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Hallo,
hier ein Review zur deutschen Verkaufsversion von John Wick, die ab dem 04.06. im Handel erhältlich ist. Für das Review wurde mir freundlicherweise eine Vorabexemplar zur Verfügung gestellt.
Film: Nach einigen Schicksalsschlägen im Privatleben ist Keanu Reaves zurück im Filmgeschäft und im Action-Genre. Und auch hier muss er als ehemaliger Auftragskiller John Wick zunächst einmal ein paar harte Schicksalsschläge über sich ergehen lassen, bevor er seinen gnadenlosen Rachefeldzug antritt.
"John Wick" ist natürliches alles andere als ein filmisches Meisterwerk und auch der intellektuelle Anspruch des Films bleibt sehr überschaubar. Unterm Strich ist die Geschichte genauso simple wie die die kurzsilbigen Dialoge. Es wird nicht viel gesprochen in "John Wick", dafür aber umso mehr geschossen. Von daher ist "John Wick" nichts weiter als ein reiner, genauso harter wie gelungener Rache-Actionfilm, der als Genrebeitrag absolut überzeugen kann. Keanu Reaves tobt sich hier ähnlich brutal und geradlinig aus wie einst Liam Neeson in "96 Hours - Taken" und nimmt ein ganzes russisches Mafia-Syndikat auseinander, nachdem der Sohn des Mafiaoberhauptes seinen Hund ermordet, der ein letztes Geschenk seiner verstorbenen Frau war. Und von da an macht der Film als Genrebeitrag eigentlich alles richtig. Visuell sind die Kampfszenen und Schießereien cool und eindrucksvoll in Szene gesetzt. Vermutlich hat es zuvor noch nie einen Film mit so vielen Kopfschüssen aus nächster Nähe gegeben? Ob diese Art der Gewaltdarstellung grundsätzlich sein muss, mag mal dahingestellt sein, Regisseur Chad Stahelski scheint aber offensichtlich zu wissen, wie man Filme dieser Art eindrucksvoll und mit der nötigen Ruhe und Cooleness inszeniert. Die Kamerafahrten sind immer voll bei der Sache, jede einzelne Einstellung ist vom Blickfeld her optimal positioniert.
Die Action selbst ist rasant und vielfältig, der Film vermeidet aber einen störenden Action-Overkill. Besonders positiv fällt dabei auf, dass die Action einen sehr bodenständigen Charakter hat und irgendwie noch nachvollziehbar ist. Ganz im Sinne der neuen Bond-Filme, hart aber dennoch irgendwie realistisch. Die physikalischen Gesetze finden hier noch ihre Anerkennung und auch beim Schnitt des Films hat man sich erfreulicher Weise zurückgehalten. Weitere Pluspunkte des Films sind die dichte Atmosphäre und ein gut aufgelegter Keanu Reaves. Das alles macht "John Wick" zu einem gelungenen Genrebeitrag. In dieser Hinsicht bietet der Film genau das, was man von einem modernen Rache-Actionfilm erwartet, nicht mehr und auf keinen Fall weniger. Wer sich den Film anschaut, muss sich nur darüber im Klaren sein, dass es hier in erster Linie um eindrucksvoll inszenierte Kampfszenen und Schießereien geht. Wer hier eine vielfältigere Entwicklung und Betrachtung der tragischen Figur des John Wick auf inhaltlicher Ebene erwartet, der dürfte dagegen eher enttäuscht sein. Der Film versucht aber auch in keiner Phase vorzutäuschen irgendetwas anderes zu sein, als das was er ist.
Bild: Die Bildqualität der Blu-ray ist von der ersten bis zur letzten Minute absolut überzeugend. Die beeindruckende visuelle Ästhetik des Films wird von der Blu-ray in wunderbarer und hochwertiger Qualität dargestellt. Der Großteil der Szenen ist von einer eher dunklen Umgebung geprägt und dazu sorgen noch diverse Farbfilter für einen oftmals eher kühlen blau-grünlichen Look. Trotz der zumeist dunklen Szenerie bewegt sich die Bildschärfe durchgehend auf einem sehr hohen Niveau, genauso wie die Darstellung von Details und feinen Texturen. Einige Bildbereiche werden zwar bewusst in den dunklen Schatten gehalten, alles was man sehen muss, ist aber bestens und sehr detailreich zu erkennen.
Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Auch wenn auf der deutschen Verkaufsversion leider nicht die Dolby TrueHD 7.1 der US-Blu-ray enthalten ist, so kann das Original auch hier mit einem absolut beeindruckenden Klang überzeugen. Natürlich profitiert der Track von den zahlreichen spektakulären Actionszenen, diese werden aber auch entsprechend kraftvoll, dynamisch, klar und präzise in Szene gesetzt. Vor allem die diversen Schusswechselszenen sind durchweg gelungen und überzeugen mit einem genauso kraftvollen wie realistischen Klangbild und einer beeindruckenden Direktionalität. Nicht weniger ansprechend ist die Räumlichkeit des Klangs und auch die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. So kann der Originalmix in der Liga der besten Tonspuren durchweg mithalten.
Fazit: "John Wick" ist ein genauso harter wie gelungener Rache-Actionfilm. Es fehlt dem Film zwar an inhaltlicher Tiefe, dafür überzeugt die Inszenierung aber mit seiner visuellen Ästhetik, Cooleness und der bodenständigen Action. Grundsätzlich bin ich kein Freund von Filmen bei denen Style über Inhalte geht, in diesem Beitrag funktioniert der schmale Grat jedoch. Somit kann man "John Wick" durchaus als einen gelungenen Genrebeitrag ansehen, der genau das hält was er verspricht und was man von einem Film dieser Art erwartet. Vor allem Zuschauer die sich von "96 Hours - Taken" bestens unterhalten gefühlt haben, könnte dieser Film ebenfalls gut gefallen.
P.S: Ich glaube vor 30 Jahren hätte der Film noch locker eine FSK18 Freigabe bekommen, heute gibt man sich mit FSK16 zufrieden.
Film: 8/10 (IMDB 7,2/10)
Bild: 9/10
Ton: 10/10
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
Hallo,
hier ein Review zur deutschen Verkaufsversion von John Wick, die ab dem 04.06. im Handel erhältlich ist. Für das Review wurde mir freundlicherweise eine Vorabexemplar zur Verfügung gestellt.
Film: Nach einigen Schicksalsschlägen im Privatleben ist Keanu Reaves zurück im Filmgeschäft und im Action-Genre. Und auch hier muss er als ehemaliger Auftragskiller John Wick zunächst einmal ein paar harte Schicksalsschläge über sich ergehen lassen, bevor er seinen gnadenlosen Rachefeldzug antritt.
"John Wick" ist natürliches alles andere als ein filmisches Meisterwerk und auch der intellektuelle Anspruch des Films bleibt sehr überschaubar. Unterm Strich ist die Geschichte genauso simple wie die die kurzsilbigen Dialoge. Es wird nicht viel gesprochen in "John Wick", dafür aber umso mehr geschossen. Von daher ist "John Wick" nichts weiter als ein reiner, genauso harter wie gelungener Rache-Actionfilm, der als Genrebeitrag absolut überzeugen kann. Keanu Reaves tobt sich hier ähnlich brutal und geradlinig aus wie einst Liam Neeson in "96 Hours - Taken" und nimmt ein ganzes russisches Mafia-Syndikat auseinander, nachdem der Sohn des Mafiaoberhauptes seinen Hund ermordet, der ein letztes Geschenk seiner verstorbenen Frau war. Und von da an macht der Film als Genrebeitrag eigentlich alles richtig. Visuell sind die Kampfszenen und Schießereien cool und eindrucksvoll in Szene gesetzt. Vermutlich hat es zuvor noch nie einen Film mit so vielen Kopfschüssen aus nächster Nähe gegeben? Ob diese Art der Gewaltdarstellung grundsätzlich sein muss, mag mal dahingestellt sein, Regisseur Chad Stahelski scheint aber offensichtlich zu wissen, wie man Filme dieser Art eindrucksvoll und mit der nötigen Ruhe und Cooleness inszeniert. Die Kamerafahrten sind immer voll bei der Sache, jede einzelne Einstellung ist vom Blickfeld her optimal positioniert.
