wenn ich die Primärfarben messe, ist es bei den meisten Durchläufen so, dass Rot auf dem Weißpunkt landet, weil zwischen den Patterns kurz das weiße CalMAN-Fenster durchblitzt. Komischerweise funktioniert es aber ab und zu. Es ist wohl wirklich ein zeitliches Problem.
    • Danke für den Hinweis Nils, sehr interessant. Wäre natürlich schön, könnte man die Sättigung 3 dimensional am Gerät einstellen, quasi ein Sättigungs "EQ". So ganz bin ich allerdings hinter die Möglichkeiten der Look Up Tables, an diese zu kommen und zu beeinflusen, noch nicht gestiegen. So viel ich weiß, sind diese LUTs eher in der Firmware, bzw. auf Steuerungs Chips gebrannt (z.B. bei LCD TVs). Daß sich Luminanz und Chrominanz leider selbst bei 100 oder 75 Ire Primary Einstellungen gegenseitig beeinflussen ist bereits schlimm genug. Aber mit der Zeit werden die CMS Systeme vieler Hersteller bestimmt noch besser.
      Grüße, Andreas

      ME-Geithain, Meridian, Calman, 3D Cinemascope TV

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Andreas S ()

    • @Andreas S
      Wäre natürlich schön, könnte man die Sättigung 3 dimensional am Gerät einstellen, quasi ein Sättigungs "EQ". So ganz bin ich allerdings hinter die Möglichkeiten der Look Up Tables, an diese zu kommen und zu beeinflusen, noch nicht gestiegen. So viel ich weiß, sind diese LUTs eher in der Firmware, bzw. auf Steuerungs Chips gebrannt (z.B. bei LCD TVs). Daß sich Luminanz und Chrominanz leider selbst bei 100 oder 75 Ire Primary Einstellungen gegenseitig beeinflussen ist bereits schlimm genug. Aber mit der Zeit werden die CMS Systeme vieler Hersteller bestimmt noch besser.


      Ich denke auch, dass sich da noch mehr tut. In den letzten Jahren ist ja schon viel passiert.

      Wenn ich das richtig verstehe, müsste man mit einer 3D-LUT alle möglichen Korrekturen durchführen können. Damit hängt dann die Korrektur von allen drei Eingangssignalen ab. Die Frage ist nur, welche Algorithmen in welchem Farbraum die Korrekturen erstellen. Der Radiance scheint ja mit seinen Reglern im linearen RGB-Farbraum momentan ganz vorne mitzuspielen. Übrigens ein interessanter Auszug aus deren Gamut Calibration Tips:

      Many displays and video processors claim to have primary color controls but, instead,
      they really only have Color/Hue/Offset controls. Color/Hue/Offset controls should not be
      used to try to correct the primary colors, because these controls operate in the wrong
      color space. Other manufactures attempt to calibrate the primaries using HLS color
      space. While this is an improvement over Color/Hue/Offsets, it is not as good as
      correcting in the RGB color space.


      Genau das hier angemeckerte System hat der Vision HDP noch verwendet! :D


      PS: so sieht das CIE-Diagramm aus, wenn die Sättigung gemessen wurde.
      Dateien
    • FoLLgoTT schrieb:

      Wenn ich das richtig verstehe, müsste man mit einer 3D-LUT alle möglichen Korrekturen durchführen können.
      Der Gedankte kam mir heute Nacht auch. Ein "LUC" - "Look Up Cube" der die Daten transformiert. Also eine große Tabelle, die jedem Tripel in der Ausgangsmatrix ein Tripel in der Zielmatrix zuordnet. Als Alternative kann ich mir nichtlineare Funktionen vorstellen, die eine Näherung der Transformation durchführen und über Parameter steuerbar sind.

      Egal ab speicherintensive Tabelle oder rechenintensive Funktionen - machbar ist das sicher. Bedenken habe ich allerdings, was die Bedienbarkeit solcher Monster angeht. Irgendwie muss man das in eine Form bringen, die nicht nur mathematisch am Papier funktioniert, sondern die ein Anwender auch mit seinem Verstand erfassen kann. Vielleicht ist es auch wirklich nur mehr machbar, wenn man das komplett einer Maschine überlässt: Abweichungen werden mit einem Sensor automatisch gemessen und daraus eine Korrekturfunktion / Tabelle erstellt.