Die Action selbst ist rasant und vielfältig, der Film vermeidet aber einen störenden Action-Overkill. Besonders positiv fällt dabei auf, dass die Action einen sehr bodenständigen Charakter hat und irgendwie noch nachvollziehbar ist. Ganz im Sinne der neuen Bond-Filme, hart aber dennoch irgendwie realistisch. Die physikalischen Gesetze finden hier noch ihre Anerkennung und auch beim Schnitt des Films hat man sich erfreulicher Weise zurückgehalten. Weitere Pluspunkte des Films sind die dichte Atmosphäre und ein gut aufgelegter Keanu Reaves. Das alles macht "John Wick" zu einem gelungenen Genrebeitrag. In dieser Hinsicht bietet der Film genau das, was man von einem modernen Rache-Actionfilm erwartet, nicht mehr und auf keinen Fall weniger. Wer sich den Film anschaut, muss sich nur darüber im Klaren sein, dass es hier in erster Linie um eindrucksvoll inszenierte Kampfszenen und Schießereien geht. Wer hier eine vielfältigere Entwicklung und Betrachtung der tragischen Figur des John Wick auf inhaltlicher Ebene erwartet, der dürfte dagegen eher enttäuscht sein. Der Film versucht aber auch in keiner Phase vorzutäuschen irgendetwas anderes zu sein, als das was er ist.
Bild: Die Bildqualität der Blu-ray ist von der ersten bis zur letzten Minute absolut überzeugend. Die beeindruckende visuelle Ästhetik des Films wird von der Blu-ray in wunderbarer und hochwertiger Qualität dargestellt. Der Großteil der Szenen ist von einer eher dunklen Umgebung geprägt und dazu sorgen noch diverse Farbfilter für einen oftmals eher kühlen blau-grünlichen Look. Trotz der zumeist dunklen Szenerie bewegt sich die Bildschärfe durchgehend auf einem sehr hohen Niveau, genauso wie die Darstellung von Details und feinen Texturen. Einige Bildbereiche werden zwar bewusst in den dunklen Schatten gehalten, alles was man sehen muss, ist aber bestens und sehr detailreich zu erkennen.
Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Auch wenn auf der deutschen Verkaufsversion leider nicht die Dolby TrueHD 7.1 der US-Blu-ray enthalten ist, so kann das Original auch hier mit einem absolut beeindruckenden Klang überzeugen. Natürlich profitiert der Track von den zahlreichen spektakulären Actionszenen, diese werden aber auch entsprechend kraftvoll, dynamisch, klar und präzise in Szene gesetzt. Vor allem die diversen Schusswechselszenen sind durchweg gelungen und überzeugen mit einem genauso kraftvollen wie realistischen Klangbild und einer beeindruckenden Direktionalität. Nicht weniger ansprechend ist die Räumlichkeit des Klangs und auch die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. So kann der Originalmix in der Liga der besten Tonspuren durchweg mithalten.
Fazit: "John Wick" ist ein genauso harter wie gelungener Rache-Actionfilm. Es fehlt dem Film zwar an inhaltlicher Tiefe, dafür überzeugt die Inszenierung aber mit seiner visuellen Ästhetik, Cooleness und der bodenständigen Action. Grundsätzlich bin ich kein Freund von Filmen bei denen Style über Inhalte geht, in diesem Beitrag funktioniert der schmale Grat jedoch. Somit kann man "John Wick" durchaus als einen gelungenen Genrebeitrag ansehen, der genau das hält was er verspricht und was man von einem Film dieser Art erwartet. Vor allem Zuschauer die sich von "96 Hours - Taken" bestens unterhalten gefühlt haben, könnte dieser Film ebenfalls gut gefallen.
P.S: Ich glaube vor 30 Jahren hätte der Film noch locker eine FSK18 Freigabe bekommen, heute gibt man sich mit FSK16 zufrieden.
Film: 8/10 (IMDB 7,2/10)
Bild: 9/10
Ton: 10/10
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)