      Wie funktioniert das bei professioneller Druckerprofilierung? Die machen ja auch solche Transformation, sogar mit verschiedenen Rendering Intents. Das müsste doch genau das selbe Thema sein (abgesehen davon dass die zu allem Überfluss sogar mit 6 und mehr Grundfarben arbeiten, was m.E. deutlich komplexer ist, weil es mehrere Möglichkeiten gibt das selbe Ergebnis anzunähern).
    • Elmar schrieb:

      FoLLgoTT schrieb:

      Wenn ich das richtig verstehe, müsste man mit einer 3D-LUT alle möglichen Korrekturen durchführen können.
      Der Gedankte kam mir heute Nacht auch. Ein "LUC" - "Look Up Cube" der die Daten transformiert. Also eine große Tabelle, die jedem Tripel in der Ausgangsmatrix ein Tripel in der Zielmatrix zuordnet. Als Alternative kann ich mir nichtlineare Funktionen vorstellen, die eine Näherung der Transformation durchführen und über Parameter steuerbar sind.

      Egal ab speicherintensive Tabelle oder rechenintensive Funktionen - machbar ist das sicher. Bedenken habe ich allerdings, was die Bedienbarkeit solcher Monster angeht. Irgendwie muss man das in eine Form bringen, die nicht nur mathematisch am Papier funktioniert, sondern die ein Anwender auch mit seinem Verstand erfassen kann. Vielleicht ist es auch wirklich nur mehr machbar, wenn man das komplett einer Maschine überlässt: Abweichungen werden mit einem Sensor automatisch gemessen und daraus eine Korrekturfunktion / Tabelle erstellt.

      Wie funktioniert das bei professioneller Druckerprofilierung? Die machen ja auch solche Transformation, sogar mit verschiedenen Rendering Intents. Das müsste doch genau das selbe Thema sein (abgesehen davon dass die zu allem Überfluss sogar mit 6 und mehr Grundfarben arbeiten, was m.E. deutlich komplexer ist, weil es mehrere Möglichkeiten gibt das selbe Ergebnis anzunähern).
      SpectraCal und Lumagen programmieren gerade an einer automatischen Kalibrierfunktion für den Radiance. Wird zwar noch daueren, aber auf das Ergebnis bin ich schonmal gespannt.
    • Eragon schrieb:

      SpectraCal und Lumagen programmieren gerade an einer automatischen Kalibrierfunktion für den Radiance. Wird zwar noch daueren, aber auf das Ergebnis bin ich schonmal gespannt.
      Das finde ich auch spannend. So kompliziert stelle ich es mir nicht vor - und ich würde dem Ergebnis mehr vertrauen als der Audio-Einmesserei (weil im Unterschied zum Ton das Soll-Ergebnis beim Bild relativ klar definiert ist und die Auswirkung des Wiedergaberaumes nicht so komplex und vergleichsweise gering ist).
    • Elmar schrieb:

      Eragon schrieb:

      SpectraCal und Lumagen programmieren gerade an einer automatischen Kalibrierfunktion für den Radiance. Wird zwar noch daueren, aber auf das Ergebnis bin ich schonmal gespannt.
      Das finde ich auch spannend. So kompliziert stelle ich es mir nicht vor - und ich würde dem Ergebnis mehr vertrauen als der Audio-Einmesserei (weil im Unterschied zum Ton das Soll-Ergebnis beim Bild relativ klar definiert ist und die Auswirkung des Wiedergaberaumes nicht so komplex und vergleichsweise gering ist).
      Das Nervige an der Kalibrierung sind ja die ständigen Iterationsschleifen, die man durchläuft. Der Radiance besitzt ja bereits Testpatterns, die sich jetzt schon automatisch ansteuern lassen. Das ist bereits eine gute Arbeitserleichterung. Eine Automatik erachte ich auch nicht als wirklich schwer, da man "nur" den Iterationszyklus nachstellen muß. Ich werde auf alle Fälle berichten, falls sich da etwas tut.
    • Lumagen Radiance XE + CalMAN + Plasma TV

      Nachdem ich vor ein paar Monetan bereits meinen Plasma TV mit dem Lumagen Vision HDP kalibriert habe, folgte bis heute Morgen dieselbe Aktion mit meinem Radiance XE.

      Hier erstmal ein vorläufiges Ergebnis von der Gamut-Messung (die 21-Punkt-Graustufen samt Gamma sind bereits perfekt kalibriert):


      Da BLAU innerhalb des Rec709-Gamut liegt, kann man xy leider nicht besser kalibrieren, sondern nur Y. Was mich nun etwas gewundert hat: CYAN läßt sich recht gut einstellen (trotz nicht idealem BLAU), MAGENTA aber nicht. Interessant dabei ist, daß man x und y von Magenta ebenfalls exakt einstellen kann, aber deltaE verschlechter sich dann. Daher bin ich bei der aktuellen Einstellung geblieben, da hier deltaE am Kleinsten ausfällt, trotz nicht idealem xy.

      Meine Frage ist nun: warum ist deltaE bei der jetzigen Einstellung kleiner als bei perfekter xy-Einstellung ? Liegt das daran, daß BLAU nicht perfekt kalibriert werden kann und das mit MAGENTA interagiert ? Wenn ja, warum ist das bei CYAN dann nicht der Fall ?

      Besten Dank schonmal für Eure Antworten und ein frohes Weihnachtsfest !
      Dateien
      • Plasma TV.jpg

        (88,34 kB, 21 mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • FoLLgoTT schrieb:

      Eragon schrieb:

      Meine Frage ist nun: warum ist deltaE bei der jetzigen Einstellung kleiner als bei perfekter xy-Einstellung ?


      Wenn xy von Magenta stimmen, kann ja eigentlich nur Y für das höhere DeltaE verantwortlich sein. Kann man Y für Magenta regeln? Verschlechtert sich Y, wenn du xy richtig einstellst?
      Ich müßte das nachher noch einmal ausprobieren. Folgende Regler stehen mir für MAGENTA zur Verfügung: SubR, AddG, SubB. AddG verschiebt z.B. MAGENTA Richtung GRÜN. Ich hab da gestern verschiedene Kombinationen ausprobiert, aber die oben dargestellte erzeugte den kleinsten deltaE-Fehler. Interessanterweise war es aber eben kein Problem CYAN nahe ans Ideal zu bringen.
    • So, hab eben die Messungen beendet. Wie es aussieht, liegt das "Problem" am zu kleinen, nativen Farbraum des Plasma TVs. Wie bereits erwähnt gibt es drei Regler für MAGENTA: SubR, AddG und AddB. Mit Hilfe dieser Regler kann man Luminanz und Hue auf ein absolutes Minimum drücken, Color steigt aber gleichzeitig an. Zur Behebung des Color-Fehlers müßte man GRÜN verringern können. Das geht aber leider nicht, da sich der native Farbraum nunmal nicht vergrößern, sondern nur verkleinern läßt. Würde BLAU außerhalb des Farbraumes liegen, könnte man auch MAGENTA perfekt kalibrieren.

      Warum das Problem bei CYAN keine Rolle spielt, liegt auf der Hand: GRÜN liegt außerhalb des Farbraumes, BLAU liegt gerade so an der Grenze des Farbraumes bezüglich CYAN. Demzufolge reicht der Regelbereich von CYAN aus.

      Was ich interessant finde: in diesem Fall ist es tatsächlich sinnvoller, MAGENTA nicht exakt auf xy zu legen, sondern rechts daneben. Der Gesamtfehler deltaE bleibt hierbei dennoch am Kleinsten.
    • Eragon schrieb:

      In CalMAN kann man ja einen Level von 0-255 oder 16-235 einstellen. Hat jemand eine Ahnung, ob und wie dadurch die nachfolgende Kalibrierung beeinflußt wird ? Auf was hat das evtl. Einfluß ? Graustufen ? Gamma ? Gamut ?


      Soweit ich weiß, betrifft das nur den Pattern Generator. Wenn der Wertebereich fälschlicherweise abgeschnitten oder gestaucht wird, sieht man das sofort im Gammaverlauf. Der sieht dann ganz abenteuerlich aus! ;)
    • FoLLgoTT schrieb:

      Eragon schrieb:

      In CalMAN kann man ja einen Level von 0-255 oder 16-235 einstellen. Hat jemand eine Ahnung, ob und wie dadurch die nachfolgende Kalibrierung beeinflußt wird ? Auf was hat das evtl. Einfluß ? Graustufen ? Gamma ? Gamut ?


      Soweit ich weiß, betrifft das nur den Pattern Generator. Wenn der Wertebereich fälschlicherweise abgeschnitten oder gestaucht wird, sieht man das sofort im Gammaverlauf. Der sieht dann ganz abenteuerlich aus! ;)
      Achso, ich dachte nämlich schon, daß ich blind bin. Ich nutze ja die Testpatterns des Radiance und konnte unabhängig von der Einstellung des Levels in CalMAN keinerlei Unterschiede bei den Messwerten feststellen.
    • Hm, den ColorMunki hat Spectracal erst seit kurzer Zeit im Angebot. Vorher hab ich davon noch nie gehört. Es ist halt ein Spectrofotometer wie der i1pro. Ich selbst nutze den i1pro und den Chroma 5. Der Chroma 5 ist ein Colorimeter (wie der Spyder 3). Diese messen DEUTLICH schneller, als ein Spectrofotometer und haben Vorteile bei den Graustufen. Spectrofotometer sind besser für das Gamut geeignet. Wenn ich mich heute für einen der beiden Sensoren entscheiden müßte, würde ich sofort das i1pro wählen. Der Grund: das Spectrofotometer arbeitet sehr zuverlässig und akkurat, es schwankt sehr wenig, altert im Gegensatz zu den Colkorimetern kaum. Bei den Graustufen bzw. den niedrigen IREs kann man das Dark Reading hinzuschalten. Dann benötigt man zwar 40s für eine Messung, diese fällt aber sehr genau aus.
    • Eragon schrieb:

      Hm, den ColorMunki hat Spectracal erst seit kurzer Zeit im Angebot. Vorher hab ich davon noch nie gehört. Es ist halt ein Spectrofotometer wie der i1pro. Ich selbst nutze den i1pro und den Chroma 5. Der Chroma 5 ist ein Colorimeter (wie der Spyder 3). Diese messen DEUTLICH schneller, als ein Spectrofotometer und haben Vorteile bei den Graustufen.


      Da habe ich etwas andere Erfahrungen gemacht was Kolorimeter angeht (den Chroma 5 kenne ich leider nicht). Der Eye One Pro misst z.B. deutlich schneller als der Eye One Display 2 oder der HCFR-Sensor. Nur in Verbindung mit CALMan und der statistischen Auswertung von mehreren Messungen wird der Eye One Pro so unglaublich langsam, was aber nur daran liegt, dass seine Empfindlichkeit nicht besonders hoch ist.

      Der Grund: das Spectrofotometer arbeitet sehr zuverlässig und akkurat, es schwankt sehr wenig, ...


      Das kann ich so auch nicht bestätigen. Der Eye One Pro schwankt gerade über die Zeit sehr stark in den unteren IREs. Daher muss man ihn ja auch alle paar Minuten kalibrieren. Das ist bei den Kolorimetern nicht so. Der Display 2 z.B. liefert über die Zeit recht konstante Ergebnisse. Diese sind zwar nicht so akkurat wie die des Pro, aber dafür eben konstanter.
    • FoLLgoTT schrieb:

      Da habe ich etwas andere Erfahrungen gemacht was Kolorimeter angeht (den Chroma 5 kenne ich leider nicht). Der Eye One Pro misst z.B. deutlich schneller als der Eye One Display 2 oder der HCFR-Sensor. Nur in Verbindung mit CALMan und der statistischen Auswertung von mehreren Messungen wird der Eye One Pro so unglaublich langsam, was aber nur daran liegt, dass seine Empfindlichkeit nicht besonders hoch ist.
      Das Dark Reading beim i1pro nutze ich erst, wenn ich die Graustufen, Gamma und Gamut halbwegs ordentlich eingestellt habe, also beim Feintuning. Dann dauert es schonmal 40s, bis eine Messung durchgeführt wurde. Deaktiviere ich diese Funktion, ist der Chroma 5 immer noch DEUTLICH schneller, als das i1pro.

      FoLLgoTT schrieb:

      Das kann ich so auch nicht bestätigen. Der Eye One Pro schwankt gerade über die Zeit sehr stark in den unteren IREs. Daher muss man ihn ja auch alle paar Minuten kalibrieren. Das ist bei den Kolorimetern nicht so. Der Display 2 z.B. liefert über die Zeit recht konstante Ergebnisse. Diese sind zwar nicht so akkurat wie die des Pro, aber dafür eben konstanter.
      Das ist richtig. Nach 20min sollte man den i1pro erneut kalibrieren. Was ich meinte: aktiviert man Dark Reading, dann erhält man auch in den niedrigen IREs Messwerte, die auch bei einer Wiederholung kaum schwanken. Wobei bei den Graustufen / Gamma die Colorimeter besser geeignet sind. Nicht umsonst nutze ich den Chroma 5 für die Graustufen / Gamma, das i1pro für das Gamut.
    • Also ich finde 40s für eine Messung gar nicht mal so langsam, ich brauche mit dem HCFR Sensor bei 0 IRE alleine schon eine knappe Minute. Mit ansteigender IRE geht es aber dann natürlich deutlich schneller (unter 10 Sek. pro Stufe ab 40 IRE aufwärts)

      Eragon schrieb:


      Dann dauert es schonmal 40s, bis eine Messung durchgeführt wurde. Deaktiviere ich diese Funktion, ist der Chroma 5 immer noch DEUTLICH schneller, als das i1pro.

    • cybertom schrieb:

      Also ich finde 40s für eine Messung gar nicht mal so langsam, ich brauche mit dem HCFR Sensor bei 0 IRE alleine schon eine knappe Minute. Mit ansteigender IRE geht es aber dann natürlich deutlich schneller (unter 10 Sek. pro Stufe ab 40 IRE aufwärts)

      Eragon schrieb:


      Dann dauert es schonmal 40s, bis eine Messung durchgeführt wurde. Deaktiviere ich diese Funktion, ist der Chroma 5 immer noch DEUTLICH schneller, als das i1pro.

      Ähm, Du weißt aber schon, daß man 0 IRE garnicht vermißt, oder ?
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